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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.06.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189106178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910617
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910617
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-06
- Tag 1891-06-17
-
Monat
1891-06
-
Jahr
1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.06.1891
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Be. »de» a. D. »elfter otten- lin. — Bart». man», Zülow, Euny. cat. Vcnau, ütgliev lfFick, :dcria>, assessor manu. . p>ül. ter. — rnovcr, rgs. — Eisen, chligter arg. — öürger- . Paul rofeffor !NMgs- lin. — direktor Wirk!, fröder- seldorf, Icr. — ustftral sreibcrr >. D. - sor vr- Erscheint täglich früh 6'/, Uhr llrdarlion und Lrprdition Johannesgasse 8. SprrMunöril drr Urdnction Vormittags 10—12 Ubr. Nachmittags 5— 6 Uhr. tzi-l die Niiikßadk k>N!,<l->»d«er M-nuscr>rle mach! sich die «edacn-n mchi verbindlich. Annahme der sür die uächstsolgende Numnier bestiuiniten Inserate an Wochentaar» bis 3 Uhr Nachmittag», a» La»»- und Festtagen früh bis' zS Uhr. 2» de» /ilialr» für Zus.-Äniialimr: Otto -lrium'S Lortnu. «Alfred Hahn), Universilätsfiraße I, Louis Lüsche, katharineustr. 14, part. und Königsplatz 7, „nr bis ',-S Uhr. KiWgtr TUtblail Anzeiger. DrM für Politik, Localgcschichtc, Handels- «nd Gcschästsmkchr. Abonnementspreis vierteljährlich 4 ft, Alk. in Alt-Leipzig, incl. Bringerlohn Mk., durch die Post bezogen «', Mk. Nnzelne Nru. 20 Pf. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren tür Extrabeilagen lin Tageblcill-Formal gesalzt» ohne Postbesörderung 60 Mk., mit Postbesörderung 70 Pik. Iillrratr 6 gespaltene Petitzeile 20 Pf. Gröbere Schriften laut uns. Preisverzeichniß. Tabellarischer u. Ziffernsatz nach höherin Tarii. Nkllameil nnter dem Redactionsstrich die 4 aespalt. Zeile 50Ps.,vorden Famil iennachrichtea die Ogeivallene Zeile 40 Pf. Jnicraie sind ilets an die tzeyprditiou zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prubuuwernmlo oder durch Post» Nachnahme. 188. Mittwoch den 17. Juni 1891. 8ö. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Hekottttitttnrlittnir I stopp rcm Episkopate eine Einwirkung aus die Verwendung ^ . "UUMUA» I sickern wollte. Er zog aber seinen dessallsigen Antrag auf Die Leuchtkrait dcS städtifchen Leuchtgaies betrug in der Zeit I x-as Ersuchen deö Freihcrrn v. Manteuffel zurück, um das wurde durch eine neue Vorlage entsprochen, aber die Be stimmung über die Verwendung der Gelder der Negierung überlassen. Dieser Punct bildete »och de» Stein des Anstoßes in der Schlußberathung des Herrenhauses, weit Fürstbischof Kopp dem Episkopate eine Einwirkung aus die Verwendnn vom 8. bis l4. Juni d. I. im Argandbrenner bei 2,5 Millim-ter Druck und 150 Litern stündlichem Consum das 18,9iache der Leucht kraft der deutschen Normalkerze von 50 Millimeter Flamincnhühe. Das specifische Gewicht stellt sich im Mittet auf 0,450. Leipzig, am 15. Juni 1891. Des Rath» Deputation zu den Äasanstalten. Zustandekommen dcS Gesetzes nicht dadurch zu verzögern oder zu gefährden, was bei der gegenwärtigen Geschäftslage des preußischen Landtages beinahe gleichbedeutend ist. Ten einzigen Mißion in der Berathung des Herrenhauses bildete die Ncdc des Professors HinsckinS, welcher seinen gegnerischen Slandpunct durch die Bemerkung begründete, daß die weit über das Maß hinausgehendcii Zugeständnisse UlolMUtzsoermiethnng. In dem der Stadtgemeindc gehörigen Hausgrundstück Salz-> der Staatsregicrung an die katholische Kirche dwse" zu immer aaszchen Nr. * ist die in der 1. Etage gelegene grotzere I weiter gebenden Forderungen treiben würde, insbesondere 7 Stuben. .! 