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Mkmnm' Anftjger Erscheint Dienstag, Donnerstax u. Sonnabend. I n l e r a t e kosten die Spaltenzelle ober dervt Abonnementsprets einschließlich zwei illustriener 11t« Stl Raum 10 Ps., für auswärtige Inserenten 1L Ps. ach.sei.igen AkliUIIH j II L Ikl klÄll lU > . Retlamen 20 Pf. ^n n^^ Klein- und Grotzölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Cokmannsdorf, Liiban, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. - .»> > E ...... > - —— .- » ! >—»> Nummer 78. K-r»sPr«cher: Amt Deuben 2126 Dienstag, den 5. Juli 1910. Kernspr-cher: Amt Deuben 2126 23. Jahrgang. Bekanntmachung. Es ist in letzter Zeit Klage geführt wor den über dasssreie Umherlaufenlassen der Hunde insbesondere auch auf den zur hiesigen Stadt gemeinde gehörigen Fluren. Es wird daher unter Bezugnahme auf das bereits erlassene Verbot des freien Umherlaufeu- lassens der größeren Hunde darauf hingewiesen daß die Besitzer von Hunden, soweit durch ihre Tiere Schäden verursacht werden, zur Tragung des Schadens herangezogeu werden können- Revierende Hunde können bei 500 Schritt Entfernung vom nächsten bewohnten Hause vom Jagdberechtig.en oder von dessen dazu beauftragten Jagdpersonal getötet werden. Rabenau, den 4. Jul. 1910- Der Bürgermeister. Ortskrankenkasse Haben au. Mittwoch, den 6. Juli 1910, geschlossen. Gleichzeitig geben bekannt, daß sich die Geschäftsstelle der Kasse von Donnerstag, den 7. Juli 1910 an im Lose Henker, Nadenau, Hauptstraße, Eingang Mittelgasse, befindet. Rabenau, den l. Juli 1910. Der Vorstand. R. Wustlich, Vorsitzender. Aus Nad u«a fern. Rabenau, den 4. Juli 1910, — In den Kreisen des Publikums scheint es noch nicht genügend bekannt zu sein, daß vom 1. Januar 1911 ab zur Versendung von Paketen und Karlen mit Nachnahme nur noch die Benutzung der neu eingeftthrten hell braunen Nachnahmekarlen und Paketadressen mit anhängender, vom Absender vorzuschrei bender Postanweisung zugelassen wird. Es ist gestattet, diese Formulare auch durch die Privatindustrie Herstellen zu lassen. Die nicht von der Post bezogenen Nachnahmekarlen und Paketadressen müssen jedoch in Größe, Form und Vordruck, sowie in Stärke und Farbe des P -Piers den amtlichen Formularen genau entsprechen. Zur Venmidung von Schaden sei dies all n Interessenten, die häufig Nachnahmekarlen abseuven, sowie Vuchdrucke- reien und Papierhandlungen pp. in Erinnerung gebracht. — Die schlechte K i r s ch e n e r n t e. Wie gering der Ertrag der Kirschenernte in diesem Jahre ist, wird durch folgende Beispiele geschildert: In Gräfenberg (Untersranlen) be trägt der Ecnteausfall gegen 12 000 Mark. Die bekannten Kirschenpflanzungen in Selka (Sachsen-Altenburg), die noch im Vorjahre 12 000 Mark Pacht eingetragen, wurden mit 15 Mark vergebe», und die städtische Kirschen- nutzung in Pirna, die voriges Jahr 1400 Mk. Pacht erzielt hatte, brachte Heuer nur 50 Mk. — Am vergangenen Sonntag, den 3. Juli, fanden in Dresden, auf den großen Wiesen deS Johannstädter Ufers, die Vaterlän dischen Festspiele statt. An den Wett kämpfen der verschiedene» Gruppe» beteiligten sich: 1128 Emzelwetlkämpfer, 269 Spielmann- schasten mit 2206 Wettkämpfern, 23 Nad- fahrergruppm mit 253 Teilnehmern. Bei den Einzelwettkämpfern „Fünfkampf" siegte an l 2. Stelle der Turner Paul Geißler vom M-- T.