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D"<mt>»«al»<> «er»» Se««. - »ruck »Md V«Ia,r ««I «<»« iu Mittwoch, am 17. Dezember 1930 96. Jahrgang Nr. 293 Anzeigenpreis: Dl« 42 Millimeter breite Pelilzeile 2V Reich-Pfennige, Eingesandt und R-eklämen SV Retchspfenntge Bezugspreis: Für einen Monat 2.20 mit Zutragen; einzelne Nummern 15 : Gemeinde - Verbands - Girokonto Nr. 3 . Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 405 Postscheckkonto Dresden 125 48 Weitzeritz-Jeilung ans Meiger liir DipP»l»iswal»e, SchMeoederg N.L «rtt p» S e» »e» «»» - «eie» «le» «MM Ale amMqe» Leka«n»»ech»mge« L, «Wr»haNma«,»chafl, »e» «M»,er,chr« «M -«Sle-Wü» r« Di-poltiswal», am 25., 28. u^^31. Dez^mber^ 1930 «nd 1. Januar 1V31. Für den 1. und 2. Meihnachtsfeiertag 1939 und den Neu- labrstag 1931 wird die Polizeistunde für die Gast-und Echank- wirtschaften des Bezirks "»d der Stadt Dippoldiswalde auf 2 Uhr nachts, für Silvester auf 4 Uhr nachts festgesetzt- . Instrumentalmusik, Singen und Dortrage in den öffentlichen Lokalen sowie Tanzveranstaltungen dürfen an diesen Tagen bis 2 Uhr nachts dauern. Dippoldiswalde, am 15. Dezember 1930. Die Amtshauptmannschaft. Der Stadtrat. Di^e Zeherolle her landwirtschaftlichen Berufsgenoffenschafl lieg« vom 18. h. Mts. aö im RaihEse <PoLze!Mach«) zwer Wochen la mr zur Einfichtwahme ons. Wchevsprnch e gegen hie BcÄmgs- berechiWM können von öen Uniernehmern bis zum 14. Ianuar 1931 beim Genoss« wschcstsvorsdamiö erhoben meröen. Ms Beifoage <2 Rate 1939) sinh aber nnkeschaLe^ ei!w<rig«r Einsprüche zur Ver- mewung von Zinsen und DoMreck-nnMeAihren vorläufig zu be- und an hie mit Lev Einyebung beauftragten. Pokze ibeamie n abzuldes«Dippoldiswalde, am 16. Dezember 1939. Ortlichesund Sächsisches Dippoldiswalde. Der gestrige Tag war ein Nebeltag ersten Ranges. Vom frühen Morgen bis in die späten Nachtstunden wogten die milchigen Massen über Stadt und Flur, und nur in den Wäldern ließ der Nebel etwas nach. Der Verkehr aus der Landstraße war dadurch und besonders nach Eintritt der Dunkelheit stark behindert. Die Kraftfahrzeuge mußten den ganzen Tag mit Licht fahren. In vergangener Nacht setzte leichter Frost ein. Pfützen hatten eine dünne Eisdecke, der Erdboden war leicht verharscht. Dippoldiswalde. Wenn trotz der Ungunst der Witterung — frühkalter Nebel fiel seit Tagen schon zur Erde — bei den Darbietungen am Advents- und Weihnachtsbaum sich eine stattliche Zahl von Zuhörern auf dem Marktplatze ein fand, so ist das ein Beweis dafür, daß diese Veranstaltungen Beifall finden. Nach der Weihefeier am Sonntage, bei der der Posaunenchor in so erhebender Weise mitwirkte, bot dieser am Montag abend wieder liebliche Weihnachtsklänge. Am gestrigen Dienstag abend sang der Männergesangverein „Eintracht". Morgen Donnerstag wird der „Männergesang verein Dippoldiswalde" und am Freitag abend der Gesang verein „Liederkianz" seine Lieder erklingen lassen. Dem Ver nehmen nach wird Lehrer Bernau am Sonnabend abend mit seinem Schülerchor am „Weihnachtsbaum für alle" singen. Wie wir schon kürzlich darauf hingrwiesen haben, beginnen diese Veranstaltungen allseitig 8 Uhr abends. Dtppockttwalde. Von der städtischen Polizei wurden ver gangene Nacht zwei auf der Durchreise befindliche Personen, die in einem hiesigen Fremdenhof übernachteten, festgenommen, weil der eine wegen Mord steckbrieflich gesucht wird. Weiter wurden bei den beiden Verhafteten Sachen vorgesunden, die sicherlich von Diebesgut herrühren. — Ferner wurde ein auf der Durchreise befindlicher tschechischer Staatsangehöriger wegen Paßvergehens festgenommen. Wppol^twatd«. Am Sonnabend legte im Bezirkslehrer verein