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ErzgebD a lkssreund. Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. «HW-','.' Königs und MUchm RehSrden in Aue, gründain, Hartenstein, Johann» ^lmlsv^ün georgenstadl, Lößnitz, TkeustMH 8chnee8erg, 8chmarzen8erg 8zw. Vildensele. Rr.55. D«r,Uqa«tk«tsch< »oU<f««»d» «rschriul ti-Uch mN >u«»,t«« der La«« »ich »«« E»»a. »n» -tfttagt». Ai»»on»nii vierttljÄrUch 1 M.rk »» PL. Inserat« «erde« pro »aespatt«« Zeile mit 10 Ps., im amtlich«» »b«» di« rgispalten« Zeil« mit » Pf»., »«Sam«, di« »»«spalt«»» gtil« mitI» PL. »«>kch»«t j lab«llartsch«r, a»ß«r»«>»LH»ltch<r Satz »ach «rh-htem Laris. Mittwoch, den 7. Miirz 1900. Paß-SaUme,«!»« Nr. «I» Inftratrn-Annahm« für di« am Nachmittag ersch«in«ndt N»mm«r bi» Vor mittag» Uhr. Eine Bürgschaft für dte «Lchstäaig« Aufnahme der Anleiae» h«j. an de» »oraeschriebenen Lagen sowie an gestimmter Stelle wird nicht geged«n. Auswärtige Aufträge nur gegen Boraulbtjahlung. ssür Rückgabe eingesandter Manuskripte macht stch die Redaction nicht verantwortlich. 53. Jahrgang Bekanntmachung. Die Königliche Amtshauptmanr.schaft hat einige Abänderungen der unter« 86. Februar 1898 erlassenen Vorschriften für den Handel mit Milch für angemessen er« achtet und verfügt im Emverständniß mit dem Bezirksausschüsse, daß vom Tage des Er scheinens dieser Bekanntmachung ab folgendes zu gelten hat. Vorschriften für -e« Handel mit Milch. 8 r- ». Unter der Bezeichnung Vollmilch, sogenannte gute Milch, darf nur solche Kuh milch verkauft werden, welcher nichts hinzugesetzt und von welcher nichts weg genommen und die auch sonst in keiner Weise verändert worden ist. Sie soll in der Regel einen Fettgehalt von wenigstens drei auf Hundert und ein spezifische- Gewicht von 1,„„ bis 1,^z (29 '—33 ° nach dem Soxleth'schen Milchmesser) haben. d. Abgerahmte, sogenannte blaue, sowie centrifugirte Milch muß ein spezifisches Gewicht von mindestens 1 gz, (32 ' nach dem Soxleth'schen Milchmesser) haben. o. Unter der Bezeichnung Kinoermilch darf frische Vollmilch nur dann verkauft werden, wenn sie nachweislich von Kühen stammt, deren Haltung, Fütterung und Gesundheitszustand von einem beamteten Thierarzte dauernd überwacht wird und keinen Anlaß zu Bedenken giebt. Sie darf nicht aus verschiedenen Ställen herstammen und nicht durch Zwischenhändler in den Handel gebracht werden 8 2. Jedes Gefäß, in dem Milch befördert, fe lgeboten oder verkauft wird, ist mit einem Schilde zu versehen, auf dem die Galtung der im Gefäße enthaltenen Milch in deutlich lesbarer Schrift als Vollmilch, abgerahmte Milch oder centrifugirte Milch ange geben ist. 8 3. Die Polizeibehörde ist befugt, jederzeit eine Prüfung der im Orte feilgebotenen oder.MgeWxte» Milch vorfunehmen und zu dies«« Zwecke Proben noch ihrL Ausywhl gegen angemessene Entschädigung zu entnehmen. Die Proben stad stets au- vollen Krügen zu entnehmen, die vorher gehörig durchzuschütteln find. Soweit eS erforderlich ist, wird dte Prüfung der Milch einem dazu verpflichteten Chemiker übertragen. Di« Verkäufer von Kindermilch haben an jedem Vierteljahrsanfang der König lichen Amtshauptmannschaft eine Bescheinigung eines beamteten Thierarztes über die Untersuchung der Kühe, von denen die Milch stammt, einzuretchen. 