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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 17.09.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040917025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904091702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904091702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-09
- Tag 1904-09-17
-
Monat
1904-09
-
Jahr
1904
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Dies«» Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit» als Abend-Ausgabe zugestellt» während eS die Post. Abonnenten am Morgcu in einer Gesamtausgabe erhalten. öerugsgebM: «»«rl'IMrii» »tt» »,«»»«» bei ia,ltil> zweimal ton Üutraoun, durch unlere Bolen »»«»»« und »»e,e»«, an Sonn« und Montagen nur einmal) »MI »OPi, durchauswarliaeSom Millionäre S Ml de» S MI so Pi Nei eiumalioer Zuliellmm durch tue PoitSMI lolmeitzenrllaeld». miAus land n»t emivrechendei» Zuichlaae. Nachdruck aller Artikel u. Onainal- Mitleiiunaen nur mit deutlicher Lu,Il«nanuade>„Dre»d Nachr "> iulaiüa Nachträgliche ffonorar- anivrückie bleiben nnbenicknckcknil: unve> langte Mannllrivle weiden nicht anibeioalirt. Lelearamin - Adreiiel Nachrichten Dreede». AeHvLrrTHet 1838 Verlag von Kiepsrli L Reici,ardt. ^ureigen-karif. Unnakime von Ankündigungen bis nachmittag» S Ulir Laim, uno fteieitags »ur Marieiiitraiie us von II bis V.i Ubr Die l ivaltiacGrund' zeilc <ca S Silbe»! 20 Pig. Au- Inndniunaen auk der ViivaileUe Zeue L5 Big.. die iilvakuae Zeile ans Teil teile da Psg. als p'mukninbi ZkUe so Pig 5n iUuminciu iiNN, -oim- u»L Seierl»«e» rwellin. Gruuiue - so Pia. ans Piirmiieiie eo Pia. blvaliige Zeile anl Terllcttc und als tsingciaudl«Mg, AusivartigkAui. trage nur gegen Vorausbe;aliluua. Belcgblalter iverdcn uni iS Uz. bcreümei. kler»st>recha»schlus!: Amt I Sir. ll mW Sir. ÄOtzij. 81vOl^«iLpkvi*Ä I^lllbnirrUeli-SSlkv. VnrrMiff ü 8tl>e.k .gl) ps-. ja ullvn Ipotlir-Icen, Uio^-eric-u rillki Usiliimc-rieu. Nr. LLN. Lmtl! 'äiussiich-iapauischcr Krieg. vethaiidlungeu. Nrucsle Drahtberichte Hosnachrichten, Spar- n»d Baiivercin. Gcrichls- Pliotogiaphstchc 'Ausstellung ii> Leipzig Ein Bnivnettkamps. Ellttnabenv, 17. Eeptemlier 1'.k<)4. seinerseits berichtet ONarichall Ovamai Abteilung der lllusse» blcibi im Süden des Tie üiuisen verichanzen die Höhen aus beiden Im russisch-japanischen Krieg ist kein« lveilerc Veränderung cingetrcten Tie gegenseitige Schonzeit dauert noch an lltl'siiichcn Privalbeslätigunge» zusvlge Imben die Japaner den weiieren Vormarsch nach 'Norden ein gestellt: iure Vortruppe» haben sogar die Orlichast Sckiache ge räumt und sind ans Ianiai zurückgcganaen. Tic Hauptkräiic der Japaner iogern bet Liau>ana. Es niird angenouttnen, daß die Japaner durch die Kämpie vci Liaujang dermaßen geschwächt sind, daß ein wc lerer Vormarjch vortäusig schwierig cricheini, es lei denn, das; sic noch Absichten nach anderer Seile hin, z. B nach Osten Vorhaben. Eine beträchtliche Hunflusses zurück. Tie Nüssen uerschanzen Zeilen des Liavjlnsses bei Ticlinp. Die herrschende Pause können die Nüssen zugleich benutzen, um ihre Ausnahmestellungen weiter auszubauen. Uutcr diescu Umständen wird auch eine kampslose Ausgabe der Hauptstadt Mukben unwahrscheinlicher, die quadrolwrmig iw Tasi des Hursiluffes, nur wenig von dem dort IM Meter breiten Flusse cnlscrnt, ans einer vollkommen ebenen und offenen stelle liegt Die neuesten Meldungen lauien: London. Tein „Standard" wird aus Schanghai von gestern gemeldet: In Liaujang herrsch! wieder Ruhe. Der Markt in gcössne!. Tie lapaniichen Kriegöbanknolcu werden