'tammecn, Küche, Bode». I Auslieferuna der Volksschule an die Kircke verlangt kammern und Kellerablheilungen, vom 1. Oktober d. I. ab gegen einhalbjährtiche Kündigung anvcrwrit zu vrrinirthc». Mielhgesuche werden auf dem Nachhause, 1. Etage, Zimmer Nr. 8, entgegengenvmmen. Leipzig, den 15. Juni 1891. Der Rath der Stadt Leipzig. Ia. 2266. I)r. Georgi. Wagner. Auslieferung der Volksschule an die Kircke verlangt werden. Darauf erwiderte der Minister Gras Zedlitz- Trützschlcr: „So lange ick die Ebrc bade, das CultuS- ministeriuin zu vertreten, können Sie sicher sein, daß die Volksschule der Kirche nickt ausgcantworlet werden wird." Dann wurde die Erörterung geschlossen und die Vorlage mit großer Mehrheit unverändert angenommen v-r°nst°Itu.!g -nur Äii-ßtl,«», in Lerti,. UL AL lamme" d"' d--T°u.,chen yand-lstages,st den vandels. „kenne »f„f^i^n der Katholischen 7b der Van. .»^Berlin etwa im Jahre 1895 eine Ausstellung °bcnso wie die der Evangelischen an. ^9,r müssen heute nicht zu veranstalten, die Billigung und Unterstützung der belheilig-1 kervorkeben, >vaö unS trennt, sondern Bas, was uns ver- len, namentlich der industriellen «reise finden würde. bnidct. das Bekenntnis; zu Jesus Ebristus. Wie wir an den Ter Ausschuß des Handclslags hat sich zuiiachsr für eine deutsch-1 Reliefs der Siegessäule einmütbigc evangelische und katbo- natioualc Ausstellung entschieden. Dadurch ist aber die Erörterung I lische Geistliche ihres Amtes walten sehen, so müsse» dieselben der Frage, ob nicht eine internationale, eine „Welt-Ausstellung" I auch in dieser ernsten vom lliiisturz bedrohten Zeit ihrer noch mehr Anklang finden würde, nicht ausgeschlossen. I hoben Ausgabe gereckt werden. Aber nachdem der Friede Industrielle, welche an der Frage Interesse nehmen, werden ge. I ,„,x katholischen Kirche gemacht ist, hoffe» wir, daß auch beten, e-ne schriftliche Aeistzetmng darüber^ p., ^rechten Wünsch- der evangelischen Kirche Erfüllung an unser« Kanzlei, Neue Börse, Tr. I., gelangen zu lassen. I ^ .. ,. , - - Leipzig, den 15. Juni 1891. I ^ Graf Zediitz-Trutzschler siebt leider nicht aus diesem Die Handelskammer. I Standpuncte, denn er hat ausdrücklich erklärt, daß die Regie- Jn St.: Goetz. vr. Gensel, S. > rung niit diesem Gesetz nicht ein abschließendes FrieteuSwerk, . /vi - «errr», I sondern nur die Erftillung einer gegebenen Zusage vollbracht wtll'ÄllölltflllllH 1kl 1f19«1. I zu haben glaube. Darin liegt eine gewisse Ermunterung an Von dem Reicks-Tommissar für die Welt-Ausstellung in Chicago I die Vertreter der katholischen Kirche, noch weitere Forderungen 1893 sind uns eine Anzahl Auszüge aus dem Programm, sowie I z» erheben, obwohl ter Minister diese Wirkung durch seine Anmeldebogen sür diese Ausstellung zugegangen. Erster- liege» — zur Kenntnißnahme, letztere zur Abholung aus unserer Kanzlei, Neue Börse, Tr. X, I., bereit. Leipzig, den 1b. Juni 1891. Die Handelskammer. Ja St.: Goetz. vr. Gensel, S. Stadt- Markransladt ^.