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Dresdner Journal : 21.02.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186302214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-02
- Tag 1863-02-21
-
Monat
1863-02
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 21.02.1863
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»vk, «, Katalo- echnungen, . dergl. Lov. odeigtccu. «cbätten iiicktigoo^ ,KI ginvkc wox«, »u- »loxv »Ic. :u»iclivrnö. Ivn loustor nengestric ichten — Vv. , ,<rvu^ mßen«. u den en 78 öl teipzig mgehend Treppe, rct- hlr. Pf- oc. 80,2 a. M lMP8. Preißen 0 Arten irr l5. )N- »r- len »g «i- lr. mi ,ei «r ft- do. Stettin A G.l Ninden 1 do. Nord- »lesisck- k'^G.; 25 G.; Arn Ham re unk 000 i/ E do. r. 1852, . 1852, -lct. d. 4 G j !^1b prcup. taats- kihe v. n-Acl. Leip- iredil- r dergl. Eer»e tenm ft. 8. t. 8. rburg lPf». , G: do. ILl«- -Act. chen- , G.; »'ff> ne»> rrs.- 18«». Sonilabnid. den 21: Februar. ^43. Aponaementspretst: äitftetieb: 5 Vftlr. 10 k>'gr. iu »uodion. > l,n Lu»1»uL« 1 „ 10 „ „ „ i»ei»t ko»t uuck KuuatUck iu 0r—<i«> 15 >'xe. 1 8t«lnp«iru- LiuLkl»« liumwoen: 1 5>'^e. 1 Uiuru. Inseratenpreise: Vtie 6«u Kaum viucr e>>»i>»Iteueii ^«ril«: 1 ktge. l.'ut«r „Lioxv^uoat" <Iie Lail«. 2 ö>'«:r. Erscheinen: It^licft, mit Xu»u»1lme ä«r 8oau uml Kviortax«, ^douck» kile ä«u kulgeuäeu 1'»^. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. - Bnsrraienaimahme anawärta: k». tt»».o,r«rr», e»mml«i<>oite <l» UreKiuur Mourouiu; ,b«»<1»».: N K«a»>, K. Ii.i.o»u; -LIroua ttn»«»»rri» L Vool.>l>. >,rl1n. 0»ic>nll,,'»o5^- üuct» kurtuer»'» 8ure»u; 8r«o«u: L. 8cuuorr>i: Tovl» 8»>i>o»n i VrmttlMrt >. >.: ^»u>>',ciie ttucftk.; löt«: Xool.» kfti»»>; Porti: v. <28, ruv lie 5oo> eukauü); pr»x: t u. ttuuUU.; Vi»a: Lomptoircl. ft. Wiener L^ituux, 8tet»u»pl. 807. Hrrausgrbrr: Liinixl. L>pe<1itloo ä«> Ors»6ner ^ouroul», vrosäen, !1»risn>tr»i»v Ko. 7. ÄmtLicher Thett. Drrstzea, 14. Februar. S«. Königliche Majestät haben allergnädigst geruht, dem Waisrnhausverwalter Peter John Menge zu Geyer in Anerkennung seiner pflichttreuen Amtsverwaltung und besonders seines ver dienstlichen Verhaltens bei dem am 27. Oktober vorigen JahreS zu Geyer staltgesundenen Brande, die zum Al brechtorden gehörige Medaille in Silber zu verleihen. Nichtamtlicher Theit. UeLerficht. TelrarapbisLe Nachrichten. Zeitungsscha« (Ost-Deutsche Post. — Französische Blätter. — Times.) Tagetgeschtchts. Dresden: Gesetz- und Verordnungs blatt. — Wien: Die Verständigungsversuche zwischen dem Grafen Rrchlerz und Herrn v. Bismarck. Ar- meereduction. Bankausweis.— Berlin: Landtags angelegenheiten. Die Convention mit Rußland. Ver mischtes. — Königsberg: Beschlagnahme eines Zei- tnngsblattes. — BreSlau: Polen verhaftet. — Brom- berg: Waffrnsrndung angrhalten. — Glogau: Frei sprechungen. Konflikt zwischen den Stadtvertretern. — Stuttgart: Turnunterricht eingeführt. — Kassel: Auszahlung der früher verweigerten Diäten. — Frank furt: Die Angelegenheit des deutschen Reformvereins. Bundestagssitzung. Näheres über die preußisch-rus sische Militärconvention. — Paris: Tagesbericht. Polnisches Dankschreiben. — Turin: Die Actions- partei und die Insurrektion in Polen. Mieroslaws- ki'S FeldzugSplan. — Rom: Tagesbericht. — Ma drid: Entlassungsgesuch deS neuen Marineministrrs. — London: Parlamentsverhandlungen. — War schau: Berichte über Gefechte. Frankowski und Sda- nowicz. Der revolutionäre „Stadthauptmann" warnt vor Demonstrationen. Die Russen in Michalowire. — Nrw-Nork: Die Negerbewaffnungsbill, j Erneununaru uod Versetzungen. Vretdurr Nachrichten. GtattAik und Valktwirthschäft. Keniüetau. Inserat«. TaGeSkapenber. BSrsen- Nachrichten. Telegraphische Nachrichten. Wien, Donnerstag. 