8 4. Wer Milch einführt, feilbietet oder verkauft, die nicht den im 8 1 festgesetzten Bedingungen entspricht, wer die Milchgefäße nicht mit dem in 8 2 vorgeschriebenen Schilde versteht, oder Schilde anbringt, deren Angabe dem Inhalte des Gefäßes nicht entspricht, wer die in H 3 angeordnete Anzeige nicht erstattet, wird, soweit nicht nach den bestehenden Gesetzen höhere Strafen verwirkt sind, mit Geldstrafe bis zu 150 Mark belegt, an deren Stelle im Falle der Uneinbringlichkeit Haft bis zu 14 Tagen zu treten hat. Jeder zu einer Strafe Verurtheilte hat überdies die Kosten einer gemäß 8 3 vorgenommenen Prüfung zu tragen, auf Grund deren die Verurtheilung erfolgt ist. 8 5. Wer auf Grund von ß 4 und 1 verurtheilt worden ist, kann die Vornahme einer Stallprobe beantragen, wenn er glaubt, damit nach weisen zu können, daß die in seinem Stalle unmittelbar von den Kühen entnommene Milch denselben Mindergehalt hat, wie die von ihm in Handel gebrachte. Fällt die Stallprobe zu seinen Gunsten aus, so wird die Strafverfügung zurückgezogen werden, andernfalls Hal der Verurtheilte auch die Kosten dieser Stallprobe zu tragen. Zwickau, am 24. Februar 1900. Die Königliche AmtshauptmannschafL. vr Schnorr von CarolSfeld. Konkursverfahren. DaS Konkursverfahren über das Vermögen des Tischlermeisters Carl Hofmann in Aue wird nach Abhaltung des Schlußtermine- hierdurch aufgehoben. Schneeberg, den 5. März 1900. Königliches Amtsgericht. c...f Bekannt gemacht durch den Ger-chtSfchreiber" Akt. Wenzel. T ages gesch i chte. DE-fHland. Berlin, 5. März. Die ,B. Neuest. Nüchr.' schrei ben : In vielen Blättern bildet das Thema von den Aus sichten der Flottenvorlage eine stehende Rubrik, und dieräg- liche Erörterung fübrt dann zu allerlei haltlosen Kombina tionen. Nach der Ansicht urtheilsfähiger Kreise sind die Aussichten der Vorlage durchaus gute, solange die Regier- ung unbedingt fest bleibt und ihr Verhalten jeden Zweifel ausschließt, daß sie zu irgendwelchen wesentlichen Abschwäch ungen des Entwurfs die Hand bieten oder auch eine ver- schlechterte Vorlage annehmen würde. Die Berathurg in der Kommission wird gegen Mitte des Monats beginnen und voraussichtlich so zu Ende geführt werden, daß noch vor dem für den 6. April zu erwartenden Eintritt der Oster ferien des Reichstages ein definitiver Beschluß der Kommis- fion vorltegt. Berlin, 5. März. Bet der zu Ehren der spanischen außerordentlichen Gesandtschaft veranstalteten Galatafel brachte der Kaiser, wie der .Reichsanzeiger' berichtet, einen Trinkspruch auS, worin er sagte: Er bringe dte Gesund- heit der Königin-Regeutin und des König- Alfon'S XHl mit dem Gefühle des herzlichsten Dankes für dte hohe Ehre auS, dte jene seinem Sohne durch die Verleihung des Gol denen Vließes an den Kronprinzen angethan hätten. Er, der Kaiser, erblicke in der Verleihung nicht nur den Aus druck wohlwollender Sympathie, sondern auch dte Bekräf tigung der gegenseitigen Freundschaft und der Hochachtung des spanischen Königshauses und Volkes. Mit dem Danke des Kronprinzen und des Kaisers verbinde er von Neuem den Dank für die herzliche und wahrhaft großartige Auf nahme, die dte Königin seinem Oheim, dem Prinzen Albrecht, und dessen Begleitung auf den schönen Gefilden Spanien- Habe zu theil werden lassen. Der Kaiser schloßmit dem Wunsche, daß in dem bald zum Throne berufenen Sohne der sorgen den Mutter sowohl, wie dem hoffenden Lande ein König bescheert werden möge, der unter Gottes gnädigem Schutze sich würdig der Reihe großer spanischer Herrscher einfügen