gern genommen Umer der von de» Japaner» gemachten Beule bc- sinden sich 21 Ellenbahnloagcn und große Fultcroorräle. Die Japaner beerdigten 1000 Tate vom rechte» Flügel, 800 Mann vom Zentrum und >000 Mann vol» linken Fliigel der Russen. Aus der Richtung von Mulden werden leine Bewegungen gemeldet. Zwei russische Divisionen uno schwache Kavallerieabteilungen stehen noch tödlich des Hunho. London. Dem „Renterschcn Bureau" wird aus Mukden gemeldet: Der uninitlelbar nach der Schlacht bei Liaujang herrschende panlkart.ge Zuuand ist vollständig vcrichivundcn. Tic russische 'Armee iit setz! in und um Mulden konzentriert. Die Russische Bank ist wieder gcössnet. ES rust Ueber- raschung hervor, dah die Japaner ihren Ersolg nicht besser ansgenutzt haben. Ein Sachverständiger, der die Nachhut der Russen aus oer Stellung südlich von Liaujang bis nach Mulben begleitete, erklärt dies aus der Tatsache, datz die Japaner in dem zehntägigen Kampse kt)MO Mann an Toten und Verwundeten verloren hätten und ausierdem z» ermüdet ge wesen wären, um den Vormarsch sorizuietzcn. Das Rote Kreuz- Hospital behandelt l2 0M Verwundete aus der Schlacht bei Liau jang. — Demselben Bureau wird aus Schanghai vom 15. d. M. gemeldet: Blältcrmeldungcn zufolge bestätigte die japanische Regie rung Mac Leon Brown in seiner Stellung gls Direktor der koreanischen Zölle. Petersburg Ter .Russ.Telegr.-Agentur" wird aus Cbarbin vom 15. d. M bericbiet: Nack hier vorliegenden Mel dungen liegen »m Port A i t >>» r Leichen in grotzer Zahl und verpeste» die Lust. Der Ieind verhindert ihre Iorlschafsung und schiefst ans die russischen SanikglSpersoiieii. Das Boinbardemcnt der Stadt und der Joris dauert noch an. wenn auch in grosien Pausen. Es wild eine Verstärkung der feindliche» Tlupben gegen die Westfront bemerkt. Die Japaner beseitigen die Positionen bei .skintichnu stark und verichaiizen sich vor Port Aithur. Unsere Garnison ist guten Mutes Eiu Mangel au Verpsleguugsmittelii ist nicht vorausznsehen: Port Arthur ist aus eine lange und hart näckige Verteidigung vorbereitet. Paris Der kiesige» Ausgabe des „Ncwyorl' Herald" geht aus Söul die Nachricht zu, die Japaner wurden wahr scheinlich demnächst mit dem Bau der Bahnlinie Iuian— Gensan beginnen. Der Bau der Bahnlinie Juso» — Mala mvho werde in ist Tagen beginnen. Japan brauche keine Konzession, da der Bau dieser Linien mit dem Hinweis aus strategische Gründe »nterarommen werde. In Korea werde raich ein grotzes Netz Japan gehöriger Bahnen geschaffen wer den, die nach dem Iricvcnsichllisse dazu dienen sollen, die Ior- dernngcn Japans bctr die Kontrolle über Korea zu rechtfertigen Paris. Ter Londoner Korrespondent des „Matin" hatte «ine Unterredung mit dem japanischen Oste sandten Hagashi. Dieser sagte, man irre sich, wenn man glaube, dah Iaoan nicht in lange wie Rnssiond kämpfen könne. Der Krieg werde vielleicht beide Staaten erschöpfen: aber das wäre sicher lich für Rusiland schlimmer als für Japan, das diesen Krieg einzig und allein für seine Existenz führe. Trc nächste Schlacht werde bei Twling geschlagen werde». Ter Krieg werde auch während des Winters sorlgesühn werden. Die Transportmittel der Japaner hätten in letzter Zerr stark zngcnominen, und das erleichtere den Japanern den Marsch nordwärts außerordent lich. Schließlich erklärte der Gesandte, die Japaner hätten daraus verzichtet, Port Arthur durch Sturm zu nehmen: sic würden die Festung durch Hunger zur Uebcr- gabe zwingen. Kopenhagen. RitzanS Bureau meldet: Der java nische M a r i n e k a p i t ä n Takihara besuchte in diesen Tage» die Städie