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Geringster Jnser,terwetr«g2ü VW. WML67MM. Steckbrief. Gegen den Steinarbeiter Friedrich August Sch-M»MH<r, geboren am 6. November 1848 in Trübigau, welcher sich verborgen hält, ist tne Untersuchungshaft wegen gefährlicher Körperverletzung verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß hier abzuliefern. Bischofswerda, am 3. October 1885. Der Königliche Amtsanwalt. — ökö misch. 'WWW Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. 'Amtsblatt da Kgl. Amtshauptmannschaft, der Kgl. Schulmspcctim «. des Kgl. HauMeucrmntes W Bmche», - sowie des Kgl. Amtsgknchtcs und des StatttUhes zoBischofSverdl. — Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Bestellungen «erd« bei allen Postanstalten Ästessritte, welch« in diesem Blatt« die weiteste Verbreitung und Vannabentzj, und lastet rinschlirblich des deutschen Reiche«, für Bischofswerda und Umgegend suchen, werde« bis Dienstag «nd Freitag frtch s Mr erscheinenden „beSetrifttschM veilage" in der Expedition dieses Blatte» angenommen. angenommen u. kostet dir dreigespaltenr LorpuSzrüe 1» '^M^^Marl^^ unter „Eingesandt-20 Pf. Geringster JnseratrnbetragllüPf. Bekanntmachung. Die Inhaber aller zur GSchfifche« Lextll»Ber«fsge«offe«fchaft gchörigcn Betriebe werden, dafern sie mit Motoren arbeiten ob« io Personen beschäftigen und eine Anmeldung zur Unfallversicherung noch nicht bewirkt haben, hierdurch aufgefordert, diese Anmeldung sofort anhtt .zu bewirken, da deren Unterlassung eine nicht unbedeutende Geldstrafe nach sich zieht. Ebenso sind Betriebs- und Firmen-Aenderungen anher anzumelden. Königliche Amtshauptmannfchaft Bautzen, am 1. Oktober 1885. Diese weise ... da- sam- «ct Sonnabend, den 10. October 1885, 3 Uhr Nachmittags, e Strafte hier gelegene« Smifer^che« Vchemse. (In d«M «m» » d. M. Unfallverficherungsgesetz k«t getreten «ud reiht ^n^!83^^nm^ör8e^ä!lmeS^3^ärDe?en wurde. Dagegen sind im ungarischen Unterhaust mehrere auf tneseu Gegenstand bezügliche Inter pellationen gestellt ««den, die dem Minister Versteigerung eine» Eonpös vor der an der l xmgeftandene« Lermine hotte sich ein Bieter Königliches Amtsgericht Bischofswerda, am 5. October 1885. . F Appolh Ger.-Bollz. zunächst für die Wahlen des Präsidiums im Abgeordnetenhause. Man hat sich dahin geeinigt, zwei Conservative und einen Liberalen, letzteren für das Amt des zweiten Vicepräsidenten, zu wählen, wozu der frühere freisinnige Handels minister von Chlumetzki ausersehen wurde. Uebrigens werden sowohl das österreichische Herrenhaus, als auch das Abgeordnetenhaus die Thronrede durch eine Adresse beantworten, über welche aber vorher noch lange Debatten in Aussicht stehen. Trotzdem die Cholera-Epidemie in Palermo noch fortwüthet, hat der König von Italien auf seine Reise nach Sicilien verzichtet, weil die politischen Ereignisse seine Anwesenheit in Ober italien beanspruchten und der Aberglaube der sicilischen Bevölkerung sich bei dem traurigen Ereigniß in einer höchst unsympathischen Weise kundgab. Der Monarch begnügte sich deshalb damit, seiner ersten Gabe von 40,000 Franks eine zweite von 100,000 Franks für die Armen von Palermo folgen zu lassen. Die von dem König dringend gewünschte Ernennung des Grafen Robilant zum Minister des Auswärtigen wird von den meisten italienischen Blättern bereits als sicher betrachtet und mit großer Genugthuung begrüßt. In den Niederlanden wächst die social demokratische Bewegung und mpüdet die Be hörden durchfortwährende Straßendemonstrationen, die zwar zunächst nur der Erlangung des allge meinen Stimmrechts gelten, aber doch den Boden für die Saat der Anarchie lockern. In anerkennenswertber Weist hat die niederländische Regierung England und Belgien den Abschluß eines Vertrages zur Verhinderung de» Mädchen handel» vorgeschlagen. Die Vorschläge haben, wie nach den sensationellen Enthüllungen der „Pall-Müll«Gazette- zu erwarten war, «ine sehr günstige Aufnahme gefunden. Ain Vorabend der französischen Paria- ment-wahlen, bet denen dteiknal da» Listen- skrutinium zum ersten Mal« -ar AmoeMmg ttnunt, giebt da» jetzt am Ruder RLMche WttMMNMK vßk WSsADMMVk 'dkrchWihttm' Krankenversicherung an, dem überwiegenden Theile aller in Staats- und Privatbetrieben beschäftigten Arbeiter