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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.09.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000901012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900090101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900090101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-09
- Tag 1900-09-01
-
Monat
1900-09
-
Jahr
1900
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.09.1900
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DI« .DrcSdnerNachrichlkn' rrtchetn« «,r,e»1 di- B-ji-der in Drrddkn und d«r nächsten Umgetmn,. wo die Zutraaun« durch etaene Boten das Blatt an Wochentagen s die nicht au> Sonn- oder Feiertage folgen, in «vei LdeilauSaaden *»end« und Mor,«»» iugcsiellt. Für Rückgabe eingeiandter Gchritt- Äicke leine verbindlichleit. Sernsvrechanickluß: »nü ILr.Un.Lr. LOS«. Telegramnt-Adresse: LnchriHt»» »«»»»,«. Krv88t«8 UV<I L«1n8tv8 8p1«1vaarv»-üau8 82 kr»xvr8tr. A, krsevrstr. 82 Is»^ll-VvllNL8-^v88lvIIUNK. 8»Ita, »säest«« tlsreorrnsvncks» Ussellsokattssplsl a I»»n Imiik»!«,' Ulli«»» I. Wiiuii. »Iligslliir üllW-, llirsii- II. kslMffM HermM« PKl'sedvI, » »»«,»» »a»» V»L. ^ ,, gjjxg mgUmu kfd«« llllS Mills-IliiiiMlill A dlllliilill pllliu». ^ L». Rr. 240. M,el: chinesischen Franc. Dresdner Gnslw Hosnachrichten, Abolitionsrecht der Landesherren. Verein Iwirthe, Gerichtsverhandlungen. Bezirksn»s>chußsitzung. Muthmaßl. Witterung: Kühl, beiter. Z,»r chiuefischen Krage. Sekt mit der Einnahme Pekings die zunächst dringlichste, rein mMttirische Aufgabe der gemeinsamen Aktion der Mächte gelöst und io die erste Phase der Entwickelung der chinesischen Frage abgeschlossen ist. hat es den Anschein, als würden sich nun mehr allmählich die Sonderbestrebuiigen der bei dem ostasiatischen Problem betheiligten Interessenten in den Vordergrund schieben. In den amtlichen Auslassungen der verschiedenen Regierungen wird zwar nach wie vor in voller Uebcieinstimmung versichert, das; die Aufrechterhaltung des Ltatus guo uuto in China grundsätzlich die Voraussetzung für das weitere gemeinsame Vorgehen bleiben müsse, das nach der Befreiung der Gesandten Sühne und Strafe für dir Verbrechen gegen das Völkerrecht und die Festsetzung wirksamer Bürgschaften für die Zukunft bezwecken soll. Trotzdem herrscht in den meisten Kabinetten das grösste Misstrauen, Niemand traut dem Anderen sondem vcrmuthct, das; sich unter solchen loyalen Ver sicherungen geheime Absichten auf territoriale Erwerbungen ver bergen. Nicht Einigkeit und Jnteressensolidarität sowie das auf richtige Streben, diese zu wahren und geltend zu machen, sind die charakteristischen Momente in der Stellung der Mächte zu einander, sondern die Eifersucht und der Verdacht, das; jede einzelne Macht Sondervorthcile zu erlangen und sich deshalb so stark wie möglich zu engagiren suche, damit daraus entsprechend hohe Sonderansprüche auf China erwachsen. Daher scheint cs eine Hanptsorge der rivali- sirenden Diplomaten zu sein, zu verhüten, daß eine einzelne Macht Sonderaktioncn unternehme und sich auf diele Weise Vorherrschafts oder Vorzugsrechte sichere. So wurde befürchtet, daß die Engländer ein solches Sondervorgehen am Aangtsekiang beabsichtigten, und jetzt stehen die Japaner im Verdacht, daß sie mit ihrer Landung in Amoy darauf ausgehen, sich dort dauernd festzusetzen. Als Veranlassung für die