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Dresdner Journal : 16.01.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189901167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18990116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18990116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-01
- Tag 1899-01-16
-
Monat
1899-01
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Journal : 16.01.1899
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189N. ^12 Montag, den 16. Januar abends. 2t» Amtlicher Teil I)r. vodtl. 427 38S 175 Nichtamtlicher Teil Kunst und Wissenschaft Am 13. d eine Reih« von Schleusen werden die werde« »rang lei» immer! vielleft nie. Verein für Erdkunde. Mt« sprach im Dresdner Verein für Erd« Hr Graf Krockow v Wickerode über Srueunungea, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. SO,695.63 81,800 - Schiffe, Dampfer wie Segelschiffe, auf der einen Seite hinauf gehoben und auf der andern Hinabgelaffen, wobei die Aufmerksamkeit der Fahrgäste besonder« dem Umstande zugelenkt wird, daß sie andere Schiffe entweder über sich ch einen künstlerisch beachtenswerten Erfolg, der rückwirkend« Kraft auf di« in Berlin bi« Das Ergebnis der Militärbebatte im Reichstage wird auch von der „Nordd. Allg. Zta." nach dem Ge samteindrucke als ein recht günstiger bezeichnet. Einer Io«. s«n- lkker Gesuche sind nebst den erforderlichen Beiwgcn bi« zum 30. Ja nuar bei dem Königl. Bezirksschulinspektor für Leipzig II schulrat Zimmlrr einzurcichen; — die neubegründete unter Kollatur de« KSnigl. Ministerium« de« Kultus und vffentlichen künde zunächst eine von ihm vor etwa 20 Jahren unternommene Reise nach dem südlichen Norwegen, wobei er besonder» der stark zerklüfteten Küste und de« Umstande« gedachte, prinzipiellen Opposition begegnete die Vorlage im wert erachte, aber von ihrer Erreichung nicht die Zu- Grunde genommen nur bei der Sozialdemokratie, wenn auch der Standpunkt, den die Freisinnige VolkS- partei durch den Abg. Richter bekunden ließ, der I« lekvvuvx >. va»U« o» ^uo- a: Lurr-, sberaiod- o Kains ev mvä, ^o- >8 von e. doiver tlicdou »tiou sckürtdi- ä »uk U« vom rLveton s Lro 0«r üis men 2u- r l kr»ndo Tagesgeschichte. Tres-eu, 16. Januar. Ihre Majestäten der König und die Königin besuchten den gestrigen Vormittagsgottesdienst in der katholischen Hoskirche und kamen nach demselben ins Residenzschloß, wo selbst Se. Majestät der König mehrere Herren vom Zivil in Audienz empfingen. Nachmittags 5 Uhr nahmen Beide Königliche Majestäten an der Familientafel bei Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen und Ihrer Kaiser!, und König!. Hoheit der Frau Prinzessin Friedrich August im TaschenbergpalaiS test. Abends wohnten Aller- höchstdieselben der Ausführung des v. Mostrichen Schwanke- „Der Bibliothekar" ,m Schauipielhause bei. Im Laufe des heutigen Vormittags nahmen Se. Majestät der König Vorträge der Herren Staats- Her unbeachtet gebliebenen Opern Chabrier» sein wirb. Der (I8S4) im besten ManneSalter verstorben« Ton- dichter gehört zu den anziehendste« Erscheinungen unter den jüngeren schaffenden französischen Musikern Seine auf der Dresdner Hosbühne in den achtziger Jahren un gemein glücklich daraestellte Spieloper „Der König wider Willen" erwies ei« fein geartete« liebenswürdige« Talent, da« sich über den geistreichen beweglichen Konversations ton hinaus zu au»druck«voller Wärme und poetischer Kraft zu erheben vermochte. Diese letzteren Eigenschaften läßt