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Dresdner Nachrichten : 15.04.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188404151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840415
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840415
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-04
- Tag 1884-04-15
-
Monat
1884-04
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.04.1884
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Kt. herutuna der Erzdtickst». Kel- jeapel. Sin betrunkener seurrt« in der Kaffrne inlolae «ine» Wortioechselü mit Kameraden »ln» Anzali! Gewehr» chüffe ab. Fünf Sol daten wurden gellsolct und drei schwer verletzt. Suakln. ErnemGerück' nach ist Khartum genommen P,»«a, >t.«»'». c!«»le»ard. r>,o «rm, 77.12. «»>.,«.«. g,-I. — —. s»«». «I.l2. Valivier 0»e»«>mcn LiS.O«. Oraujusr» . t!,«»,r»ri, . Mor»,, Nusührua» der r.iaa.'^iirN«». Tagevkatt für Politik, WMllmi. tzeMl5»eMr. Mle-InM Irmtmlille. 1883 xs«rAnä-t«t 5p»/ic«- ^0Ol_l_LQIOIVI k «I7«bsrs8tUun88-6drsLU ^ 25 MUtsnlit II. » ! rr,wan»l.!vn>a,?r<,r..V8..Io-n. k »VV»«vwe^»«nmi>Wv^ vllraratr. tzttck. vorllar LoNeaIlIanc«,tr. 71d. . ' ^»»ttanatr. S8. (Vvrtru kaut Unmmar.) »vrssäüör^LlouZjsü- u. kolULäsL-I'Ldrjk mit OnnipN»«»eIvI» von NR. M^Ä««nv»vI» VNiiL»r» I-roi«, prompt» v«ai»»m>». L«»NMnw» »u«r n«s-»r»au»». M«ta» Ullä <VQNI^, ,I»8 V. S- 1VÜ Dl. ompüstrlt io onormsr Lnsivabl (im Livrslosll ru ksbrilcvroison) Lao «»r»lI»sn-Stp?< «»>.»>,»,,p1>r*»§I,KN I»v« «n« Kaisellölluskr. 25 (im Kaufe -esMoria-Salon). Rack ij<reni1iAl«r InvBlsilur ewptalüs» vir olncn xroErev kusdsn i rui'lleliKMtrttzi' 81jf!rtzi-«i6» äi5 CrmevN I vorjährig«' Veovia», voll unter cksu Uer»tvllung8p»sl»en 8chI«88-8trL88« 17» gegenüber üem lrgl.- Lehlo.-E l> l8 kndrH Mli88tzmviit villlLvkor o. vIvKLlltvr LjvÄvr-vLrÄvrodv uon ^Ivxanävr kWjv8otm üe^möeL stcli ;ckt Lukortlsusir u»vd . ! MW MD OM U»» Ft MW LN WO F r EiErr ; LLMMtlicb«) Xoulioilon äor I''rü!ij:ili/S8L-80U ill ^wbäter ^U8vakl80lläuu8 dorsttvilltssst. ! L «LKVL SU,» «LS8U7 HW, DW«LL U>», «UU»>I«» verl»o,i»11e. Z ^usvM kür lLnabsn unü ül-täelisa bis lü ^Iirc-. Ar. 10«. 2g. »Bv:«.«» «qt 1 Dr-«Lm. 1884. Tiensta«, 15. April. kia Wort au die Ritter de- biiseu «eiste-. Es ist jetzt die stille Woche de- JabrcS. Die rauschenden Ver gnügungen sind verpönt. Die Einkehr des Einzelnen in sein Inneres liegt nahe und die Selbstprüfung und die Erweckung zu neuem sitt- lichcn Leben, jetzt wo die Kirche wie die Natur das AuferstehungS- sest feiern. Da mag es angczeigt erscheinen, auch an dieser Stelle der Be wegung 'u gedenken, die sich jetzt auf volkswirtschaftlichem und sitt lichen! Gebiete in der Richtung geltend macht, als es sich um die Thalia ert der Vereine gegen den Mißbrauch geistiger Getränke handelt. Tie neubegründeten derartigen Bercine feben davon ab, nach früherem Muster Enthaltsamkeit oder irgend ein Gelübde zu ver langen. Und damit hat man wohlgcthan. Denn man muß nickt das Kind mit dem Bade ans chültcn. Und alles Gute kann ja miß braucht werden; und durch den Mißbrauch wird der zweckdienliche Gebrauch nicht in Frage gestellt. Zn der he ligen Schrift steht neben dem Worte: „Der Wem erfreut des Menschen Herz!" das andere: „Lauset euch nicht voll Weins, daraus ein unordentliches Wesen folgt!" Der Hauptzweck der jetzigen Bestrebungen gegen den Mißbrauch geistiger Getränke soll vielmehr die Umstimmung der öffentlichen