-orte gewiß nicht beabsichtigt hat. Es ist ihm lediglich um die Erhaltung einer versöhnlichen Stimmung aus Seiten der katholischen Kirche zu thnn. Daß solche Auseinander setzungen überhaupt möglich waren, beweist, wie groß die Mißstimmung in weiten Kreisen über die Unersättlich keil drr römischen Curie und der CentrumSpartci ist Windthorst sagte kur; vor seinem Tode, daß der Friede »ickt eher als geschlossen anzuschen sei, als bis der Zustand, welcher vor dem Jahre 1873 in Preußen für die katholische Bekanntmachung. Die mit Pensionsberechtigung versehene Stelle eine-Z casfirerü und LtadtstcnrrrinnkhmerS der Stadt Mai ^ . soll möglichst bald anderweit besetzt werden, da dem bisherigen I Kirche bestand, wieder hergcstcllt sei, einschließlich der katho Inhaber ein anderes städtisches Amt verliehen werden soll. I lischen Abtbeilung des EiiltuSministeriumS. So weit if. ^Eirägt 1350 fürs Jahr, die zu hinterlegende I guxtz Herr v. Zcdlitz-Trützschlcr nicht zu geben entschlossen, Rew7-7 ! und semc vorgestrige Erklärung, daß er di- Volksschule nie mals an die Kirche anöliefern werde, dient einigermaßen zur Beruhigung, aber im Ganzen und Großen waltet taS Streben vor, dem Papstthum und der EcntrumSparlei bis zur äußersten Grenze der Nachgiebigkeit entgegenzukommen, natürlich in Berücksichtigung der Thatsache, daß sie durch dieZahl ihrer Mitglieder im Reichstage den Ausschlag giebt. DaS - "ek- - ... . - Bewerber, welche mit der Führung der Grundfieuerdocumente und mit den Vor- und Nacharbeiten der Einkommensstenereinjchätzung vertraut sind, werden bevorzugt. Gesuche sind spätestens bis zum 27. dieses Monats bei dem Unterzeichneten einzureichen. Markranstädt, am 15. Juni 1891. Der Bürgermeister. Keil. Hlch-Äuclion auf Zwenkaüer LtaatSforstrevier. Im Ehreubergcr Walde sollen Montag, den LL. Juni dsS. IS., von Vormittags IV Uhr an .... .. folgende in den Parzellen Vrünty und Kanitzsch — Abtheilungen I können nur auSgcfochten werden, wenn die Grundlage deö ist ein Uevelstand, unter welchem wir schwer leiden, wenn auch sein Bestehen unter den gegenwärtigen Verhältnissen weniger zum allgemeinen Bewußtsein kommt. Wir brauchen heute de» consefsionellen Frieden, um der Socialdemokratie gegenüber die volle Kraft von Staat und Kirche zur Geltung bringen zu können. Eonfessionelle Meinungsverschiedenheiten 54, 55, 58, 59 und 6l ausbereitele Nutzhölzer, als: 4 Stück buchene Klötzer von 14—38 cm Mitten- bez. Oberstärke, 2.5— 5 m Länge, eschene Klötzer von 13—35 cm Mitten- bez. Oberstärke, 2—10 m Länge, eichene Klötzer von 13—61 cm Mitten- bez. Oberstärke, 2.5— 6 m Länge, Bestehenden nicht gefährdet ist, aber nickt zu einer Zeit, in 130 90 25 17 bältniß der evangelischen zur katholischen Kirche eine ganz andere Gestalt annehmen, dann werden die Kämpfe, welche ähornene Klötzer von 13-25 cm Mitten- bez. Oberstärke, I jetzt vertagt werden, zu neuer Bedeutung emvorwacksen, und 2,5—5 m Länge, I eS wird eine Auseinandersetzung stattsindcn zwischen der Macht rüsterne Klötzer von 13—46 cm Mitteu- bez. Oberstärke, I und dem Recht, zwischen ter Organisation der Gesetzlichkeit 3—10 w Länge, ^ I und dem Geiste der Zeit. erlenc Klötzer von 15—17 cm Mitten- bez. Oberstärke, I Der Eulturkampf war ein Zeichen der geistigen Erbebun W." HS.