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Dies«» Wa» wird d«n Les«n von Drwden nnd Umgebung am Lag« vorher baraft» al« v-rsdenä-klan zugesteM, «Shttnd ,» dl« VoIt>A«,leh« am Morgen in einer tbelamlauogabr erhallen. S1. Jahrgang. ^ L1V. HeHvArröst L8SS Donnerstag, 2. August 1917, Drahtanschrift! Rachrichten Dresden. Fernsprecher-Sammeinummer: »S»11. Nur fiir Nachtgespritch«: L0VU. Ma»«»»-Na»tth« ot«N«I>IhrItch in Dreeden und Vororten det p«tm»tt<,tr Julragun« <«n Sonn- und Montogrn nur einmal» i»«I« det einmaliger Zustellung durch dl« Post (ohne Bestellgeld» S.KO M.. monatlich t.ri» M. Augetgen-cheatle. Dl« «lnstxlltlg« Zell« <etwa « Stlden» S» Pf-, vorpigopllltze u. An,eigen ln Nummern nach «an»-u.Feiertagen ».Torts. rt>«/„Teuerung,pilchla». — Auow.Austr.geg, Borausbezahl. — Belegdl. I0Pt. Schriftleitung und HauptgeschSstrstell«: Marienstrahr S8/40. Druck u. Verlag von Liepsch L «eichardt in Dreiden. Nachdruck nur mit deuUtcher Quellenangabe s.Dreadner Nachr."» Mlltiflg. — Unverlangte Schriftstücke werden nicht ausbewahrl. Günstiger Verlaus der Schlacht in Flandern. Heldenmütige Abwehr Melker englischer und sranzöfischerAngriffe. - Bixschoote ln feindlicher Hand. - krfolge über dieFraurofeur 2VV6 Franzosen gefangen. — Rene Fortschritte im Ssten. — Wieder 26000 Tonnen versenkt. — Der Kaiser an Heer und Flotte. Der amtliche deutsche Kriegsbericht. sAunluh.j Großes Hauptquartier. 1. Auqnst >»17. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Die grobe Schlacht in Flandern hat begonnen, eine tei gewaltigsten des heute ersolgverhetstend zu Ende gehende« dritten Kriegsjahres. Mit Massen, wie sie bisher an keiner Stelle dieses Kriege», auch nicht im Osten von Brusstlon. eiugeseftt wur den. grifs der Engländer und in seinem Gefolge der Franzose gestern ans 25 Kilometer breiter Front zwischen Roordschootc und Warneton an. Ihr »siel war ein hohes: Es galt, einen vernichtende« Schlag zu sichren gegen die „Unterseeboots-Pest", die von der slandrische» Küste ans Englands Lecherrschast untergräbt. Enggcballte Angrifsswcllcn dicht ansgcschtosseuer Divi, honen solgte» einander, zahlreiche Panzerkrast- ' wagen nndKavallerievcrbäu de grisfe« ei«. Mit ungeheurer Wvcht drang der Feind nach dem Icktägigen Artille, irkampfc, dcr sich am srühesten Morgen des 81. Inli znm Ttvmmelfcner gesteigert hatte, in unsere Abwehrzone ein. Er übcrranntc in einigen Abschnitte« unsere in Trichterstellungen liegende» Linie« und gewann an ein, zelnen Stellen vorübergehend beträchtlich au Bode«. I» ungestüme« Gegen« ««riss warsen sich «usere Reserve« dem Feinde entgegen und drängte« ihn in tagsüber währende« erbitterten Nahkämpfen aus un serer Kampfzone wieder hinaus oder in das vorderste Trichterfeld zurück. Nördlich und nordöstlich von Bpern blieb das vom Gegner behauptete Trichterfeld tiefer: hier konnte Bixschoote nicht dauernd gehalten werde«. Abends auf breiter Front von ueuem vorbrechende An griffe brachten keine Wendung z« des Feindes Gunsten: sie scheiterte« vor unserer neugeglicderte« Kampslinie. Unsere Truppen melden hohe blutige Berlnste der keine Opfer scheuenden Gegner. Die glänzende Tapferkeit nud Liokkraft unserer Iu- fanterie und Pioniere, das todesmutige Ausharrcn und die vortreffliche Wirkung der Artillerie, Maschinengewehre «nd Mtnenwerfer, die Kühnheit der Flieger «nd treueste Pflichterfüllung der Nachrichtentruppe« «nd ande ren Hilfswaffen, insonderheit auch die zielbewnstte, ruhige Führung boten für den nnü günstigen Abschluß des Schlachttages sichere Gewähr. Boll Stolz auf die eigene Leistung und de« groben Erfolg, an dem jeder Staat nnd Stamm des Deutschen Reiches Anteil hat, sehen Führer nnd Trnppen den zu cr- »artenden »eitere» Kämpfe» znverfichtlich