Meinung und die Erweckung des Bolksgcwisseuö fein, damit der Alkohol als eine Haupiwnrzel des sozialen llcbelS, als Feind der ehrlichen Arbeit, als Zerstörer von Familieuwohl im Bolle gebannt und gemieden und damit die Gesetzgebung veranlaßt wird, durch Berminderuug der Schanistätte» die Versuchungen zin» Trinken ein- ziilchränten. während eö besonders Aufgabe der freien VereinS- ihätigkcit sein wird, verschiedenartige, den örtlichen Verhältnissen an- gcpaßte Uiiterkimsts- und Erholungsstätten zu errichten, wo billige kräftige Nahrung und unschuldige Getränke für das Volk bereit ge halten werden. ES ist wiederholt, angeblich im Interesse der niederen Staude, an öffentlichen S'ellen als Entgegnung getagt worden: man wolle den Armen ei» Genuß- und Stärkungsmittel vcrlheucrn und un möglich machen» während der Alkohol nicht blos im Branntwein, Wildern auch im Bier und Wein schädlich wirke. Aber in der Behauptung bat man sich geirrt, daß der Verein gegen Len Mißbrauch geistiger Getränke vorzugsweise de» Schnaps meine und die sogenannte „arbeitende Klasse"! Nein, man ist sich vollkommen bewußt, daß die Schäden, die man treffen will, in allen Schichten und BernfSarten der Bevölkerung zu finde» sind. Denn überall her sucht sich die Trunklucht ihr Opfer zu hole». Ten ehr samen Bürger und de» fleißige» Beamten, den studirendeu Jüng ling und den Gelehrten vom K>rtheder, den Jünger der Kunst und do» Soldaten in seines Königs Nock versteht der Leusel der Trunk sucht, zuerst unter ganz unichuldigem Vorwände, hereinzulocken in seine Hölle, das Trmkhans. Denn eine Hölle wird es für de», welcher darin nicht Erholung zu neuer Arbeit, sondern Abspannung und Ermüdung und Ekel vor aller Anstrengung findet, welchem das WirtbSbauSlebeii und der unmäßige Genuß spiriluöjer Getränke nicht bloS die Geluudheit ruiuirt» sondern auch feinen Wohlstand und das Glück seiner Familie, und welcher bei der öfteren Anwesen« bist im Trinkhause die Pflichten seines Berufs vernachlässigt und die Sorge und die Pflichten für Weib und Kinder vergißt. ES ist freilich in den letzten Jahre» dem Einzelnen immer schwerer gemacht worden, innerhalb der Gren en der Mäßigkeit und i cS Erlaubten zu bleiben. Sind den» nicht die Lffentlicheu Einla dungen zu besonderen Vergnügungen alltäglich in Menge zu finde» k sti-hc» sich nicht gewisse Feste» die inan vor 30 Jahren nur um Fastnacht veranstaltete, jetzt bis zinn letzten Tage vor der Ebarwoche l in / Suchen sich nicht die Inhaber der Restaurationen durch ganz erorbilante p'ocknistlel einander Konkurrenz zu macken und zu ubcr- biclen I Sind denn nicht z. B. die enlreesrcten Bockdicrfeste nnt ob ligaten Konzerten ein ganz raffinirleS Lockmittel, dem BachuS zu opfern und da- Portemonnaie leichter zu macken l In der Thal, dir Tendenz des Vereins gegen den Mißbrauch geistiger Getränke ist eine ebenso wohlgemeinte, a S wohlthätige und mau kann ihr von ganzein-Hetzen ein glückliches Gedeihen wünlchen. Weil aber das Beispiel sehr oft mehr wirkt, als die eingehendste Deduktion, so wollen wir an de» berühmten Franklin ermnern. irr erzählt: „Ich trat (in Londons als Drucker ein, indem ich Wohl cinsah, daß ich meinem Körper Bewegung machen mußte, da ich das so in Amerika gewohnt war, wo inan in den Druckereien ab wechselnd als Drucker und Setzer arbeitete. (Damals gab es näm lich die Schnellpresse» noch nicht!) Ich tränt nichts wie Wasser: die übiigcn