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Grenzbote Wörter Tageblatt und Anzeiger AMtttVSLht 11. Dozem^Lv 1940 107. Nv. 291 Gegr. 1834 / Ruf 222 Postschließfach Nr. 5 Postscheck-Konto Leipzig Nr. 373 69 Stadtbank Adorf i. V. 118 für Adorf (Vogtl.), Bad Elster, Radiambad Brambach, Arnsgrü«, Bergen, Freiberg, Ober- und Antergettengrüa, Hermsgrün, Iugelsburg, Leubetha, Mühlhausen, Rebersreuth, Remtengrün, Schönberg, Siebenbrnnn, Sohl, Wohlbach nnd das übrige obere Vogtland. Unterhaltsame Sonntagsbeilage / Landwirtschaftliche Beilage für Hof, Land nnd Garte«. Der „Adorfer Grenzbote" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Oelsnitz i. V. und des Stadtrates zu Adorf i. V. behördlicher seits bestimmte Blatt; außerdem enthält der „Adorfer Grenzbote" auch amtliche Bekanntmachungen des Finanzamts Adorf i. V., des Amtsgerichts und des Gerichtsvollziehers zu Adorf i. V. und anderer Behörden. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn« und Feiertage. Bezugspreis halbmonatlich 1.20 RM. einschl. Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebes oder der Beförderungseinrichtungen hat der Bezieher kein Recht auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. Für Rückgabe eingesandter Beiträge jeder Art keine Verbindlichkeit. Anzeigenpreis: laut aufliegendcr Preisliste Nr. S (Millimeter 6 Pfg.). Anzeigen-Annahme für die jeweils erscheinende Nummer bis vormittag 10 Uhr. Fern mündliche Anzeigenaufgabe schließt jedes Einspruchsrecht aus. Entfchel-ungskampf zwischen zwei Wetten Gold gegen Arbeit, Kapital gegen Völker / Gerechte Verteilung des Lebensranmes / Deutschland weder militärisch noch zettmäßig noch wirtschaftlich zu schlagen / Das Wort Kapitulation existiert sür uns nicht / Nach dem Siege Ausbau eines vorbildlichen deutschen Eozialstaates / Sank des Mrers an die Front und an die Schallenden In seiner Rede in der Großkundgebung der Berliner Rüstungsarbeiter kennzeichnete der Führer den Kamps Deutschlands gegen die Welt des Kapitals und des Goldes, wie sie sich in England repräsentiert, und meldete nochmals das deutsche Recht auf Lebensraum und gesicherte Zukunft an. In seiner Rede machte der Führer folgende Ausführungen: Ich rede jetzt sehr selten, erstens, weil ich wenig Zeit zum Reden habe, und zweitens, weil ich augenblicklich meine, daß es richtiger ist. zu handeln als zu sprechen Wir bekinden uns inmitten einer Auseinandersetzung, bei der es um mehr sieht als um den Sieg des einen oder anderen Landes. Es M wirklich der Kamps zweier Wellen gegeneinander. . Ich will versuchen Ihnen ganz kurz, soweit es die Zeit gestattet, einen Einblick zu geben in die lieferen Gründe dieser Auseinandersetzung Ich niöchte dabei nnr Westeuropa in oen Kreis der Betrachtungen ziehen Dir Völker, um die es sich hier in erster Linie handelt: Millionen, EngiSnvcr 46 Millionen, Italiener 4o Millionen und Franzosen etwa 37 Millionen — das sind tue Kerne der Staaten, die gcgeneindcr im Kriege standen oder noch stehen. Wenn ich nun die Lebensgrundlngen dieser Menschen zum Vergleich hcranziche, dann ergibt sich folgende Tatsache: 46 Millionen Engländer beherrschen und regieren einen Ge samtkomplex von rund Ist Millionen Quadratkilometern dieser Well. 37 Millionen Franzosen beherrschen und regieren einen Gesamtkomplex von rund lii Millionen Quadratkilometer. 