Koisor und Nuborg und jerncr Kap Skngcn. Gestern , hindern wollte, U n ord» nn gen , die mit den Waffen untci- j drückt wurden. Ein Ströbing wurde getötet: drei wurden vcr- wnndet. Ein Ausieher erlitt Veiletzungen. abend reiste er nach Tcnlschlgiid. seine Bewegungen. Tic Polizei überwachle alle Neueste Dralitmeldnuneir vom 16 September Cadiiien. Der Kaiser ist heute früh 7>/s Uhr mit Sondcrzug hier eingelrosien. Berlin. Die Ka iserin ließ durch die Sbcrhosnieisierin der Fürstin 'Bismarck ihre Teilnahme an der schweren Erkran kung des Fürsten aussprcchen. Schwerin. Der Kronprin z bat sich beute vormittag mit der Herzogin-Vlant Eccilie und der Großhcrzogin Anastasia nach Gelbensande begeben. Berit n. lAmtlich > Gefreiter Paul Hamissek, geb. 20 Sep tember 1870 in Ramslau (Schlesiens, ist am 12. ereplember im Lazarett in Waterberg am Tvohns gestorben. 'Reiter Gustav König Hai am ist. Juli in der Kaierne zu Windhuk einen Schuß in den rechten Arm durch Unr-oisichiigkeit eines Kaincraden erhalten. Reiter Eduard Neiibaiier, geh. 80. Juni 1882 ;» Vands- bnrg (Kreis Fiatow i. Westpr -, früher im Regime»! Nr. 128. ist am 12. September im Lazarett zu Okoiongoho am Thphus gestorben. Berlin. In der heutigen 7. Sitzung des Termato- l o g e n - K o n g r e s s e s fanden Vorträge über die Krebs- kronkhcit statt. Die Belmndlnng dcriclben wurde klassifiziert, neue, nichtchirurgische Bchandlungsmeihoden wurden erläutert. Pros. v. Bergmann stellte 40 ehemals Krebskranke vor, die durch chirurgischen Eingriss vor mehreren Jahren geheilt worden waren. Hamburg. Die „Hamb. Nachr." melden über das Be finde» des Fürsien Bismarck, daß die Nahrnngsauinahme seit einigen Tagen nur genug ist. Tie Fürstin pflegt selbst ihren Gemahl. München. Der 3. Internationale Steno- graphentag begann heute früh mit einer Feier am Grabe hstabeisbergers. Um 10 Uhr vormittags folgte die erste geschäft liche Sitzung, die Regierungsrat CI c in e n s - T r e s d e n mit einer Begrußungsansprnche eröffnete. Minisicrialrai Schactz begrüßte die Versammlung rm Namen der bäurischen Regierung, wobei er betonte, daß man in Bauern stets an dem System Gabelsberger, als dem lerstungssälsigsten, testkaltnr werde. Magistralsrat Schön begrüßte die Versammlung im Namen der Stadt München, Professor Medem-Danzig übcrorachle die Grüße des Denisthen Stenograpbenbundes Gabelsberger. Später folgten Vorträge über die Verhältnisse der Stenographie in den berlckncdcnen Ländern Racconigi. Der Präsek! des Palastes leiste die Nieder kunft der Königin den Holen »nd den Hoibaliniigen der Königin-Mutter, der Prinzen »nd Prinzrisimien, den Gioßwürdc»- trägein des Staates, den Ebels des diplomatischen KorvS beim Onirina! und dem Bürgermeister von Rom mit. Der Minister Oeitliches «nd Sächsisches. Dresden. 16. September. —* Sc. Majestät der König cmpsing >,e»le bo.miiiag o.e Herren Slaatsministcr Tr. v. Scydcwitz und Tr. Rüger, wwi. den Köiiigl. Kabineltsickretär Geh. Rat v. Bauinann zu Vor trägen. —* Dem Vernehmen nach hat Se. Majestät der König aus eigenen Mitteln 1000 Ml. bewilligt, die unler Zuhilfenahme eines entsprechenden Betrags aus der Staatskasse einer Anzag! Arbeitern — etwa 50 — den Besuch der ständigen Ausstellung für A r b c i t e r w o h l f a h r t zu Berlin-Charlottenburg er möglichen sollen. Den Beteiligten wird freie Fahrt nach Berlin und zurück, sowie ein bestimmtes Tagegeld bewilligt. Auch ist in Aussicht genommen, ihnen eine angemessene Entschädigung siir den durch die Reise entgangenen Arbeitsverdienst z» ge- währen. Gelernte Arbeiter, die an dem Besuche