Landung japanischer Truppen in Amvy werden Unruhen angegeben, die dort ausgebrochcn sind oder in Aussicht stehen sollen. Ter Vertragshafen Amoy liegt in der Provinz Folien, der Insel Formosa gegenüber, die im Krieg mit China den Japanern als bescheidene Siegesbeute zngesallen war. Er liegt inmitten jenes Gebietes, das Japan schon bei dem Friedensschluf; mit China als Interessensphäre für sich in Anspruch zu nehmen suchte. Es scheint, als ob es jetzt den Moment für gekommen erachtet, um in der Provinz Folien zur Verwirklichung längst gehegter Wünsche zu schreiten. Sein Vor gehen in Nmoy hat bereits die Anlmerksamkeit der übrigen Mächte auf sich gelenkt. Amerika hat sogleich ein Kanonenboot dorthin gesendet und auf Wunsch des demschen Konsuls in Amoy ist von Hongkong nach dort das Kanonenboot „Tiger" abgegangcn. Jn- deß läßt es sich vor der Hand nicht beurtheilen, vb diese Maß nahmen auf die Absicht zurückzuführcn sind, eine japanische Sonder stellung in Amoy zu verhindern, oder ob sie sich darans erklären, daß dort die Ausländer in ihrer Sicherheit bedroht sind. Der Vicekönig von Folien soll die britische Intervention erbeten haben, während von anderer Seite behauptet wird, Japan und England befänden sich im geheimen Einverständniß. Selbstverständlich lassen sich dergleichen Meldungen auf ihren Wahrheitsgehalt nicht prüfen. Das gilt auch von der Nachricht, daß England die jetzige Gelegenheit des kriegerischen Engagements Rußlands mit China wahrnehme, um die seit Jahren angcstrebte Ausschließung Tibets unter englischem Protektorat in schnellerem Tempo zu erledigen. Wie der „Schief. Ztg." geschrieben wird, macht sich seit Anfang August in der indisch-tibetanischen Grenz bevölkerung eine ziemliche Aufregung bemerkbar. Die verschieden sten Gerüchte werden kolportirt, und thatsächlich ist der im Himalaya- gebirge gelegene Grenzort Darjeeling der Sammelplatz höherer bengalischer Offiziere und Beamten, deren rege Tbätigkeit auf be stimmte Absichten der indischen Negierung schließen läßt. Der indische Vicekönig Lord Curzon hat den Kapitän O'Connor, einen politischen Beamten, nach Darjeeling gesandt, der von dort nach Tibet reiste, um die große Militärstraße Darjeeling-Gotony zu besichtige» und die an der Straße befind lichen Baracken und Unterkunftsräume für Truppendurchzüge in Stand zu setzen. England würde mit der Besetzung Tibets nicht nur IV« Millionen Quadratmeilen Land erwerben, sondem es stände auch sofort im Herzen Chinas, wo es seine Einflußsphäre vom Dangtse-Zluß bis zur Nordgrenze der Mongolei abrundet und das Hinterland von Siam. Jünnan, Cochinchina und Tonking ^ unter die Herrschaft seines indischen Reiches stellt. Schon aus s der geographischen Lage «rgiebt sich, daß dieser Vorstoß in erster Linie gegen Rußland gerichtet sein würde; erst in zweiter Linie wären die französischen Besitzungen und die Unabhängigkeit Siams bedroht. Daß für diesen Sonderfeldzugsplan unter der Hand bereits freundschaftliche Verständigungen mit der kaiserlich chinesischen Regierung eingeleitet oder gar zum Abschluß gekommen sind, soll, nach dem angeführten Blatte erwiesen sein durch die Anwesenheit i eines hohen chinesischen Militärmandarins mit Gefolge in Darjeeling, wo er mit dem erwähnten Kapitän O'Connor und den politischen Behörden längere Unterredungen hatte. Aehnllche Pläne wie England hinsichtlich Tibets werden Rußland