Volltext Seite (XML)
Amtlicher Teil Rat be» Stabt Pulsnitz, den 2. Dezember 19W Der Stadtrat Pulsnitz, den 2. Dezember 1V22. Oertttche und sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. sAlters Hilfe.) Der Aufruf des diesigen Stodlrates Hst zufolge der regen und an erkennenswerten Tätigkeit der Damen des hiesigen Frauenvereins den Erfolg gehabt, doß bi« jetzt über ISO 000 M zu Dunsten der hiesigen notleidenden- dlten Leute au« allen Kreisen der Einwohnerschaft V. Die Zuckerkarte« werden durch die Gemeindebehörde (Stadtrat, Bürgermeister, Ge meindevorstand) sofort ausgegebcn werden. Ort und Zeit der Ausgabe hat die Gemeindebehörde öffentlich bekannt zu machen. Vl. Zuwiderhandlungen gegen die vorstehenden Vorschriften unterliegen, soweit nicht Bestrafung nach den allgemeinen Strafgesetzen eintritt, den Strafoorschriften be» 8 19 der Reichs verordnung. Außerdem haben die Händler Ausschluß vom Zuckerhandel zu gewärtigen. AmLshaupLmannschaft Kamenz, am 28 N-v-m»« 1,22. bedeutet etwa 72 Prozent der Gesamtmenge. H eros» hat beispielsweise Preußen 88 Prozent seins«/Abli«. ferungssoll« erfüllt, tzltenburg und Antzalt haben sogar meZr al« da» Drittel abggliefert. Mit einer Streckung be« Brotgetreide« wird aller Wahrscheinlich- leit nach im Frühjahr gerechnet werden müssen, ob gleich die ReichSregierung sich nur sehr ungern hierzu entschließen wird. Die späte, schlecht« G-Ireibeernt« und di« gute Kartoffelernte legen eine Mischung de« Brotgetreide« mit Kartoffelmehl nahe. — (Kirchen st euer »für 1928.) Nach der soeben erschienenen vorläufigen Kirchenffeuerorbnung für die evangelisch - lutherische Landeskirche Sachsens wird für das Jahr 1928 als Landeskirchensteuer ein Zuschlag zur Reichseinkommensteuer von 1821 in Höhe von 6 v. H. erhoben. Außerdem wirb noch «ine Kirchgemeindesteuer erhoben, deren Höhe für jede Kirchgemeinde der Kirchenosrstand, für jeden Kirchgemrindeverband die zuständige Verdandrver- tretung bestimmt. Dis Landeskirchensteuer und dis Kirchgemeindestsuer dürfen jedsch zusammen den Satz von II v. H. des Einkommensteuerbetrags nicht über steigen Neide Klrchensteuerbsträg« werden von den Retchsfinanzbehörden ober deren Hilfsstellen gemein sam erhoben und den kirchlichen Stellen zugeführt. Von den Kirchensteuern befreit sind t. die zur Reichs wehr gehörenden Personen, 2. solche Personen, die im Wege der öffentlichen Armenpflege laufende Unter stützung beziehen. -- (Deutsche Butter — in England!) Der „Manchester Guardian" beschwert sich in einem Bericht über den englisch«» Vuttermarkt über die Konkurrenz der deutschen Buttir, di« wesentlich billiger sei al» englische sder dänische. Nach dem genannten gespendet worden sind Die besondere, nach dsm vor läufigen Ergebnis ebenfalls sehr reichliche Spende der Industrie steht noch aus. Auch an dieser Stells sei noHmsls allen Gebern und Helfern herzlichst gedankt. Pulsnitz. (Verein fÜT Volksbildung) Montag, den 4. Dezember, 8—1V Uhr, Zimmer 92: Lichtbilderoortrag (80) des Herrn Lehrer Schmidt, M S-: Kleinasien und die Türken (SeibstsrlebteS und Geschautes). Pulsnitz. (Als gefunden) wurden in hie. siger Polizeiwache abgegeben: 1 Geldbeutel mit grö ßerer Summe Geld, 1 Portemonnaie mit Inhalt, 1 blauer Kopftuch, 2 einzelne Damenhandschuhe und 1 Bullenketts. — Wetterbericht) vom 1. Dezember, früh: Der Hochdruckausläufer, der sich gestern vom Maxi m«m im Südweslen bis nach dem hohen Norden, wo er hier strenge Kalte veranlaßte (bis zu 28 Grad), wird wieder verdrängt, weil ein neues Minimum von Island her sich näherte, das mildes, trübes Wetter, zunächst wieder mit Regen, veranlaßt, während auf der Rückseite dieser Störung am Sonntag wieder etwa« kälteres, aber noch immer ziemlich mildes Wet ter mit etwas Niederschlägen herrschen wird. — (DieBrotversorgung.) Di« Frag« drr Brotversorgüng har in der Bevölkerung «ine starke Erregung hervorgeruftn. Wie drr Telunton Sachsrn« dienst von zuständig«! Stitt erfährt, erscheint die Log« leicht gebessert, obgleich der Zustand noch nicht al« befriedigend bezeichnet werden kann. Da« erste Drittel der Umlage, dessen Uklieserungörrrmin am LO. No vrmber ablief, ist infolge einer Gesamtmenge von 603 000 Tonnen bisher eingekommen. Diese Menge Höchstpreis für den Memhsndel mit Milch. Aus Grund des § 2 Absatz 1 der Bekanntmachung des Wlrtjchaftsministeriums über Höchstpreise für Milch und Milcherzeugnisse vam 27. November 1922 (Nr. 276 der Sächf. Staats zeitung) werden im Einvernehmen mit der Bezirkspreieprüsungsstelle für den Milchkleinverkauf unmittelbar an den Verbraucher salzende Höchstpreise festgesetzt: 1. Für den Verkauf durch den Erzeuger ab Grhöst a) 18 M je Liter Bollmilch, d) 33 M je Liter Mager- oder Buttermilch. 2. Für den Verkauf durch Molkereien und Händler ») 88 M je Liter Vollmilch, d) 44 M je Liter Mager oder Buttermilch. Diese Höchstpreise gelten für den gesamten Bezirk der Amishauptmannschaft und treten sofort in Kraft Wmtshauptmannschaft Aamenz, am 1 Dezember 1922. VekannimachAKg Die Gebühren bei unserer Girokasse find ab 1. Dezember d. I. Mehl- und Brotpreise. Infolge der bedeutenden Erhöhung Ler Getreidepreise, des Mahllohns, der Gesellen löhne und der sonstigen Unkosten im Mühlen- und Bürkergewerbe müssen die Preise kür dos auf Marken abzugedende Mehl, Brot und Meißpebäck vom 3. Dezember d. I. ab (Brotmarken mit dem Buchstaben 8 1-4), wie folgt, festgesetzt werden: neu festgesetzt worden. Der veränderte Taris hängt im Kaffenlokal der G rokaffr zur Einsicht aus. Stadtrat Pulsnitz. Die Ausgabe der Zuckerbarten erfolgt Dienstag, den L. Dezember 1822 in der Zeit von vormittags 8—^,1 Uhr statt. Brotmarkenausweis ist mitzudringen. 65 - M 120— - 19S— . 247.— « 72.- - 80- - 1».— s am 29. November 1S22. 1 Pfund Brot 2 - - 3 - - 1 1800 Traum brot , 1 Pfund Stoagenmehl im Kleinhandel 1 Pfund Weizenmehl im Kleinhandel 1 Semmel im Gewicht von SO g Amtshauptmannschaft Kamenz Das Wichtigste. Am 8. Dezember findet in London eine Konferenz der Mi nisterprästdenten von England, Frankreich, Belgien und Italien statt. Hm Rheinland herrscht ein« starke, täglich zunehmende Er- reaung zegen die französischen RaubplSne Im Reichsernährunzsmintsleiium wird die Frage der Brot streckung erneut ernstlich erwogen." Das Dicnsteinkommen des Reichspräsidenten beträgt vom 1. Dezember an das Doppelte des Reichskanzlergehalts. Das englische Unterhaus hat die irische Verfassung einstim mig angenommen. Clemenceau bricht seine mißlungene Propagcndareise nach Amerika vorzeitig ab. Der Nobelpreis für den Frieden Ist dem ehemaligen Mini sterpräsidenten Nitti zugelprochen worden. Am 20. Noevmber zählte man in Enpland 1879080 Arbeits lose, d. h. 1847 mehr als in der Vorwoche. 2m englischen Lnterdause erklärte Baldwin, daß England Amerika 4,1 Milliarden Dollar schulde. Die rückständi gen Zinsen belaufen sich auf 611 Millionen Dollar. Die Stettiner Hosenarbeiter find ausgrfprrrt. Ursache der Aussperrung ist ein Teilstreik, durch den eine Arkeiter- gruppe besondere Zulagen erzwingen wollte. Drei englische Gewerkschaft-verbände haben beschlossen, sich zu vereinigen Ls find dies der nationale Aibetrerbund, die Vereinigung nationaler Arbeiter (beides Gewerkschaf ten ungelernter Arbeiter) und die Gewerkschaft der Ge meindeangestellten Zuckerverssrsung. Noch den Bestimmungen der Reichsverordnung über den Verkehr mit Zucker im Be triebsjahr 1922/23 vsm 8. Okisber 1922 — Reichsgesetzblatt Seile 762 - in Verbindung mit der Sächsischen Ausführungsverordnung o»m 24. November 1922 — Nr. 275 der Sächsischen Siaatszeitung — wird vom 1. Dezember 1322 ab der Mundzucker nur auf Zuckerkarte und der für andere Zwecke (Apotheken, Anstalten, Gastwirtschaften usw.) bestimmte