jener Ausstellung teilucliincn wollen, möchten sich mit einem hieraus bezüglichen j Gcstichc unter Angabe ihres Gewerbes, der Wohnung und der Beschästigungsstellc an die Krcishauviurannschast des Regierungs bezirks wenden, in dem sic wohnen. —* Gestern abend traf Sc. König!. Hoheit der Krön- Prinz in Bautzen ein und stieg rin Hotel „Zur Weintraube" Publrkur ab. Am Bahnhöfe halte sich zahlreiches Publikum erngefundcn, das den Kronprinzen freudig begrüßte. Gegen 7 Uhr fuhr der Kronprinz nebst Gefolge nach dem Landhause, wo im festlich dekorierten Saale ein von den Landständen der Markgrafschast Oberlausitz zu Ehren des Kronprinzen veranstaltetes Festmahl srattsand. Es nahmen 41 Herren teil, u. a. die Herren Ämts- houvtleule von Bautzen und Kamcnz, v. Erdmannsdorff und v. Kirchbach, sowie Herr Bürgermeister Dr. Ferg-Kamenz und Herr Oberbürgermeister Dr. Kaeubler-Bautzen. Das Mahl war gegen hüll Ubr zu Ende, woraus der Kronprinz sich nach seinem wäsidenk gab die Nachricht den Präseklen und den übrigen Provnizialbchö.de» belanut. Loiivon. Das Äriegsministerium veröffentlicht eine Mit teilung der per > i > chen Negierung an den engli'chen Gesandlen in Tkberaii, nacb der persische Untertanen nicht das Recht haben, Konzeisionen an 'Ausländer zu verlausen ober zu verpachten aber Ausländer als Teilhaber bei ilnc» Konzcffionen ausimichmea, ohne Erlaubnis der Negierung Derartige Geschäfte werden von der persischen Negierung siir ungültig cilläri. London. Nack einer Meldung aus Halifax hat dort gestern eine große FeuerLbrunst viele Gelände zerstört Dein „Standard" zufolge sind bcl dem Blonde ff Pcisoncir umS Leben gekommen. Nikolajew. Gestern entstanden im hiesigen Gcsängms, als die Vciwaltnng An-Tchrestmigen gegen einen Sträfling ver- Üebunaen bezogen die Truppenleile Biwacks. Der Kronprinz nahm rm „Hotel zur Weintraube" in Bautzen Quartier und beab sichtigt. de» Divisionsnianövcrn auch morgen beizuwobaen. Die Rückkehr erfolgt voraussichtlich morgen nachmittag. —* Bei der am Dienstag im HintrrhermSdorfer Revier abge- lmltenen Königl. Hochwildjaad wurden von Sr. Majestät dem König zwei starke Hirsche erlegt. —* Geh. Kommerzienrat Hahn und Prokurist Kühn haben gestern nachmittag gegen das Urteil der 3. Ferienstraf- kammcr Revision eingelegt. —* Die Königl. Landesbrandversicherungs- kasse ist wegen Baulichkeiten in den Geschäftsräumen und Reinigen derselben am 22., 23. und 24. September für den Kasscnvcrkehr geschlossen. —* Herr Lcrndgerrchtsdircktor Dr. Becker sprach gestern r» der „Grünen Tanne", Königsbrücker Straße, auf Einladung des Herrn Fnbrwerksbesitzcrs Mahler in einer Versammlung der HauS bciitzcr der Ovpell- und Anlonovrstadt über die Baupläne des T resdiier Spar- und Bauvereins hinsichllich des ebc maligen FörsteieigniiidstückS an der Königsbrücker und Panlstraße. Der Verein erstrebt geschlossene Bauweise, wie sie rings um den Alauiiplatz und i» dem ganzen dortigen Viertel sonst bereits vor gesehen ist. Dadurch toll die Möglichkeit geschaffen werden, den vielen Arbeitern und kleine» Beamten, die in der dortigen Gegend ! sine Arbeitsstätte haben, eine Wohngelegcnheit in der Nahe dcr- ! hüben zu schaffe». Insbesondere hofft man, wie dies bereits siir s Löbtau nachgeivicle». eine» Zuzug derjenigen heibeiziisühren. die i letzt außeiliälb Dresdens oder in weiterer Entiernnng wohnen wüii.ii. 