19. Februar, Nachmittag». Der Kaiser bat beut« die Herren Boaamy, Price and Seymour in Angelegenheiteu der internatio nalen Baak, die in London und Wien errichtet werden soll, in besonderer Audienz empfangen. Krakan, Donnerstag, 19. Februar. Der An griff der Insurgenten auf Mtechoff ist mißlungen. Der Verlust wird von polnischer Seite auf 199 Lobte und sehr viele Verwundete angegeben Mie- choff wurde von den Russen geplündert und Oj- zoff von ihnen besetzt. Die Insurgenten zogen »ach Proszowice. Der _C.Oest.lZ." wird hierüber aus Krakau berichtet: „Die Aufständischen Haden am 17. Februar um 10 Uhr Vormittag» unter Anführung Kurvwski s einen formten Angriff aus das Städtchen unternommen. Circa 2000 Mann, an deren Spitze eme Abtheilung Cavalerie und eine Compagnie Zuaven standen, rückten trotz des heftigen GewehrseuerS, welches sie aus den Fen stern der Häuser empfing, bis zum Ringplatze vor. Auch hier schien sich ihnen noch eine Zeit lang das Glück zuzuwenden, al lein d»S aus dem nahen Kloster, welches von der in Miechvfs zu rückgelassenen Besatzung der Russen (circa 800 Jäger) besetzt war, gegen sie eröffnete Feuer gestattete ihnen nicht, die gefährliche Po- sitton, »dne gänzlich ausgerieben zu werden, läyger zu behaupten, und rwang sie, denselben Weg, aus welchem sie rn die Stadt ein gerückt waren, wieder zurück «inzuschlagen. Daß sie aus diesem Feuilleton. Dresden, 20. Februar. Der seit etwa zwei Jahren bestehende Orchester-Verein verfolgt die sehr erfreu lich« und lohnende Aufgabe, die hiesigen dilettantischen Kräfte zu gemeinsamen Instrumental-Leistungen und Aufführungen zu vereinigen und heranzubilden. Herr Kammermusikus a. D. Kummer hat sich seit einiger Zeit mit regem Flriße der musikalischen Leitung des Vereins unterzogen, und die Frucht strebsamen Eifers der Mit glieder, denen manche gut geschulte Instrumentalisten zu gehören, zeigt sich bereits in sehr anrrkennenSwerthen Resultaten. Dies bewährte eine gestern im Saale des „Hotel de Gare" vor einem zahlreichen Auditorium stati- gefunde Privataufführung, welche nicht bloS den Spie lern, sondern auch den Hörern Vergnügen bereitete. DaS Programm war mit Geschmack und zugleich zweckmäßig für die musikalischen Mittel des Vereins und deren tüch tige Fortbildung gewählt; die recht befriedigende und gelingend« Ausführung erweckt die Aussicht, daß nament lich auch den hiesigen Singvereinen durch den Orchester verein für ihr« öffentlichen Conerrte bald eine will kommene Unterstützung geboten werden kann. SperirlleS Interesse bei der gestrigen Production ergab eine Sym phonie von Gluck — oder vielmehr eine Ouvertüre auS einer italienischen, der ersten Periode dieses Meisters an gehörenden Oper — und die Ouvertüre zur Oper „Ta- lestri" von der Kurfürsttn Marie Antonie Walpurgi», Gemahlin de» Kurfürsten Friedrich Christian. Letztere Composition, in Haffe'» Styl, bekundet sowohl da» Talent al» da» künstlerisch ernste Streben dieser kunstsinnigen und in geistvoller Kunstausübung sich bethätigendrn Für stin, über welche man in einem Werke von vr. Karl v. Weber ausführliche