entgegen. Heeresgruppe bentfcher Kronprinz A« Ehemin-des-Dames erschöpften die Fra«, zose» ernent ihre Kräfte in viermaligem vergebliche« An sturm gegen unsere »oll behauptete« Stellungen südlich von Kilain. Weiter östlich brachte die kampfbewährte westfälische 1>. Infanterie-Division dem Feinde wieder eine erheb liche Schlappe bei. In krischen» Draufgehen entrissen die Regimenter nach kurzer, verheerender Feuerwirkung be« Franzose« das Grabengcwirr ans der Hochfläche südlich beS Gehösts La Novelle. Ueber ISN« Gefangene, »»» Lenen eine grobe fahl durch Sturmtrupps aus der Schlucht nordöstlich von Trovon geholt wurde, siele« in »nser« Sand. Erft abends setzten feindliche Gegenangriffe ei«, dl« in den erreichten Linie« abgewiesen wurden. Anf de« westlich«« Maas-Ufer stürmten tapfere badische Bataillone die kürzlich an de« Feind verlorene Stellnng beiderseits der Strabe Malanconrt—Esnes. Wieder in mehr als 2 Kilometer Breit« «nd 7NN Meter Tiefe »nrden die Franzosen dort zurttckgeworse«. Ueber -VN Gefangene konnten eingebracht werde«. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front be» veneralfelbmarschall» Prinzen Leopold von Bayern Heeresgruppe be» veneraloberst ». Boehm-Vrmolli Unser« nördlich des Dnseftr nach Südoften vor, bringenden Trnppen drängten de« Feind, der sich hinter dem villiavach znm Kampfe gestellt hatte, in den Flnbwinkel von Cholin zurück. Zwischen Dnseftr «nd Prnth durchbrach eine Stoß- grnppe russische Stellungen an der «ah» Horodenka— Hiernonnst, «ährend ihr Südslügel starke Entlaftnngs» ««rtffe bei Äwa»k«ll »h»«hrt» , 1 ^ Front be, Generalobersten Erzherzogs Joseph An den nordöstlichen Borbergen und im mittleren Teil der Waldkarpathen gewannen deutsche und öster reichisch-ungarische Divisionen in Angriffsgefechten zäh ver teidigte Talsperren. Am Mgr. Casinului wiesen Gebirgstrnppen meh rere Angrifse des Feindes ab. Der Erste Generalquartiermcister: l«. T. «.» . Ludendorss. Amtlicher deutscher Admiralstabsbericht. Berlin. 3l. Juli. sAmtlich.s Durch die Tätigkeit unserer Unterseeboote wurdcn im nördlichen Sperrgebiet wiederum S«ft»i» Brutto-Register-Tonnc« versenkt. Unter den versenkten Schissen befanden sich zwei bewaffnete englische Dampfer,meiner davon ein Passagier- dampser, der nach Angabe dcr Leute in den Rettungsbooten „Uruguaya" s1«S87 Touneus hieb. sW. T. Bf Der Ehes des Admiralstabs der Marine. Der Kaiser an Heer und Flotte. Das dritte Kriegsjahr ist zu Ende. Die Zahl unserer Gegner ist gestiegen, nicht aber ihre Aussicht auf den End- ersolg. Nnmäuie« habt Ihr im Borjahre niedergeworscn. Das russische Reich erbebt seht von neuem unter Euere» Schlägen. Beide Staaten haben ihre Haut sür fremde Interesse» zu Markte getragen und sind am Verbluten. In Mazedonien habt Ihr den feindlichen Anstürmen machtvoll getroht. In gewaltigen Schlachten im Westen seid Ihr die Herren der Lage geblieben. Fest stehen Encrc Linien, die die teure Heimat vor den Schrecken nnd den Bcrwttsinngcu des Krieges bewahren. Auch Meine Marine hat grobe Erfolge errungen: sie hat den Feinde« die Herrschaft zur See streitig gemacht, und bedroht ihren Lebensnerv. Fern der Heimat hält eine kleine deuische Truppe deut sches Kolonialland gegen viclsachc Uebcrmacht. Ans Euerer und unserer treue» Bundesgenossen Leite werden auch im nächste« Kriegsjahr die Erfolge sein. Unser wird dcr Endsieg bleiben. Bewegten Herzens danke Ich Euch in Meinem „nd des Vaterlandes Namen für das, was Ihr auch in dem letzte» Kriegsjahr geleistet habt. In Ehrfurcht gedenken wir dabei der tapferen blefallenen nnd Verstorbenen, die für des Vaterlandes Größe und Sick»erhcit dahingcgangen sind. Der Krieg geht »veiler, er bleibt uns ausgcziviiiiqcn. Wir kämpfen sür unser Dasein nnd