bezüglich der Mandschurei nachgesagt. Rußland hat hier vor den übrigen Mächten den Vortheil voraus, in der Mandschurei eine» gesonderten Krieg mit China führen zu können, der sich der j Koutrole aller Konkurrente» und Rivalen entzieht. E» hat die Chinesen überall geschlagen und eine Reihe wichtiger Punkte besetzt, wo es sofort eine russische Verwaltung eingesührt hat. Dabei wird die Legende von der ganz besonderen Freundschaft, die zwischen Russen und Chinesen obwaltet, noch immer aufrecht erhalten. Nun hat ja allerdings in der That seit Jahrhunderten zwischen Rußland und China offiziell ein niemals unterbrochener Friede bestanden, indeß hat dieser die Russen keineswegs gehindert, im tiefsten Frieden seine Grenzen gegen China allmählich vorzuschieben und ein strategisch wichtiges Gebiet nach dem anderen sich ein zuverleiben. Und so wird jetzt allmählich die ganze Mandschurei von den Russen okkupirt werden, ohne daß sie die Fiktion falle» zu lassen brauchen, mit der chinesischen Regierung im tiefsten Frieden zu leben. Die formelle Annexion der Mandschurei wird von Rußland jetzt noch nicht vollzogen werden, um nicht anderen Mächten die Berechtigung zn geben, auch ihrerseits Gebiets abtretungen von China zu fordern, aber an der thntsächlichen Erwerbung dieser reichen Provinz durch Rußland ist um so weniger zu zweifeln, als sic durch die natürliche Entwicklung des Czarenreiches geboten ist. Tie Mandschurei hat einen Flächcnraum von 2M.0M Quadratmeilen mit einer Bevölkerung von l6 Millionen : sie ist zweifellos eine der besten Besitzungen des chinesischen Reiches außerhalb der großen Mauer und daher ist hier China am empfind lichsten. Einerseits ist die südliche Mandschurei das Stammlnnd der heute regierenden chinesischen Dynastie, andererseits bietet sich von hier auch längs des Nordwestufers des Gelben Meeres der leichteste Zugang nach der Reichshanptstadt, da bis Shcmghaikwan, wo die große chinesische Mauer bis an's Meer herantritt, eine Bahn von Peking aus führt. Deshalb versuchen die Chinesen, den Russen energischen Widerstand eutgegenznsetzen. AeruschreiL- »ud Kcrnsprech-Berichte vom 31 August Sonnabend, I. September 19VV. Vereinigten Staaten zur Annahme Li-Hnng-Tichang's alz Friedensvermittler. Dem „Daily Telegraph" zufolge liegt folgender Thatbestand zu Grunde: Die russische Regierung wäre enttäuscht, zu sehen, daß die Mächte zögerten. Li-Hung-Tichang als Ver mittler cinzuerkeiinen. und habe energisch auf die amerikanische Re gierung eingewirkt, um deren Einwilligung zu erlangen, im Em- verständniß mit Rußland den Großmächten vorzuichlagen. die Truppen aus Peking zurückzuziehen, nachdem die chinesische Re gierung formelle Versprechungen für die Zukunft gegeben habe. Petersburg. Eine Depesche der „Nowoje Wremsa" theilt ans Blagowechtschcnsk mit, daß die chinesischen Truppen am 22.—2t. August Parlamentäre an den General Rennenkampr ge sandt haben und erklärten, die Chinesen würden die Feindselig keiten cinstellen und unter keinen Umständen den Angriff be ginnen. General Rennenkamps erwiderte, er habe leine Vollmacht Verhandlungen zu fuhren, er werde nach Tsitsikar vorrücken und fordere die Chinesen auf. sich ohne Widerstand zurückzuziehen. Hongkong. Die Linienschiffe „Weißenburg'. „Brandenburg" und „Friedrich Wilhelm" reisen heute nach Wusung weiter. Hongko » g. Einer Meldung ans Kanton zufolge hat