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werd« in uns. GcschästSst., von den Boten, ' sowtrvon allenPostanstallen axgmommen Zeitung sür di« Orte: «rumhermerddors, Waldkirchen, Börnich«, Hohndorf, Wilischihal, Weißbach, Dttterddorf, »ornau, DtttmannSdorf, Wi-fchdorf, Scharsenftein, Schlößchen Porsch,»dort IHA. N«. L7S StadtratS z» Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt Zschopau Nr. Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42884— au er Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Berössentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der »mt»I amtlich,» Bekanntmachungen de« Finanzamt«» Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgtsch« HandelSkxuck «. P.«. b. I Fernsprecher R«. 712 Anzeigenpreise: Die 4« mm breite Millimeterzeile 7 Psg.; di« S8 mm breite Millimeterzeile im T«rtt»il LS Psg,; Nachlaßftaffch L Ziffer, und RachweiSgebühr 2ü Psg zuzügl. Port» Mopauer» Tageblatt und Anzeiger WsWnaGLSzauver tn GGWarzenverg ReichSstattyatter HNutsGmann erSMnete ven „Feieroymd" Die seieriiche WWW sind die alten Berggeräte ausgestellt, in der Hutzenstube singen und klöppeln die Zschorlauer Nachtigallen, lustige Holzarbeiten zeigt ein anderer Raum, und im Naum des Handwerks überrascht besonders das HauS des deutschen Hand-werkS, «ine Bastelarbeit Son Hermann Nanft nach einem Plan von Wolfgang Müller. In diesem HauS be herbergen die 60 Näume die 86 erzgebirgischen Handwerke. Windspiele und Wetterfahnen und zahlreiche Bastelwerke leiten bann über zum Raum der Erzgebirgler und der Spiel» zeugschachtel, die die schönsten Erzeugnisse aus dem Seiffener Gebiet zeigen. Aber nicht nur sächsische Krippen sind aus gestellt, sondern in einigen Gastzimmern hat man auch di« Felerabendkünstler andere Landesteile zu Wort kommen kaffen. Und dazu kommen noch die zahllosen Berge und Krippen, Pyramiden und Leuchter alter und neuer Art, so daß der Besucher oft nicht weiß, wohin er zuerst sehen soll. Die Meisteraibeiten sind im Flur ausgestellt, während im Hen. In einer Zeit des Niederganges habe der Erzgebirg- ler geschnitzt und gebastelt und habe nie aufgchört, seiner Volkskunst trotz mancher Anfeindungen nachzugchen. Er habe einmal gehört, wie ein alter Schnitzer zu seinem Freund sagte: „Gustav, herrschte, mr «stimiert uuuer Zeig!" Diesen Ausspruch des Schnitzers werde er wohl nie wieder vergessen. Der StaatSprciS sür die Feierabendkunst, den der Neichsstatthalter gestiftet habe, habe der erzgebirgischen Volkskunst einen nie zu erwartenden Auftrieb gegeben. Die Ausstellung sei der Versuch, dem Statthalter in gebirgischcr Herzlichkeit zu danken. Ter erzgebirgische Schnitzer, und das sei Ser sächsische Arbeiter, stelle aber im politischen Leben, im Betrieb und bei den schöpferischen Künsten des Feierabends seinen Mann. Gauleiter. d Neichsstatthalter Mutschman n betonte zunächst, daß das Erzgebirge stolz sei, Menschen zu besitzen, die am Feierabend so viele künstlerische Fähigkeiten ent wickelten. Das Schnitzen und Basteln gehöre seit Jahr hunderten zum Brauchtum des Erzgebirges. Die Liebe zum Basteln sei dem Erzgebirgler angeboren und cs sei als er freuliche Tatsache zu verzeichnen, daß «ine ganze Reih« epochemachender Erfindungen aus dem Erzgebirge stamme. Die Ausstellung habe einen Ausschnitt aus dem Schaffen von vielen tausend erzgebirgischen Feierabenökttustlcrn ge geben, die alle einfache Volksgenossen seien und die keine fachliche Vorbildung nach irgend einer Richtung hin erhalten hätten. Man könne froh sei», dies« Feierabenbkunst zu besitzen, denn der Mensch, der sich an seinem Feierabend mit diesen Dingen befasse, der werbe auch bei seiner Arbeit ein wirk licher Qualitätsarbeit«! sein. Daß die Jugend so prächtige Arbeiten mit ausgestellt habe sei der Beweis dafür, baß man um den Nachwuchs nicht zn bangen brauche. Schnitzen sei der