Volltext Seite (XML)
nuten el n die Gendarmerieftationen vetreffenv. Vom 1. Januar 1895 an werden die Gendarmeriestationen im amtshauptmannschaftlichen Bezirke um 2 vermehrt werden. Die Ortschaften des Bezirkes werden deshalb auf die 10 Districte vertheilt, wie folgt: 1 ., Gendarmeriedistrict Kamenz, mit den Ortschaften Bernbruch, Bischheim, Brauna mit Nohrbach, Gelenau, Gersdorf, Häslich, Hennersdorf, Jesau, Liebenau, Lückersdorf, Petershain, Schwosdorf, Spittel, Wiesa, Zschornau. 2 ., Gendarmeriedistrict Elstra, mit den Ortschaften Elstra, Bocka, Glaubnitz, Gödlau, Kaschwitz, Kindisch, Kriepitz, Möhrsdorf, Ostro, Prietitz mit Thonberg, Rauschwitz, Rehnsdorf, Säuritz, Ländchen Wohla. 3 ., Gendarmeriedistrict Pauschwitz, mit den Ortschaften Panschwitz, Marienstern Kloster, Kuckau mit Alte Ziegelscheune, Auschkowitz, Cannewitz, Caseritz, Crost witz, Dürrwicknitz, Jauer, Jiedlitz, Kleinhähnchen mit Neraditz und Reuhof, Lehndorf, Miltitz, Nebelschütz, Neustädtel, Nucknitz mit Kobschin und Pr- titz, Schweinerden, Siebitz, Tschaschwitz, 4 ., Gendarmeriedistrict Rosenthal, mit den Ortschaften Rosenthal, Cunnewitz, Deutschbaselitz, Gränze, Horka, Höflein mit Marienborn, Laske, Nauslitz, Piskowitz, Räckelwitz mit Neudörfel, Dreihäusern und Teichhäusern, Ralbitz, Schmeckwitz mit Sommerluga, Schmerlitz, Schönau mit Neuschmerlitz, Wendischbaselitz, Zerna. 5 ., Gendarmeriedistrict Lieske, mit den Ortschaften Lieske, Biehla, Kunnersdorf, Döbra, Milstrich, Oßling mit Scheckthal, Skaska, Schiedel, Straßgräbchen mit Grünberg und Waldhof, Trado, Weißig. 6 ., Gendarmeriedistrict SchWtPnitz, mit den Ortschaften Schwepnitz, Bulleritz, Gottschdorf, Großgrabe, Grüngräbchen, Hausdorf, Neukirch, Schönbach, Schmorkau. 7 ., Gendarmeriedistrict Krakau, mit den Ortschaften Krakau, Bohra, Cosel, Lüttichau, Otterschütz, Quoosdorf, Rohrsdorf, Rohna, Sella, Steinborn, Zeißholz, Zietzsch, Zochau. 8 ., Gendarmeriedistrict Königsbrück, mit den Ortschaften Königsbrück, Gräfenhain, Höckendorf, Koitzsch, Laußnitz, Reichenbach, Reichenau, Stenz mit Glauschnitz, Weißbach. 9 ., Gendarmeriedistrict Großröhrsdorf, mit den Ortschaften Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn. 10 ., Gendarmeriedistrict Pulsnitz, mit den Ortschaften Pulsnitz M. S., Böhmisch-Bollung, Friedersdorf mit Thiemendorf, Großnaundorf, Kleindittmannsdorf, Lichtenberg, Mittelbach, Niederlichtenau, Niebersteina, Oberlichtenau, Obersteina, Weißbach. Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz, am 24. Dezember 1894. vonErdmannsdorff. wrn, >lück trieben werden, und der Krieg zeigt sich wiederum als ein glühendes Brenneisen, welches die weise Vorsehung des allmächtigen Schöpfers braucht, um ein verfaultes und verrottetes Culturwesen, in welchem keine Erhebung zu einem sittlichen Ideal mehr zu erwarten ist, zu beseitigen. Wie entsetzlich verirrt der geistige Dünkel der Chinesen ist, beweist unter Anderem auch ihre gänzliche Unfähigkeit, die großen, vorzüglichen in England und Deutschland ge bauten Kri-gsschiffe richtig führen und verwerthen zu können. Wie ein unverständiges Kind ein Gewehr benutzt, so haben die Chinesen ihre Kriegsschiffe am Jalu-Fluffe ge braucht. Sie haben sich mit denselben gar nicht aaf die offene See hinausgewagt, miserabel manöverirt und sich selbst den größten Schaden zugefügt. So stürzt der kulturfeindliche Koloß mit seinem dünkelhaften Haupte von der energischen Hand eines klugen Zwerges in Trümmer. Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Beiträge für diesen Theil werden gegen Vergütung dankend angenommen. Pulsnitz. Am 1. Weihnachtsfeiertag fand im 'Saale des Gasthofs „Goldne Aehre" in Friedersdorf eine von Herrn Lehrer Genenncher mit seinen Schulkindern veranstaltete Abendunterhaltung, bestehend 'n Gesängen, Deklamationen und lebenden Bildern statt. Die allgemeine Befriedigung über den Verlauf und der gute Besuch ver anlaßte zu Abhaltung einer zweiten Aufführung und zwar am vergangenen Sonntag, welche wiederum sehr gut be sucht war. Herr Lehrer Genenncher hatte, darüber herrschte nur eine Meinung, keine Mühe gescheut, um den Kindern so exacte Leistungen beizubringen, was die Besucher auch durch reichen Beifall zu belohnen wußten. Der Reinertrag (ca. 120 Mark) ist zur Deckung der Kosten des für die dortige Schule geschafften Harmoniums bestimmt. Pulsnitz. Wie den Mitgliedern des Gewerbe vereins schon durch Circular bekannt geworden ist, findet heute, Freitag Abend, im Saale des Schützenhauses ein sehr interessanter Vortrag, gehalten von Herrn Redakteur Welcker - Dresden, statt. Auch Nichtmitgliedern ist der Zutritt gegen ein Eintrittsgeld von 50 Pfg. gestattet. Pulsnitz. Bei hiesiger Sparkasse wurden im Monat Dezember 1894 440 Einzahlungen im Betrage von 42 721 10 geleistet, dagegen erfolgten 191 Rückzahlungen im Betrage von 30851 .^35 — Wiederum lassen die Ergebnisse der letzten Post- und Telegraphenstatistik erkennen, daß die Zahlen über die im heutigen Verkehr zu behandelnden Sendungen mehr und mehr ins Unmeßbare wachsen. Allen Ländern voran im Postverkehr steht das Deutsche Reich! Man bedenke, der Post-Packetverkehr aller Staaten der ganzen Welt ist jetzt nur noch um 2 Millionen stärker, als der Post- Packetverkehr von Deutschland allein! Es werden jetzt in unserm deutschen Vaterlande täglich rund 6 Millionen Postsendungen befördert. — Für alle, welche durch unerbetene Zusendung von Waaren, Zeitungen, Büchern rc. belästigt werden, ist folgender Fall von Interesse. Ein Kaufmann in der Nähe von Regensburg machte einer Dame in einer ande ren Stadt ein Angebot von Kaffee mit dem Bemerken, daß der Kaffee abgeschickt würde, wenn in acht Tagen keine ablehnende Antwort eingehe. Die Adressatin ließ die Karte unbeachtet und erhielt dann wirklich die Pakete unter Nachnahme. Als die Einlösung verweigert wurde, drohte der Absender mit seinem Rechtsanwalt und daß erhebliche Kosten entstehen würden. Die Mahnung wurde der Staatsanwaltschaft angezeigt, und diese erhob Klage wegen Erpressung. Das Gericht verurtheilte den Kaufmann zu 10 Tagen Gefängniß, und das Reichsgericht hat die Re vision des Verurtheilten verworfen. Kamenz. Eine Angelegenheit, die schon viele Jahre unsere Bürgerschaft bewegte und namentlich auch längere Zeit die Thätigkeit unseres Gebirgsvereins hervorragend in Anspruch nahm, ist noch im alten Jahre seitens unseres Stadtrathes und des Gtadtverordnetenkollegiums zur Er ledigung gebracht: es ist dies der geplante Bau eines Restaurantes auf dem Hutberg, welcher nun endgiltig be schlossen worden ist und zu dem auch seitens der hiesigen Baumeister bereits Pläne eingereicht sind. Das Stadt verordnetenkollegium hat 24 OM Mk. zum Bau bewilligt und soll derselbe noch im kommenden Jahre in Angriff genommen werden. Die Bestimmung des Platzes hat ebenfalls schon stattgesunden. (K. W.) Bischofswerda. Vor Kurzem wurde im Hotel zur goldnen Sonne allhier ein Schurkenstreich gemeinster Art dadurch ausgesührt, daß einem Pferde die Flechsen eines Vorderschenkels durchschnitten worden sind. — Ihre Majestäten der König und die Königin be reiteten am Sonntag Nachmittag einer großen Anzahl Kinder von Hofbeamten und Hoflivreedienern eine Weih nachtsfreude, indem auf allerhöchsten Befehl die gedachten Kinder in Omnibussen nach der königl. Villa in Strehlen gefahren und dort mit Chocolade und Gebäck bewirthet wurden. Hiernach ließen Ihre Majestäten die Kinder m later, ither, hrcn, Der ostafiatische „Kolon auf thönerneu Flitzen." Die