45 Millionen Italiener haben, wenn es sich um irgendwie nützliche Gebiete handelt, eine Grundfläche von kaum einer halben Million Quadratkilometer. 85 Millionen Deutsche haben als Lcbrnsgrundlage kaum 800 000 Quadratkilometer, und die erst durch unser Eingreifen. Das heiftt: 85 Millionen Deutschen stetzen MM Quadratkilometer zur Verfügung, auf denen sie ihr Leden gestalten müllen, und 46 Millionen Engländern 40 Millionen Quadratkilometer. Nun meine Volksgenossen, ist diese Erde nicht etwg von der Vorsehung oder vom lieben Gott so verteilt worden. Die Verteilung habe» die Menschen selbst besorgt, und diese Be sorgung fand im wesentlichen statt in den letzten 300 Jahren, also in der Zeit in der leider unser deutsches Volk innerlich ohnmächtig und 'zerrissen war. Nach dem Ansgang des 30jäh- Ngcn Krieges durch den Vertrag von Münster endgültig aus- gespalten in Hunderte von Kleinstaaten, hat unser Volk sein« aanze Kraft verbraucht im Komps geaeneinander Fürsten nnd Könige und geistliche Würdenträger, sie haben es in seiner Zerrissenheit anfrcchterhalten, nnd als ksunn^'! endlich schien, als ob diese rein dnnastische Zer- dio qi Volkskörpers ihr Ende finden könnte, da sind gekommen, da kamen dann Weltanschauungen Ü'wrseits das fortgesetzt, was einst begonnen wor- k^o^oä in dieser Zeit hat das tüchtigste Volk West- Kraft ausschließlich im Innern verbraucht -.wo ^ei, ist die andere Welt „erteilt worden, nick. „ '/^Inge oder durch bündige Abmachungen, sondern " - '/o., . i ch d „ G ewal, Hai England sich dieses zusammcnq^mmcr, . Voit, so zu kurz gekommen ist bei dieser Verteilung, tms iwlieuischc. Hai vaS gleiche Schicksal wir wir erlebt und crdn,^, innerlich zerrissen und aufgelöst, ans gespalten in zahllose kleine Staaten Auch die ganze Kraft verbrauchend im Kamps ncneucinaudcr, hat das iwlienischk Volk etzenintts seine ihn, ch, sich gegebene natürliche Position im Mttielmecr nicht einmal z» erhalten vermocht. So sNid diese beiden starken Völker außerhalb jeden Verhältnisses zu den anderen geraten könmc man einwenden: Isi vaS überhaupt einschei dend? Meine Volksgenossen' Der Mensch lebi nichi von Theorien """ von Phrasen, nicht von Erklärungen, auch nicht einmal von —^lwnschanungen leben nn er von dem was er von sc>"" ^rde vnrch seine Arbeit gewinnen kann an Lebensmittel» und auch Rohstoüen: das kann er ver arbeiten und das rann er essen. Wenn seine eigene Lcbens- ^undlage ihw snwenig bjx,^, wird sein Leben ein ^wliches sein daß auch innerhalb der Völker Gegenden, d. Y truchware Gebiete, größere Lebcns- ssrundiagcn geben als arme Gegenden, unfruchtbare Land- . In einem Fall sind es blühende Dörfer, im anderen Fall und es verarmte Statten, Ob man aus steinigen Einöden oder in einem fruchtbaren Kornland lebt, das kann nicht irgendwie ausgeglichen werden durch Theorie, auch nicht durch den Willen zur Arbeit. So sehen wir, daß die erste Voraussetzung für die ge gebenen Spannungen darin liegt, daß diese Welt ungciecht verteilt ist. Und eS ist nun natürlich, daß sich im großen Bölkerleben die Dinge genau so entwickeln wie innerhalb bei Völker Genau so wie innerhalb der Völker die zu großen Spannungen zwischen reich und arm ausgeglichen werden müssen, entweder durch die Vernunft oder, wenn die Ver nunft versagt, oft auch dann durch dir Gewalt, so kann