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Schönburger Tageblatt Imgleich »«il verbreilet in ^Ortschaft«, d« Standesamttbezirk« AlNvakdenbur^ Bräunsdorf, Callenberg, Frohnsdorfs Fall«», Grumbach, Aaufung«, kang«»l««b«»- IUederhain, Lange»leuba-Ob«rtz«», La»genchursdorh Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Rems«, Schlagwtr Schwaden, Wolkeudurß and Ziegekhet». Laz«igen bis >orm. 9 Uhr am Ausgabetag erbet«». Ausgabe nahmittag« 'fi3 Uhr w der DtschäftS- stelle i» Waldenburg Sa, Allenburaerstr. 3L Erfüllungsort Waldenburg. Filialen bei Derr» Ott» Förster; in Lallender- bei Lorr» Fried«. Lermann Richter; in LangenchurSdorf »et Leer» Lerman« Esche; in Wölkend«, des Lerrn Lim», Friedemann; in Penta bei FirmaWl" ' in Ziegelheim bei Fri. Schmid«, Otscheinl werktägllch Nachmittag«. Be»ugSpr«i« »mmtlich tm »orau« IM RAU. frei in« Lau«. «1n»«t« Nr 10 R.-Pfa EonntagS.Rk.ZV R.-Psg. W,»«igenpreise: kgesp P«tit»eil, 2b R.-Pfg, -2* «»«rhalb b^ Be,trr.« 2d R.-<Pfh 2«'^ Msklamezetl« 45 R-Pfg, Liuweis» auf An»«t- LDSLSM- m»ö Waldenburger Anzeiger Diese« «la« enthäl« di« «mtNche» Beiauntmachnnge» de« Amtsgericht« «nd de« Stadtrats »» Waldeadarg. Fern« veröffentliche» »ahtretch« «»der« staatlich«, städtisch« ». Tr»ei»d«-B«HSrde» ihr« Beta»«tmachu»ge» tm Schönburg«, ragedla«. Verantmertltch st» Redaktwa, Drmk m»d Verlag L «Sstner w «aldendur. Sechse«, Nr. 26t Freitag, den 8 November tS2S 52. Jahrgang Tardieu verlangt vor der Räumung erst Sicherheit. em dann der sachlichen Beratung zu. wurde zur « die Ab- ibergab er Schon vor seiner Berufung zum Reichskanzler war Prinz Max in seiner engeren Heimat Baden poli tisch hervorgetreten. In seiner militärischen Laufbahn die er beim Gardekürassierregiment in Berlin begann, batte er es nur bis zum Kommandeur des badischen .'eibdxagonerxegiments gebracht. Seit 1908 nahm er Der Reichspräsident hat der Prinzessin Max von Baden ein Beileidstelegramm gesandt. Gestern Nachmittag sand beim Reichskanzler die au- gekündigte Besprechung der Parteiführer statt. Im sächsischen Landtag kam es gestern zwei Mal zur Unterbrechung und dann znm Abbruch der Sitzung. Die Beisetzung des Prinzen Max von Baden findet am Freitag im Park des Salem-Schlosses statt. Die Rheiulaudkommtssiou hat in Wiesbaden angeord net, datz bis znm 16. November dort alles vorbereitet sein müsse, um sic auszunehmeu. Das amtliche Ergebnis des Volksbegehrens wird erst am 21. November bekannt gegeben werden. Aus dem ehemaligen Fabrikgelände von Ludwig Löwe in «crlin-Moabtt wurden durch ein nächtliches Grotz- sener zwei Fahrtkhalleu mit 40 AntoS und einem Flug zeug zerstört. Bei dem Absturz eines deutsche« Verkehrsflugzeuges unweit London kamen 6 Personen nms Leben. Macdonald berichtete dem englischen König über seine Amerlkaretse. Die mexikanischen PrästdentschastSwahle« finden am 17. November statt. Die Zahl der Toten in Guatemala ist aus 400 gestiegen. Zentrum zugesteh-cn wm, . ' , — via man Der RechUau-fchuß ohne Zentrum. Ein Zwischenspiel. ern. Der Rechtsausschuh dagegen könne, wenn er auf bisherigen Weg fortschrerte, sich als «in wahres Sprenge Pulver für sie RerchSkoalition erweisen. Im RechtSaussckuß de» Reichstages, auf dessen Tagesordnung am Mittwoch der Gesetzentwurf über die