der stellvertretende Vicekönig gestern wegen Veröffentlichung falscher Nachrichten das Erscheinen der sümmtlichen dortigen chinesischen Zeitungen verboten. Diese Maßregel wird im Hinblick auf die in Kanton veröffentlichten lügenhaften Berichte über Siege der Chinesen für sehr vernünftig angesehen. — Tie Chiaeien in Hongkong sind über das Vorgehen der Japaner in Amoy sehr un gehalten, sie behaupten, der ganze Handel sei in Stillstand ge- ratben. Es wird eine sremdenseindlichc Bewegung in der Provinz Fnkien ernstlich befürchtet. Die Chinesen erklären, daß diese einzig und allein dem Vorgehen der Japaner zuzuschreiben sein würde. Der Krieg in China. Berlin, lieber den russischen Vorschlag wird mitgetheilt: Die ruisische Regierung hat den Mächten gegenüber ihre Meinung znm Ausdruck gebracht, die dahin geht, das; Rußland die militä rische Stellung der verbündeten Truppen in Peking nicht für staik genug hält und daher lieber Tientsin zur Operatioiisbasis nehme» will. Sic beabsichtige auch, die russische Gesandtschaft nach Tientsin zu verlegen und Herrn v. Giers durch die russischen Truppen, die von Peking zurückgezogen werden sollen, nach Tientsin eskvrtiren zu lassen. Einen ähnlichen Schritt beabsich tigen die Bereinigten Staaten. Andere Mächte sehen die militü- rhche Lage In Peking für nicht io gefahrdrohend an, und was Teuklchland betrifft, so tst eine offizielle Rückäußcriing auf die russnche Anregung noch nicht erfolgt. — Die „Nat -Ztg." erinnert daran, daß die Ansicht, Verhandlungen mit China ließen sich leichter erreiche», wenn dem chinesi'chcn Kaiscrhvic die Rückkehr »ach Peking gestattet werde, von Ehuiakeiinern bereits wieder holt ausgesprochen war: es frage sich mir, nntcr welchen Verhält nissen die Rückkehr zu erfolgen habe, wenn dadurch die Erlangung der seitens der Mächte für die Zukunft zu fordernden Garantie er leichtert werden soll. Jeociffakls sei die Aktion der Mächte in das erste der kritischen Stadien getreten, welche bei einem derartige» internationalen Zniammenwirken vorherznieben waren. — Tie „Bert. N. N." sagen: Wir glaube» kaum, das; deutscherseits vor dem Eintreffen des Oberbefehlshabers und der ihm vorausgegange- nen beiden Brigaden eine der russischen Anregung entiprechende Entschließung anders als im äußerste» Nothfalle gciasst werden wird. — In einem Berliner offiziöse» Telegramm der „Köln. Ztg. werden die russischen Vorschläge, Peking von den Truppen der Mächte zn räume», als ungceignet. eine» schnellen Friedensschluß herbeizulühren. zurückgewiesen, da die Chinese» entschieden die Räumung Pekings als Schwäche und Niederlage der verbündete» Truppen deuten und die auSeinandergcst'lcngtcn chinesischen Schaarcn zu neuem Widerstand vereinigen würden. Sie würde» dann mit einem neuen Kricgszuge rechnen müssem der sich über ganz China erstrecken würde. Die „Köln. Ztg." hofft, das; Rußland, wen» es die eigenen Truppen znrückzieht, nichts gegen das Ver bleiben der Truppen anderer Mächte einwendct, da die großen Aufgaben, die Rußland in der Mandschurei zu lösen hat, die Heranziehung großer Triippciimnsscn erklärlich mache. Es handle sich deshalb keineswegs um Verschiedenheit der c»igeslret>ieii Ziele unter den Mächten, solidem nur um eine Abweichung über die zur Erreichung dieser Ziele einzuichlagenden Mittel. Ta der gute Wille namentlich auch bei Rußland voranszusetzeii sei. stehe eine