-» -s-i° °» k,. i ' 4 m Länge, pappelne Klötzer von 25—41 cm Mitten- bez. Oberstärke, 4—10 m Länge, > dcS deutschen Volkes, aber er siel in eine Zeit, welche noc^ nicht reif war für die Austragung des alten, durch Luther angcfackten Kampfes. Auf den Zeloten Pius IX. folgte der Diplomat Leo XIII., welcher seine Zeit versteht und die 390 - eschene und eichene Schirrhülzer von 8—13 cm Oberstärke, I Forderungen des PapsttbumS den modernen Verhältnissen sowie 3—4 w Länge (Zahlstelle im Gundorser Gasthofe), i anzupassen sucht. Leo XIII. hat sich der Fragen der Sclaverci und deS Socialismus mit derselben Geschicklichkeit bemächtigt, wie er in die politische Entwickelung der civilisirten Staaten eingegriffen l^il. Er bat die republikanische Bewegung in Brasilien ebenso den Zwecken der Kirche dienstbar gemacht, wie die Erstarkung der Republik in Frankreich. Es ist ihm gelungen, das Ansehen deS Papsttbu nS bis zu dem Grade zu steigern, daß er von streitenden Staaten als Schiedsrichter angerufen wurde, ja er hat das Gewicht seiner Stellung sogar in die Waagschale geworfen, um die Erhöhung des PräsenzstandcS des deutschen Heeres durchzusctzen. Bei diesem Anlaß bat sich zwar gezeigt, daß selbst der päpstlichen Macht den Anhängern der katholischen Kirche in Deutschland gegen über Schranken gezogen sind, aber in der Hauptsache hat Leo XIII. doch seinen Zweck erreicht. Vor einigen Monaten ist ein Ercizniß eingetreten, welches die Fortführung der großen Action der Anhänger deS Papst thumS im Deutschen Reiche, insbesondere in Preußen, Hinder nisse bereitet, »m nicht zu sagen, ihr ein Ziel gesetzt bat: der Tod Windtborst'S. Dieses Ereigniß kann in seiner volle» Bedeutung erst dann erkannt werde», wenn sich die Thatsacke allgemein herausgestellt hat, daß ein Ersatz für den Ver blichenen nicht zu finken ist. Jndeß zehren seine Partei genossen noch von der Fortführung der von ihm getroffenen ! Einleitungen: die Schlagworte, welche er sür seine Zwecke tag endlich die Vorlage über die Rückerstattung der während I gewählt, sind im Munde aller EcntrumSmitglicder, aber des EulturkampseS gesperrten Bezüge der Bochöfe und des I eines Tages wird sich das Unvermögen der Zurückgebliebenen KleruS in Preußen zum Gesetz erhoben worden. Aber auch I ergeben, die Ziele des dahingeschiedenen Führers zu erreichen, die Bcrathungcn des Herrenhauses hallten noch wider von I und dann wird der Zustand eintretcn, welcher früher oder der erregten Stimmung, welche alle Verhandlungen über I später eintretcn mußte, der Zustand der Rückkehr zu den diesen Gesetzentwurf kennzeichnete. Bekanntlich wurde der I unveräußerlichen Rechten des protestantischen KaisertbumS im erste Entwurf von der EentrumSpartei abgelchnt, weil sie I Gegensatz zum Papsitbum. Die neue Zeit ist auf diesem die Rückerstattung nickt in Form einer Rente, sondern die I Gebiete noch nicht vollständig zum Durchbruch gekommen; Auslieferung des EapitalS verlangte. Diesem Verlangen I da» Papstthum ist ein Ueberrest des Mittelalters, welcher Dienstag, den 23. Juni ds«. I»., ebenfalls von Vormittags I V Uhr an folgend« In den Parzellen Grünilz, Kanitzsch und Hänicher Halz — Abtheilungen 54 , 55 , 58 bis 63 und 74 aufbereitete Brenn hölzer, als: 56 rm harte Brennschcite. 99 - - Brennknüppel, 5 - - Zacken, 543 - hartes Abraumreisig 154 Langhausen hartes Brennreisig, (Zahlstelle im Schmeiber'schen Gasthose in Hänichen), meistbietend gegen sosortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Zusammenkunft an beiden Tagen im Kanitzsch, in der Nähe der Domholzwiesen am Wasserwege. Auskunfi ertbeilt die nnlerzcichnete Rcvierverwaltuna. Königliche Farstrevicrurrwaltung Zwenkau und Königliches Forftrcntamt Wurzen, am 10. Juni 1891. Lomler. Geißler. Die Erledigung der Lperrgeldervorlage. Nach Ueberwindung großer Schwierigkeiten ist am Mon- durch die Festigkeit und Zweckmäßigkeit seiner Oigali alw noch heute große Lebenskraft bcweiit. aber auch die -nieste Einrichtungen haben den Anforderungen der fortschreitenden Zeit weichen müssen. Leipzig, 17. Juni. Zn dem Gesetzentwurf über die außerordentliche Armen- last ist im preußischen Herrenbanse eine Resolution emgcbracht, wonach dasselbe beschließen soll, »i Erivagung. daß nach dem Ergebnis; der Volkszählung vom l. ber 1890 eine Entvölkerung des flachen Lautes und der kleineren Landstädte zu Gunsten der Großstädte und der Industrie-Bezirke stattgefunden Kat und daß durch das vor liegende Gesetz den LrtSarmen-Lerbänden neue kalten aus- erlegt werden, die königliche Staatsregierung zu ersuchen, >»i BuiideSrall, eine Abänderung des Uiilerstützungs- wohnsitz-Gesetzcs zu beantragen, dahin gehend, daß die Fähigkeit, einen eigenen UiiterstützungS-Wohusitz zu erwerbe», bereits in einem jüngeren Lebensalter und bei türzcrem Auscnl- halt als bisher beginnt. * Eine Besprechung der Gesammtvorstäude beider Häuser des preußischen Landtages über das neue Dieiiskgcbäude, welches beide Häuser vereinigen wird, bat da;» geführt, den Wunsch des Hcrrciihanses auf eine umfassendere Erhaltung deS herrlichen Gartens des letzteren Rechnung zu tragen, ohne daß dadurch der Entwurf des ganzen Baues wesentlich beeinträchtigt wird. Die Anerkennung über den Entwurf war allgemein. Bekanntlich enthält er »eben den Baulich keiten für die Gesammtsitzungcii, Evmmissionen, Fraclivnen Registraturen, Archive und Bibliotheken :c. der beiden Hauser auch Wohnungen für deren Präsidenten mit entsprechenden RepräseiitationSräumcn. Der Bau soll, wie gemeldet, im Frühjahr nächsten JabreS beginnen. * Nach der „Post" ist die Handwerkcr-Conferenz am Montag Vormittag im Reichstagsgebände in Berlin zusamniengetrete». Die Leitung hatte Unterslaatssecrctair von Rottenburg übernommen. Von RegierungSvertretern nahmen a» de» Verhandlungen außerdem Tbeil vom Reichs- aml des Innern die Geh. OberregierungSräthe Lohmaim und von Woedtke, Negierungsralh vr. Wilhelmi und Rcgierungs- asscssor von Sydow, vom Handelsministerium Geh. Negicrungs- rath I)r. Siesfert und Geh. NcgieruiigSrath vr. Königs. Sämmtliche Theilnebmer sind z»m Stillschweigen über die Verhandlungen verpflichtet worden. * lieber die von den Wortführern der deutschfrei- sinnigen Partei verkündete heranschleicheude Hungersno th entwirft die „Kölnische Zeitung" folgendes köstliche, mit derber, aber verdienter Satire getränkte Bild: Heute wird nunmehr die seit drei Wochen mit aller Reclamc feierlich verkündete dcutichsrcisinnige Hungersnoth unwiderruflich eröffnet werden. Am 24. Mai verkündete der bekannte Säulen heilige dieser Partei mit dürren Worten: Tic Zustände im Teulichen Reiche fingen an, Aebnlichkeit mit denen in einer be lagerten Stadt zu gewinnen; man beginne auszurechnen, wie lange die Vorrälhe, die der Ernährung des Volkes dienen sollen, noch aus-reichen können. Er sei der Ansicht, daß die Rvggenvorräthe in Deutschland etwa noch drei Woche» ausreichen würden, und halte das schon für hochgegriffcn. Und wenn sie wirklich noch ein^paar Tage länger Vorhalten sollten, so ändere das nichts an der Sache. Nu» könnte man Roggen einsükren; aber welcher Mensch würde heute eine Sache kaufen, wenn er zu der Annahme berechtigt sei, daß er sie in vierzehn Tagen wohlfeiler elnkauscn könne? Kein Kaufmann entschlieste sich, einen Einfuhrzoll zu zahlen, wenn er es für wahrscheinlich halten müsse, daß die unwiderstehliche Noch diesen Zoll in kürzester Frist zum Fall bringen werde. So am 24. Mai dieser hervorragende