Arbeiter, ungefähr k>0, waren starke Biertrinker., Einmal trug ich in jeder Hand eine große Form mit, Lettern die Treppe hinaus und hinab, während die anderen stets beide Hände brauchten, nm nur eine zu tragen. Dieses und manches andere Beispiel ließ sic darüber staunen, daß da« amerikanische Wafferthier, wie sie mich gewöhnlich nannten, stärker sei, als die Portertnnker» die zu ver schiedenen Tageszeiten je eine Pinte (Kanne) Bier verbrauchten. Später lebte ich in der besten Harmonie mit meinen Kaineraden lind erlangte viel Ansehen und Einfluß unter ihnen. Mein Beispiel veranlaßte mehrere, ihr Bier uiit Brot und Käse aufzugeben und sie verschafften sich, gleich mir, ans der Nachbarschaft eine gute Schale warnten Haferschleim, worin ei» wenig Butter, geröstetes Brot und Muskatnuß war. Dieses Frühstück war bei Weitem bester und kostete nicht mehr als eine Pinte Bier und man behielt dabei einen klaren und reinen Kopf!" Es soll alio durch die Bereinigung von Menschenfreunden nicht sowohl augekämpft werde» gegen den Genuß geistiger Getränke im Allgemeinen, sondern nur gegen den Mißbrauch derselben, insbe sondere gegen da« Branntweilitrinken, weil bei diesem die Schäden des unmäßige», Alkobolgenufsea sich am eklatantesten Heraus stellen. Denn der Branntwein ist ein „falscher Freund, der schliminer ist, als ein offener Feind, sofern er den, Arbeiter in dämonischer Weise vorlügt, daß er ibm Kräfte verleihe", und der große Chemiker ' wer denkt» er gewinne auS Schnaps Arbeitskraft, der verzehrt nickt nur, die Zins ist Licbig sagt: verzehrt nie sondern grci nur die Zinsen seines daS Kapital selbst an I" körperliche» AräftevorralhS, Neueste Telegramme der „Drr-vuer Nachrtchtra." Berlin. Der Kronprinz empfing dm Fürsten Biümarck »u einer längeren Konferenz. Metz. General Schwerin ist bi« jetzt noch nickt todt. Er befindet fick in einen, bewußtlosen, bonnungSlosen Zustand«. c»s.. Der verhaftete John ^uly ist der Nackfolger de« beriw titiaten FenrerS Nr. l und der Organisator der Berfckwvruna ln Eork, Tulbu-carrr,, Armagh und deS Brände« von North Wall, der Leiter der Avrng»r«'Partet tm EoroS Diplomatique. Er ist in Jaklrat Limerick geboren, wurde ISO« von Amerika «rgm Agrar- verb>«chen vrriolgt und lebte seit einem Monat tu Dublin Er wor der Verrätlier von Fitgerald. Dresden, 15. April. — Für die dcinnächst bevorstehende Vermählung Ihrer Hoheit der Prinzessin E l i s a b e t b von Sachsen-A ltenburg, der lstsälirigcn Tochter deS Prinzen Moritz, mit einem russischen Groß fürsten find am Heizogl. Hose zu Altcnburg von den Fürst!. Ver wandten der sugendlichcn Braut jalilreickie und sehr wcrttwolle Ge schenke eingelauten. Außerdem wurde» der Prinzessin aus dem Herzogttiuiil selbst viele kostbare HochzcitSgeichenke gewidmet. So überreichten die Frauen des Landes Altcnburg der allgemein beliebten Prinzessin ein prächtiges Tafel-Service aus der Konigl. Porzellan- Manuiactur i» Meißen. Die Landstände des Herzogtlinms aber fügten dem Porzellan eine gleichwürdige Ausstattung in Silber bei. DaS betreffende silberne Taiel-Servtce ist aus l'2 Personen berech net und in Rococostnl höchst geschmackvoll von Herrn Hoijuivciicr Dian in Dresden bergeslcllt worden. Eö besteht aus 12 Suppen- mw 24 stochen Tellern, 4 langen großen Schüsseln, 4 runden Schüsseln, einer Suppenterrine, 6 kleineren Gesäßen, 2 großen und 2 kleineren Girandolen. Herr Hossuwelicr Mau hatte die