Volltext Seite (XML)
»scheint srü» 1 Uhr in der Erdtdttion Marien skraßc tt. vbonnk- mentrvreil »icrlel- jährlich 22 >4 Ng>„ durch die Pasi 2s Si>,«ein> ??.. I Nar. — Äuilagc» 20,«X> Excmplarc. Anscr»ten!?l>,nähme autvLrls: ll nen- M»>» t Vogler ,n Lambur», Serii», «ien,UciVzi>i, ilasel, >ee«laii, sranisnil 0 M. -icu-i. U- se« >» «erlitt,L!cip»iq,22ien, Hamimra, ,z»anisn>l 0. M.. Miinchin. — 0„b«Lio, inFrank- jiirt a. M. — i r, V»!gt in Sln-nim».— liura«, lialiiiv, V.N- l!,r L So. itt Paris. Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Llepsch §c Ntichardt ,n Dresden. Verantwortl. Rebacteur: Julius Ntlcharöt. Hnlerue«»»! »r»h« i» ««( di» Mniag» »L Neuftadl: qrol «»Ile b di» 81 - Der Rau« «irrer rdi- »'LWLS ZrUe » »Pi. »,ne «««tue tttr da» irachlttaaia« Sricho- ncn der Zujarate wird nicht se««t«u. AuSwartihe. Arnednee» Aufträge »an un» wrde- kannien P»»«n u. »er- lonen iniertren wir nur lieaen hllnänumerando- Zahlunz durch «ries- rnarlcn ude» Poiieinaah. lung. « Sild-n kM«r ivs NP'. Lu2«asiiae können di, liahluna «ich auf eine Dresdner?' anwechen. Die i ,naa»ch irAirnt» ^ «k». Rr.84Z. Sieve»;eh»ter Jahrgang. m> rIWLi Dresden, Sonnabend. 7. Tecember 1872. Politisches. Nur mit halbem Ohre war die letzten Tage die Versailler Versammlung bei den Budgetberathungen; ihr ganzes Dichten und Trachten hängt an der Wahl der Dreißiger-Verfassung«. Comrnissioii. Es fehlte daher an Die ff zu Echausfements. Hu mor wirkt in solchen Augenblicken der Spannung befreiend und so hörte man denn in dem Theatersaale des Versailler Schlosses olle Deputieren herzlich lachen, als bei Berathmig des Militär budgets die Negierung ans die Beschwerde eines Teputirten: man andere zu viel an Schnitt, Farbe und Art der Uniformiruna, antwortete: man habe nur den kaiserlichen Adler voir den Hel men und Tschackoä entkernt, als nicht mehr zeitgemäß, und dafür leere Schilder angebracht, aus welchen Raum für die Insignien aller künftigen Negierungen sei. Ob die Republik diese künftige Negierungsform sein wird, darüber wird uns bald der Telegraph Winke geben. Mittlerweile wächst, von den Republikanern eif rig genährt, die Bewegung für diese Staatsform in und außer halb von Paris. Auch Thiers gebraucht seine kleinen Haus mittelchen, die Benutzung derPresse, um die Bewegung im Fliisie zu erhalten. SeinLeiborgan, das„Bien public", muß die Adresse» veröffentlichen, welche Ehangarnier und andere conservative De- putirtc der Somme u. Rhone aus diesenDenarteinentserhalten. Da rin werden sie von den Republikanern ausgcfordert. ihre Mandate niederzulegen, da sie die Feinde Frankreichs sei n. Natürlich wer den sie das nicht thun. Außerdem veröffentlicht man ein seit sn nes Doeument des Generals Duerot. Bereits am 20. Ocio- be-, also noch vor Zusammentritt der Nationalversammlung, traf Dncrot alle Maßregeln, seine im Lager vonBourges stationirte Fnseinerie mobil zu wachen. Er scheint schon damals den Ausbruch von Unruhen gewünscht zu haben. Thiers soll über diffe Aufsuchung Ducrot's höchst aufgebracht sein und geäußert haben nvi'n sich dessen Jntriguen erweisen ließen, so würde er ihn zerschmettern wie ein Glas. Der Ernst der Lage in Franl- reich wird auch dadurch ersichtlich, daß der französische Botschafter in Berlin, v. Gontaut Biron, auf 14 Tage nach Paris geeilt ist. Die Bonavartisten höhnen Thiers, daß er nicht wage einen Staatsstreich zu unternehmen. Sie erinnern ihn, daß er vor 81 Jachen von dein damaligen Präsidenten Napoleon in das Gekängniß von MazaS geschleppt wurde; daß Napoleon damals einen Staatsstreich wagen konnte, weil