un« da« am Sonnabend zum ersten Male der Bühnen darstellung zugeführte Fragment erkennen, nur erscheint Chabrier« Tonsprache hier viel nervöser, in den Formen unter dem Einflüsse der Dramatik Richard Wagner« ge- l ockerter al« vordem Die Vorherrschaft de» in symphonischer Breit« dahinflutenden Orchester« wird im Verlaufe de« langauSgesponnencn Akte« zu Ungunsten der gesanglichen Individualisierung immer fühlbarer; nur an verhältnis mäßig wenigen Stellen gewinnen die Singstimmen selbst ständige Bedeutung Man bedauert die« umsomehr, al« der Tondichter, wie der erste, in zart-lichten Farben gehaltene Seefahrer-Chor (hinter der Scene) und ein glanzvoller Hymnus an Ero« beweist, au« dem Gesangssatze meister haft« Wirkungen zu ziehen versteht Der Reichtum de« Orchester« an treffend charakterisierenden Zügen, an eigen artiger Kunst de« Satze« wie Schönheit de« Kolorit« ist außerordentlich und fesselt de« kunstverständigen Hörer unablässig, aber für den eigentlichen Bühnenvorgang ver mag er sich absolut nicht zu erwärmen Danach ist die Behandlung de« au« Goethe« „Braut von Korinth" ge schöpften Stoffe« nicht angethan, abgesehen davon, daß die lediglich auf die Exposition beschränkt gebliebene Handlung zu keinem Höhepunkt de« dramatischen Interesse« führen kann Für die Liebe«scknen zwischen dem jungen Korinther Hyla«, der für die Braut Schätze in der Fremde gewinnen will, und Bristi«, di« der von religiösem Wahne befallenen Mutter ihre Liebe opfert und sich zur Braut de« Himmel« erklären läßt, hat Chabrier die am unmittelbarsten erfassenden Töne ge- Ee Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Bezirk« - Telegraphen - Inspektor bei der Staatseisenbahnverwaltung Beyrich in Chemnitz da« Ritterkreuz 2. Klasse vom Verdienstorden zu verleihen. Bekanntmachung. Die „Schweizerische National - Versicher ungs-Gesellschaft" in Basel, welche an Stelle der Transport-Versicherungs-Gesellschaft „Neuer Schwei» zerischer Lloyd" in Winterthur getreten ist, ist zum Betriebe der Transport-, Unfall-, Haftpflicht-, GlaS-, Einbruch- und Diebstahls-Versicherung im Königreiche Sachsen mit dem Sitze in Dresden zugelassen worden. Gemäß 8 6 der Verordnung vom 16. September 1858 wird dies hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Dresden, den 9. Januar 1899. Ministerium des Innern, Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. daß damal« bereit« di« Engländer da« Land in solcher Zahl besuchten, daß dessen Bewohner, soweit sie von den Fremden abhängig waren, sich die englische Sprache an eigneten und die früher sehr billigen Preise bedeutend ge» stiegen waren Einen besonderen Reiz bot dem Reisenden die von Gotenburg au« unternommene, jetzt mehr in den Hintergrund getretene Fahrt durch den Trollhättakanal, mittel« dessen di« bekannten Trollhättafälle umgangen 2650 M. einschließlich de« WohnungSgeldeS. Bom l. Januar 1900 ab soll «ine weitere Ausbesserung dieser Staffel erfolgen. Gesuche sind nebst den erforderlichen Beilagen bi» zum 30. I, nvtigen SchiffSauSrastungSgrgenstände verpflichtet werden soll. Die Wetten hiung dieser Berhandlungen kann erst erfolgen, nachdem die Borarbeiten für den Hafenbau in vollem Um fange beendet sind und die Pläne vorliege» Inzwischen ist die Ausführung des Hafenbaues bereits einer Privatbaufirma übergeben worden. Wir möchten jedoch an die hier gegebenen Darlegungen noch einige Erwägungen anschließen, die wir in der „Allg. Marine-Pol. Corr " finden. In hervorragendem Maße dankbar