Ehre, dieses Silber-Service persönlich dem Präsidium der Landschait in Altenbnrg (Kammerbcrr v. Schmarzensels-Nothkirch und Justizrath vr. Stöhr) zu übergeben; diele Herren zollten unserem Mitbürger für seine ebenso gediegene Arbeit, als dem a» ihr überall hervor- tretenLcn feinen künstlerischen Geschmack volle Anerkennung. — Nur Wer die Morgen- -oder die Vormittagsstunden des ersten Feiertags zum sich Ergeben in der Natur benutzte, genoß etwas vo» den Freuden des österlichen AuferitchunaSsestes. Nach Tücke unnvölkte sick der Himmel immer dichter und dichter; gegen 2 Mir sielen die ersten Tropfen und der Ostersonntag ging i» einen vollständigen Regentag über. Infolge dessen sank auch die Feierlagsstimmung bedenklich und der Verkehr erreichte kann, das 0» Äerkeltagc» übliche Niveau. Aut allen Verkehrs-Anstalten herrichte eine empfindliche Stille; die Eiicnbalnie» und Danips- icküne haben seit vielen Jahren keinen so geringe» Feiertagsverkebr zu verzeichne» gehabt, wie dieses Jabr. Die Pferdebahnen »vielen allerdings eine etnmS bessere Frequenz aus. aber eS waren keine Passagiere, die zu den Thoren hinaus ins Freie strebten, sondern nur Publikum. daS sich vor dem Regen flüchtete. Infolge dessen »wchtcn alle Garten- und Vergnügungs-Etablissements in der Um gebung der Stadt sebr schleckte Geichäfte und die betreffenden Wirthe trübselige Gesichter — sie hatten sich abermals vergebens große Vorrätlie angeickaffr. Um so besuchter waren alle Thcater- nnd Eonccrtlokale, wwle die sonstigen der Zerstrluung dienende» Etablissements und die Restaurationen in der Stadt selbst. Auch der 2- Ostersei- rtag lieh sich sehr zweifelhaft an. Viele Ausflüge nach der sächsischen Schweiz und 4» Wagen in die Umgegend, schon lange auf die>cn Oft»rmon»ass geplant, wurden betrübten Herzens autgegebcii oder in halber Verzweiflung, jedenfalls nicht in festlicher Stimmung, angetreten — Der Wirth des Altdeutschen BierhauseS in hiesiger Wettinerstraße schickie an den dentichen Reichskanzler zu dessen Geburtstag in Begleitung eines Muttcrfäßchens Reisewitzer folgendes gilt gereimte Knittel-Poem: In dem „Alten Deutschen Bier- — Hans'' bewundernd tränke» wir — Ost auf DurchlauchtS Wort und Tbat - Für den deutschen Einheitsstaat. — Doch am ersten des April, — Da nach GotteS Rath und Will' — Einst Durchlaucht geboren war, — Wird verzapft ein Muttersaß. — Und voll Dank und stolzer Lust — Rufen wir aus deutscher Brust: — „Unser Bismarck lebe hoch, — Irlich, gesund reckt lange noch!" — Und möcht' Er grad durstig sein, — Schenkt Er sich wohl auch 'mal ein — Reisewitzer Märzenbier, — So man braut bei Dresden liier. — Untertbänigst sei's gewagt. —Unterthäiiigstangesragt:— „Sckmcck's — Vor Freud' auS Rand und Band — Gellt Oswald Ruisig's Bier- veritandl — Unterin 9. April ging an vorgenannten Wirth fol gendes eigenhändige Schreiben ein: „Berlin, 9. April 18Ü4. Die mir zu meinem Geburtstag übersandte Festgabe und die damit verbundenen Glückwünsche baden mich sehr ersreut, und sage >ch Ihnen meinen verbindlichsten Dank sür diesen Beweis Ihres Wohlwollens, v. Bismarck". — Hinsichtlich der diesjährigen größeren Truppenübungen de» 12. (Sächsischen) A-meekorpS find die Dispositionen dabin ge troffen worden, daß die kombinirte 1. Jnsanterie - Division Nr. 23 in der Gegend zwischen Freiberg und Ocdcran, die 2. kombinirte Jnsanterie-Division Nr. 24 aber zwischen Roßwein und Nossen manövenrt, rvälirend