das Land hinter ihm stand, daß Thiers aber thejls zu schwach iei, thcils nicht das Land hinter sich habe. Das Berliner Herrenhaus, das sich trotz dcS ParrsscbubS immer noch in sehr fragwürdiger Gestalt repräsentirt, hat die Mahnungen der Krenzzeitung schlecht beherzigt. Das edle Blatt hatte dem alten, d. h. noch nicht durch die neuen Pairs entweih ten Herrenhaus ein dreifaches Hurrah! gebracht, daran aber die Erwartung geknüpft, das neue Herrenhaus werde die Krcisord- nung verzögern, verschleppen, womöglich zu Falle bringen. Nun hat es aber die nach »einerGeschäftsordnung schnelliteBnathungs irrt beli'bt. Seit d-m Zeitpunkte, da das deutsche Reich die Vertreibung der Jesuiten begann, hat ffck» die Bevölteruna Oesterreichs gegen die Aufnahme vieler Biedermänner ausgelchnt. Die Bcivegnng nimmt immer größere Dimenßonen an. Nachdem der nieder österreichische Landtag ein kräftiges Wörtlcin in dieser Richtung gesprochen, hofft man auch den innftigen Reichstag auf Erlassung eines Jesuiten VerWeibungsgesetzes hinarbeiten zu sehen. In Ungarn haben die Jagden auf Minister, doch nicht auf die Füchseausgehört. Die Füchse haben Furcht vor den rothen Fräcken der Jäger, die politischen Eapacitäten vor den rothsammtncnFau teuils. Endlich ist es aber Herrn v. Szlavy gelungen, ein Eabi- net zu bilden. Er stieß erst aus viele Abneigung in der Deal- parckei, aus deren Schooß er hcrvorgcgangcn ist. Als er zum kifften Male dieser Partei sich prasentirte, empfingen ihn die An Hänger des gestürzten Lonpay mit großer Kälte; ein gewisser Csaszav sagte ihm geradezu: cr thätc am besten, wieder zurück- zutrcten. Die Freunde Lonyay'-.', die sich mit und unter ihm auf Staatskosten bereicherten, sind jedoch unterlegen; Lonpay wird durch eine kleine Ovali n innerhalb oer Deakpartei abge. funden; er niinmt seinen Platz als Dcpntirter ein. In neuester Zeit ist Szlavy sympathischer eiiipfangcn worden; er und sein Eabinet sind vereidet ivordcn und stellten sich dem Reichsralhc vor. Mcht unintereffant ist es. daß Szlavy. I als revolu tionärer Commissar von den österreichischen Behörden verhaftet, nach Olmük gebracht ivurde und dort zwei Jahre lang die Straße kehren mußte. Das eine Bein, das er jetzt noch im Gehen etwas Nachzieht, ist von der Nette, die er damals trug, steif geworden. Jetzt ist der ehemalige Gassenkehrer ungarischer Ministerpräsident. Der Name des österreichischen Reichskan zlers Andrassy war ebenso 1849 an den Galgen gehängt. O des Wechsels alles Irdischen! Locales nnd Sächsisches. — Die verwittw. Auditeur Starte gcb. v. Lossow zn Mili zen Hit das preußische Verdieiisltrenz für Frauen und Jung frauen crhalteir. — Der Gemcindevorstand Schurke in Krippen ist zum Friedensrichter im Amtsbezirke Schandau ernannt worden. - Landtag. Die.'»weite Kammer beschloß gestern auf 1>r. Bicdcnnann'o Antrag einstimmig, nicht eher das Vvlkö- sciniigcsetz weiter zu berathc», als bis nicht die Erste Kammer ibrc Durchbcrati'uiig dieses Gesetzes durch Vornahme der na mentlichen Abstimmung abgeschlossen haben werde. Die I. Kammer bcwirtte hieraus gestern am «Müsse ihrer Sitzung ticicn Namciiöamnis, der die Annahme des Voiköschulgeictzes mit allen gegen u Stimmen ergab. Infolge dessen wird die Kammer die zweite Verakhnng desselben am Dienstag-vor nehmen können. Der Bericht hierzu ist bereits gedruckt. Das vanptinkcicnc. der 2. Kanimcrsitzung beanspruchte der Bericht über „die Verwendung der Schwestern der christlichen Liebe im Aoiepiniiciilint", weiche geschmackvolle Bezeichnung der Bericht des Abg. Körner tinem interessanten Ludwig'schen