Sachverständige in Sachen der Getreidevorrälhe und des GetreidchandelS. Und die ganze deutschsreisinnige und socialdemokratische Presse predigte diese Prophezeiungen nach, sie bestrebte sich nach Kräften, Unsicherheit und Ungewißheit über das Beslehcnbleiben der Getreidezölle zu verbreiten und damit die Gc- treidczusuhr zu verhindern, und sie posaunte mit größtem Patriotis mus jede Schiffsladung aus, die von ihren Freunden an der Berliner Getreidebörse, wie der schöne Ausdruck lautete, „zurück- regulirt", das heißt von der Einfuhr in Deutschland abgchalten wurde. Nun sind die drei Wochen herum, die deutschsreisinnige Hungersnoth bricht aus. Das arme hungerleidende Volk wird demnächst in zahllosen Volksversammlungen die hängenden Wangen, die schlotternden Leiber der hungernden Volksmänner Eugen Richter, Alexander Meyer und Heinrich Rickert zu bewundern und zu bedauern Gelegenheit haben. Aber dasselbe Volk wird sicher- lich auch Leu weiten Blick und die slaatsinünnische Vorsorge dieser großen Parteiführer kennen lernen. Ta sie mit klarem Auge und ruhiger Unbefangenheit einzig und allein rechtzeitig die nun eröffnete Hungersnoth scsigestellt haben, während die kurzsichtigere und weniger vernünftige Regierung die Binde vor den Augen hatte, so ist an zunehmen, daß die .Herren mit den ihnen so reichlich zur Verfügung stehenden Mitteln rechtzeitige Vorsorge getroffen haben, daß sür das arme belagerte Deutsche Reich im Stillen große Getreidevorrätbe ausgehäust worden sind, die nunmehr zur Vertheilung gelangen werden. Wir erwarten in den nächsten Tagen seitens der Herren die Ankündigung, daß jeder deutschsreisinnige Wähler, der seine An gehörigkeit zu einem deutschsreisinnigen Verein durch Quittung Nach weisen kann, seinen Roggciibcdarf sofort durch die Herren Richter rc, gedeckt erhalten kann. Die armen nationalliberalen, conservaliven und ultramontancn Wähler können aber natürlich aus diese Ver günstigung nicht rechnen, sie werden rettungslos dem Hungertode verfallen; und dann wird ein neuer Tag aus eine unbeschränkte, allgemeine Herrschaft der überlebenden deutschsreisinnige» Partei schauen I Großer Richter, armer Caprivil * Unter den 20 Abgeordneten, welche für den Antrag Rickert über die Getreidezölle stimmten, befanden sich, wie die „Nationalliberale Corresßondenz" bemerkt, die zwei Dänen. Die deutschfreisinnige Partei bat also nur 18 Stimmen ausgebracht. Da sie aber 28 Mitglieder zählt, so beweist diese mangelbas'te Präsenz, mit wie geringem Ernst und Eifer die Partei selbst bei dieser künstlich aufgebauschten Sache war. Unter Anderen fehlte Herr Munckel, der an demselben Abend sich in einer Volksversammlung in den wildesten Agitationen erging. * Zur ReichstagSwahl in Cassel wird geschrieben. Tie Freisinnigen haben sich min doch noch eines Anderen besonnen und, wie ich schon telegraphisch gemeldet, von der Ausstellung eines eigenen Candikatcn für die bevorstehende ReichStagSersatzwabl abgesehen. Dagegen haben sie cS unter lassen. eine Jlntcrstiltzung der narionalliberalen Ean didatur dcS SanilätSratbS vr. En dem an» ausdrücklich zu empfehlen. Nach der Stimmung, wie sie in der Versammlunc dci freisinnigen Wahlvereins in der Debatte zum Auödrue kam^ kann aber angenommen werden, daß die Mehrzahl der freisinnigen Stimmen dem naticnalliberalen Candikatcn zu- fallen wird. Tie „Freisinnige Zeitung" batte ja sogar denen direkte Unlerstüyung empfohlen. Ter Vorstand und nach einem Vorschläge die Hauptversammlung