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Vesper in der Kreujkirchk. - Dresden, Sonnabend, den 30. Januar 1897, nachm. 2 Uhr. 1. Auge für Orgel (k-moll, op. 152) von Frz. Schubert (geb. am 31. Januar 1797). 2. Kyrie und Hloria aus der ks-änr-Messe für Chor und Orchester von Franz Schubert. a) Kyrie. Herr, erbarme dich unser. Christe erbarme dich unser. Herr, erbarme dich unser. b) Gloria. Ehre sei Gott in der Höhe und Friede ans Erden und den Menschen ein Wohlgefallen. Dich loben wir; Dich preisen wir; Dich beten wir an; Dich verherrlichen wir; Dir danken wir wegen Deiner großen Herrlichkeit; Herr Gott, König des Himmels, Gott, allmächtiger Vater, Herr Jesn Christe, eingeborener Sohn, Herr Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters, der Du hinwegnimmst die Sünden der Welt, erbarme Dich unser; der Du hinwegnimmst die Sünden der Welt, nimm aus unser Flehen; der du sitzest zur Rechten des Vaters, erbarme dich unser; denn Du allein bist heilig, Du allein der Herr, Du allein der Allerhöchste, Jesu Christe, mit dem heiligen Geiste in der Herrlichkeit Gottes des Vaters. Amen. 3. Hemeiude: Gesangbuch Nr. 615, 2. Treiben dich die Meereswellen in der wilden tiefen See, wollen sie dich gar zerschellen, mußt du rufen Ach und Weh, schweigt dein Heiland still dazu, gleich als schlief er sanft in Ruh': Zion, laß dich nicht bewegen, diese Fluth wird bald sich legen. Vorlesung. 4. Z>ie Allmacht, Hymne für Sopran und Orchester (Instru mentation von Mayrbcrger) von Franz'Schubert, gesungen von Fräulein Wally Grub. Groß ist Jehovah, der Herr, denn Himmel und Erde verkünden seine Macht. Du hörst sie im brausenden Sturm, in des Waldstroms laut aufrauschendem Ruf. Du hörst sie in des grünenden Waldes Gesäuse!, siehst sie in wogender Saaten Gold, in lieblicher Blumen glühendem Schmelz, im Glanz des sternbesäten Himmels! Furchtbar tönt sie im Donnergeroll und flammt in des Blitzes schnell hinzuckendem Flug! Doch kündet das pochende Herz dir fühlbarer noch Jehovahs Macht, des ewigen Gottes, blickst du flehend empor und hoffst aus Huld und Erbarmen. Groß ist Jehovah, der Herr. 5. für Chor, Solostimmen und Orchester von Franz Schubert. Meine Seele erhebet den Herrn, und inein Geist freuet sich Gottes, meines Heilandes: denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen; denn siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder. Er stößet die Gewaltigen vom Stuhl und erhebet die Niedrigen. Die Hungrigen füllet er mit Gütern und läßt die Reichen leer. Er gedenket der Barmherzigkeit und hilft seinem Diener Israel auf. Wie er geredet hat unfern Vätern, Abraham und seinem Samen ewiglich. Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem heiligen Geiste. Wie im Anfänge, so jetzt und allezeit und in alle Ewigkeit. Amen. Druck von Lievick, s Reickiardl in Dresden.