auch im Völkerleben nicht einer alles beanspruchen und dem anderen nichts übrig taffen. Die Vorsehung hat den Menflhen nicht auf die Wett gefetzt, damit der eine das 40- oder gar das Wache für fich deanfprucht, was dem anderen znteil wird. Entweder er hat Vernunft und willigt ein in eine Rege lung, die nach billigen Grundsätzen auSgchnndclt wird, oder der Unterdrückte und der vom Unglück Uebcrhäuste wird sich eines TageS eben das nehmen, was ihm zustcht Das ist im Innern der Völker so und ist auch im Arußercn so. Und es war im Innern die große Aufgabe, die ich mir stellte, diese Probleme durch den Appell an die Vernunft zu lösen, das heißt die großen Spannungen zu beseitigen durch die Vernunft, durch den Appell an die Einsicht aller, die Kluft zwischen dem zu großen Reichtum der einen Seite und der zu großen Armut der andern zu überbrücken in der -Erkenntnis allerdings, daß solche Prozesse sich nicht von heute aus morgen vollziehen können, daß es aber immer noch besser ist. durch die Vernunft allmählich die übermäßig voneinander getrennten Klassen einander näherzubringen, als durch die Gewalt eine solche Lösung herbeizuführen Das Recht zum Leben ist ein allgemeines und ein gleich mäßiges Es kann auch nicht so der Fall sein, daß nur ein Volk sagt, wir wollen euch ganz gern so mitleben lassen. Nicht Almofen, sondern Rechte Gewiß, meine Volksgenossen, das ist das Wesen jeder wirklich sozialistischen Ordnung, dafür zu sorgen, daß nicht Almosen gegeben werden, sondern das Rechte hergestelli wer den. Es handelt sich nichi darnm. daß die Völker, die bei der Weltverteilnng zu kurz gekommen sind, aus dem Gnaden wege Almosen bekommen, sondern es handelt sich darum, daß so wie im normalen gesellschaftlichen Leben die Menschen ihre Rechte erhalten. Das Recht zum Leben ist kein Almosenbegehren, sondern cs ist ein Rechtsanspruch, der grundsätzlicher Art ist. Es ist daö Recht zum Leben zugleich ein Rechtsanspruch aus den Boden, der allein das Leben gibt. Für diesen Rechtsanspruch Der Führer bei seiner Rede vor den Rüstungsarbeitern. (Weltbild-Wagenborg-M.) Haven die Völker dann, wenn Unvernunft ihre Beziehungen zu lähmen drohte, eben gekämpft, — es ist ihnen nichts anderes übrig geblieben — in der Erkenntnis, daß selbst blutige Opfer dann noch besser sind als ein allmähliches Aussterben eines Volles. Zwei grundlegende nationalfoziafiftifche Forderungen So haben wir bei Beginn unserer nationalsozialistischen Revolution im Jahre 1933 zwei Forderungen aufgestellt: die erste Forderung war die Forderung nach der nationalen Eini- gnng unseres Volkes, und zwar in der Erkenntnis, daß ohne Viesen Zusammenschluß nicht die Kraft hätte mobilisiert werden können zur Stellung und besonders zur Durch- sctzung der notwendigen deutschen Lebensansprüche, denn sie kennen ja die Situation, die vor acht Jahren war. Unser Volk war, vor dem Zusammenbruch Sieben Millionen Er werbslose. etwa 6)4 Millionen Kurzarbeiter, unsere Wirtschaft vor der vernichtenden Auflösung, die Landwirtschaft vor dem Ruin, Handel und Gewerbe, die Schiffahrt lagen still Man konnte sich ausrcchnen. wann endlich aus den 7 Millionen Er- werbslosen 8 und 9 und lO Millionen werden mußten Und es trat dann der Zustand ein. in dem die Zahl der schassen den Menschen immer geringer wurde, aber umgekehrt die Zahl der