ist künftig für alle durch Unfall ihnen zugefügten Schäden eine ausreichende Entschädig ung, ihren Hinterbliebenen eine angemessene Versorgung gesichert, ohne daß sie wie früher nach dem Haftpflichtgesetz zur Erreichung dieser Vortheile erst den Prozeßweg beschreiten müssen. Nachdem diese humane Gesetzverbesserung durch das Zusammenwirken von Staat und Arbeit gebern erreicht ist, haben die Arbeiter wahrlich alle Ursache, durch Aufacben ihres grundsätzlichen Mißtrauens zu einer Besserung ihres Verhält nisses zu den Arbeitgebern die Hand zu bieten und die socialpolitischen Bestrebungen, welche die Regierung in Uebereinstimmung mit den ge mäßigten Parteien verfolgt, zu unterstützen. Von der preußischen Regierung wurde die Wahlmännerwahl auf den 29. October und die Abgeordnetenwahl auf den 5. November festge setzt. Inzwischen rühren sich die Parteien in Preußen gewaltig und haben bereits das ultramontane Centrum, die nationalliberale Partei und die freiconservative Fraction Wahl aufrufe veröffentlicht, deren mehr oder minder leidenschaftlicher Eifer von der allgemeinen Ueber- zeugung zeigt, daß die Verhandlungen in dem nächsten preußischen Abgeordnetenhause sowohl durch die kirchenpolitischen Angelegenheiten, wie durch die erfolgte Ausschließung des Herzogs von Cumberland vom braunschweigischen Thron einen sehr erregten Verlauf nehmen werden. Angeblich bereitet der Herzog jetzt ein ExpoiL vor, welches dem braunschweigischen Landtage die pecuniären Rachtheile auseinander setzen soll, die dem Lande drohen, wenn er von der Thron folge definitiv auoaeschlossen würde. Sowohl der österreichische ReichSrath wie da» ungarische Parlament sind eröffnet worden, ohne daß die BolkSverteter irgend einen Auf schluß über dir für da» Land fo wichtig« Vor gänge im Orient und die vollständige Bedeutung der denselben vorau»gegangenen Kaiser-Begeanung in Kremfier irgend eine Auskunft erhalten hätte«. Dem österreichischen Abgeordneten haust ist da» nicht weiter aufgefall«, da tt« cm»- würtige Politik bisher in Wim stet» al» «in Politische WtWau. „Der Klügere giebt nach!' .Sentenz au» dem „lustigen Kr deutschen Relchscanflervokgeß, als er nach Mitteln suchte, einen Krieg mit Spanien zu vermeiden, der wegen der Gering fügigkeit des Karolinen-Objectes wie infolge der Ungleichheit der Flottenverhältnisse für Deutsch land kaum eine ernste Bedeutung haben konnte. Wenn trotzdem von deutscher Seite ein friedlicher Ausgleich des Karolinen-Conflicts so eifrig angestrebt wurde, geschah dies aus Rücksicht für die Erhaltung des jetzigen Regierungssystems in Spanien, das bei einer moralischen Niederlage ernstlich gefährdet war und vielleicht einem unter französischen Einfluß stehenden Freistaat hätte Platz machen müssen. Der Conflict ist nun durch die beiderseitige Vereinbarung über die dem Papste übertragene Vermittlerrolle in ein ruhiges Fahrwasser gesteuert und wird voraussichtlich an dem Ziele eines friedlichen Ausgleichs anlangen. Leider scheint die günstige Wirkung, welche die versöhnliche Haltung Deutschlands auf das spanische Volk ausgeübt 7 hat, durch das Verhalten der officiösen Madrider Presse in Frage gestellt, die bereits den Sieg -der Regierung feiert, behauptet, daß Deutschland den Ansprüchen Spaniens gegenüber den Rückzug angetreten hätte und es als selbstverständlich hinstellt, daß der Papst auf alle Fälle zu Gunsten Spaniens eintreten würde. Das steht aber noch keineswegs fest und hindert außerdem Deutschland nicht, an den Verzicht ans die Karolinen, Bedingungen zum Schutze der deutschen Handels- und Berkehrsinteressen zu knüpfen, die den Spaniern dm Besitz der Inselgruppe sehr vergällen werden. Anläßlich des weit ernsteren bulgarischen Conflict» ist das Orakel in Friedrichs ruhe in letzter Zeit sehr häufig befragt worden. Dem Besuche de- russischen Minister» von Gier» in FnedrichSruhe, welchen derselbe vor seinem Erscheinen m Kopenhagen bei dem Kaistr Alexander dem deutschen Reichskanzler abstattete, wurde um so größere Bedeutung beigemessen, al» bald darauf sich auch der österreichische Botschafter Graf Gzecheny zu dem Fürsten BiSmmcck begab. E» liegt nahe, daß Rußland und Oesterreich - Ungarn vor dem Beginn der "-^-sttt-Eonfermj in Constantinopel fich über öur Bulgaren. Frage