rechtliche Stellung der unehelichen Kinder stand, entspann sich zunächst eine Geschäftsordnungsaussprache über die Nichtanwesenbeit der Zentrumsmitglieder. Von deutschnationaler Sntd wurde auf den allgemeinen Brauch hingewiesen, daß Ausschüsse nicht zu tagen pfl^u, wenn eine groß« Partei im Ausschuß nicht vertreten sei. Der Vorsitzende Abg. Landsberg (Soz.) stellte demgegenüber fest, daß die Nichtteil,uchme des Zentrums in diesem Falle unmißverständlich auf Ob- struktionsabsichten beruhe. Es sei nicht Brauch im Reichstage, infolge Obstruktion einer Partei notwendige und dringende Arbeiten zu verzögern. Ein deutsch- nationaler Antrag, die Verhandlungen zu vertagen, wurde schließlich abgelehnt. Der Ausschuß wandte sich kein Kommando mehr an, vermutlich, Werl schon da- > mals seine Ansichten mit dem in Deutschland Herr- schenden Regime nicht ganz übereinstimmten. Dafür nahm er aber als Präsident der badischen Ersten Kam- I mer lebhaften Anteil am politischen Leben. Durch seine unvoreingenommene Art, mit der er Dinge und Men schen betrachtete, hatte er sich hier das allgemeine 8^r- trauen erworben. Durch eine Rede, die er am 17. De zember 1917 in der badischen Ersten Kammer hielt, lenkte er dann die Aufmerksamkeit weiterer politischer Kreise auch außerhalb Badens auf sich, und seitdem galt er als einer der kommenden Männer. Nach dem Rücktritt Hertlings wurde er dann auch zum Reichs kanzler und preußischen Ministerpräsidenten ernannt, um die als notwendig erkannten politischen Reformen im Deutschen Reich und in Preußen durchzuführen. Er selbst hoffte wohl noch, alles zum Guten wenden All können, aber nur zu bald mußte er einsehen, daß es zu spät war. Prinz Max von Baden war ein Neffe des Groß- Herzogs Friedrich von Baden. Er wurde am 10. Juls 1867 als Sohn des Prinzen Wilhelm, eines Bruders des Großherzogs, in Baden-Baden geboren. Seine Mutter war die Prinzessin Marie geb. Romansky, Her zogin von Leuchtenberg. Nach seinem Rücktritt als Reichskanzler zog sich Prinz Max von Baden aus sein« oberbadische Besitzung Salem am Bodensee zurück, wo er sich besonders mit der Bekämpfung der Schuld« liige im Auslande beschäftigte. Prinz Max war seit 1900 mit einer Tochter des 1923 verstorbenen Her zogs Ernst August von Cumberland, der Prinzessin Marie Luise, verheiratet. Dieser Ehe ist die Prinzessin Marie Alexandra entsprossen, die 1924 den Prinzen Wolfgang von Hessen heiratete; ferner der 1906 ge boren« Prinz Berthold von Baden. ,Än ernste- Warnung-Mal." Welche Bedeutung man der Frage der Eheschei dung In den Kreisen des Zentrums und der Bayerischen Volkspartei beilegt, kommt deutlich zum Ausdruck in den Kommentaren der Parteipresse der beiden Par teien. So schreibt die Germania" u. a.: Der Protest der Zentrumsmitglieder des RechtSaus- schusses sei ein sehr ernstes Warnungsstanal. Ec sei ebensowenig ein bloßer Formalakt wie eine affens Kampfansage. Soviel aber stehe fest: Das Zentrum kämpfe mit aller Klarheit für die Unantastbarkeit einer weltanschau^ licken Position. Eine Verschärfung der politischen GcgeMtz« wurde nicht zuletzt aus Zentrumsseite, der drängenden staatspolitischen Aufgaben wegen, auf daS tiefste bedauert werden. Die Verantwortung müsse in diesem Falle den Kreisen bleiben, die