stärkste Ausdruck einer ehrlichen Heimatverbunbenheit, die sich durch nichts erschüttern lasse. Tie Menschen, die so viel Humor und Gefühl besitzen, die werden auch die schwie rigen Probleme, die heute noch im Erzgebirg« ungelöst seien, mit lösen Helsen. . Es habe viel Mühe gekostet, den Staatspreis zu ver teilen. Dieser Preis sollte aber nicht nnr die Auszeichnung für einig« sein, sondern er sollte die Anerkennung der Ne gierung für die Leistungen der Schnitzer üarstellcn. Den 1. Preis erhielt Pg. Albert Hän«l aus Lauter, der 1884 geboren wurde und seit seiner frühesten Jugend schnitzt. Der S. Preis erhielt der Kistenmacher Nanft ans Schwarzenberg, der lange Zeit arbeitslos gewesen sei, der Wenn man dann durch die festlich erleuchteten und ge schmückten Straßen mit Kraftwagen oder Omnibus nach der Kraußhalle fuhr, da mußte man hell begeistert sein. All' die vielen erzgebirgischen Bergmänner, Weihnachtsengcl usw. waren erleuchtet worden, sodaß einem bas Herz im Leibe lachte. In der Krauß-Halle hatten inzwischen die Schnitzerabordnungen, unter denen man auch Z'chopauer, Gornauer, Weißbacher usw. bemerkte, Platz genommen. Der Vorsitzende des Heimatwerkes, Kreiskulturwart Krauß, begrüßte beim Kameradschaftsabend auf der festlich geschmückten Bühne, auf der Sie drei goldenen Fahnen der sächsischen Musterbetriebe Ausstellung genommen hatten, die anwesenden etwa 1600 Besucher, unter denen man neben den Schnitzern viele Vertreter von Staat und Partei neben den ausländischen Pressevertretern bemerkte. Er hielt zunächst eine Ansprache, in der er in fein sinniger Weise seine Erlebnisse schilderte, di« er im Laufe des letzten Jahres hatte, als er Sie Vorarbeiten für die Aus stellung traf. Er zeichnete so recht ein Bild von dem erz» gcbirgischen Fcierabendkünstler, um bann festzustellen, daß im Gebirge die geschicktesten Klempner und die tüchtigsten Werkzcngbauer vorhanden seien. Während die Männer schnitzten und bastel!?», da klöppelten die Frauen und Mäü» Lin Bild aus dem Erzgebirge. <M „Feierohmd^ Schwarzenberg. „FeierohmL" ist die größte weih nachtliche Volkskunstschau, die je in Deutschland eröffnet wnrde, und so nimmt cs nicht Wunder, daß Schwarzenberg am Sonnabend zu ihrer Eröffnung ganz in ihrem Zeichen stand. Die jahrelangen Erfahrungen des Vorsitzenden des HeimatwevlcS Sachsen. KreiökulturwaN Friedrich Emil Krauß, trugen dazu bei, daß die außerordentlich umfang reichen Vorarbeiten restlos in der vorgesehenen Zeit er ledigt werden konnten. Schwarzenberg, die liebliche Stadt am Schwarzwasser hat dank der umfangreichen Vorarbeiten sein Gesicht voll kommen verändert und ein weihnachtlicher Hauch weht durch die alte Stadt. Wer die Stadt, wie der Schreiber dieser Zeiten, zuletzt im sommerlichen Glanz sah, Ser war zunächst berauscht von der Fülle der Farben und der Liebe, mit der man Schwarzenberg sinngemäß ausgcschmückt hatte. Hohe In Gegenwart zahlreicher Ehrengäste, unter denen man den größten Teil der ausländischen Zeitungskorrespondenten ln Berlin bemerkte, wurde die Schau am Sonnabend nach mittag 5 Uhr in der Aula des Realgymnasiums eröffnet, die In einen Weihnachtsmarkt mngcstaltet worden war. Nach einem Vorspiel begrüßte der Vorsitzende des Heimatwerkes und Letter der „Feicrvhmd"-Schau, Fabrikbesitzer Krauß, die Gäste. In der ihm eigenen Weise schilderte er bas Herz des Erzgebirglers, der im Feierabend dcS Tages schönste Zeit sieht, an dem er schaffen und wirken nach seiner Art kann. In vielen Tausenden großer und kleiner Häuser des Erz- gebirges blüht am „Feicrohmb" die wahre Volkskunst. Da basteln und schnitzen Zehntausenbe glücklicher Männer, klöppeln die Mädchen und die Frauen und die lieben alten Lieder von Anton Günther, die so recht die Schönheiten der Heimat verherrlichen, werden gesungen. In dieser Weihnachtsschau, so führte Pg. Krauß wei ter aus, dürfte