Vorsitzender Riecke die Eingänge vor, unter vielen anderen den Wunsch der Lehrerstudenten am „Pädagogischen Institut, Dresden", ihnen Gelegenheit zu geben, an einfach gegliederten Landschulen zu hospitieren. Sofort erging zunächst eine Anmeldung zur Aufnahme eines Hospitanten an den Vor sitzenden. Erwünscht werden weitere Meldungen. Sodann wurde angeregt, für die Mitglieder des Vereins die Erlaubnis zur Besichtigung des Altenberger Zinnbergwerk» zu erbitten. Kollege Kunath—Seifersdorf berichtete über die pädagogischen, phylosophischen und soziologischen Vorträge, über Führungen und Besichtigungen gelegentlich des diesjährigen Universitäts kursus in Leipzig, und Kollege Weschke—Schmiedeberg konnte nach dem Berichte über eine Versammlung von Vertretern der sächsischen Bezirkslehrerräte und -Ausschüsse feststellen, daß Lehrerrat und Ausschuß des Bezirks Dippoldiswalde mit am regsten arbeitet. Die Krankenkasse des Sächs. L.-V. hat grund sätzliche, wertvolle Neuerungen in ihre Statuten ausgenommen, z. B. daß Vollwaisen, die schon zu Lebzeiten ihres Vaters mitversichert waren, auf Antrag die Mitgliedschaft behalten können. Kollege Müller—Dippoldiswalde gibt die neuen Be stimmungen bekannt und bittet, die Satzungen genau durch zulesen, damit unnötige Umfragen und unerquickliche Ver säumnisse vermieden werden. Vorsteher Riecke-Ulberndorf bespricht den vom Bildungsministerium aufgestellten, von Ostern 1931 an glltigen Lernstoff für den Religionsunterricht nach pädagogischen und psychologischen Grundsätzen und be- , zu wenig sür die Unterklasse geeignet sei, dafür aber die Oberklasten überbürdet würden. Abänderungs vorschläge nimmt das Ministerium bis 1933 entgegen. Kollege Gößel-Dippoldiswalde gibt bekannt, daß er llmrißstempel für geographische Karten zu Selbsteinzeichnungen zur Ver fügung habe. Mppowswalde. Tagesordnung für die Stadtverord netensitzung Freitag, den 19. Dezember 1930, abends 8 Uhr. ä. Oeffentliche Sitzung: Kenntnisnahme von der Abweisung des betreffs der Bargersteuer erhobenen Einspruchs. — Kenntnis nahme von der Genehmigung der Darlehnsaufnahme für die Notstandsarbeiten. — Desgl. vom Sachstande betr. Räumung der Vorsperre. — Ueberschreitung einiger Bedarfskapitel des Haushaltplanes. — Beschaffung von Oefen für die ersten Behelfsbauten. — Wandererfürsorge. — Garantie für die Krastwagenlinie Dippoldiswalde — Lehnmühle. — 8. Nicht öffentliche Sitzung. — Kartoffelvorräte im Keller und in der Mieke. Die Pressestelle der Landwirtschaftskammer macht darauf auf merksam, daß Kartoffelvorräte im Keller während des Min ters etwa alle vier Wochen durchgesehen werden müssen, da mit keine Fäulnis eintritt. Die verfaulten Knollen sind zu beseitigen und die beschädigten oder mit kleinen Faulstellen behafteten Kartoffeln zum baldigen Gebrauch auszusondern. Gleichzeitig müssen die Keime entfernt werden. Man kon trolliere auch die Temperatur des Kellers. Am besten halten sich die Kartoffeln bei 3—8 Grad Celsius. Zu warme Keller sollte man an trockenen srostfreien Tagen lüften, zu kalte durch Versetzen der Fenster oder Strohpackungen gegenFrost schützen. Andere Gesichtspunkte sind sür die Erhaltung der Vorräte in den Mieten zu berücksichtigen. Im allgemeinen erfrieren die Kartoffeln nicht schnell, wenn einmal ein leichter Frost einsetzt: vielmehr kann die Kartoffelknolle Tempera turen bis zu 2 Grad Celsius minus noch vertragen, wenn auch diese Temperatur nicht lange auf die Knolle einwirken darf. Deshalb braucht die Winterdecke der Kartoffelmieten nicht früher aufgelegt werden, als bis tatsächlich eine größere Frostperiode eintritt. Die Mieten noch in der warmen Herbst zeit für den