Aulraac gegeben hatte. Unter allgemeiner Spannung ergriff Abg. Ludwig, lem das Verdienst nicht abzusprechen ist. diesen Punkt zuerst angeregt zu haben, das Wort. „ES handelt sich", sagte cr. „um eine rein innere sächsische Versassungs- srage. Nachdem inzwischen der König Anlaß genommen hat. in einer Weise, die jedenfalls im Lande nur allgemeine Befriedig ung bervorriuc» wird, dafür zu sorgen, daß diese Frage einer gimiiichcnLöstnig zugciührt wird, halte ich es als constitutioncllcr Staatsbürger nie aiS Abgeordneter nicht inr tbuniieh, etwas hiiizuzicbcn, was nicht direkt mit der Versaffungssrage zusa»i- menhänat. Fch »vürtc dadurch nur den Eindruck der könig lichen Entschließung abichwächcn und daö liegt mir iernc. lLebhaikco Bravo! namciiilich von rechts.» Indem ich frei Mid ötienliicl) vor dem Lande erkläre, daß ich durch die Maß nahme des Königs völlig belrictigt bin, ersuche ich die Kam mer, ohne Debatte meinen früheren 'Antrag gegen die Lchr- thatigkeit dieser Schwestern in einer Erzichungsansialt Sach scno für erledigt zu erklären. < Bewegung mid neuer Applaus.) 'Abg. Fahnaucr kann nicht umhin, seine Ansicht auSzusprechen. Er hält die Lchulschwestern nicht snr so gefährlich, aiS man angenommen. Dem Enitilsn'.inister stehe überdies» die Ober aufsicht auch über die katholischen Schulen zu; bei Unzuträg- Uchtcitcn in diesen habe er sic zu beseitigen. Be! dem Mangel Mi Lei rkr.Vkcn werde die Beschaffung von Lehrerinneu im Joicphincnstifte Schwierigkeiten haben, zumal dasselbe nur über geringe Büttel versage. Wohl aber besäßen die Klöster MauenER und Maricnstcrn reichlich die Büttel, die niedere katholische Geistlichkeit und Lehrer zu bezahlen. Die todte Hand lege aber seltsamerweise die NeberseiMc dieser Klöster in ausländischem Grundbesitze an. Dieser Gegenstand verdiene eine viel schärfere Beachtung, als die ungciährlichen Schul- schwestern. Iw. Pfeiffer, aiS Avg. eines Wahlkreises, in dem eins dieser Klöster liegt, vezweilclt nach seiner Kcnntniß der Verhältnisse, ob die Regierung im Stande sei, in die Verwal tung der Klöster so emzugreitcn. daß deren Vermögen iiir Lclwzwecte eines Dresdner Stifts verwendet werde. Der Ver trag mit Oesterreich binde unserer Regierung zu sehr die vänte. - Einstimmig wird blerau» die 'Angelegenheit dcS Foscphincnstistö iiir erledigt erklärt und Abg. Ludwig rcicrirt über die Drcotil«» Petition in der Einanarlicrungssrage. Er bat Och nur ungern dazu entschlossen, nicht mehr >»r Dresden zu tinni, als der .gestern mitgcthciltci Dcputationsberichtver schlägt Weiteres zu tinm sc! Sache des Reichs. Die heikle Frage der Stellung des sächs.Kriogsministcrs zum Reiche habe dieDcpu- tation zu erörtern absichtlich uutcrlasscn. Abg. v. -Hausen stimmt gegen den Ludwig'schcn Antrag, da EinauarticrungSwescn Sache des Reichs, nicht eines Bundesstaats ici. Anstatt der Realerimg die undankbare und vielleicht erfolglose Rolle einer Verwendung stn die Petenten zuziimiithen, sollte kiese selbst ans Reich geben. Dresden, das so viel für die hcimgekcbrten Truppe» gcti'an und das Oincicreorpö so empsangcn habe, möge nicht um diese doch geringen Besrcjiinaen von Osstciercn voii dcr-Eincnlarticru»g markten. Ihm entgegnet Aba. Walter: Nicht blos die Oisteicre. auch die Mainnchnstcn batten ihr Lebe» fürs Vaterland eingesetzt. Jurückgckcbrt ins bürgerliche Leben, härten dann die Mannschaften die gemeinsamen Eom- mnnaliasteli zu tragen. Das könnten auch die Otsicierc. In Dresden nähmen höhere Oisteicre aller Truppen ihren Wohn- sitz, cbcmaliS viele Pensionäre. Eine Art von Beleidigung