nnserc Zukunft mit stahlhartcr Entschlossenheit und nie wankendem Mnt. Mit wachsender Ansgade wächst nnserc Kraft. Wir sind nicht zu besiegen: wir wollen siegen! Gott dcr Herr wird mit uns sein! Im Felde, den 1. August 1817. Wilhcl m. Fortsetzung unserer Gegeuosseufive in Galizien. Berlin, den -'0. Juli 1917. Die Gegenoffensive, die am 19. Juli von mehreren Korps der Heeresgruppe Bvehm-Ermolti zwischen dein Sereth und der ZIvta Lipa gegen die i» Ost-Galizien vor- gedrn„ge»c russische Heeresmacht eröffnet wurde, ist nach dem am ersten Tage glänzend ansgeführten Durchbruch bei Zbvrvw mit entsprechendem Erfolge fortgesetzt worden. Scho» am 22. Juli gelangte der TurchbrnchSflügcl, die Russen vor sich hertreibend, bis vor Tarnvpol. Zwei Tage später bemächtigte er sich »nter de» Angen Sr. Majestät dcö Deutsche» Kaisers des dortige» Brückenkopfes, sowie dcr besonders als VerlehrSlnotcnpnnlt wichtigen Stadt und versicherte sich der Serethübcrgniige bei ihr. Bon dort hat er, die Russe» i» südöstlicher Richtung weiter zurückdrän gend. ain 28. Juli den die Ostgrcnze Galiziens bildenden Zbruz erreicht, über den jene, ihn auf beiden Seiten von Hnsiatyn überschreitend, auf russisches Gebiet zurück- gewichen sind. Durch diese Borgängc in Flanke und Rücken bedroht, hat sich der ganze, von Zbvrvw 250 Kilometer weit südwärts reichende Teil der russischen Westfront rückwärts in Bewegung gesetzt, verfolgt und vielfach bedrängt von den ihnen gegenüber befindlichen deutschen »nd österrcichisch- nngarischen Truppen, die am 28. Juli u.a. anf demNordufcr des Dnfestr bereits die Mündung des Sereth erreicht, auf dem Südufer Kntr» »nd de» dortigen ttcbcrgang über den Ezeremosz gewonnen haben. Nur im Grenzgcbirge zwischen der Moldau und Siebenbürgen suche» russische und rumä nische Truppe» sich »och z» behaupten. Die feindlichen Truppe» haben, wie die amtlichen russi schen Tagesberichte öffentlich anssprcchen, von dcr reovliitio- närcn Strömung fvrtgcrisse», zu beträchtlichem Teil den Ge horsam verweigert, sich dem Kampfe willkürlich entzogen, ge meutert. Von dem den Unsrigen an Zahl weit überlegenen LLLre.Krukstl-ws bgt ledM.ein immerhin! «oÄ Ansehnliche, Teil in blutigen Kämpfen tapferen Widerstand geleistet. Wenn man dies in Betracht zieht, und berücksichtigt, daß di« an sich mangelhaften Verkehrswege durch anhaltenden Regen grundlos geworden, die Eisenbahnen, Brücken, an den «traben gelegenen Ortschaften usw. gründlich zerstört, und infolgedessen alle Bewegungen der Truppen und die Za» fuhren zu ihnen aufs äuberstc erschwert waren, so wird man den auf »iiscrcr Seite verwendeten Truppe» freudig die An erkennung zuteil werden lassen, dab ihre Leistungen auch im vorliegenden Falle wieder vollkommen aus der Höhe der ihnen gestellten Ausgabe gestanden haben. Unternehmungen zur Entlastung iSc s bedräng» tcn B r u s s i l v w h e e r e s sind russischerscits an dea Tagen vom 2l. bis 28. Juli gegen den nördlichen Teil unse rer Ostfront in ansehnlicher Stärke nnd z»m Teil kraftvoll nusgcsührt worden, so namentlich an allen drei Tagen von 8 Divisionen bei Krcwo und Smvrgvn, am 22. und 23. von 0 Divisionen südwestlich von Dünaburg, schwächer an mehreren anderen Stellen. Sie haben freilich weder ihren Zweck erreicht, noch einen sonstigen Erfolg erzielt. Die F r n n z v s c n , E » g l ä n d c r und Jt alicncr aber haben sich bis heute jedes derartigen Versuches enthalten. Sollten sie Russland schon endgültig aufgcgebcn haben? Wir aber können und wollen ruhig abwarlen, welche Wirkung unsere erfolgreiche Gegenoffensive auf die weitere Entwickelung der Zustände im Innern Rnblands ausüben wird, und nur noch hcrvvrhebcn, dab die Machthaber in'den feindlichen Staaten, die uns ihre Anschauungen van