di« weltanschaulich« Tragweit« ihrer Bestrebungen offenbar unterschätzten. Kein« Umgruppierung innerhalb dr» Kabinett«. In d«n Kreisen der anderen Koalitionspavteie», insbesondere der Sozialdemokratie, scheint man einst weilen die Warnung nicht besonders ernst zu nehmen. So schreibt der „Vorwärts", es dränge sich der Ein druck auf, als ob das Zentrum diesen Weg einaeschlagen habe, um seine Forderung nach einer Umgrnppicrnng innerhalb des Kabinetts zu unterstreichen. Es wünsch« das Wirtschaftsministerium gegen das Justizmittisteiinm cinzutauschen, teils mit Rücksicht eben auf die Ehe- scheidungSvefvrm, mit der es sich bczw. Herrn von Guörard nicht belasten möchte, teils weil es das M?t- schaftsministerium für wichtiger halte. Eine Erfüllung seiner Wünsche liege aber kaum im Bereich der Möglich seit, da ein Tausch möglicherweise weitere Folgen noch 'Waldenburg, 7. November 1929. Einen Tag, nachdem man die sterblichen Reste des vierten deutschen Reichskanzlers der Erde übergeben hat, ist auch Deutschlands achter Reichskanzler, Prinz Max von Baden, aus dem Leben geschieden. Hat Fürst Bülow nach Bismarck am längsten das Amt des Reichs kanzlers bekleidat, so war die Amtszeit des Prinzen Max von Baden die kürzeste; sie umfaßte nur etwas mehr als einen Monat. In schwerster Zeit, am 3. Ok tober 1918, als schon alles zusammenzubrechen drohte, hatte er sein Amt übernommen. Es war ein letzter Versuch, noch einmal alle Kräfte des deutschen Volke» zusammenzufassen» um den Krieg noch zu einem er träglichen Ende zu führen. Aehnlich heißt es im „Bayerischen Kouri«r": WaS, sich im Rechtsausschuß am Dienstag ereignet habe, sei eine letzte Warnung. Es handele sich hier um eine Frage, di« zweifel los außerordentlich schwerwiegende politische Folgen y«rvov- rufen könne. Nur die Koalitionsparteien könnten durch ent sprechende Vereinbarungen weittragende Folgerungen ver hindern. Der Rechtsausschutz dagegen könne, wenn er ans sich ziehen würde. In der Tat scheint bisher anch weder in den Kreisen der Teutsch«: Bolkspartei noch der Demokraten Neigung zu einer Umgruppierung des Kabin«M zu ve- steHÄr, Alles, was man dem Zem . _ ist die Vertagung der EhescheidungSresorm, das Zentrum nicht mehr braucht. Pr^r Max von Baden galt trotz ferner fürstlichen Abstammung als ein Vertrauensmann der Lürken. Dre Berufung Scheidemanns zum kaiserlichen Staatssekretär zeigt« auch, daß er gewillt war, die Sozialdemokratie zur positiven Mitarbeit heranzuziehen. Aber «s war zu spät. Die gemäßigten Führer der Sozialdemokratie hatten di« Massen mcht mehr in der Handl Der Ein fluß der Unabhängigen war bereit» zu groß geworden, und so gingen die Ereignisse unaufhaltsam ihren Gang. Die Marinemeuterei in Kiel gab dann den letzten An stoß zu dem Umsturz in Berlin. Prinz Mc Seite geschoben. Nachdem ex am 9. Nover dankung des Kaisers herbeigeführt hatte, seist Amt an Ebert. Dienstag nachmittag beschäftigten sich d:e m Ber lin anwesenden Mitglieder der Reichstagsfraktton deS Zentrums mit den Vorgängen im Rechtsausschuß. An der Sitzung nahmen auch die Minister von Guörard, Stegerwald und Wirth teil» Auch in der Parteiführer besprechung, die Mittwoch nachmittag beim Reichs- kanzler stattfand, wurde die Frage berührt. Die vor läufige Vertagung