die Cavallcrie-Divifion Uwe Hebungen in der Gegend von Strehla abbält. Hinsichtlich des Eorpsmanövers ver lautet, wie uns oo» maßgebender Seite mitgetbeilt wird, nur ge rüchtweise, daß dasselbe bei Nossen abgebaltc» werden soll. In der Zeit vom 22. April bi- 3. Mai werde» auf dem großen Schieß plätze bei Wahn (am Mein) Hebungen der Reserven und Urlauber des königlich preußischen Fuß - Artillerie - Regiments Nr. 8 und der Reierven und Landwehr des königl. sächsifchen Fuß-Artillerie- Reaiments Nr. 12 stattstnden. Vo» der letzteren Truppe werden deshalb 400 Mann einbeiusen, welche von hier uuS nach Wahn befördert und nach ihrer Rückkehr auch von hier aus wieder ent lassen werden. — Der Ankauf der Berlin-Dresdner Eisend ahn. die bereits setzt vom Königl. Preußischen Staate verwaltet wird, durch diese», dürfte in nächster Zeit bevorstekcn. — Die Betbeiligung an den, „ Allg. Deutschen Schul verein", besten rein nationales Strebe» dabin gebt» de» durch Polen, Magnare», Czcchen, Slovenen, Italiener re., unter denen unsere deutschen Mitbrüder leben, geübten, vie-beklagte» Einengungs- bestrebilngc» gegen unsere deutsche Sprache erfolgreich Einhalt zu tbiln» gewinnt auch in unserem engere» Later andc immer mehr Be achtung. Ende k883 gab es in Sachsen nur 12 festkoiistikuirte Orts gruppen zu Bautzen, Dresden, Großenbach, Meißen, Dobeln. Leipzig, Rötha, Burgstädt, Chemnitz, Werdau, Meerane uno WildensclS. in den letzten Woche» habe» sich entweder chon konstiturrt oder sind nock in der Bildung begriffen die Ortsgruppen zu Frankenbcrg, Freiberg, Annabcrg-Buchhol:. Wurzen, Oichatz, Zwickau, Ncichenbach un Bogtlande, Pirna und Zittau» so daß in der nächsten Zeit schon Lj sächsische Ortsgruppen an der nationalen Arbeit des Schulvereins tyeilnehmeii werden. — In den jetzigen Tagen des FrnblingS ist auch die durch das siedererwackc» der Natur gehobene Stimmung der Mc»<ck.-„ i» -en ver vcaiur gcpovcue ^ummung rer rviciifcvei, r» erneutem Maße berefiwillia, dort, wo sie cS vermag, hilfreich Nächsten liebe zu üben. Und da ist c« denn Wohl an der Zeit, auf das stille und so schönein Ziel« zustrebende Wirken einer Gesellschaft hinzu- weffen, welche zur Unterstützung armer und verunglückter Stein brecher unserer sächsischen Schwerz die Gründung eines ..Stein- brecherbeimS" ermöglichen möchte, der ,.Freien Waldloge". Trotz sorgfältigster behördlicher Aufsicht und wohlgeordnete» Betriebs sind by der gefahrvollen Steinbrucks-Arbeit, auf we che als LebcnS- erwerb durch örtliche Verhältnisse ein erheblicher Brucklheil der lrcheu Bevölkerung der sächl. Schweiz angewiesen ist, Unglücks- e lecker unabwendbar und überdies geht so manche» Steinl ' ' >ritrr mfoka,'nese Herr»; und undclltarcm Siecktbuni entgegen. Selten erreichen Stciiibreööer daS 40. Lebens jahr. Die Nolh dieser iniscrcr Mitmenschen nach Kräften zu lindern, ist die Aufgabe der „Freien Waldloge", welche ihren Haupisitz in Sckandau a. d. E. hat. Aber nur das Zusammengreikcn von Tausenden mildthäliger Herzen und Hände können ihr Ziel erreichbar machen, und deshalb erscheint cs gewiß 'wlinschcnSwerlh, daß reckt Biele der Loge entweder mit einem Jahrcabcürag von nur L Mk. als M> gliedcr beilrctcn oder ihr sonst helfend beislehen. In Dresden thcilcn Näheres Herr Ewald Ricklec, Sachsen-Allee Eta., ü, Schandau Herr Otto Täubrich, Kirchgasse, in Königstein Theodor Hafsiier'L Buchdruckcrei mit. — Sehr beachtlich