Frei heit auszwingcn möchten, sür notwendig erachten, ihren „s rcie n" Völkern die Teile der amtlichen russi schen Tagesberichte, die den Zerfall dcr russische» Armee erkenne» lassen, v o r z u e n t h a l t e n.. v. Blume, General d. Ins. z 5. Der Kaiser in Kurland. Der Kaiser begab sich am Dienstag im Kr>-'wage» von Milan nach Li bau. lW. T. B.s Ein russischer Hilferuf. ..Dailn News" meldet aus Petersburg: Anläßlich deK bevorstehenden Verlustes von ganz Galizien beschlab dcr Soldaten- und Arbeitcrrat einen dringlichen Hilsc» r »fan alleAlliicrt c n. Die Wirkung des Unterseekrieges. Der kürzlich verössentlichtc Geschäftsbericht d«:r briti schen Gesellschaft zur Unterstützung schiffbrüchiger.: Fischer und Seeleute leibt die Einwirkung des de ul scheu Unterseebootes anf die britische Sch iss a h r t deutlich erkennen. Die genannte Gesellschaft hat im Jahre 1910 an 10009 hilfsbedürftige Seeleute sowie deren'Witwen nnd Waisen Unterstützungen im Gesamtbeträge von über noooo Pfd. Stert .gezahlt. Die britische Admiralität, Reeder und freiwillige Spender, darunter auch König Georg, dcr Schirmherr dieser Gesellschaft, haben sich mit namhaften Beträgen beteiligt. Die finanzielle Lage dcr Gesellschaft wurde jedoch durch die beispiellose» Verluste dieses Jahres schwer in Mitleidenschaft gezogen. In den ersten 0 Monaten 1917 betrug die Zahl dcr Unter stütz» ngs- bedürftige» 15 752 Schiffbrüchige, abgesehen von einer groben Anzahl von Angehörigen. Die Ausgaben bezifferten sich in diesem halben Jahre auf 1 2 582 Psd. Stert. Infolge dessen hat sich das Bankguthaben der Gesellschaft in eine Schuld von über 15 000 Pfd. Sterl. verwandelt. Widerlegung dcr Angaben über den Unterseeboot-Krieg in der Rede von Lloyd George. Wen» man der Rede Lloyd Georges im groben »nd ganzen auch zubftligcn mnb, dab sie niibcrst geschickt ist, soweit sie cs versieht, an der letzten Rcichstogstggung por> beizngelien, so genügt anderseits ein einmaliges Lese» schon, um l eoansziiftndcn, dab es die schwächste Rede ist, die dieser Staatsmann gehalten hat. Zu ossenlnndig geht ans Ltond Georges Worten hervor, dab sic dafür be stimmt waren, sie Verbündeten über die groben Gefaste im, in die sic durch unsere Waffen gerate» sind, hinivegzu- täuscheii, und anderseits ans n»S und unsere Verbündeten dadurch zu wirten, dab sie die Schwäche der Entente ver berge» und uns mit Drohungen für die Zntunst einzu- schüchtcr» suche». Diese Zwecke zn erreichen, hat er sich nicht gescheut, selbst z» Uiiwahrstaftiglcitc» zn greifen, die in das richtige Licht gerückt werden sollen, soweit sie sich auf den Uiiterseobvot-Krieg beziehen. „Tie Unterseeboote sollen England lampsunsäaig machen." Das sollen sie nicht nur, nein, unsere Unter- s e e b o o t e sind bereits dabc i. Das Urteil unserer Obersten Heeresleitung mnb »ns mabgcbond sein, inist sic hat die Einwirkung des Unterseeboot-Krieges als an den Fronten fühlbar bezeichnet. Tic äuhcrt sich darin, daß dem Gegner nicht mehr die gleichen Mengen an Kriegs material und Munition zur Verfügung stehen wie früher. Wir wissen, dab mit Rücksicht auf die S i <h e r st e l l u n g der Verpflegung der feindliche» Länder die Her»rn- schaffting der für die Kriegsindustrie nvtwcridiUen Roh stoffe zurückstehen mnsfte. Wir wissen ferner, dab zum Er satz der versenkten Schisse England bereits nicht rnchr umhin bann, seinr für reine Kriegszwecke verwendete Tonnage z u r ü ck z u z i c h c n. Sv tritt auch eine un mittelbare Schwächung der Kriegführung durch die gröbere Schmierigkeit der Z-nfubr a» Wafte» und Munition unst durch die Erschwerung dcr Verbindung mit den fern vom Mutterland« stehenden Hoc resteilen rin. Aber schließlich kommt es nicht «ef'-ie Abnahme 'der lMmritjW, Ke-,'