Winter -herzurichten, wäre sogar falsch, da die Kartoffeln möglichst lustig liegen müssen und bei zu hohen Temperaturen in der Miete recht unerwünschte Fäulnis erscheinungen eintreten würden. Deshalb ist «S umso mehr zu empfehlen, mit einem Mietenthermometer zu arbeiten, des sen Anschaffung sich reichlich bezahlt macht, weil man dadurch einerseits das Erfrieren und andererseits schädliches Erwär men und Fäulnis verhüten kann. Schmiedeberg. Allabendlich von Eintritt der Dunkelheit an bis gegen 9 Uhr erstrahlt auf hiesigem Marktplatze der Weihnachtsbaum. Es haben sich zu musikalischen und gesang lichen Darbietungen bereitgefunden: Mittwoch, am 17. De zember, abends V28 Uhr, der Männergesangverein „Eisenwerk", Donnerstag, am 18. Dezember, abends 6 Uhr, der Vollschor vom Zentralverein, Sonntag, am 21. Dezember, abends 1/28 Uhr, der Gemischte Chor „1919", Montag, am 22. De zember, abends 6 Uhr, Doppelquartett „Zephir", Mittwoch, am 24. Dezember, nach der Christvesper, der Posaunenchor. ümmelsckork. Die Abendmahlsfeier am Donnerstag findet um 5 Uhr statt, nicht um 8 Uhr. klrlcstsprung. Am Sonntag hatte sein auswärtiger Ski sportler das Unglück, beim Ueben auf dem Hirschsprunger Sportgelände eine Verstauchung und einen Fußknöchelbruch zu erleiden. Altenberg. Mit dem Eintritt des Winters steigen auch die Unfallgefahren infolge Glätte. So kam auch am Sonn abend die in den 70er Jahren stehende Witwe Pech auf einer glatten Stelle auf der Straße zu Fall und zog sich einen schweren Armbruch zu. Glashütte. Gestern fand im Sitzungszimmer des Rat hauses unter Vorsitz des Bürgermeisters Gotthardt eine Be sprechung zwischen Vertretern der Gehalts- und Lohnempfänger, u. a. des Beamten- und Gewerkschaftskartells und andererseiits des heimatlichen Gewerbe- und Handwerkerstandes, statt, in der die Frage des Preisabbaues und andere mit dieser An gelegenheit im Zusammenhangs stehende Fragen erörtert wurden. Weitere Verhandlungen werden in Kürze folgen. Wenn auch die Besprechung einen vorbereitenden Charakter trug, so kann doch heute schon gesagt werden, daß bei Be ratung dieser ernsten und für die gesamte Wirtschaft unserer Stadt bedeutsamen Angelegenheit, die dort zu leistende Arbeit in gegenseitigem Vertrauen und von dem ehrlichen Willen getragen sein wird, der Allgemeinheit zu helfen. Auch die unerwünschten Vorkommnisse von Beamtenanfeindungen, die leider in letzter Zeit auch hier von gewisser Seite aus publiziert und gefördert worden sind, kamen dabei zur Sprache. Sie fanden aber erfreulicherweise in kurzer Zeit ihre Erledigung, nachdem der Obermeister und Vorsitzende des hiesigen Ge werbevereins, Flasche, diese Machenschaften einer starken Kritik unterzog und sie als unliebsam und ungehörig bezeichnete und versprochen hat, mit allen zu Gebote stehenden Mitteln dagegen Front zu machen. Zu der nächsten Sitzung sollen noch weitere Vertreter aus hiesigen Handels- und Eewerbe- kreisen zugezogen werden, die dann Hand in Hand mit dem gebildeten Verbraucherausschuß arbeiten und soweit nötig, vermittelnd und preisregulierend wirken sollen. Die Verbraucher- Vertreter gaben ihren Willen ausdrücklich dahin kund, mit allem Nachdruck auf ihre Mitglieder einzuwirken, hauptsächlichst jene Betriebe und Geschäfte zu unterstützen, die Verständnis für die Aufgaben des Ausschusses zeigen werden. Daß dabei diejenigen Geschäfte oder Genossenschaften, die zuerst abbauen, jetzt und in Zukunft besonders Bevorzugung der Verbraucher erfahren werden und erfahren müssen, versteht sich von selbst. Hoffen wir, daß das in dieser Sache recht dankbar Al be grüßende Vorgehen des Stadtrates dazu beiträgt, trotz Ge halts- und