ist es zu be grüßen, daß der Privatindustrie in Kiautschou der weiteste Spielraum und die Möglichkeit einer nutz bringenden Kapitalsanlage überlasten werden soll. Wir sind stet- davon überzeugt gewesen, daß die Er werbung von Kiautschou für die handelspolitische Er schließung von Schantung von entscheidender Bedeut ung sein kann, und diese Ueberzrugung ist auch unsern Wettbewerbern auf dem Weltmärkte mit derselben Dringlichkeit aufgegangen. Daß diese handelspolitische Erschließung nur durch Eisenbahnen geschehen kann, liegt auf der Hand. Aber auch dann wird es eine verhältnismäßig geraume Zeit nehmen, bis der Wider stand der chinesischen Behörden und Einwohner gegen alle Neuerungen auch auf handelspolitischem Gebiete überwunden sein wird. Etwas anderes aber giebt eS, wodurch unser Hafen von Kiautschou zum wich tigsten BerkehrSmittelpunkt nicht nur für die Nord provinzen Chinas einschließlich deS Golfs von Pet schili, sondern auch für die Mittel Provinzen, für Korea und sogar für Japan werden kann: das ist die Ausbildung von Kiautschou zu einem Kohlenhafen ersten Ranges. Die Untersuchungen der Schantung Kohle haben ihre vollkommene Brauchbarkeit und ihren hohen Wert ergeben. Derjenigen Nation wird in Nordchina die führende Stellung zufallen, welche diese Kohlenschätze zuerst an die Küste schafft und einen Kohlenhafen eröffnet. Wir haben das nächste Anxecht darauf und die beste Gelegenheit hierzu. Aufgabe des deutschen Unternehmungsgeistes wird es sein, so schnell wie irgend möglich mit Eisenbahnen an die Kohlen heranzugehen und Kiautschou zum Stapelplatz zu machen. Die gesamte, mittels Dampfes betriebene Schiffahrt für den Norden OstasienS wird sich dann von selbst in Kiautschou zusammenfinden, insbesondere, wenn neben den Depot- erstklassiger Kohle genügend Werst- und DockSanlagcn für Schiffe vorhanden sind. Daß unfere Wettbewerber, ins- befondere England, diese Thatsache anerkannt haben, wird durch das einmütige Bestreben in der englischen Presse bewiesen, die durch alle möglichen Alarm nachrichten aus Schantung versucht, das deutsche Kapital von den Eisenbahn- und Bergwerksanlagen so lange abzuschrecken, bis dem englischen Unternehm ungsgeiste die Eirichtung eines Kohlenhafens im Golfe von Petschili in englischem Besitz gesichert er scheint. Such m vl« K irntatar yaoen. VoUcavs v>e Herren Paul (Lothair Macdonald), Müller (Macdonald), Ge bühr (Robert, Bibliothekar) und Schubert (Schneider Gibson) stellen ein Quartett von komischen Figuren hin, da« die Wirkung der Situation«- und Verwechslungslomik wesentlich erhöht und auch den abgegriffensten Meidingern noch schöne Achtung«erfolae verschafft E« heißt zwar schon im Studentenliede: „Ungeheure Heiterkeit ist meine« Lebens Regel", aber man erfährt erst bei solcher Gelegen heit, wie wenig dazu gehört, besagte Heiterkeit zu wecken. A St. Unterrichts stehende dritte ständige Lehrerstelle an der Kirch- schale zu Cunewalde. Einkommen 1200 M. und freie Wohnung. Bewerbungen um diese Stelle sind unter Bei- sägung sämtlicher Prüfung»- und AmtSsührungSzeugniffe bis zum 2l. Januar an den Königl. BezirlSschulinspektor Bach zu Löbau i Sa zu richten; — die unter Kollatur des Königl. Ministerium» deS Kultus und öffentlichen Unterrichts stehende zweite Lehrerstelle zu Beiersdorf. Einkommen 1200 M., 72 M. für Ueberstunden und freie Wohnung, auch steht die Gewährung einer Vergütung für Bertretung im Kirchendieoste in Aussicht. Bewerbungen sind mit sämtlichen BmtSführungS- und