ist solgeude Klage im „Ehem. Tgbl." : „Ge rade in nnscrer Gegend scheint man cen Unlmchikd zwischen taliem und fiiichei» Bier vollständig verlernt zu habe». Wahrend in Süt- dentschland jedes Gastes Äuge leuchtet, wciin er die bebaniiken Hammcrschläge ertönen hörk, die das Anslecken eines frischen Fasses verlündigen, während der fahncuartige Schaum iödeu Lrcnrinlcr mit dem „Frischen" all oeulos bekannt macht, so hören wir hier sehr häufig ganz unberechtigte Anklagen gegen den Wirrt, bezüglich der Frische des Bieres laut werde», weil man sich mit einem Getränk, welche- 8—10 R. halt, noch nicht begnügt, sondern 4. ja sogar n" verlangt. Kein Wunder ist eS deshalb, wenn die Zahl der HalS- und Magenkrankheiten «Mageukatarrhe) immer metar zunmnnr uno in vielen Fälle.« traurige Folgen kvnstalirt werden müisen. Da bei so niedriger Temperalnr die Koklcnsäure sick nickt entbinden kann, ver liert 'vlchcS Bier Glanz und Ansehen oder ist erstarrt. Man Hilst sich zwar durch Spritzen, aber es ist dieses nur eine Täuschung auf kurze Zeit. Wäre es dcöbalb nickt viel besser, kleinere Gebinde an- zuschaffen und vom Faß zu verschenken? Jeder Bicririntcr wijrde bald an siä> selbst die wobllbnende Erfahrung machen, daß viele unangenehme Folgen des Genusses Wegfälle». Geiuöhnlicke Licr- pressivne» erwiese» sich ols überflüssig, und nur rmlcr besonderen Umständen würden sick solckc mit Koklensäuredruck empscblen." — Auch das Geld hat bereits seine Bakterien. Bei jener kürzlich in Erlangen durch einen zufälligen Umstand veranlaßien, von Tr. Nemsch vo>genommenen mikroskopischen Untersuchung der Substanz der Oberfläche kleiner Geldmünzen (ü0-Pfan>igstücke) machte derselbe die auffallende Beobachtung des, Vorhandenseins^ lebender Bakterien, sowie auch rinzeUiger Algen in den aus der Oberfläche durch den Gebrauch sich bildenden dünnen Jnkrustationcn und Sedimenten. Der Genannte untersuchte im Verkehre befindliche Geldmünzen von verschiedenen Nationen und von verschiedenem Werlhe und fand die ansängliche Beobachtung für allc MclaUmünzcn, welche mindestens mehrere Jabre im Umlause waren, völlig bestätigt und als allgemein gillig. Bei Anwendung etwas stärkerer Ver größerungen lassen die mittelst eines reinen Messerchenü abgckratzicn Schmiltzcheite» >u de/tillirtei» Wasser aufgelöst, deutlich die fort- kommenden B>rkterieilsormen unter scheiden. Der Schmutz der Münzen bietet diesen Parasiten einen außergewöhnlich günstigen Nährboden. Tie Beobachtung ist vom Standpunkte der Hygiene von großer Wichtigkeit. Mit der Aufdeckung dieses eigenst,ümlichen Vorhanden seins vo» organischen Körpern, welche mau den neueren Er fahrungen allgemein als die Träger und Verbreiter epidemischer Kran Heiken erkannt worden sind, ans einem der verbreitetsten Gegen stände, wurde ein »euer, wichtiger, bei Uebertragung von Krankheiten in den KrciS der Untersuchungen zu ziehender Faktor erkannt. Emc Reihe vo» Jahre» in Umlauf gewesener Münzen können mit kochender schwacher Aetzkalilauae ven ihrer Jiiirustatlen befreit und ans diese Weise ihrer bedenklichen Gäste entledigt werden. — Mil Eintritt der wärmeren Witterung, regt es sich in allen größeren und kleineren Badeorten, und alle Vorbereitungen werden getroffen, nm de» erwarteten Gästen Len Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Unter diejenigen Badeorte, die vermöge ihrer bevorzugien Laße und bewahrten Quelle» ei» Wallfahrtsort vieler