und intereffantr Mitteilungen Rückmärsche neuerlich sehr viel litten, ist selbstverständlich, und zählt man an Verwundeten und Todten 150. Viele der schwer Verwundeten wurden iu dem drei Meilen von hier entsernten Krzeszowrce' die Leichtverwundeten im hiesigen Lazarushojpital und der Klinik auf der Wcsola untergebrachl. Die durch diesen mißglückten Kampf hart hetaenommenenAufständischen habenden Rückmarsch nach Ojroff nicht mehr antreten können, da Ojzoff heule durch die russische Colonne der Fürsten Bagration bereits besetzt war, sondern schlugen den Weg östlich in der Richtung ge gen SandomirS ein, nm sich mit dem Corps des Langiewicz, welches gegenwärtig bei StaSzoff steht, zu vereinigen." Krakau, Freita,, 29 Februar. Ojzoff ist verbrannt. Rach dem „Ezas" hätten die Russen am 17. Februar StaSzoff angegriffen, wären aber »urückgeschlagen worden und hätten sich gegen Stobnita zurückgezogen. Konstantinopel, Donnerstag, 19 Februar. Die Angelegenheit der Waffensendung ist beendet Sine Schiffsladung Blei und Salpeter wird her- ansgegrbrn, für daS Urbrige Entschädigung ge leistet Alexandrien, Donnerstag, 19 Februar Der Bicrkönig ist nach Konstantinopel abgereist. London, Donnerstag, 19. Februar, Mittag». Der Dampfer „City of Edinburgh" «st mit 913,Alv Dollars an Contanten und Nachrichten aus New- Dork vom 6. d. M. ringetroffen Rach denselben dabrn die Unionisten große Anstrengungen gemacht, Charleston anzugreifrn. Dre Erpedition de» Ge neral» Bank» ist aufgrschobeu worden. Die Con- föderirten baden die unionistischen Kanonenboote bei der Insel Rr. 19 angegriffen, find aber zu rückgeschlagen worden. Der Commandirrnde in Georgia und die Gouverneure von Nordcarolina und Alabama haben da» Volk aufgerufen, in der Vertheidigung deS Vaterlandes forHufahren. Vie Legislative zu New Dork Hut die EmancipationS- Proklamation gebilligt. Die Handelskammer bat daS Vertrauen autgedrückt, daß die Regierung fich verpflichten werde, zur Unterdrückung der Rebellion Hilfe zu leisten. Der uniouistische Dampfer „O.uern West" hat die Blokade von LickSburg forcirt. Wie gerüchtweise verlautete, würde Butler Halleck ersetzen. In New-Aork war am 6 d. Mtt der Cours auf London 173,173^, Goldagio 57'«, Baumwolle flau, 85^—8«. wrllern Berschen mit dem „Edinburgh", dir bis zum 7. d. reichen, haben die Conföderirlrn in einem Seetreffen im Golf von Teras den Unionisten einen Kriegsdampfer von 12 Kanonen abgenommen und infolge dessen den Hafen von Galveston für offen erklärt. In einer Gegenprocl«ifiation der Unionisten wird die ganze Küste von Teras für blokirt erklärt. Die Conföderirten arbeiten an der Befestigung von Richmond. Ihrem Kongresse liegt ein Gesetzentwurf vor, wonach alle Regierungsbeamtcn zwischen 18 und 45 Jahren in das Heer eingestellt und in ihren Rem tern durch kriegsuntüchtige Personen erseht werden sollen. In Washington ging das Gerücht, der Kongreß werde alle Spekulationen auf das Goldagio mit H Procent besteuern. Die Gesetzgebung von Indiana discutirt zwei Vor schläge zur Herstellung des Friedens zwischen dem Nor den und dem Süden. In Veracruz war am 28. v. M. da» Gerücht verbreitet, Mejia habe Doblado geschlagen und 409,099 Dollar» erbeutet. Daß di« Franzosen von der Garnison von Puebla eine Niederlage erlit ten, hat sich nicht bestätigt. Am 28. v. M- be fand fich Forey noch in Orizaba. ES wurde er zählt, in Tampico hätten die Mexikaner Personen, dir den Franzosen behilflich gewesen, nach deren Abzüge gehängt. Dresden, 20. Februar. 