-V. „Vorwärts" - Nabenau. Bei dem Gewitter am Sonnabend abend schlug der Blitz i» das Anwesen des Gutsbesitzers Juji in Deube n und äscherte rin Scheunengebäude ein. — Betriebsergebnisse der säch sischen Staatseisenbahnen im Febr. Bei de» StaatSeisenbahnen sind im Februar 1910 6971144 Personen und 2498005 Verbindlichkeiten dürften den im 46. Lebens ¬ über den Kopf geschlagen wir wollen ihm nachgehen!" Die beide» Widersacher N chtcrS sind ermittelt. Sie geben zu, Richter verfolgt zu haben, erklären aber, sie hätten ihn nicht erreicht. Sollte dies zulr-ffend sein, dann wäre anzunehmen, daß Richter sich am Mühlgraben vor seinen Verfolgern versteckte und dabei in den Mühlgraben gefalle» sei. Andererseits stnd die Angaben deS von Richter geschlagenen Glasarbeiters nicht so bestimmt und erschöpfend, daß sie von den Vorgängen ein klares Bild geben. Die staatsanwaltschaftliche Untersuchung ist im Gange. Richter war 32 Jahre alt und unverheiratet. Die Leiche wurde nach dem Friedhof Döhlen überführt. — In Wilsdruff wurde im Grund stück des Kaufmanns Busch auf der Zellaer- straße eingebrochen. Aus dem Hofe des Hotels weißer Adler gelangte der Dieb über eine Mauer in den Hof und durch ein nicht ordnungsgemäß verschlossenes Fenster in eine kleinere Stube. Hier erbrach er ein Wand- schränkchen, ohne jedoch Geld zu finden. So dann ging er in den Laden, wo er aus der erbrochenen Ladenkasse 23 Mark in bar und diverse Postwertzeichen an sich nahm. Die Rabattmarken ließ er unberührt. — Der Bezirksschulinspektor für Dresden II Schulrat Fink tritt am 1. Oktober in den Niedergrund a. d. Elbe. Auf dem nach Königs- mühle führenden Waldweg, unweit eines großen überhängenden Felsvorsprunges, fanden sie die Leiche eines etwa 60 Jahre alten Mannes vor. Die Polizeibehörde entdcckle bei dem Toten als Ausweispapier nur ein Kuvert mit der Adresse L- B- in O. — Der 70 Jahre alte GulsauSzügler W. L. Bauer in Crossen tötete sich durch einen Schuß in den Kopf. — Die dritte Strafkammer des König!. Landgerichts Dresden verhandelte gegen de» 29 Jahre alten Arbeiter Friedrich Lange aus Leutwitz wegen Sittlichkeitsver brechens. Dec Angeklagte arbeitete bis zu seiner am 21. Mai d.J. erfolgten Verhaftung in den Werkstätten der Staatscisenbahn. Lange wurde nach dem Ergebnis der nichtöffentlichen Beweisaufnahme für schuldig erkannt, am 10. April im Schoner Grund mit einem 8 Jahre alten Mädchen und am 17. Mai in Mobschatz mit der 7 Jahre alten Tochter des Monteurs Wittig aus Stetzsch unzüchtige Handlungen vorgeiwmmen zu haben. Das Gericht verurteilte den Angeklagten Lange nach § 176 Abs. 3deS Strafgesetzbuches unter Annahme mildernder Umstände zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis und 3jährigem Ehrenrechtsverlust; 1 Monat gilt als verbüßt. — Das „Dresdner Journal" veröffentlicht die ministerielle Verordnung über die Teilung Errichtung einer Amtshauptmannschaft zu Stoll berg. Dadurch wird am 1. Juli d. IS. im und an dessen Stelle Schuldirektor Kuhne in Bautzen berufen. — Die gesamte Lehrerschaft des Schnlaufstchtsbczirks Dresden II betrauert den bevorstehenden Weggang ihres liebevollen Vorgesetzten tief, der durch sein offenes, freund liches Wesen sich die Herzen seiner Lehrer, wie Schüler sämtlich erworben hat. In humanster Weise verstand es Schulrat Fink, sein Können nnd Wissen den Seinen zu übermitteln. — In Wernsdorfb. Glauchau wurde der Grundstücksbesitzer Emil Taubert auf der Straße von seinem ihm feindlich gesinnten Schwager, dem Zementarbeiter Seifert aus Lobsdocf, meuchlings überfallen und ihm ein Nevolverschuß beigebracht. Die Kugel drang dem Ahnungslosen durch das rechte Ohr in den Hinterkopf. Nach der Tat schwang sich der Täter auf sein Fahrrad und ergriff die Flucht. Der Zustand des Versetzten ist be denklich. Als Motiv zur Tat wird Rachsucht angegeben. — Ein pilzsuchendes Ehepaar fand im Walde am Trebnitzgrunde bei Schlottwitz den entseelten Körper des Uhrmacher E. Gl. aus Glashütte, der