'Auch hat der Verein, um dielen Zuzug noch au» andere Weste zu heben, mit der Fnbrwerks-BerufSgeuosseistchast Verhand lungen angeknüpst. Die BemsSgcnosicnschast will ein ueneS großes Geschästshäus errichten, i» dem gegen 80 Beamte beichäs iigt werben Sie kann aber dazu ans dem Areal des Vereins nur gelange», wenn geichlossene Banweste gestattet wird. Tann wür den aber gewiß gegen 50 Familien danernd mit ihrem Wvbmmgs- Photoqraphischc Ausstellung Leipzig 1NV4. Der Sächsische und Thüringer Photographen- Bund hat sich ein dankenswertes Verdienst erworben, als er zur Veranstaltung einer Ausstellung schritt, die, in großem Sül gehalten und in einer staunenswerten Vielseitigkeit arrangiert, ein glaubwürdiges Zeugnis von der heutigen Stellung der Photo- grapbic, ihrer Pflege und Verwertung erbringen toll. Sie ist. wie oercits kurz berichtet, vorgestern durch einen feierlichen Akt in der G u t c n b cr g h a l l c dcS D e u t j ch c n Bn cb acwerbc- Hauses in Gegenwart des erwählten Ehrenausichusses: des Herrn Geb. Regierungsrats Dr. Grünler im Aufträge deS Könial. Ministeriums des Innern und zugleich in Vertretung des Herrn Kreisbauptmanns Dr. v. Ehrcnstein: serncr Amtshanpt- mann Hcink, Professor Dr. Seliger. Direktor der König!. Akademie für aravhi'chc Künste und Buchgewerbe, Rector Magnisicus Gey. Hrsircst Professor Tr. Bücher, in Vertretung der Herren Oberbürgermeister Instizrat Tr. Tröndlin und Polizei, direktar Bretjckuieidcr die Herren Bürgermeister Dr. DiItoich und Stadtrat Dr. Schanz, weiter die .Herren Stcidtoerord ncten-Porsteher Rechtsanwalt Dr. Innck und als Vertreter des Vorstands des Den sichen Buchgewerbe-Vereins die Herren Georg Gieiccke »nd Direktor Arthur Woernlein, lowic in Anwesenheit weiterer zahlreicher Ehrengäste, unter ihnen der Altmeister der Photographie, Herr Professor Krone-Dresden, eröffnet woroen. Angesichts eines Unlernehmens, wie das, welches,','ch Z» den Sälen und Hallen des Dcusicheu Buchgewerbe-VereinS für die Dauer von fünf Wochen ins Leben gerufen worden ist, erscheint die häufig aufgeworfene Frage, ob die Photogravhie zu. den Künsten zu rechnen, oder besser, ob sie überhaupt zu künstlcrischerr Leistungen befähigt sei, wohl gls eine recht müßige. Tie Kunst- lesitungen sind nun einmal ganz »nbestrertbor da, und der Weg, auf.dem ihre Schöpfer zu ihnen gelangt sind, hat mit der Be urteilung ihres künstlerischen Wertes nichts zu schassen. Es ist wunderbar, wie schnell die Photographie Rang und Macht der Kunst erlangt hat. Vor Jahrzehnten noch ein tech nisches Handwerk, das schlecht und recht den Alaun »ährte, lächer liche Posen und lügnerische Retuschen bot, sobald es mehr kein wollte als eine nüchterne Reorodiislion simpler Tatsachen und beute ein Mittel, an Krafi uns Feinheiten oer Radiernadel eines Meisters gleich, um das Räsicü eines Meisicbenantlitzes zu lösen, um die lchwiugeiide Stimmung einer Landjchast sestzuhalicn und die geheimen Beziehungen bildmäßiger Wirkung in der Natur zu sinken. Diese Umwälzung in der Photographie, oon einer Entwicklung kann yier kaum die Resc sein, bat >brc Ursachen in der svrtichrcitenden Bcneinernnn des tccbniichen Apparats, wohl aucb in der Entdeckung der in der Ptwrographic ruhenden künst lerischen Möglichkeiten >md nicht zuletzt m dem intensiv gesteiger ten Kunstbcdürinis unierer Tage. Ten letzten Aiiiichwvng, seine Höhe und Ricniiing bestimmte der Inivreisionismus. In einer Zeit, da die Malerei ibre reizvollste Ausgabe in dem Streben erblick», gerade dos Flüchtigste der Erscheinung zu fixieren, mußte sich auch die Photographie aui de» Vörsiumug bestnncn. den sie gcaenübcr dem Auge uno am Hand des Malers besitzt, wenn es aut, das wechselnde Spiel der Lichnuerle. den rumustuirlichen Wandel der Form, die eiligsten Wendmme» einer Bewegung zu