PrüsungSzeugniffen, denen auch da» Zeugnis über die Musikprüsung beizusügen ist, bis zum 21. Januar an den Königl. BezirlSschulinspektor Bach zu Löbau i. Sa. zu richten; — die zweite ständige Lehrerstelle in ClauSnitz. Kollator. die oberste Schulbehörde. Einkommen: 1000 M , 200 M vor- auSgewährte Alterszulage, 72 M sür FortbildungSschulunter- richt, 72 M. sür Heizung und freie Wohnung im Schulhause. Gesuche sind bi» zum 31. Januar an den Königl. B«zirk»schul- inspektor Schulrat vr. Winkler in Freiberg einzureichen. Zur ^utwickelung von Kiautschou. Die dem Reichstage zugegangene Denkschrift über die Entwickelung von Kiautschou enthält über den Hafenbau und die Werftanlagen einige Aus führungen, die dem allgemeinen Interesse der deutschen Industrie und des deutschen Unternehmungsgeistes nahegelegt werden müssen. Es heißt in der Denk schrift: Da» Borhandtnsein tinrr geeigneten HasenverbindungS- anlage ist die Borbedingung sür eine energische wirtschaftliche Entwickelung von Kiautschou Um aus letztere ständig den nötigen maßgebenden Einfluß auSüben zu können, muß da« Gouvernement in den Besitz de« Zugänge» zu dem Pachtgebiet und damit auch zu dem Hinter land« selbst, also im Besitze de» HasenS sein, deshalb auch die eigentlichen Wasserbauten, wie Molen und Kaimauern, auS- sühren Dahingegen ist es «rsorderlich und angängig, den ge samten Hasenbetrieb, die Ausstattung der Kaimauern mit Gleisen und Krähnen, die Beleuchtung deS Hafens und seine Ver- sorgung mit Kraft, die Herstellung von Verlade-Vorrichtungen sür Kohlen und dergleichen an Privatinteressenten zu üder- gebc«, die in der Lage sind, den an sie herantretenden beson dere» Anforderungen schneller und billiger nachzulommen, al» es die Behörde zu thun vermöchte. Für die Anlage de» Hafens ist da- Innere der Kiautschou- Bucht auSersrhen. Ein Stromschlauch von genügender Tiefe sichert die jederzeitige bequeme Einfahrt in den zu fchaffenden Hafen, der durch einen Wellenbrecher von Womans Island nach dem Festlande abgegrenzt werden soll. Die Ausstellung de« HasenbaueniwurfeS erfordert umsang- reiche Vorarbeiten. Neben Wafferstand- und meteorologischen Beobachtungen sowie neben ausgedehnten geodätischen Auf nahmen und Peilungen ist namentlich die zeitraubende Aus führung zahlreicher Bohrungen nötig, weil unter der vor- hund.nen Alluvialschicht von größerer und geringerer Mächtig keit Fel» ansteht und für die Eutwurf-arbeitea, um Sprengungen im größeren Umfange zu vermeiden, die genaue Ken itni» der wechselnden Höhenlage de» Fel» erforderlich ist. Nachdem diese Vorarbeiten durch die zweimonatliche Regenzeit eine fast vollständige Unterbrechung erlitten hatten, sind sie seitdem mit allen versügbaren Kräften und Mitteln wieder im Gange und e» steht eine solche Förderung derselben zu er warten, daß der Hasen bauplan im kommenden Frühjahr fertig- gestellt sein wird. Inzwischen ist ein Teil de» für die In angriffnahme der Hasenbauten nötigen BauinventarS bereits nach Kiautschou zur Absendung gelangt. Die größeren Bau- arbciten können also im Frühjahr 1899 gleich nach Beendigung der Voruntersuchung in Angriff genommen werden Ein wichtiger, unbedingt erforderlicher Bestandteil dcS HasenS für die Handel-- und Kriegsflotte ist eine Werft - anlage zur Ausführung von SchiffSreparaturcn jeder Art. Da die Werkstätten einer Wertt auch für die Ausbesser ungen und Umbauten an den Bauarbeitsmaschincn, ferner für die zukünftigen Eisenbahnballten und für die Ausführung