Einigung dahin zu hoffe», daß Rußland feine militärische Aktion ans die Mandschurei beschränkt und keine Be denken dagegen trägt, daß die anderen Mächte ihre militärische Tbätigkeit in Pctschili fortsetzen. In Wnihingtoner Meldungen wird behauptet, daß sich alle Mächte mit dem rnisisch- amerikanischen Vorschlag einverstanden «klärt hätten. — Die -Voss. Ztg." sagt: Wenn da Deutschland in Betracht kommt, kann von einer Betheiligiing an Verhandlungen irgendwelcher Art mit Li-Hung-Tschang wohl nur dann die Rede sein, wenn Li- Hung-Tichang von der chinesischen Regierung Vollmachten bei- bringt, die ihn dazu ermächtigen, in ihrem Namen zu handeln. Erst wenn dies geschehen, werde man der Frage näher treten können, ob Li-Hung-Tichang die Bedingungen erfüllt, die die deutsche Reichsregierung an vie Persönlichkeit eines Diplomaten stellen muß. mit der sie sich auf wichtige Erörterungen einlassen fall. — Ein Mitglied des Washingtoner Kabinets soll einem Ver treter des „Bureau Lassan" erklärt haben, der russische Vorschlag habe außerdem noch einen Plan des Zusammenwirkens enthalten, der einer Allianz gleichkam. Hierauf Hube Amerika erwidert, daß dieser Vorschlag nicht annehmbar fei da Allianzen der festaeleglen Politik Amerikas zuwidrrliesen. — Ei» Washingtoner Telegramm des „Daily Chronlcle" meldet, die Beamten im Staatsdepartement sagten. Japan willigte zwar ein, leine Truppe» znrückznziehen, druckte aber Zweifel über Englands und Deutschlands Haltung auS. Japan, das Rußlands Einfluß auf Li-Hung-Tichang ftti chte, verlange die Miternennung zweier anderer Vicelönige zur Führung der Verhandlungen. London. Die Moraenblätter kommentiren die Meld ungen a«S New-Vork und Petersburg über die Zustimmung der Berlin. Der Kaiser und die Kaiserin werden im September einen etwa achttägigen Aufenthalt auf der kaiser lichen Besitzung Cadineu im Elbinger Landkreise nehmen, von wo sich der Kaiser voraussichtlich nach RomiNten begiebt. — Die Meldung, daß der Staatssekretär des Auswärtigen, Graf Bülow. fick in nächster Zeit nach dem Semmering begeben werde, wird offiziös als nicht begründet erklärt. Graf Bülow hat im Hinblick auf die politische Lage in diesem Jahre auf seine ge wohnte Erholung i» der österreichischen Sommerfrische verzichtet. Wenn der Staatssekretär noch für kurze Zeit Berlin verläßt, so wird er innerhalb Deutschlands bleiben und die Leitung der Ge schäfte. wie in Norderney, in der Hand behalten. — Nach einem liier eingetrosfcnen Telegramm des Chefarztes des Marine- Lazaretbs in Uvkohama wird Korvettenkapitän Laus wieder dienstfähig werden und in ein bis zwei Monaten in die Heimath zurückkehreii. — Ter „Reichsanzeiger" veröffentlicht amtlich die aus Vorschlag des Prinzen Albrecht von Preußen neu ernannten Ehren ritter des Johanniterordens. Darunter befinden sich der sächsische Major z. D. Freiherr v. Campe auf Nienhagen in Hannover und das Mitglied der Zweite» Kammer Hans Edler v. Querfurth zu Eilcnliüttenwerke Schöiiheiderhciminer im Erzgebirge. — Die durch volniicbe Blätter verbreitete Nachricht, daß die Verietzuna von l l Bolksichullehrem polnischer Abstammung aus der Provinz Posen nach den westlichen Provinzen bevorstehe, wird offiziös als Erfindung bezeichnet. — Die deutiche wissenschaftliche Expedition unter Carlo v. Erlanacr und Oskar Neumann ist, wie aus Djibnti gemeldet wird, am II. d Ai. in der Residenz des