möge, und trank auf da» Wohl der Königin-Regenttu und des König» Alfon». Berlin, 5. März. Der Kaiser richtete an den Papst zu seinem 90. Geburtstage folgende» Telegramm: .Ich bitte Eure Heiligkeit, Meinen warmen Glückwunsch zu Ihrem 90. Geburtstage anzunehmen. Ich hege dte aufrichtigsten Wünsche für da» Glück und die Gesundheit Eurer Helligkeit und bitte Gott, all' seinen Segen auf Eure Heiligkeit au»- zugießen.' Der Papst antwortet«: .In den Glückwünschen, die Eure Majestät an Un» zu Unserm 90. Geburtstag zu richten geruht haben, sehen Wir mit Vergnügen ein neue» Zeugntß Ihrer freundschaftlichen Gefühl». Möge Ew. Ma- jestät Unsern Dank hierfür, sowie die Wünsche annehmen, dte Wtr Unsrerseits zu Gott dem Allmächtigen für die Wohl- fahrt und das Glück Ew. Majestät und Ihrer ganzen Kaiser lichen Familie emporsenden!) Berlin, 5. März. Der Direktor der königl. akade mischen Hochschule der bildenden Künste, Anton v. Werner, veröffentlicht im Namen des Hauptvorstandes der Allge meinen deutschen Kunstgenossenichaft über den Gesetzentwurf betreff« der Abänderung des 8 184 des Strafgesetzbuch» einen Protest, worin es am Schluffe heißt: Dte Künstler- schäft werde jedem gesetzgeberischen Vorgehen gegen. Aus schreitungen im Sinne der Regierungsvorlage bezüglich der 88 184 und 184», soweit solche klar zu bestimmen seien, betpflichten, müsse aber Verwahrung etnlegen, wenn die Mehrheit des Reichstages beabsichtige, einer Auffassung dahin Ausdruck zu geben, daß die bildende Kunst an sich oder Werke, wie sie in unseren Museen und an öffentlichen Orten sichtbar seien, geeignet seien, dir Sittenlosigkeit und die Un zucht zu fördern. Berlin, 5. März. Wie die.Norddeutsche Allgemeine Zeitung' von maßgebender Stelle erfährt, meldet der Kreuzer .Seeadler' durch ein am 26. Januar aus Matugi abze- sandteS und am 26. Februar in Sidney aufgegebenes Tele gramm : .Unternehmung ist mit vollständigem Erfolg ge glückt.' Hierunter ist zweifellos die Bestrafung der Einge- borenen der Admiralitäts-Inseln für die Ermordung de» Händlers Metzke zu verstehen, zu deren Ausführung der Kreuzer nach einer früheren telegraphischen Meldung vom Gouverneur requirirt worden und am 8. Januar von Matugi aus in See gegangen ist. Der .Seeadler' beab- sichtigte nach dem vorerwähnten Telegramm, am 30. Januar von Matugi auS eine Rundreise zum Besuche der Carolinen-, Marianen- und Palau-Inseln anzutreten. München, 5. März. Vom Kaiser ist folgende Ant wort auf das Telegramm des neu gegründeten bayerischen Landesverbandes des Deutschen FlottenvereinS an den ReichSrath Frhrn. v. Würtzburg, der in der gestern hier tagenden Delegirtenoersammlung den Vorsitz führte, ringe« gangen: .Die Meldung von dem Zusammenschlusse der in Bayern bestehenden Ortsgruppe de» Deutschen Flottenver- etns zu einem LandeSverbande hat Mich hoch erfreut. Da mit ist auch im Süden de» Vaterlande» die Organisation de» Vereins zu einem Abschlusse gelangt, der herrliche Er« folge verspricht, und der im ganzen deutschen Vaterlands mit aufrichtiger Freude begrüßt werden wird. Ihnen aber und allen vatrioüjchen Männern, dte zur Erreichung dieses Zieles thätig gewesen sind, sage ich Meinen wärmsten Dank in der zuversichtlichen Hoffnung, daß eS an einem Gelingen nicht fehlen kann, wenn all« Stämmr de» gemeinsamen Va terlande» sich zur Förderung unserer hohen nationalen Auf gaben vereinigen. Wilhelm, I. L.' Osflsvrsich» Pest, 