Friedensliebe ist gewiß eine schöne Tugend und wohl werth, von den Menschen und Völkern geübt zu Werden, aber daß auch der Krieg, so widerspruchsvoll es zunächst auch klingen mag, ein eminenter Culturfaktor sein kann, dies beweist deutlich der Krieg zwischen dem großen chinesischen Reiche China und dem viel kleineren Japan. Wir wollen uns nicht in den Ursprung des chinesisch-japa nischen Conflikts und in das Labyrinth der koreanischen Frage vertiefen, denn dieses Beginnen würde uns von der gestellten Aufgabe, den Culturwerth des Krieges der Japaner und Chinesen nachzuweisen, entferne». Wir wollen aber vor allen Dingen die Frage aufwerfen: Auf welche Weise soll das tief in der Barbarei steckende chinesische Reich, in welchem die kolossale Anzahl von 3M Millionen Menschen durch ein verzopftes und lyrannffches Regierungs- system unb durch ein ganz ausgelebtes Religions- und Kastenwesen am zeitgemäßen Fortschritte verhindert werden, für eine höhere Cultur gewonnen werden? Etwa durch die Einsicht der herrschenden chinesischen Kasten? Daran lst I" lucht zu denken, denn diese sehen ja in jedem Fort schritte einen Eingriff in ihre Rechte. Außerdem stellt sich der chinesische Dünkel und Größenwahn, der den „Zopf", baS heißt die dem großen Reiche durch die Mandschus aufgedrungene Regierungsform nebst der jetzigen chinesischen Cultur für das „Höchste unter der Sonne" hält, erhaben über Alles, was die christlich-humanistische Cultur in der Welt geschaffen hm. Wie kann naturge- setzlich und vernünftig dieser chinesische Größenwahn in seinem traurigen und elenden Nichts anders gezeigt werden als dadurch, daß ein Nachbarvolk der Chinesen, also in diesem Falle die Japanesen, welche mit Fleiß und Arbeit die europäische Cultur zu erwerben bemüht sind, den Chinesen zeigen, daß sie ihnen enorm überlegen sind. Schnell, wirksam und überzeugend konnte dies offenbar nur durch einen Krieg zwischen den Japanern und Chinesen geschehen, denn für jede andere Art der Beweisführung hätten die in ihrem gotteslästerlichem Dünkel verstockten Chinesen doch nur Spott und Hohn gehabt. Aber jetzt, wo die japanischen Truppen und Kriegsschiffe die Chinesen aus Korea gejagt haben, wo sie ferner dem Kaiser von China den stark befestigten Kriegshafen Port Arthur ent rissen und sich nun mit unaufhaltsamer Wucht der chine sischen Hauptstadt Peking nähern, da wird wohl allen Chinesen der Größenwahn mit eiserner Zuchtruthe ausge Montag, -en M. Zan. 1893: Viehmarkt in Bischofswerda m l und l lf". t und Ne !k1. iermit >c, au. Blatt Amts und des Stadtrathes des Königt. Amtsgerichts 5. Januar L895 Sonnabend Verantwortlicher Redakteur Gustav Häberlein in Pulsnitz. Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. Inserate sind bis Dienstag und Freitag Vorm. 9 Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Cor- puszeile (oder deren Raum) 10 Pfennige. GescHäftsstelllen: Buchdruckereien von A. Rarst Königsberg C. S. Kr. ' Kamenz, < lDaberkwr.E öhrsdorf. Annoncen-Bureaus von Ha stein L Vogler, Jnva.idenR. Rudolph Mosse und C. -. Daube L Comp. Zu 'Uutsnitz Als Beiblätter: Jllustrirtes Sonntagsblatt (wöchentlich); 2. Landwirthschaftliche Beilage (monatlich). Abonnements - Preis: S ierteljährl. 1 M. 25 Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Zu sendung. schenk ^für Pnlsmtz, Königs brück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend D uck und V^von^L. Förster's Erben WMEMrdViMMAgv Jahrgang ^-dem die Firma I. G. Schurig in Pulsnitz Meißn. Seits betreffenden Folium 61 des Handelsregisters für den Bezirk des unterzeichneten Amtsgerichts ist heute verlautbart worden, daß die Firma künftig SchurigrRauPach firmirt. Pulsnitz, den 3. Januar 1895. K ö n i g l i ch e s A m t s g e r i ch t.