Kaisers Meiielik von Abessyiiien eingetroffen. Berlin. Der .Reicbsanzciger" gedenkt in offiziösen Lettern des morgende» Regierungsjubllännis des Sultans der Türkei wie folgt: Se. Majestät der Sultan Abdul Hamid blickt morgen gut eine 25jährige Regierungszeik zurück, und in allen Theilcn 'eines weilen Reiches steigen an diesem festlichen Tage Gebete siir das Wohl des Khalifen zum Himmel empor. Auch in Deutsch land wirv gern des Ehrentages eines Monarchen gedacht, dessen kluge Staatskuiist die deutsch-türkischen Beziehungen stets auf den, Fuße nnaelrübrer Frelindschaft erhalten hat und dessen erleuchtetes Wohlwollen viele unserer Landsleute im Orient ehrerbietig und dankbar anerkennen. Dem gastfreundlichen Herrscher, welchem anc y. November 18!>8 der denkwürdige Trinkspruch Sr. Majeirät des Kauers und Königs in Damaskus galt, dem frcundwllligcii Schützer und Förderer deutscher Kulturarbeiten in der Türkei, wünsche» wir zum morgenden Tage mit Millionen seiner Uuler- Ihliueil eine lange, friedliche und gesegnete Fortdauer seiner Regier ung. — Auch die offiziöse „Nordd. Allg. Ztg." gedenkt des Re- gierungsiubiläums und ingt u. A.: Dag der weise Monarch bei diesem Werke gern deutsche Hilfskräfte hcranzieht. betrachten wir als ein Zeichen seines einsichtsvollen Vertrauens in die Selbst losigkeit der deutschen Orientpolitik. welcher das innere Gedeihen des Lsma»ischen Reiches, die fortschreitende Entwickelung seiner natürlichen Hilfsquellen, sowie die tüchtigen Eigenschaften seiner Bevölkerung aufrichtig am Herzen liegen. Berlin. Zu der Frage der Einberufung des Reichs tags schreibt die .Deutsche Tngesztg.": Tic Art. m der jetzt in der offiziösen Presse die Frage der Einberufung des Reichstags behandelt wird, muß den Reichstag und das Volk verstimmen niid verbittern. Wir Kaden nun einmal eine Reichsoerfassiiiig, an die Reaierende und Regierte gebunden find. Jede scheinbare Ver nachlässigung, jedes fick darüber Hinwegsetzen ist nachthcilig und stört das gute Verhältniß. Berlin. Heute Vormittag fand im Rcichstagsgebäude eine Sitzung des deutschen Hilfskomitees kür Ostasien m Anwesenheit der Kaiserin, welche das Protektorat über das Komitee übernommen hat. statt. Aus dem erstatteten Bericht über die bisherige Thätig- keit des Rothen Kreuzes für Ostafien ist zu entnehmen, daß die vorhandenen Geldmittel der freiwilligen Krankenpflege durch das obwaltende Bedürfniß vollständig in Anspruch genommen werden. Das Rothe Kreuz hat bisher für Lazarethschiffe, Lazarethe u. s. w. in Ostasien 300.000 Mk. aufaewendel.fur dorthin geschaffte Materialien 75.000 Mk. und hat Kreditbriefe für Ostafien im Betrage von 240.000 Mk. ausgestellt, also über 600.000 Mk. bisher verwendet. Außerdem fordert die Unterhaltung des Personals monatlich 12.000 Mk. In allen Bundesstaaten und preußischen Provinzen sind Komitees gebildet. Eingegangen find im Ganzen bis jetzt bei dem Hniskomitee für Ostasien ZOo.OOO Mk., davon ist eine erste Rate von 100,000 Mk. an das Central-Komltee vom Rothen Kreuz ab- geführt worden. Berlin. Aus Anlaß der Fertigstellung des den ffch-amerika- Nischen Kabels hat der Kaffer an den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika folgendes Telearamm gerichtet: »Bet der nszys-z a usizaeoz^ '^syoiapsi^- -z«ns^- ^-vspsszg :zms>ias/ci!e;ga I». ffMimrscio «w . äSIIPW H !
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