Zucker nur auf Bezugskarten abgegeben werben. Wegen »er Ausgabe und Belieferung der Bezugskarten ergeht noch besondere Verordnung. Für die Belieferung dec Zuckerkarten sind folgende Bestimmungen zu beachten: i Berse>ravn,.d«r«chttat ist nicht, wer s-Idst oder al« Haüshastongrböriger aus Grund eines Rübenlirfevungs- oder sonstigen Beitrags mir Zucker versorgt wird. II. Die Zuckerkarie besteht aus der Stammkarte, 4 Bezugsausweisen 1—4 und 25 Ab schnitten ä 2. Lie ist nicht übertragbar ; verlorene Karten werten nicht ersetzt. Die Stamm karte und die Bezugsousweije sind durch die Gemeindebehörde auf der ALckseste mit Lem Na men un» der Wohnung dc» Haushaltvorstandes oder des Linzelverbraucher» zu verseht«. Bezugsanswei» ! gilt für die Bersorgungsperiode Dezember und Januar. Im Mo nat Dezember werden durch die Kleinhändler auf den Kotzf 3 Pfund ausgegeben, und zwar je 1 Pfund auf die Abschnitte -b., S und O »I. Die Zuckerkarte ist vor Beginn jeder Versorgungrperiod« dem Kleinhändler vor« zulegen. Dieser trennt den für die Bersorguirgsperio»e geltenden Bezugsauswei» ab und versieht ihn aus der Rückseite mit seinem Namen oder Firmenstempel. Die Entnahme und Abgabe des Zuckers erfolgt gegen Abtrennung der für die Belieferung srelgcgebenen Abschnitte, die ebenfalls nur von dem Kleinhändler selbst vorgenommen werden darf; schon abgetrennte Abschnitte find ungültig. Die Verbraucher sind in der Wahl des Kleinhändlers, von dem sie den Zucker wäh rend einer Vcrsorgnngsperisde beziehen wollen, frei; etwa schon erfolgte Eintragungen in Kun« denlisten oder sonstige Zusicherungen bestimmten Kleinhändlern gegenüber find ungültig. IV. Sie Kleinhändler übersenden die ein,egangenen Bezugsaueweise gesammelt an die Großhändler oder Zwischengroßhändler, von denen sie beliefert zu werden wünschen. Die Vorschriften über die Gebühren im Schornsteinsegerwesen in dem Kehrbezirke Pulsnitz und Amg haben eine weitere Aendrrung insoforn erfahren, al» vom 1. Dezember 1»22 ab der Friedens» Kehrlohn um dar 100sache erhöht worden ist. iber« r in Nu tung »es sienft r in im ; der iber: und» lichsr men- eina. dorf. WsnitzerMcheUM dz e» H Postscheck-Konto Dresden 2138. Gem.-Giro-K. 14S » Bank-Konto: Pulsnitzer Bank, Pulsnitz. «er aspr. Nr. 18. ' et.-«dr. «Sscheodtutt BszW-KKUZeigeV Druck und Verlag von E. L. Försters Erben (Inh. I. W. Mvhr) Schristleiter: I. W. Mvtzr in Pulsnitz. Sonnabend, den 2. Dezember 1N22 74. Jahrgang In;erste 'lad dis vormittags 16 Uhr «uf-agrben. Die iechsmoi gespaltene PetirMe Moffe's Ziileameffer 14) Mk. 25—, im Bezirke der AmtstjM.pt- mannschast Mk. 20 —, Amtliche Zeile M 75.—, und M «0 — — Reklame M 60.—. der Giederholmrg Rabatt. — Zruraukeabre und tabellarischer A«x mit 25 »/. Ausschlag. — Bet zwangsweiser Einziehung, dir Anzeige« gebühren durch Klage oder in KvnknrsMen Klangt der vo»e Mchrmngs- — — betrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Zurechnung. — — Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrares zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte GroßnaunSorf und Weißbach. Hanptblatt und Llteste Zeitung in den Ortschaften des PaiSnitzc-r Amtsgerichtsbezirks: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswatde, Ohorn, Obersteina, Mederstetna Weißbach, Ober- und Mederlichtenau, Friedersdors, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-Dittmannsdorf, Erscheint: WenMsg, Donnerst«- »n» «an^adeud. Im Falle p:itzerrr Gewalt - Krieg sd« -nnstMr irgend welcher Störung des Betriebes der Ortung vder der Beförderung^«» c.u'-ungeu hat bec Bezieher keine» Anspruch-ns Ärk: ng ober ekachtteiermig »er Zeitnug oder »uj Rückzahlung des Bezugspreises - Monatlich M 250.— bei freier Zustellung; bei Abholung monatlich M. 230.— ; durch die Post monatlich M 250.— freibleibend. »-eschäftsfteüe: PulSnitz, Msmarckplatz Nr. Ü6ü. Kummer 143.