Lohnabbau dem heute schwerkämpfenden Hand werks- und Gewerbestand durch größeren Umsatz wirtschaft liche Erleichterung zu bringen. Dresden» 16. Dezember. Die Mirffchastsparkei hat am Dienstag an den Landkagsvorstanb folgenden Brief gerichtet: «Der Dresdner Berichterstatter des »Berliner Tageblattes", Herr Arno Voigt, der !in Besitze einer Pressekarte ist und da her jederzeit Zutritt zu den Verhandlungen des Landtages hat, kritisierte in einem Artikel die Haltung der sächsischen Regierung wegen dem geforderten Verbot desRemarquefilms. In diesem Artikel vom 10. Dezember im Berliner Tageblatt wird die Weiteraufführung des Remarque-Films schon des halb gefordert, «weil der Remarquesche Soldatentyp mit sei ner nnherolschen Pflichterfüllung derselbe Typ ist, den man während des Weltkrieges gerade an sächsischen Soldaten be- obachten konnte". Herr Arno Voigt beleidigt damit die säch sischen Kriegsteilnehmer und die um die Gefallenen trauern den Hinterbliebenen auf das Ungeheuerlichste. Außerdem ist diese Behauptung geeignet, Las Ansehen des sächsischen Vol kes auf das schwerste zu schädigen. Ein Berichterstatter, wel cher in diesem unbegründeten Artikel die heiligsten Gefühle eines Volkes verletzt, ist nicht werk, im Besitze einer Presse karte zu sein. Mir stellen daher an den Landtagsvorstand den Antrag, Herrn A. Voigt bis auf weiteres die Pressekarts zu entziehen." MWm im Bremer FnWeil. kremen, 16. Dezember. In den Abendstunden des Diens tag brach in den Lagerräumen der Firma Gebrüder Nilsen Reismühlen und Stärkefabrik m. b. H. im Freihafen ein Groß- feuer aus. Sämtliche verfügbaren Feuerwehren wellten an der Brandstätte. Das mehrstöckige riesige Gebäude glich einem einzigen Flammenmeer, das sich am Nachthimmel weithin abzeichnete. Die Zugangsstrahen waren durch eine unabseh bare Menschenmenge verstopft. Die Ursache des Brandes ist noch nicht bekannt. Das Feuer erhält ständig neue Nahrung durch große Mengen Reisstärke und Kartoffelflocken, die in dem Lager aufgestapelt sind. Unmittelbar an das brennende Gebäude schließt sich die Reismühle an. Auf die Erhaltung dieses Betriebes erstreckt sich die gesamte Tättgkeit der Wehren. Die Feuerwehr bekämpfte das Feuer mit rund 40 Schlauch leitungen von allen Seiten. Der starke Wind blies einen riesigen Feuerregen auf die Gebäude der Mühlenanlagen, so daß die Feuerwehr nur unter den größten Schwierigkeiten arbeiten konnte. Das Lagergebäude, das 6 Stockwerke hoch und etwa 100 Meter lang ist, steht von unten bis oben in Flammen. Um 22,30 Uhr stand bereits ein großer Teil der oberen Geschosse in Flammen, so daß der Brand vermutlich in den oberen Stockwerken ausgebrochen ist und sich infolge der dort lagernden Stärke und Futtermittel bis zu den unteren Stock werken durchgefressen hat. Zu dem Grobfeuer ist weiter zu melden: Gegen 23 Uhr trat auf dem unmittelbar am Brandherd vorüberfließenden Hauptarm der Weser ein Dampflöschbovt in Tätigkeit, das mit 7 Rohren von der Wasserfeste aus die Arbeit der Feuer wehren unterstützte. Kurz nach Mitternacht war das Feuer soweit abgedämmt, das eine Gefahr nach sachverständigem Urteil nicht mehr besteht. Die Hauptgebäude der Reismühle und der Stärkefabrik sowie die übrigen Lagerräume konnten gerettet werden. Der Betrieb erleidet durch das Brandun glück keine wesentliche Beeinträchtigung. Der Gebäude- und Materialschaden, der durch Versicherung gedeckt ist, ist außer ordentlich hoch. Kurz nach Mitternacht rückte bereits ein Teil der Wehren wieder ab. _ Wetter für morgen: Meist schwache Winde aus östlichen Richtungen. Allmählicher BewölkunaS- und Temperatur-Rückgang. Nachts bet Ausklaren etwas stärkerer Frost.