der Ehescheidungsreform im Rechts- ausschuß kann natürlich nicht als ein« Lösung der be stehenden Schwierigkeiten angesehen werden. Was sich damals in Berlin und im Großen Haupt- ouartter abgespielt hat, darüber sind mancherlei falsche Darstellungen verbreitet worden. Auch die großen Memoirenwerke der Männer, die diesen Sreianissen WndrrS fanden enthalten , «raum spräche, dre srch zwanglos daraus erklären, daß jeder nur dre Truge so darstellen konnte, wie sie ihm von sei,wm Standpunkt aus erscheinen mutzten. Durch irre- führende Berichte und die Unmöglichkeit, die Mamt- läge klar zu überschauen, war damals eine allgem^tt!« Verwirrung der Geister eingetreten, und so muAen sich auch in die Memoiren Irrtümer «insckleicken Ausgabe einer objektiven Geschichtsschreibung wird ei sein müssen, eine völlige Klärung der Dinge herbei- -uführen. Rian wud dabei auch nicht an den Erklä rungen vorübergehen können, die Prinz Max selbst über die damaligen Vorgänge abgegeben hat. Ob der Prinz Aufzeichnungen hinterlassen bat, rst noch nicht bekannt. Sie würden jedenfalls dem Geschichtsforscher wertvolles Material liefern. Di« Beisetzung des Prinzen Max. Prinz Max von Baden hat vor einiger Zeit ein« lctztwillige Verfügung erlassen, wonach seine Beisetzung in aller Stille in Salem am Bodensee erfolgen soll. Schloß Salem ist das persönliche Eigentum des Prin zen Max und wax seid dpr Revolution sein ständiger Wohnsitz. In. seiner Eigenschaft als badischer Thron folger hätte Prinz Max Anspruch auf eine Beisetzung in der Fürstengrust des vpm Grobherzog Friedrich I. von Baden erbauten Mausyseums ist Karlsruhe gehabt. Im Laufe des Mittwoch erfolgte die Ueberführung der Leiche des Berstorbe^y nach Schloß Salem, wo die Beisetzung voraussichtlich am Freitag erfolgt, politisch« Rundschau D-ntfch-S «ei«. Lurvmiitter in Elberfeld. Am Dienstag traf, b« G«r»aldirektor der Deutsch«« ReichSbahngesey- sZrft^ Dorpmüller in Begleitung der ReiiMahn. direktoren Schmidt und Dr. Baumann in Elberfeld ein. In Begleitung des Präsidenten Loewel der Reichs-, bahndirektion Elberfeld und der beteiligte« Dezernen ten besuchte der Generaldirektor am Mittwoch Teile des Bezirks Elberfeld. Am Abend kehrte er nach Berlin zurück. Vorläufig keme T.sziplmarverfchren in Brau«- schw-'g Dw braunschweigische Staatsregierung wird, 4sLandeszeitung" hört, vor- erst.^"^^^^^erfahren gegen Beamte einleiten, srch für das Volksbegehren eingetragen und die ander-lgitat:on für das Volksbegehren aktiv betei- lrgt haben. Ihre letzte Entscheidung in dieser Ange- AAeU dw braunschweigische Staatsregierung treffen, sobald das Urteil des Staatsgeri chtsyof» in der Klage des Reichsausschusses für das Volksbegehren gegen die preußische Staatsregierung vorliegt- Indienststellung de» Kreuzer» Am Mittwochvormittag ist Ür Wilhelmshaven der neue Kreuzer „Karlsruhe" unter fbem Kommando des Fvc- gattenkapitäns Lindau in Dienst gestellt worh<m. Die „Karlsruhe" wird als zweiter moderner ^Ast-Kreuzer, i neben der „Emden" in Zukunft in regelmäßigen oayr- tei: im Ausland die deutsche Flagge zeigen. An die Serie der großen Berliner Betrugsassüren reiht sich ein neuer Fall, mit dem sich gestern die Berliner Krimi- > nalpolizei beschäftigte. Der Tuchgroßhändler Miller aus der