8. März. Da» Wiener »Vaterland' veröffent lichte vorgestern einen Artikel, worin der frühere Minister« Präsident Baron Banffy beschuldtgt wird, au» der Wahl kaffe der liberalen Partei sich Geld angeeignet zu haben. Im Auftrage de» Baron» Vanffv forderten die Abgeordne ten Edmund Gajari und Gabriel Daniel da» .Vaterland' im Drahtwege auf, die Verleumdung in d« nächsten Num mer de» Blatte» zu widerrufen, oder den Einsender und Verfasser de» Artikels zu nennen. Bisher ist seitens de» Blattes keine Antwort eingetroffen. Graz, 5. März Der deutsche Volkstag ist bei massenhafter Thellnahme glänzend verlaufen. Es sprachen die Abgg. Schönerer, Türk, Jro und Kittel über nationale und wirthschaftliche Fragen; sie tadelten die Lauheit de» Verbandes der Deutschen Volkspartei und erklärten, bis zum Aeußersten kämpfen zu wollen für die deutsche Staats sprache. Abends fand ein Kommers statt, bet welchem Schönerer die Ehrenmitgliedurkunde des Vereins der Deutschoöikischen überreicht wurde. Heinrich Bastian und der deutschnaüonale Arbeiterführer Stein hielten zündende Reden. Die von den Sozialisten geplante Gegendemon stration unterblieb. Frankreich» — Der in letzter Zeit wiederholt genannte Revanche krakelt r, Kammerpräsident Deschanel, hielt am Sonntag in Nogent wieder eine Rede, worin er nach einem Hinweis auf den vorzüglichen Zustand der französischen Artillerie mit Anspielung auf England sagte: .Es ist unklug, den Starken zu reizen, wenn man dem heldenhaften Schwächere nicht beistehen will.' Er bezeichnete dann als unabän derliches Ziel der französischen Politik die auS de» großen kontinentalen Kriegen der letzten fünfzig Jahre er wachsenen Aufgaben. Diese als Drohung gegen über Deutschland aufzufassende Redewendung wird von Jaurös in der .Petite Räpublique scharf gerügt. Der selbe schreibt hierzu: Deschanel hat anläßlich ver Haltung unserer Patrioten gegenüber England dte ausgezeichneten Worte gesagt: .Wenn man dem Schwachen, wie bewunde rungswürdig und heldenmüthig er auch sein mag, nicht zur Hilse kommt, so ist eS kindisch und unvorsichtig, den Star ken gleichzeitig zu reizen und besonders ihn zu beleidigen.' Aber warum hat stch Deschanel den Anschein gegeben, Deutschland zu beleidig««, indem er weiter sagte: .Lassen wir uns von den großen Pflichten, welche die kontinentalen Kriege in der zweiten Hälfte de» 19. Jahrhunderts uns auferlegten, nicht ablenken und gehen geraden Weges auf unser unabänderliches Ziel zu.' Welche seltsame Manier herauszufordern unsere Staatsmänner haben! GS giebt gegenwärtig zwei Arten derselben. Dte einen wollen uns mit England, die anderen mit Deutschland entzweien, der eine träumt von einem Seekrieg, der andere von einem kontinentalen Krieg. Vielleicht werden mir dank ihren Be mühungen un» gleichzeitig eine» Sturme- und eine» Erd beben» zu erfreuen haben. Wird eS uns nicht gelingen, endlich gegen alle diese Besessenen eine große Partei des Friedens zu schaffen? England. London, 5. März. Im Laufe der Budgetrede er klärte der Schatzkanzler, 60 Millionen Pfund Lstrl. müßten für Krteg»kosten beschafft werden, aber nicht aul den regel mäßigen Staatseinkünften. Er veranschlagte die Staats einnahmen für 1900 bi- 1901 auf 117 Millionen Pfund Sterling, den Fehlbettag auf 37 Millionen Lstrl. Zur Deckung der Kriegsschuld schlug der Schatzkanzler die Er höhung der Einkommensteuer um 4 Pence für das Lstrl.,