gegen diese Osneicre liege darin, wenn sie die'Annehmlichkeiten Dresdens genießen sollten, ohne zu den Lasten mit beizutragcn. Er empfiehlt anis Wärmste ten mäßig genug gehaltenen 'An trag der Deputation. kW. Minckwift sagt zu. er werte Im Reichstag Schritte thun, daß die dem Reichskanzler vor Jahren nbcrgcbeuc Beschwerde Dresdens wegen der Eittaucmicruiigs- bcirciiiiig der Ofsicierc endlich beantwortet werde. Der Geh. Kricaörath Mann erklärt zunächst, daß die Bcirciung der Oificieie sich bloS aus die Kriegs-, nicht aus die Friedens- Eiiianaitieriuig erstrecke. Daö KrieaSmiriisicrium bat übcr diesc Bcsrciuiig mit dem preußischen Kriegomlnistcr verhandelt, der die diesseitige Ansicht gebilligt babe. Die Besreiung der Osneicre sei »nr eine Folge des bei uns geltenden preußischen Krjegslcittungsgcsetzcs. Er bittet daher ten Antrag abzulch- ncn, umsomel'r. als tsr oft Riß eines ReichSkriegsicistungSgesetzes in nächster Aussicht itehe: hierbei werde das KricgSminiiierlum auch die in kerDreSdnerPetition berüi'tteFrage aussGenaueste zur Piiisuiig und Lösung bringen. 'Nachdem »ich Adg.Krause sür die Petition verwendet, erklärt Rci. Ludwig: dei dem InauSsichtstchcn dicscö KriegölasiciigesetzeS sei eü umsomehr Pstlcht, ticie ungerechte Besreiung der Oisteicre zur Kenntnis» der Regierung zu bringen. Beseitige man sie, io erwerbe sich Sachicu clu Verdienst umö ganze Reich. Gegen die Stimmen der 'Abg. v. -Hamen nnd -Habcrkern überglebt die Kammer die Dresdner Beschwerte der Regierung zur Berücksichtigung. — Im Herbst nnd Winter des JährcS 1807 hatte ein hie snzer Decorationsmaier bekanntlich einer Mehrzahl junger, hüb scher und elegant gekleideter Damen hier aus der Straße und an anderen öffentlichen Orten die Kleider mit Tinte bespritzt, solche dadurch incisienthcils gänzlich verdorben und mar deshalb wegen dieser Vergehen zu 2 FahrenArbeitsharisst' ase vcrurtheiltworden. Ein Seitenstück hierzu bstdet eine am 20. November d. I. in Breslau stattgefundene Gerichtsverhandlung, nur mit dem Un, terschiede, daß, wahrend im ersteren Falle die Befriedigung einer widernatürlich erregten, wollüstigen Begierde die Triebfeder zu der stattgefundenen Sachbeschädigung bildete, im letztere« Falle lediglich Haß und Neid gegen den besitzenden Stand die Ursache der verbrecherischen Thätigkeit war. Der Sachverhalt ist folgen der: Die ledige 02jähr. Ottilie Welzel ausBreslau. schon 9Mal wegen Diebstahls, Betrugs, geiverbsmäßiger Unzucht und Kup pelei bestraft, hatte im October d I. mehreren Damen, die durch Eleganz der Kleidung ihren 'Neid erregten, die Kleider mrt Litriolöl begossen und dadurch völlig zerstört. Sie hatte später ein umfassendes außergerichtliches Gcständniß ihrer Frevelchaten. abgelegt und solches auch vor dem Eriminat-Eommissar wieder holt. Vor Letztercin hatte sie außerdem noch erklärt, daß sie sich einzig und allein in der oben bezejchneten verbrecherischen Absicht in den Straßerr herumgetrieben und im Laufe eine« eiuzlgm Abends mehr als 0 Damen die Kleider begossen Hab«. ÄuS freiem Antriebe fügte sie hinzu, daß sie, um einen möglichst gro- ßenSchaden anzurichten, nur besonders elegant gekleidete«Dean« nachgeschlichcn sei. Auf die Frage, welches Motiv sie zur Verübung des für sie völlig nutzlosen Frevels getrieben habe, vermochte sie eine Erklärung nicht abzugeben. Dagegen hatte sie kurz zuvor gegenüber einer ihr bekannten Frau zur Rechtfertigung ihrer HanolungL- weise die charakteristische Aeußerung gethan: „Wenn die Armeen Nichts haben, dann sollen die Reichen auch Nichts Habs«." Ob gleich die