seit Dienstag vermißt wurde. Der ärztliche Befund ergab, daß sich Gl. ein Leid angetan hatte und dürfte der Unglückliche beim Absturze von dem ziemlich hohen Baume auf das darunter befindliche Gestein jedenfalls sofort seinen Geist ausge geben haben. Schwer zu erfüllende finanzielle Tonnen Güter befördert worden. Von der Gesamtetnahme von II 326 305 Mk. entfallen 3 445 489-Mk. auf den Personen- und Mk. 7 880 816 Mk. auf den Güterverkehr. Gegen über der Einnahme im Februar 1909 ergibt dies eine Mehraufimhme von 1 147 041 Mk. Die Gesamteinnahme im Januar und Februar 1910 beträgt 22 835 247 Mk., das sind gegen über der Einnahme im gleichen Zeitabschnitt deS Vorjahres 1 951405 Mk. mehr. — Die Oelfabrik in Höckendorf war 1909 mit dem Geschäftsgang gar nicht zu frieden. Sie hatte viele Abschlüsse auf Leinöl laufen und setzte infolge der starken Preis steigerung für Leinsaat viel Geld zu. — 380 Konkurse wurden im ersten Quartale dieses JahreS im Königreich Sachsen neu eröffnet. Ein erfreuliches Zeichen ist es, daß die Zahl der Konkurse gegen die im ersten Quartale des Vorjahres zurückgegangen ist. -- Ueber das Vermögen des Baumeisters Eckhardt in Potschappel ist das Konkurs verfahren eröffnet worden. — Der am Freitag früh 6,25 in Dres den abgegangene Personenzug blieb zwischen Edle Krone und Klingenberg infolge der dort vorhandenen großen Steigung 25 Min. auf freier Strecke halten. Anscheinend lag bei dem blos mit einer Maschine be spannten Zuge eine Ueberlastung vor. Die Reisenden nach dem Erzgebirge konnten infolge dessen die Anschlüsse in Freiberg nicht erreichen. — In der außerordentlichen Generalver- R-gterungsbezirk Chemnitz eine 6. AmtShaupt- mannschaft mit dem Sitze in Stollberg errichtet. Der Amtshauptmannschaft Stollberg werden von dem bisherigen Bezirk der AmtShaupt- Mannschaft Chemnitz die AmtSgerichtSbezirke Stollberg und Zwönitz mit Ausnahme der Ortschaften Auerbach, Gornsdorf und Meiners dorf zugeteilt. — Als bei dem Aufenthalte Sr. Maj. des Königs im NittergutShofe zuDeutschen- boca bei dem Abschreiten der aufgestellten Behörde», Vereine usw. auch der Name Rot- schönberg an sein Ohr klang, verfehlte der König nicht, sich sofort nach seinem Rotschön berger Brotlieseranten zu erkundigen, dem Bäcker meister LobbeS, Rotschönberg, dessen Gebäck bei einem Manöveraufenthalt in Rolschönberg im Jahre 1900 den Beifall des Königs fand und der seitdem regelmäßig für den königlichen Haushalt liefert. Selbstverständlich war Herr Lobbes anwesend. Der König sagte scherzend, er möge das Brot ja nicht zu weiß machen. — Zur Vorsicht mahnt folgender Vor fall unsere Hausfrauen: Eine schmerzhafte und nicht ungefährliche Verletzung zog sich in Nieder planitz eine mit Waschen beschäftigte Frau dadurch zu, daß sie sich eine in der Wäsche befindliche Nähnadel in den Finger stieß. Bei dem Bemühen, die Nadel sofort wieder zu entfernen, brach diese ab und nach kurzer Zeit schivoll die ganze Hand bedenklich an- ES blieb der Frau nichts weiter übrig, als schleu nigst ärztliche Hilse in Anspruch zu nehmen, um weiteres Unheil abzuwenden. — Sie wollte vorgestellt sein und wurde eS nicht, als dieser Tage dec König inKrögis weilte, nämlich die Schweinemagd von Barnitz. Sie trat auf den König zu und ries: „Und ich bin die Schweinemagd von Barnitz." — Auf dem Güterbahnhofe in Pirna blieb der beim Rangieren eines Zuges be schäftigte Rangierer Maximilian Scharfe, als er zwei Wagen loSgekuppelt hatte, an dem Herzstück einer Weiche hängen und wurde überfahren. Dem Unglücklichen wurden beide Beine buchstäblich zermalmt. Ec wurde nach dem Johanniterkrankenhause Heidenau gebracht, wo er eine