glaubte diese aber versagen zu sollen, da Herr Vr. Endemaim trotz wiederboltcn Ansuchens es abgelehnt Kat, sich als Wildliberalcr aufstellen zu lasse», und des Principes wegen. Herr Vr. Endcmann Kal auch besonders um deswillen die Snmpatkicn der Frei sinnigen, weil er für Herabsetzung der Gelrcidczölle ist. Es ist Aussicht verbanden, daß Endemann in die Stichwahl kommt. * lieber die russisch-deutschen Beziehungen äußern 'ich die „Hamkurger Nachrichten" also: Fürst Bismarck Kat die Nützlichkeit eines Krieges mit Rußland sür das Deuliche Reich im Gegensatz zu nianchen anderen Politikern stets angezweiselt. Er ist immer der Meinung gewesen, daß ein russischer Krieg sehr schwer und blutig sei» würde, was jeder ver- iäudige Beurlheiler auch ohne Ueberschätzung der russischen Macht ^ugcbe» wird. Ter frühere Reichskanzler war oer Meinung, daß elbst im Falle eines siegreichen Krieges kein annehinbarer itamps- prcis von Rußland zu gewinnen sei, während ein ungünstiger Erfolg „aineiitlich bei einem gleichzeitigen Kampfe mit Frankreich daS Reich im höchste» Maße schädigen und gesährden würde. Fürst Bismarck hielt deshalb a» der Auffassung seit, daß ein Krieg gegen Rußland von Deutschland nur dann geführt werden dürfe, wen» er zur VertbeiLigung unserer Unabhängigkeit und »ifferer Interessen einleuchtend noihwcndig ei. Zur Verhütung einer solchen Situation hielt es Fürst Bismarck ür nützlich, eine» Krieg auch zwischen Oesterreich und Rußland nach Möglichkeit zu verhindern, weil wir i» einen solchen, selbst außer halb des >.'!v-u2 1'»- ileri8, aus Gründen der Erhaltung deS europäi- chcn Gleichgewichts halten hincingezoge» werden könne». I» allen dielen Erwägunge» liegt keine Ueberichätziing der russischen Macht, sondern nur eine gewissenhas'te Fürsorge für die Jnlcresscn des -Reiches. «Ter Artikel gebt da»» auf die Rivalität Gortschakow's gegenüber dem Fürsten Bismarck über.) Tic deutschen Beziehungen zu Rußland und zum Kaiser Alexander II. wurde» dadurch im Jahre 1875 »och nicht berührt: im Gegentheil tadelte der Zar das Vorgehen des Fürsten Gorlschakow. Eine Art Erkältung der Be ziehungen fand erst statt, nachdem die Soudirung über die Frage, ob Deutschland im Falle eines russisch-österreichischen Krieges neutral bleiben würde, ohne befriedigendes Ergebnis; geblieben war. Erst nachdem dies consraiirt worden war, wandte sich die russische Diplo matie an Oesterreich und bahnte Verhandlungen an, welche das Ab kommen von Reichstädt mit der russischen Zustimmung zur Occupation Bosniens zum Ergebniß hatten. * * * Der Budgetausschuß deS österreichischen Abgeordneten hauses nahm den Antrag Plencr'S, betreffend die Aushebung außerordentlicher Znschlä>ze zur Erwerbssteiler für die untersten Classen der Steuerpflichtigen, mit 2l gegen 5 Stimme» a». Dagegen stimmten die Mitglieder des Elnbs der Conservaliven. Der Minister des Auswärtigen Gras Kalnoki hat die an- gekündigte Reise nach Mähren angetreten. * Im englischen Unterhaus«: gab der StaatSsecretair deö Kriegs-Amtes, Stanhopc, in Betreff des Baccarat- Falleö folgende Erklärung, die wir, weil nur in einem Theilc der gestrigen Nummer, wiederholen, ab: „Allerdings be stimmt das Heeresreglemcnr, daß jeder Ossicicr, dessen Be tragen als Osficier und Edelmann öffentlich angegriffen wird, diesen Fall in billiger Zeit seinem Vorgesetzten zu unterbreiten Kat. Gordon Cumming hat dieses Reglement verletzt; daü Vergehen der drei übrigen brtheiligte» Osficicre besteht nur darin, ikm