'Nicht blos die neuesten Telegramme über den Stand des polnischen Aufflandes lauten ungünstiger für den- findet. * *) Weber berichtet: „Marie Antonie, schon eine vorzügliche Sängerin, als sie mit dem Kurprinzen ver mählt nach Dresden kam, bildete sich unter Anleitung des berühmten Hasse weiter aus, den sie vor allen Com ponisten hochschähtc. Klavier spielte sie mit Virtuosität; auch auf der Laute nahm sie Unterricht bei dem Kam merlautenist Weiß. Aber nicht blos in der Musik, son dern auch als Dichterin zeichnete sie sich aus und erwarb sich hohen Ruf. Ihr größtes poetisches und musikalisches Product ist die Oper „TalestriS" (gedruckt zuerst zu München 1760), deren Tert und Musik von ihr ist und bei Gelegenheit der Festlichkeiten nach geschlossenem Frieden (1763) zur Aufführung kam. Die Hauptprobe fand in den königlichen Zimmern und am 24. August im kurprinzlichen Reithause, wo ein ordentliches Theater errichtet war, die Aufführung statt, bei der Marie An tonie die Hauptrolle TalestriS sang. Der Zutritt war nur den Ministern, Generalen und Hosbeamten bis zu den Kammerherren gestattet. Den Schluß der Vor stellung bildete rin an den König gerichteter Epilog, den Marie Antoni« ebenfalls gedichtet." Noch aus einem andern Werke derselben Komponistin („Der Triumph der Treue. Pastorale"), bei welchem sie aber vielleicht ihre musikalische Autorschaft mit Haffe theilte, hörten wir eine Eopranarie, recht wacker und mit hübscher Stimme von einer Dilettantin gesungen. Der zweite Thril brachte Ouvertüre von Paer zu „Sargin", Arie au» derselben Oper und Mozart'» Symphonie in c, Nr. 6. ') „Marte Antonie Walpurais, Kursürstin zu Sachsen, geb. kalsert. Prinzesfl» tn Vavern. Beiträge tu einer Lebensbeschrei bung derselben von 1>r. K. v. Weber, Ministenalrath, Director des Hauptfiaatsarchiv« in Dresden. 2 Bde. «Als Manuskript ge druck«)". Auch in Fürstenau s .Zur Geschichte der Musik und des Theater» am sächsischen Hose", Bd. 1l. selben, sondern auch anderweitige 'Nachrichten auS Ga lizien melden, daß seit 8 Tagen der Glaube an irgend einen wesentlichen Erfolg der Aufständischen schwächer geworden ist. Die neueste Nummer der „ O st- Deutschen Post" enthält unter der Aufschrift: „Die wahre Lage in Polen" einen Bericht aus Lemberg, der zur Situation nicht unwichtige Aufschlüsse giebt. ES heißt in demselben: „Die Nachrichten aus dem König reiche lauten verzweiflungsvoll. Alle Hoffnung der In surrektion war aus die Zuführung von Waffen gestützt. Wäre es geglückt, nur 50,000 Flinten nach Polen zu bringen, so hätte Rußland «inen furchtbaren Stand ge habt. Die Ausfuhrverbote, welche Preußen und Oester reich erließen, die sorgfältigere Bewachung der Grenze, die nunmehr ringrtreten ist, lassen auch jenen kleinen Schmuggel von Waffen und Munition nicht zu, der an fangs wohl stattgefundrn und die Erwartung auf grö- UM Nachlieferungen rege hielt. Die zu Tode gehetzten Jqsurgentenhaufen wehren sich buchstäblich mit leeren Hsnden. Auch die wenigen Gewehre, die sie besitzen, beßrhen meist aus Jagdbüchsen und alten Flinten. Nur di« kleine Zahl solcher Gewehre macht, daß es nicht an Pulver fehlt; wenn jene sich um etwas vermehren wür dest, dann würde cs selbst an den Mitteln fehlen, sie, zu laden. Bei so brwandten Umständen ist es nicht zu-verwundern, wenn der Zuzug zur Fahne