Stunde nach seiner Einlieferung starb. — I» Johanngeorgenstadt tritt der gewiß seltene Fall ein, daß der Bürger meister einer Stadt von 6000 Einwohnern keine Wohnung erhalten kann. Da er jedoch wegen dringender Arbeiten sein neues Amt recht bald antreten möchte, muß er seine Fa milie einstweilen in Augustusburg lassen und in Garcon wohne». Schon seit Jahren herrscht drückender Wohnungsmangel. Die kleinste Hütte ist bis unters Dach voll Menschen gepfropft. — Mit Anfang dieses Monats schied Herr Negierungsrat Dr. Wimmer von der Amtrhauptmannschaft Dresden-A-, um als Hilfsarbeiter in das Ministerium des Innern einzutreten. Sein Nachfolger ist Herr NegierungS- amtmann Dr. Schmidt, bisher bei der AmtS- hauptmannschast Pirna. — Das Direktorat in Leutewitz bei Dresden wird demnächst sich erledigen, aber nicht mehr besetzt werden, der derzeitige Direktor Richard Kaufmann, der 1871 Hilfslehrer in Niederschöna, von 1873—75 als Lehrer in Kleindorfhain bei Tharand und von 1875 — 1904 in Leutewitz tätig war und danach zum Direktor ernannt wurde, tritt in den Ruhestand. Die zur Gemeinde Leulewitz ringeschultt» Ge meinden Ockerwitz und Omsewitz gedenken sich eigene Schulen zu erbauen. — Der Kaiser tritt heute Montag von Kiel aus die NordlandSrei se an. — Die Kammersängerin Anna Sutter und der ehem. Hofkapellmeister Dr. Obrist wurden in Stuttgart in der Wohnung der Kammer sängerin mit Schußwunden tot aufgefun den. Anscheinend liegt Mord und Selbst mord vor. Ruhestand; an seine Stelle ist Bezirksschulin- der Amtshauptmannschast Chemnitz und die spektor Schulrat Bang inDippoldis Walde sammlung der Kalliope-Musikwerke, Aktienge- sellschaft in Leipzig teilte dec Vorsitzende mit/jahre Stehenden in den Tod getrieben haben, daß unvorhergesehene Umstände und Verän-! — Einem tragischen Geschicke fiel die junge derungen in den Verhältnissen der Sächsi- Frau des Ortspfarrers Täschner in Lange sche n H o l z w a r e n f a b r i k M. Böhme brück zum Opfer. Frau Täschner wurde u. Co., A,-G. in Dippoldiswalde, den, vor einigen Tagen von einem giftigen Insekt Vorstand zwängen, seine Anträge auf Ankauf in den Finger gestochen, wonach die Hand diesesUnternehmenS, Verlegung desSitzesderKal-schnell anschwoll. Trotz sofortiger Operation liope-Musikwerke nach Dippoldisw.u. Erhöhung in einer Dresdner Klinik war eine Rettung deS Aktienkapitals um 350000 M-zurückzuziehe»/der jungen Frau, die ihrem dritten Kinde das DleVerhandlungen wurden wieder ausgenommen.'Leben schenkte, nicht mehr möglich. Sie erlag — Sonnabend früh fand man in dem'der zu weit vorgeschrittenen Blutvergiftung. Mühlgraben an der Rothen Mühle in P o t-! — Der Landung des P a rs e v a l - Lufi ¬ sch app el die Leiche des Glasarbeiters Nichts ch i ff es auf dem Heller am Dienstag nach- ter aus Döhlen. Richter hat in der Sonn-^mittag wird der König mit der königliche» abend Nacht mit zwei Arbeitskollegen gezecht/Familie und den Hofstaaten beiwohnen. Der Dabei ist es zu Streitigkeiten gekommen. Die/König wird am Dienstag früh aus dem Truppen- selben haben sich ans der Straße fortgesetzt; Übungsplatz Zeithain bei den Besichtigungen dort ist es auch zu Tätlichkeiten gekommen, zugegen sein und nachmittags im Automobil Festg> stellt ist, daß dec ertrunkene Richter einem zmttckkehren. seiner Widersacher dabei einen Schlag über! — Kleine Notizen. — Emen un- veu Kops versetzt hat, daß Richler sich sodann heimlichen Fund machten am Mittwoch in dec Richtung nach Burgk entfernte und zwei Schulknaben beim Sammeln von Heidel- daß der von Richter geschlagene Glasarbeiter beere» in der Gräfl. Thunschen Waldung bei dem Dritten zurief: „Der (Richter) hat mich