Nichtschafsenden ja miterhalten werden mußte, d. h. also, auch für die Schaffenden mußte das Ergebnis der Früchte ihrer Arbeit immer kleiner werden, denn es mutzte ja allmäh lich ein Schaffender einen Nichtschaffenden noch milernähren und miterhalten, denn leben mußte der auch. Und ob man das durch soziale Gesetzgebung oder aus dem Wege von Al mosen erreichte, ist ganz einerlei. Ein Arbeitender mutz einen, der nicht arbeitet, mit erhalten und mit ernähren, und am Ende langt es dann natürlich für leinen. Zum Leben ist es zuwenig und vielleicht nach einer gewissen Zeit zum Sterben zuviel. Bottsgemeinfchaft Borausfetzung des deutflyen Aufstiegs Die nationale Einigung war für uns daher eine der Voraus setzungen, um die ganze deutsche Kraft überhaupt erst einmal wieder zu ordnen und dem deutschen Voll zu zeigen, wie groh seine Kraft überhaupt sei, datz es seiner Kraft wieder bewutzl wird und daß es aus dieser Kraft heraus bereit ist, dann sein: Lebensansprüche erst sich selbst zu überlegen und sie dann zu stellen und auch durchzusetzen. Diese nationale Einigung glaubte ich, herbeiführen zu können durch einen Appell an die Vernunft. Ich weiß, das ist nicht überall gelungen Ich bin damals in einer gewissen Zeil l5 Jahre lang fast von beiden Seiten beworfen worden. Die einen warfen mir vor: Du, du willst uns, die wir zur Intelligenz gehören, die wir zur Oberschichl gehören, du willst uns hinunterziehen zum Niveau dieser anderen. Das ist unmöglich Wir haben Bit- oung. Außerdem haben wir auch noch Vermögen und Kultur. Wir können den Weg nicht gehen. Diese waren nicht zu be- kehren. Und es gibt auch heute noch solche Leute, die nicht zu bekehren sind. Aber im großen ganzen ist die Zahl derienigen »och immer gröber geworden, die einsehen, daß mi, der Zer- rissenheit unseres Volkskörpers ja alle Schichten zugrunde gehen müssen. Von der anderen Seite bin ich natürlich auch bekämpft worden. Die sagte: „Wir haben unser Klassenbewutztsein". Ich aber mutzte mich auf den Standpunkt stellen, daß wir in der jetzigen Lage keine Experimente machen können. Es wäre an sich freilich einfach, die Intelligenz gewissermaßen zu köpfen. Ein sol- her Prozeß würde sich ohne weiteres durchführen lassen, man muß dann aber fünfzig oder vielleicht hundert Jahre warten, bis das wieder nachwächst — und diese Zeit bedeutet Vernichtung des Volkskörpers. Denn wie soll unser Volk mit seinen 140 Men- icken auf einen Quadratkilometer überhaupt existieren, wenn es nicht die letzte Kraft des Geistes und der Faust anwendet, um seinem Boden das abzuringen, was es für sein Leben braucht! Das unterscheidet uns von den anderen. In Kanada z. B. kommt ein Mensck auf den Quadratkilo meter, in den anderen Völkern zum Teil sechs, sieben, acht oder zehn Menschen. 2a. meine Volksgenossen, so dumm kann man gar nicht wirtschaften, datz man dabei nicht leben kann. Bei uns aber sind es 140 Menschen. Die anderen werden nicht fertig mit zehn Menschen, aber wir müssen fertig werden mit 140 Menschen auf den Quadratkilometer. Diese Aufgabe ist uns gestellt worden, und ich habe daher 1933 deu Standpunkt ver« treten: «Sir utLsseu sie löse«, mid wir »ad« pe daher auch lös«! 140 Menfchea auf den Quadratkilometer Ja, meine Volksgenossen, so dumm kann man gar nicht wirtschaften, daß man dabei nicht leben kann, aber bei uns sind