ein anderes Verfahren cmpfolilen zu haben. Von diese» Officiercn ist General Owen Williams aus der Armee geschieden, die beiden anderen bleiben »nzwciselbaft dem Reglement unterworfen Dieses Reglement ist nie speciell zur Kenntiiiß deö Prinzen von Wales gebracht worden; fetzt, wo die Aufmerksamkeit auf dasselbe gelenkt ist, er mächtigt mich der Prinz, in seinem Namen zu erklären, er erkenne seinen Zrrtknm, Cumming nicht sofort aufgesordert zu haben, den Fall seinem Vorgesetzten zu unterbreiten. Diese Ansicht — so fährt Stanhopc fort — tkeilc auck ick, aber ich glaube, wenn Einer von uns unglücklicher Weise plötzlich körte, daß ein Freund ehrenwidrigen Verhaltens be schuldigt wirk, hätten wir sicherlich gezögert, ehe wir ihm ein Verfahren angerathen hätten, welches daS sofortige unab änderliche Verderben seiner ganzen zukünftigen Laufbahn mit sich bringen muß. Berkeley Lcvelt, ter fick in derselben Lage befindet, Kat einem Vorgesetzten Lfsieicr gegenüber brieflich sein großes Bedauern ausgcdrückt. Eine weitere Action ist iu dieser Angelegenheit nicht in Aussicht genommen." * Die eng lisch c P resse beschäftigt sich immer noch mit dem Baccarat-Proceß »nd der Rolle deö Prinzen von Wales in demselben. Dem Londoner Correspondcnkcn des „Scoltisb Leader" zufolge fürchtet man in Rcgicriliigs- krcisen, daß die Enthüllungen der letzten Wochen dem Plan der Negierung, das Parlament uni eine Sondcrbewilli- gung für den Prinzen von Wales zur Tilgung seiner immer mehr anschwellenden Verbindlichleiten zu ersuchen, nicht besonders günstig sein dürsten. Man erinnert sich, daß Lord Salisbury zu Beginn deö Jabres dem Müiislcrralh einen derartigen Vorschlag unterbreitete, und cS fragt sich jetzt nur, ob der Premier auch unter den gegenwärtigen Verhältnissen an seiner Zusage fcstbalten wird. Während der Prinz von Wales solchergestalt unter Mr. Cumming'S Sünden erheblich ^u leiden hat, feiert der letztere als junger Ehemann an der Seite seiner sehr reichen und um die Hälfte jüngeren Gattin — sie zählt 2l, er 42 Jahre — wahre Triumphe. Wie „H. T. B" anS London berichtet, wurde Eumming mit seiner junge» Frau von dem Bürgermeister und dem gesammten Gcmeinteratbe von Fowes, daS zu seinem Gute gekört, in großer Gala und mit besonderer Feierlichkeit empfanden. Von sämmtlicfien Kirchen ertönte Glcckcngeläute, Triumphbogen (!) waren erbaut, die Häuser geflaggt, und die festlich gekleidete Bevölkerung empfing das Paar mit großem Enthusiasmus. * In der Volksabstimmung des CantonS Tessin wurde mit 16 900 Stimmen die VcrsassungSrevision beschlossen. Für die Revision durch de» Verfassunasrath wurden 9250, sür eine solche durch den großen Rath 8300 Stimmen abgegeben. * Der schweizerische Bundesrath bat betreffs der Amnestie der Tcsfiner Angeklagten bei der Bundes versammlung beantragt, den beim BundcSgcrichl anhängig gemachten Untersuchungen über die Jnsurrection vom l l. Sep tember 1890 und über die Großralbswableii vom 3. März 1889 keine weitere Folge zu geben, dagegen der Untersuchung gegen de» der Ermordung des StaatsratkeS Rossi angeklaqteii Castioni, als in den Amiiestiebcfchluß nicht mit einbegriffen, ihren Lauf zu lassen. * Nack einer Meldung der „Presse" a»S Dolnja-TuSla ist der Metropolit Dionyfios inTuSla auf Grund Aller höchster Entschließung wegen Simonie seines Posten- ent hoben und der Archimandrit Simic in Tawna mit der Administration der Diöcese betraut worden. Tie Maßregel
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