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Voigtländischer Anzeiger. Sechs nnd fünfzigster Jahrgang. Nedigm von Advocal C. Wieprecht. Druck und Verlag von C. Wieprechts seel. Wiltwe m Plauen. Jährlicher Abonnemcntspreis für dieses Blatt 25 Neugrojchen. — Die Jnsertionsgebühren werden mit 1 Neugroschen für die gclpaltcne Corpus-Zeile berechnet, größere Schrift nach Verhältniß des Raumes. — Mittwoch. 34 30. April 184S. an die Regierung keine Anträge machten. Zugleich ließ er heilen erschwert habe. mit den Worten jenes großen Mannes sprechen: Hier stehe ick, ich kann nicht anders, Gott Helse mir, Amen!" Auch „Brüder bis jetzt lick und lossage, und Sckwestern in Christo! ich, Rudolph Dowiat, römisch-katholischer Clericus, erkläre hiermit öffent- feierlich, daß ich mich von der römischen Kirche die angemaßte Oberhoheit des römischen Bischofs Befehl ertheilt worden, jede Theilnahme an den deutsch- katholischen Bewegungen, da es sich hier nicht um kirch liche, sondern um gefährliche kommunistische Bestre bungen handle, als Oochvcrrath zu behandeln. Die Geistlichen unterstützen nach Kräften diese Massregeln. Nach einem am 1'7. Aprll gefaßten Beschluß der Stadtverordneten in Berlin soll die dortige deutsch-katholische Gemeinde eine jährliche Unterstützung von 1000 Thalern, vorläufig auf drei Jahre, aus kommunlichen Mitteln er halten. In Danzig haben sich am 14. April während des Gottesdienstes der deutsch-katholischen Gemeinde, welchem auch Czersky beiwohnte, zwei katholische Geistliche von Rom los gesagt. Als Czersky die Kanzel bestiegen hatte, trat der Eine dieser Geistlichen an den Altar und sprach Folgendes: Am 27. April hat sich in Plauen eine deutsch-katho lische Gemeinde gebildet. Auf ergangene Einladung fanden sich von den hier befindlichen 29 Katholiken sechzehn, sowie außerdem noch zwei Katholiken aus Falkenstein im Gesell- schaftsgebäude der Freundschaft, aus welchem unlängst die Adresse an Ronge hervorgegangen war, zu einer vorläufigen Besprechung ein. Nachdem Kaufmann Eder die Anwesenden in einem sachgemäßen Vortrage von dem Zwecke in Kennt- niß gesetzt hatte, so wurde derselbe einstimmig als Vorstand gewählt und von den Erschienenen die auSgesertigte Beitritts- Urkunde unterzeichnet. Die Gemeinde erklärte sich für con- stiluirt und setzte sogleich zu weiteren Verhandlungen eine zweite Zusammenkunft auf einen der nächsten Tage fest. Mehr und mehr befestigt sich die deutsch-katholische Kirche, obschon die Regierungen noch nicht geneigt zu sein scheinen, ihr die gewünschte Anerkennung zu gewähren. Un längst wurde einer Deputation der Deutsch-Katholiken in Berlin, welche um Einräumung einer Kirche nachsuchten, vom Minister Eickhorn eröffnet, daß die Deutsch-Katholiken^ verwerfe und mich als ein freier Sohn in die Arme einer in ihrem Interesse handeln würden, wenn sie vor dcrHand!^n, wahrhaft heiligen Mutter, der apostolisch-katholischen ^Kirche werfe. Mich durckglüht der Geist, ich höre seine mit einfließen, daß das Leipziger Conzil ihre Angelegen- Schwingen um mich rauschen, ich muß vorwärts! ich muß Ein Professor der protestantischen (?) Theologie an der ick, ich kann nicht anders, Gott Helse mir, Amen!" Auch theologischen Fakultät in Berlin soll an die Fakultät einen der Andere jener Geistlichen trat an den Altar und sprach: Antrag gestellt haben, daß sie in einer öffentlichen Erklärung „Der Geist ist's, der lebendig macht! Auch mich, der ich die Bestrebungen der Deutsch-Katholiken als unkircklich be- eingeschlummert war am Busen Roms, auch mich hat er 'eickne. Welche Idee dieser Mann von der Kirchlichkeit hat, aufgeweckt. Mit Freuden verkünde ich daher der zur wahr- zeiqt er durch jenen Antrag; wahrscheinlich gar keine, oderchaft christlichen Feier versammelten Gemeinde, daß ich, Ju- - er hofft nock Papst zu werden. ftiuS Rudolph, bisher Minorit der römisch-katholischen Kirche, Aber in Baiern! In Baiern ist den Polizeibehörden, mich förmlich von Roms Oberherrschaft, seiner Lehre und