von industriellen Anlagen aller Art von höchstem Wert sein werden, so ist ihre baldmögliche Einrichtung erwünscht AuS der Erwägung, daß ein Plivatetablissement den vielseitigen kaufmännischen und technischen Ansonderungen dritter, privater Auftraggeber schneller und vielfach auch billiger nachzukommen vermag, als ein StaatSinftitut, sind wegen Uebernahme von Bau und Betrieb der Werftanlagc vorbereitende Verhandlungen mit verschiedenen Großuuternrhmungen gepflogen worden. Da für die Weist nötige Hafenterrain soll der betreffenden Gesell schaft für eine längere Reihe von Jahren zur Verfügung ge stellt werden Um dieser von vornherein ein gewisse- Maß von Arbeit zu sichern, soll ihr die Ausführung von Repara turen an sämtlichen Kriegsschiffen der cstasiatischen Station gegen v.rträglich festgesetzte Löhne und Materialpreise über geben werden, wogegen sie zur Au-führung der Bau- und Be- trirb-anlagen in dcm auch für größte Schiffe ersordeilichen Umsanq und zur Beieithaltung der für die Kriegsschiffe Oper Briftis von E. Chabrier. ^V. Au» Berlin wird un« geschrieben: Eine unvoll endete Oper aufzuführen, bleibt unter allen Umständen ein Wagnis, das seine Rechtfertigung in dem hervor- ragenven Kunstwerte de« Fragments finden mag. Zur Einführung eine« dramatischen Komponisten empfiehlt sich die Darstellung eine« abgeschlossenen Werke« al« der nächste und gangbarste Weg. Die Leitung der Berliner Hofoper hat den unbequemeren gewählt und Emanuel Chabrier, dessen „Gwendoline" und „König wider Willen" über namhafte deutsche Bühnen gegangen sind, durch den einzigen vollendeten Akt seiner Nachlaßoper „Bris«i«"zu ehren gesucht Man errang damit keinen lauten, stimmung zu der Vorlage abhängig machen werde. Die Stellungnahme der Parteien ergiebt sich zwar nicht au- gleichartigen Motiven, die Wirkung geht indessen jedenfalls dahin, daß die Frage der zwei jährigen Dienstzeit aus der Reihe der Faktoren, die auf das Schicksal der Vorlage einwirken können, auS- scheidet. Damit ist der Boden sür eine völlig objektive Beurteilung der Militätvorlage gegeben, und man wird die Hoffnung des KriegSministerS teilen dürfen, daß eS in der Kommission wie später im Plenum zu Beschlüssen kommt, die zum Heile de» Vaterlandes und drr Armee gereichen. Bei »er fiskalischen Hochbau-Berwaltung ist ernannt worden: Lange, früher Bauschreiber, als Expedient bei dem Landbauamte Plauen i B. Bei der Post-Verwaltung sind ernannt worden: Döring, Gemeindevorstand, al« Postagent in RöhrSdorf (Bez. Chemnitz); Meier, Schuhmachermeister, zeither PofthülfSfiellen- Inhaber in Ober-Schmiedeberg, al- Postagrnt in Steinbach (Erzgebirge). Im EeschäftSdereiche de« Ministerium» »e» Kultus un» öffentlichen Unterricht». Zu besetzen: Zu Ostern d. I».: die erledigte fünfte ständige Stelle und die vorbehält lich der Genehmigung der obersten Schulbehörde neu zu be gründende sechste ständige Stelle in Oetzsch bei Leipzig. Kollator: da» Königl. Ministerium de» Kultus und öffentlichen Unterricht» Einkommen: 1300 M. JahieSgehalt, einschließlich de» WohnungSgeldeS im Betrage von 300 M. Mit dem er füllten 25. Lebensjahre erhöht sich der Gehalt aus 1150 und steigt al-dann in 3jährigen Perioden bmal und in 5jährigen Perioden 3 mal um je 150 M. bi» zum Höchstgehalte von unter der delebenven und fem abwägenden Leitung de« neugewonnenen Kapellmeister« Richard Strauß geriet vor züglich und wurde durch eine ungemein malerische Jnscene unterstützt In den Hauptrollen, die eine