Angeklagte in der Hauptverhandlung ihre früheren Geständnisse zu widerrufen suchte, so wurde doch durch die Be weisaufnahme ihre Schuld außer Zweifel gestellt und verurtheilt« der Gerichtshof die Welzel wegen obiger Vergehens, sowie gleich zeitig wegen eines einfachen Diebstahls zu 2 Jahren 4 Monat« Zuchthausstrafe. — Ein vorgestern Abend gegen 10 Uhr am Himmel auf- steigettder Feuerschein und das Nochsignal der Glocke trieb Ta»«' sende vom gemiithlichen Biertische auf, um das Feuer zu such»», welches vom südwestlichen Horizont her leuchtete. Man Mete anfänglich die Rufe: „Feldschlößchen brennt!" „CircuS brennt!" „Papierfabrik brennt!" rc. Indessen, der Feuerschein tävscht gewöhnlich hinsichtlich der Entfernung, und diesmal war das Feuer in Alt-Löbtau, woselbst die Scheune des Fehrmanxkschen Gutes und zwei daranstoßende WirthschastSgebäude u»id die Scheune und ein WirthschastSgebäude des Nachbargutes, binnen Kurzem ein Raub der Flammen wurden. Ausgezeichnete Dienste leistete namentlich zuerst die Turnerfeuerwehr, deren milchige Leute blitzschnell auf den Dächern erschienen und durch ihre kräftigen Airstrengungen die Wciterverbreitung des Freuer« «f die'Nebenhäuser hinderten. Der Menschenzulauf war so stark, daß der Eisenbahn,zug auf den, Uebergange am Rosenweg, um nicht die über die Schienen Eilenden zu verletzen, halten «mßte. In der Nähe deL Albertsbahnhofes lag auch eine Droschke fast ganz zertrümmert, die wohl auch ein Opfer der allgemeinen Über stürzung geworden sein mag. Es wird, wie wir hören, Brand stiftung angenommen, denn im Gebäude eines NachbarguteL, zu welchem aber das Feuer nicht gedrungen ist, soll sich gelegter Brennstoff gefunden haben. — Die Liste, welche die Socialdcmokraten in Crimmitschau für die Wahl der Stadtverordneten ausgestellt hatten, ist voll ständig durchgcdrungen. — Am 5. d. Mittags stürzte im Hause des Maurers Lenk in Schneeberg ein von dem Besitzer selbst erbautes, seit 2Jahren erst fertiges Ziegclgeivölbe zusammen. Von 3 Knaben, welche darunter mitSandaussicben sich beschäftigten, wurde derbjährige F. Off erschlagen, die andern beiden beschädigt. Der Besitz« und Hersteller des Gewölbes wurde in Haft genommen. — Am Mittwoch fand -- Pirna am 2. Pfeiler der 8lb- brücke die Grundsteinlegung unter den entsprechenden Formali täten statt. Bethciligt hierbei waren nur die beim Brückenbau angesteUtcn Beamten, die Lieferanten und Arbeiter. Am Abend wurden die Arbeiter gespeist und die Beamten vereinigten sich zu einem Festmahl. — Gestern Nachmittag lies im hiesigen Schlachthof der Tod eines Rindes einem FkZicberlchrliiig im vollen Sinn des Wortes an a Bein. Das Threr stürzte nämlich, nachdem es ge- schlagen war, aus die linke Seite — was nach den beim Schlachten üblichen Vorkehrungen nicht zu erwarten war — und riß so den Lehrling nieder, dessen Bein unter den schweren Körper des Thiercs zu liegen kam und dadurch leider am Fuß nicht unbe deutend verleg ward. — Zum Ankauf eines Dienstgebäudes für die Amtshaupt mannschaft Planen beantragt die Negierung die Bewilligung von 10 191 Thlr. Außerdem beantragt die Regierung, das fis kalische Areal, das für dic'Zweckc dcs^Badeä Elster entbehrlich ist, sowohl das verpachtete, als das noch unvcrpachtete, zur Wald- lnitur zu verwenden. — Dem Vernehmen nach ist vor Kurzem tn Zittau eine falsche Mhälerige Note der Sächsischen Bank zur Verausgabung gelangt und nachdem sic als salsisieirt erkannt worden, an der betreffenden SreUc. die sie vereinnahmt, angehaltcn und bei der Bchördc eingercicht wenden. Das Falsisieat ist ans phoiographi-