man einmal durch die vielen Fenster der erzgebirgischen Stnben sehen und man könnte sich einen Be griff von dem machen, was der Erzgebirgler an seinem Feicrohmb schaffe. Er bankte dann dem Gauleiter, der die Schau so unterstützt habe und all' den Männern und Frauen, die rclchbcglückt durch bie Vorarbeit an dieser Schau Tag für Tag hcimgegangen seien. Für die Schnitzer sei diese Schau aber ein sichtbares Zeichen des Dankes und der Anerken nung, wenn sic sehen würben, wie man ihre Arbeit be wundere. Und bann ließ er die Erzgebirgler in seiner urwüchsigen Art zu den Besuchern sprechen. Es waren Bilder aus dem Volksleben, wie sie sich immer und immer wieder da droben im Erzgebirge wiederholen. Von der Schicht heimkehrenbe Bergleute werden durch Annabcrgcr und Schneeberger Wei sen Ser BergmannSkapelle erfreut, Hammcrjungen als Kurrendesänger zeigen ihr „wahres" Gesicht und schließlich wurde mau »och hineingeführt in eine «rzgebirgische Stube zur Weihnachtsfeier. Musik auf einem Eembalo leitete bann Uber zu einer Ansprache des Gauleiters und Reichsstatthalters Martin Mutschmann. Tie Schau solle unS, wie er betonte, hin- cinführen in die Volkstumsarbeit unseres Erzgebirges, bie ewige Werte schaffe. Während sich die Gäste dann an schickten, die Ausstellung einer Besichtigung zu unterziehen, da ertönte zum ersten Male das Glockenspiel mit den Meiß ner 28 Porzellan-Glöckchen der Manufaktur Meißen und spielte das „Feierohmd"-Lied. Kerzen, Sie mit einem Gasgemisch gespeist wurde», Gruben lampen an den Bäumen der Eibenstocker und der Juststraßo weifen dem Besucher, der mit dem Zug oder mit dem Wagen Schwarzenberg erreicht, den Weg zur großen „Fcierohmb"- Schau. Der Bahnhof ist in ein Flaggenmeer gehüllt und er strahlt in vollstem Glanze. Man kann eigentlich garnicht fchlgehcn, zumal noch die Fenster der Häuser, etwa 2800, mit den verschiedenartigsten Weihnachts-Symbolen geschmückt sind. Die ganze Stadt hat sich vom kleinsten Mann bis zur Stadtverwaltung gern und freudig in den Dienst des „Feter ohmd" gestellt. Während in den vorhergehenden Jahren in vielen sächsischen Orten kleine Schauen veranstaltet wurden, ist hier zum ersten Male etwas Mschasscn worben, was so gleich nicht wieder zusammengebracht werden dürft«. Erzgebirgische Holzfignr eines Lößnitzer Schnitzers. iPrefle-Hoffmann, Zander-M.) dritten Stockwerk Jugendarbeiten gezeigt werden, die von der HI. und dem BDM. zur Verfügung gestellt wurden. Wie schon oben gesagt, man muß bie Ausstellung selbst gesehen haben, um sich von der Vielfältigkeit der erzgebir gischen Feievohmd-Kuust einen Begriff machen zu können. Kill RlchWg »M Ilie WWW Das Herz schlägt jedem Heimatfreund höher, je weiter er sich in die Arbeiten hineinvertieft, bie dort in monate- langcr, eifriger Arbeit zusammengetragen wurden. Wohl noch nie Ist dem Besucher einer Weihnachtsschau so deutlich der groß« Wert der erzgebirgischen Feierohmb-Schnitzer vor Augen geführt worben, wie es hier der Fall ist. Worte sind zu schwach, nm baS zu schildern, was dort dem Besucher ge zeigt wird. Man ist erschüttert von der Wucht und der Ge staltungskraft der Männ«r, die i» ihrer Freizeit diese Werke schaffen. Ein Volk, bas ist bie Gewißheit, die man von der Schau mitnimmt, bas solche schöpferische Kräfte in seinen Reihen hat, wird niemals untergchen, weil der Glaube unb die Liebe zur Heimat allen fremden Einflüssen widerstehen werden. Es soll'deshalb auch daraus verzichtet werden, viel über dies» Ausstellung als solche zu berichten. Di« eine Arbeit mehr als bi« andere hcrvorhebcn wäre nicht richtig, weil sich alle die größte Mühe gegeben haben und, bas sei immer und Immer wieder betont, die Gcsamtausstellung hat einen der artigen Umfang, daß man überhaupt nicht iveiß, wo man anfangen und wo man aufhören soll. I» einer Bergstube KMraWfWW i» -er KmWe MMMr MMmm »MM dm SIMpnk