vollendete gesangliche Wiedergabe durch da« Bewegen der Stimme in anstrengend hoher Lage erschweren, er füllten Hr Grüning (Hyla«) und Frl Hiedler (Brifti») im wesentlichen durchaus die Ansprüche de« Tondichter« Von ausgezeichnetem gesanglichem Eindrücke war die in psalmodierender Weise charalurttnsch hervortretende Figur de« Katecheten durch den jugendfrischen Baritonistea Hrn Hoffmann. Die Orchesterleistungen boten einen wahren Genuß Der Neuheit folgte Bierbaum - Thuille« poesieoolle« Bühnenspiel „Lobetanz", zweifellos di« glück lichste Bereicherung de« Berliner Opernrepertoirs im letzten Jahre Königl. Schauspielhaus. — Am 1S. d Mts.: „De. Bibliothekar." Schwank in vier Akten von G v Moser (Neu einstudiert.) Der Spaß ist selten und teuer geworden in der ver zweifelt ernsthaften Gegenwart. Und so darf e« un« nicht Wunder nehmen, daß man zu den älteren und bewährten Späßen zurückgreift und die Probe macht, wie weit deren Anziehu.rg«lrast denn noch reicht. Dagegen ist auch nicht« zu erinnern, al« daß bei Schwänken in der Art de« Moserschen „Bibliothekar«" im Laufe der Jahre der schwache Schein des Leben« sich mehr und mehr ver flüchtigt und die Linien der Karrikatur immer sHärfer und stärker hervsrtreten Die Kunst der Regie, d»e ein englische« Landhau« mit allem Erforderlichen au«stattet und mit fuch«jagenden Squire« in roten Jagdkostümen be völkert, vermag daran nicht« zu ändern und obschon die harmlosesten Scherze bi« auf da« wiederholt an eine junge Dame gerichtete Verlangen Lothair Macdonald«: „Bitte, schenken Sie mir noch einmal ein, mein Fräulein", immer noch am meisten belacht werden, so macht sich doch in der ganzen Darstellung ein Zug zum Aufträgen und Auf- yöhen geltend, der zuletzt zur Grenze de« Möglichen führen muß. Da« Zusammenspiel ist dabei flott und frisch, man merkt, daß die Darsteller mit diesem leichten Spiel nicht bloß die Zuschauer, sondern auch sich selbst vergnügen Die, welche, wie Hr. Eggerth (Mars- lanv), Hr. Dettmer (Leon Armadale) und selbst Hr. Renö (Harry Marsland) Halbweg« ernsthafte Rollen zu geben haben, sind minder gut daran, al« die Damm Frl. Tromm«dorff (Edith Mar«land), Frl. Ga«ny (Eva Webster) oder gar Frau Wolff (Sarah Gildern, Gouvernante) und Frl Schendler (Krau Dikson), die Gestalten vorfahren, di« schon einen Wirkung nach wegen der Verneinung aller wichtigeren Forderungen des Gesetzentwurf« nur wenig von einer solchen entfernt ist. Schon im Tone machte sich ein Unterschied zwischen den jetzigen Verhandlungen und denen über frühere Militärvorlogen bemerkbar: die Opposition der Sozialdemokratie selbst bewegte sich in ruhigeren Bahnen. Nicht zum wenigsten ist da- ein Verdienst deS AriegSmimster- v. Goßler, der die Be ratung mit einer Darlegung des Ziele- und der Wege der Vorlage, ihrer Notwendigkeit und ihrer Vorteile einleitete, die von vornherein eine ganze Reihe von Einwänden beseitigen mußte, deren sich die Oppo sition bisher in der publizistischen Erörterung deS GesetzentwursS bedient hatte. Bezeichnend sür die Schwäche der Opposition ist der Umstand, daß der Abg. Bebel über bez. gegen die Vorlage selbst so gut wie nichts vorzubnngen wußte, sondern sich darauf beschränkte, da» altgewohnte Loblied auf daS Miliz system zu singen und den „Militarismus" in Bausch und Bogen zu verurteilen. Auf die gelungene Ab fertigung, die sich der sozialdemokratische Wortführer auf Grund seiner eigenen früheren Elaborate von seilen des KriegsminislerS v. Goßler gefallen lasten