der Jnsur- raytion, der in den ersten 12 Tagen ein bedeutender war, plstzlich wie abgeschnittrn ist, wobei ich nicht den Zuzug ach» unserm Lande meine, sondern den aus den Städten im Königreiche selbst. Nicht als ob der Enthusiasmus für den Kampf abgenommen hatte; aber die Mittel, ihn zu isührrn, fehlen vollständig. Der polnische Student, der einen Karabiner, einen Säbel sich zu verschaffen Wi^te, ist sicher nichr zu halten gewesen; aber mit dem Stocke in der Hand alLrinziger Waffe gegen die russi sch«« Regimenter zu fechlen, erscheint selbst der Jugend als ein tolles Unternehmen. Es ist bewundernswürdig, wa- die wenigen Haufen leisten, die den Muth haben, daS Feld zu behaupten. WaS aber nützt der tollkühnste Muth auf die Länge, wenn ihm daS nolhwendigste Ma terial zum Kampfe mangelt? Der Widerstand, den das russische Gouvernement der Insurrektion entgegensetzt, ist daher zur Stunde mehr darauf berechnet, die Städte und größern Flecken zu bewachen, als die Insurgenten auf- zusuchen. Es scheint vielmehr ei» Losungswort bei dem selben zu sein: die Wirkungen abzuwartrn, welche Hun- go^KLlte und Krankheit unter den Unglücklrchen Her vorbringen werden, die der Recrutirung sich entzogen. ES starrt Jedem das Blut zu Eis, wenn man an das endliche Schicksal der 8000—10,000 Unglücklichen denkt, die hochgerechnet jetzt die ganze „Jnsurrectionsarmee" bilden. 70 junge Leute, welche die österreichische Grenze „bei Zolkieff nach Russisch-Polen hin passirt hatten und zurückgekehrt waren, wurden heute unter Husarenescorte hier (in Lemberg) eingebracht. Sie erzählen schauerliche Dinge von den Leiden, die sie auf ihrem Zuge na<b der Grenze, sowie in Russisch-Polen selbst zu ertragen und auszustehen hatten. Mit 6, sage 6 Kreuzern täglichem Solde, ohne die nöthige Nahrung, Kleidung und Equi- pirung — man kann sich ihr hartes Loos leicht denken. Und wenn nicht die Unterstützung einzelner Menschen freunde und die Freigebigkeit so mancher patriotischer Gutsbesitzer ihnen beigesprungen wäre, sie wären nahezu verhungert. Waffen, Pulver, Alles fehlte ihnen, ja so gar Stiefel; die ihnen in Lemberg mitgcgebenen waren längst dahin. Sie hatten eben über die russische Grenze in das Innere Polens hinein sich gewagt, ohne auf Ko- sakenhaufeu zu stoßen, und waren auch schon einige Mei len weit vorgcdrungcn, als der oben geschilderte Mangel an Geld und allem Röthigen, die Leiden und Strapa zen, die Mühen und Drangsale, die ihrer noch im Hin tergründe harrten, die plötzlich eingetretene Kälte sie zur Umkehr nöthigten und den heimathlichen österreichischen Boden dem unwirrschrn Rußlands vorzuzirhrn bewogen. Es sind dies größtentheils junge Leute von 14 bis 18 Jahren; Studenten finden sich in dieser Liste nur wenige; die meisten gehören den niedern Volksklaffen an. Die Abenteuer dieser Emigranten bilden hier das Tagesge- Möge der Orchester - Verein seinem musikaliscb erfreu lichen »nd schätzcnswerthen Ziele mit stets einigem Eifer, ausdauernder Liebe zur Sache und wahrem Kunstsinn zustreben. C. B. O Budisfin, im Februar. Seit dem 1. Januar d. I. erscheinen sechs wendische Zeitschriften — eine mehr als im letztvrrflossenen Jahre — theilS hier, theils auswärts. Diese sind: 1) „SerbSke Nowiny", wendisch-politische Zeitschrift unter der Redaktion von Herrn Schmaler» wöchentlich einen Bogen ; 2) „CasopiS", wissenschaftliche Zeitschrift des wendischen Gildungsver- eins