Leidende» geworden sind, zählt daS licbiche Schandau im Herzen der 'ächsischen Schwerz seit mehreren Jahre» in hervorragen der Weile und verdient aus verschiedenen Gründen diese Bevorzu gung in Hohem Grade. War es schon in früheren Jahren bei ver- hältnißmäßig primitive» Badeeiiirichtuugeu und sichtendem Komfort de» Besuch Werth, sich neben der Benutzung der altbewährten Eisen quelle dem Naturgenusse durch Ausflüge in die herrlich« sächsische Schweiz mit ihren Bergen und Felsen hinzugeben, so kan» man setzt mit Fug imd Neckt sagen, daß Schandau auch in Bezug ans las Wohlbefinden der Kurgäste daS Möglichste getha» bat, um mit den größeren Bädern mit Erfolg zu konkurriren. Unter der rührigen Stadtverwaltung sind prächtige Nenbaue entstanden, und daS Badc- bauS, in welchem Eisen-, Sool-, Fichteniiadcl-, Moor-, Heißluft- und Dampfbäder verabreicht werden. genügt auch verwöhntesten Ansprüchen. Als Kaltwasserheilanstalt wird Schandau seit Jahren empfohlen, und sänimlliche zur Unterhaltung der Gäste dienenden Einrichtungen sind Wohl dazu augethan, diese in hohem Grade zu fesseln. Wenn man ven Schandau spricht, dars der Name Rudolf Scndig nicht fehlen. Was dieser intelligente und rübrige Herr für Schandau ist. dürfte Vielen bekannt sein. - Die Hotels "F-outhauo", „Deutsches Haus", „Villa Königin Carola" und vor allem die hc>-rliche „Quisisana" mit ihren Prächtige» Gärten und Säulenhallcu stehen im besten Renomulöe und sind der Sammelpunkt der sall>ic- »avlen Gesellschaft geworden. In der diesjährigen Saison dürfte sich in Schandau, welches von Ihrer Majestät der russischen Kaiserin zur Hauplstation des Rothen Kreuzes für russische Offiziere bestimmt worden ist, ein äußerst reges Leben entwickeln. Das von Herrn Sendig aus eigenen Mitteln erbaute, zur Aufnahme leidender ru'- sischer Offiziere bestimmte Kurhaus ist nahezu fertig und wird bald bezogen werde», so daß Schandau fortan auch eine stattliche Zahl Besucher ans der vornehmen russischen Gesellschaft ausweisen wird. Somit sind die Aussichten sür die kommende Saison erfreulicher Weise^rccht günstige und ein neuer Spor» für die Badcvcrwaltnng und Einwohner, allen Schandau besuchenden Kurgästen den Ansen« - halt in diesem liebliche» Fleckchen Erde so behaglich wie nur möglich zu machen. — AuS einer M'ttheiluiig im Verordnungöblattc der Leipziger KreiShauptmannichast ergicbt sich bezüglich der Verabreichung so genannter „Schnitte" in -hm- bez. -Liter Gläser Felgendes: „Der angezogene Paragraph „ormirt nur die zulaisige Fehlergrenze, bis zu welcher der durch den Füllstrick bcarenzie Naumgehall eines Schankgefäßes zu geringer sein darf als der Volliuball. Jst das Publi kum damit zufrieden, daß ihn, in seilst ver'chiiflSmävig gesichten Schankgefäßen genngere Quantitäten als „Schnitte" oder dergleichen, verabreicht werden, so liegt in dem Gesetze vom 20. Juli 1^80 hierzu kein Hindcrinß. — Decorirte Kellner werden in Zukunft keine Selten heit mehr sein. Das Polizeipräsidium von Berlin bat nenclnnigt. daß die vom Deutsche» Gllsiwiilh-vcrt'ande mit silbernen Medaillen vrämiirten Kellnrr dieselben am grünen Bande tragen dürfen. — Bor fünfzig Jahren. AuS den Ennnc, urigen eines alten Dresdners. Vor fünfzig Jabre» kam der Frühling in der Natur eher. in: Kalender; das Neujahr 1834 hatte zwar mit Sturm und fürchterlichem Unwetter begonnen, aber e« wurde in
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