mußte, fand er kein Wort der Entgegnung. Von allen Parteien, mit AuSi ahme der Sozialdemokratie und der Freisinnigen Volkspartei, wurde anerkannt, daß die Vorlage auf dem Gebiete der Organisation der Armee nur die Konsequenzen der früheren Be willigungen ziehe. Weiterhin wurde aber auch aner kannt, daß die Heeresverwaltung die Pflicht habe, diese Organisation auf der Höhe der Anforderungen zu halten, welche die Sicherheit des Vaterlandes erheischt, und daß diese Pflicht durch die Vorgänge der jüngsten Zeit auf dem Felde der internationalen Politik keine Abschwächung erfahren habe. An Einzelheiten der Vorlage und ihrer Forderungen wurden wohl von verschiedenen Seiten Ausstellungen gemacht, auf der Grundlage aber, die durch diese Billigung des Grund gedankens und de- Hauptzieles der Vorlage gegeben ist, dürste sich unschwer eine Verständigung der gesetz geberischen Faktoren erzielen lassen. Die verbündeten Regierungen haben durch ihre Vorschläge bezüglich der Durchführung der Forderungen der Vorlage be wiesen, daß sie auf die Finanzkraft de- Reicher jede nur mögliche Rücksicht nehmen. Ernstlich ist daher auch in den Debatten ein Zweifel an der Möglichkeit, die finanzielle Seite der Angelegenheit ohne Schwierig keit zu regeln, nicht aufgetaucht. Außerordentlich beachtenswert ist, daß die Frage einer dauernden gesetzlichen Festlegung der zweijährigen Dienstzeit nach den Beratungen vom Donnerstag und Freitag als aus der Erörterung der Vorlage fast gänzlich ausgeschieden zu be trachten ist. Wenn man sich entsinnt, welchen Umfang die Erörterung über diesen Punkt in der Presse an genommen hatte, und wenn man sich erinnert, wie eifrig man von verschiedenen Seiten bestrebt war, diese Frage gewissermaßen zum Angelpunkte für die Ent scheidung für oder gegen die Vorlage zu machen, so wird man darin nur eine hochbefriedigende Verein fachung der Situation und eine erfreuliche Verbesserung der Aussichten der Vorlage erblicken können. Auch hier haben zweifellos die eingehenden Erläuterungen deS KriegSministerS eine erhebliche Wirkung aus- geübt. Die Parteien der Rechten und die National- liberalen hatten eS von,vornherein abgelehnt, diezwei jährige Dienstzeit zur Zeit dauernd gesetzlich festzu legen; auch die Freisinnige Vereinigung hat diese Forderung fallen lassen und daS Zentrum hat durch den Abg. Frhrn. v. Hertling deutlich genug betont, daß es eine solche Festlequnq an sich zwar sür wünschens- em- ott kr.; rdt; fanden, obwohl auch hier die Musik gesuchte, »ervö« überschwängliche Partien enthält Der musikalische Erfindung»kern ist nirgend« groß, um so größer die Fähigkeit, durch feine und geistreiche thematische Be handlung de« Orchester«, Feuer und Schwung de« nie- mal« theatralisch hohlen Ausdruck« die angeschlagenen poetischen Stimmungen festzuhalten Die Au«kühnmg t kieli ve»»«»pret«. F«, Dresden vierteljährlich r 2 Mark »0 Pf, bei den Kaiser lich deutschen Pvstanstulten »teMÜ-hrtich » Mark; außer halb de» Deutschen Reiche« Post- «nd Stempelzuschlua Einzelne Nummern: 10 Ps. Erscheine» r Täglich mit «u»nahmr der Soun- und Feiertage abend«. Fernspr.-Anschluß.-Nr INS Dresdner Zouma! A»kü»di«u»«««edützrr»: Für den Raum einer gespal tenen Zeile kleiner Schrift »0 Pf Unter „Eingesandt" die Zeile 50 Ps. Bei Tabellen, und Ziffernsatz entsprechender Ausschlag. HeronSseber. Königliche Expedition de« Dresdner Journals Dresden, Zwingerstr. 20. Fernspr -Anschluß: Nr 1L-S
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