unter der Redaktion des Herrn Progvmnasialdirrctors I. Buck in Dresden, jährlich zwei Hefte; 3) „Luzican" — der Lausitzer, monatlich ein Heft, belletristisch« Zeitung, unter der Redaktion deS Herrn Domvicar Hornik; 4) „Mis- sionSki Posol" — der Missionsbote für evangelische Chri sten, monatlich ein Bogen, redigirt vom Herrn r. Richter in Kotitz; 5) „Katholski Posol", religiöse Zeitschrift für katholische Christen, monatlich ein Bogen, redigirt vom Herrn Domvicar Hornik, und 6) „BramdorSki srrbSki Casnik ---- preußische wendisch-politisch« Zeitschrift im niederlausitzer Dialekte, redigirt von Hrn. Pranke. Diese letztere erscheint in KottbuS, Nr. 4 in Hoyerswerda, die übrigen hier in Budisfln. Noch ist der Wunsch nach dem Erscheinen einer wendischen landwirthschaftlichen Zeit schrift, klagt der „Luzican" in seiner 1. Nummer d. I., bi» jetzt nicht in Erfüllung gegangen, doch hegt rr die Hoffnung, daß auch die» nicht mehr in weiter Ferne stehen dürste. Theater. Die Patti, di« berühmte „Etoile" de» diesjährigen italienischen OpernhimmelS, trat am 16. d. M. zum letzten Mal« in Pari» auf und reist nun nach Wien. Sie hat, die Vorstellung in kompisgne mit inbegriffen, spräch.' Der Anblick di:'cr Unglücklichen ist nicht ge eignet, zu neuen Zuzüge« auzuregen, und unsre Jugend beginnt einzusehen, daß ihr Smolka wohl gerathen habe, als er auf ihr Befragen von einer Brthriligung ihnen ab redete. Ich wiederhole Ihnen, der Aufstand wird ge genwärtig als eine verlorene Sache betrachtet, und man ist gefaßt, daß in Rußland eine furchtbare Reaktion ge gen dir Polen im Schilde geführt wird." Die französische Presse erklärt sich mit der größten Lebhaftigkeit gegen die preußisch-russische Konven tion. Selbst die legitimistischen Blätter machen keine Ausnahme. Die„Opinion nationale"und„Si«cle" wiederholen ihre Aufforderung an den Kaiser, der pol nischen Insurrektion eine hilfreiche Hand zu reichen. Ersteres Blatt bemerkt, daß die französische Politik nur rin Mit tel habe, den bedauerlichen Eindruck zu verwischen, den die Erklärung des Herrn Billault, daß nutzlose Worte und vergebliche Proteste nicht wieder 15 Jahre hindurch wiederholt werden dürften, auf die öffentliche Meinung gemacht habe. Was man von der Regierung fordere, waS man von ihr erwarten könne, sei, daß sie an die Stelle vergeblicher Proteste wirksame Proteste, an die Stelle nutzloser Worte ernstliche Schritte setze.— Das „Jour nal des D«bats" spricht sich in einem Artikel über das Uriheil gegen die Adelsmarschälle von Podolirn aller dings gemäßigter aus. Es sagt nämlich unter Anspie lung auf die kürzlich vom Kaiser ertheilte Adreß antwort: „Welchen edlern Gebrauch könnte Frankreich heute von seinem „legitimen Einfluß auf Beförderung von Gerechtigkeit und Fortschritt" machen, als wenn es in St. Petersburg und in Berlin, nach dem Maße und in der Zurückhaltung, wie die Umstände sie erheischen, rin freundschaftliche» und dringliches Wort für Polen vernehmen ließe ?" — Bemerkenswerth ist auch die Haltung des „Moniteurs": Das amtliche Blatt hat aller dingS Nichts gesagt, das einer direkten Meinungsäußerung der Regierung ähnlich sähe Dagegen hat dasselbe Aus züge aus Artikeln deutscher Blätter mitgetheilt, welche in ziemlich heftigem Tone die preußische Intervention angreifen. Die preußische Convention mit Rußland ver anlaßt die „Times" zu einem außerordentlich heftigen Artikel, der also schließt: „Gewiß ist, daß eine preußi sche Intervention alle Svmpathie, die im englischen Volke noch für diesen Staat vorhanden ist, auslöschen würde. Wenn dies der Zweck ist, zu dem Preußen als Macht besteht, dann werden wir Engländer jeden NnglückSschlag, der dir preußische Monarchie treffen sollte, ohne Bedauern ansehen. Aber wir können es nicht glauben, daß eine solche Intervention stattfinden wird. Wir hoffen, daß die Kammer noch nicht so völlig ohnmächtig ist, um sie nicht zu hemmen, und die Ueberzeugung hervorzurufen, daß Deutsche wie Polen dasselbe Interesse haben, daß das Unternehmen nicht zur Ausführung gelange." — Es scheint überhaupt, al- wenn die drohende preußische In tervention in der englischen Presse den Polencifer sehr geschärft hätte. Fast alle andern Blätter sind derselben Ansicht wie die „Times". In Korrespondenzen aus Wien und Berlin, aus Paris und Turin, in Zuschrif ten an die Herausgeber und Leitartikeln giebt sich überall eine lebhafte Svmpathie für Polen kund. Tageszeschichtt. Dresden, 20. Februar. Das erschienene 2. Stück des Gesetz- und Verordnungsblattes für das Kö nigreich Sachsen enthält: Nr. 2) Dekret wegen Geneh migung einer öffentlichen Anleihe des Njede rwür sch- nitz-KirchbergerSteinkohlenactienvereins, vom 9. September 1862; Nr. 3) Dekret wegen Genehmigung einer öffentlichen Anleihe der Orlsniher Bergbau gesellschaft, vom 11. December 1862; Nr. 4) Dekret wegen Bestätigung der Statuten des Lugauer Stein kohlen» bbauvereins Westfalia, vom 11. Decem- ber 1862; Nr. 5) Dekret wegen Bestätigung der Statu ten des Creditverrins zu Buchholz, vom 17. De- cember 1862; Nr. 6) Dekret wegen Bestätigung der re- diesen Winter nahe an 100,000 Frs. ersungen, den Er trag verschiedener Arien in Abendgesellschaften rc. nicht gerechnet. Für ihre Mitwirkung in einer musikalischen Soiree bei den Herren Perreire z. B. forderte und er hielt sie 2500 Frs. * Wie wir unsern Lesern bereits mittheilten, sind seit Anfang d. I. Wieck's „Jllustrirte deutsche Gewerbrzeitung" und 0c. Kerndt'» „Polytechnische Centralhalle" zu einem unter vr. O. Dammcr'S Leitung bei W. Baensch in Leipzig erscheinenden Unternehmen vereinigt. Die Wieck'sche „Gewerbrzeitung" hat nun mehr eine 27jährige Wirksamkeit hinter sich und ist be müht, durch Vereinigung der tüchtigsten Mitarbeiter, durch sorgfältig ausgeführte Holzschnitte und Musterbrilagen, durch auszugsweise Benutzung der übrigen technischen Zeitmigen sich das alte Rrnomm^ zu erhalten. Das Januarheft enthält unter verschiedenen interessanten Ar tikeln und Mitthrilungen über Sewrll's Dampfpumpe, über Zuckrrindustrie (nebst Probe), über Ventilation u. Erleuchtung von Gebäuden, Verschiedenes über Zucker fabrikation, über Patentwesen von 9,-. Rentzsch, eine neue Milchprobe, über Sägeblätter ohne Ende, über die Humboldtverrine, über Letternsetzmaschinen, eine Noten druckmaschine, über einen Etagenrost, über Dampfpflügt, über Drainröhren und Hohlsteinpreflen, Muster eine neuen Teppichstoffes (auS Stroh und Leinengarn) und viele kleine Mitthrilungen. Don München au» werden durch Ernst Förster die Colectanern Jean Paul'» zum Verkauf ange boten. Dieselben sollen nahe an 50 starke Bänd« be tragen. Es wäre zu wünschen, daß die Sammlung von einer öffentlichen Bibliothek erworben würde, wa» einen gelegentlichen Einblick von Privaten nickt aussckließrn würde.
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