irbaichen. I» iolchem Sinne will auch die vom Sochsiicben und Thüringer Plioiograoheu-Bnud ocranstalicle. inner dem Protek torate des Königs Georg stencude pboiogrcwhiiche Ausstellung, bereu Dauer vom 14 September bis 20. Oktober tu Aussicht genommen ist. auiacfassi und verstanden sein. Ihr Inhalt ist ein ungemein reicher und oiesieitiaer. Ebe die Eröffnung der Ausstellung >elbst und ei» Rundgang durch ihre einzelnen Abteilungen erjolgte, vcrsammelleu sich die Mitglieder des Bundes, sowie die 'Aussteller in der Gutenbcrg- halle, wo nach einem vorangegangencir feierlichen orchestralen Präludium der Kapelle Erbmanu Hartmann „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre" von Beethoven der Borsjtzcnde der Ausstellungsleitung. Herr Hosphotogravb Felix Naumann- Leipzig, eine kurze Ansprache an die Erschienenen richtete. Redner führte u. r>. auS: ES sind beuer 65 Jahre, daß Daguerre die Photographie der Welt übergab, und eS ahnte wohl damals niemand, daß dieselbe dereinst von so weittragender Bedeutung werden würde, wie dies heute der Fall ist. Fast alle Wissenschaften bedienen sich ihrer als Hilfsmittel, wichtige Entdeckungen sind ihrer Mithilfe z» ver danken, und die Künstler haben gleichfalls ihre wertvolle Beihilfe erkennen und schätzen gelernt. Die Porträlphotograohie aber, die heute vielen Tausenden als Broterwerb dient, ermöglichte auch den Minderbcmittellcn die Anschaffung von Bildnissen der Familicngliedcr, was vorher nur den Besitzenden möglich war. So blühte unser schönes Kunst- gcwerbe lange Jahre hindurch und brachte seinen Jüngern reichen Gewinn. Aber die ('eilen änderten sich, cs kamen die Waren häuser, und letztere beinächliatcn sich der Porträtpbotoaraphie. um die Erzciignissc derselben teils als Zugabe aus andere Waren, teils für den szerstcllungsvreis als Rcuamemittcl abzugeben. Tie bekannten scheinbaren GratiSangebolc pholagraohsicher Vergröße rungen. taten das klebrige, iodaß das Aniehen und der Wert der pboivgrapl,sichen Erzeugnisse im allgemeinen aus die denkbar tiessle Sttit'e sank. Es erscheint daher u» m geboumcr, dem Publikum zu zeigen, dag sie Mehrzahl redlich strebciwer und gewissenhaft arbeitender Phowgraoben diese abwänssührendeu Wege nicht mit zu wcnm gewilli ist. sondern sich uielnichr bemüht, durch sorgfältige Wahl der Bclenchinua. Beobachlnua des Ausdrucks bei der Ausnahme und Anwendung jeweilig geeigneter Technik bei der Ausiührnng ihrer Bilder ein mehr indioidnellcrcs, künstlerisches Gepräge zu verleihen »nd unser schönes Kiinstgeivcrbc, anstatt cs ver flachen zu hcli'c», zu höheren Slnten zu heben, bestrebt ist. Um dieics Streben der Einzelnen in der Gesamtheit öffentlich dokainenlicren zu können, haben wir die Kollegen esachsens und Thüringens eingcladen, in friedlichem Wettstreit ihre Kräfte zu messen, damit zugleich anregend im Kreise der Fachleute und auf- lebend aui das Publikum zu wirken. Wir babcn auch eine größere Anzahl in- und ausländischer Lieboaberphotographen cmsgcfordert, unS ihre Bilder vorzusichrcn, habe» die Anstalten für vliotomechanischc Truckocriahrci', die photographische Industrie und die Vertreter der wisscnschastlichen Photographie crngeladen, tcilznnchnien an unserer Veranstaltung, damit wir in der Lag« wären, einen Ueberblick über den vollen Umfang der angewandten Photographie bieten zu können. Unser Rus ist nicht ungchört verhallt, eine wert größere ' " sa ' „„...ihren zu . Interesse dürste unfcreS Altmeisters ProsessorConeS Lehr- niuieum, im Sachienzimmer ausgestellt, erwecken. Der gan»«
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