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n -z ? 78. Jahrg. Nr. 66 Freitag -e« 21. Miirz 1S1S Amtlicher Teil Wilsdruff, am 18. März 1919. Der Stadtrat 2«W Kinder unter 14 Jahren, 35 Versicherte von 14 bis 16 Iahen. Versicherte von 16 bis 21 Jahren, Versicherte über 21 Jahre. Die Aenderungen treten am 1. Mai IVIS in Kraft. Meißen, am 1b. März 1919' Nr. 74 XI-r Der Stadtrat — Kriegswirtfchastsadteiltmg. 270« Der Gemeindevorstaad. 2885 Die neuen Reichssteuern !r 50 so 25 Pfennige für männliche Pfennige für weibliche r Hark Hark Wegen Reinigung bleiben sämtlrchr Geschäftsräume des städtischen Verwaltungs gebäudes MM des A. mit MmM Na L iUv Maak Mufti. Dringliche und standesamtliche Angelegenheiten werden an beiden Tagen vormittags von 11—12 Uhr erledigt. Das Verstcherungsamt der Amtshauptmannschast. I. V.: Bautz. MB kel. acht. Stä^ se Mk. 4/ WWi al u rt. a. eh!t Zilsdr-ß Heg' ß 1829. Plan über sie Errichtung einer oberirdischen Telegraphenlinie an ».Kratze von Nenkirche« nach Dittmannsdorf liegt beim postamte Reinsberg ", 2s. ab q Wochen aus. Dress en-A.. am sH. Mär^ l9l9- Ober-Postdirektio«. wird höflichst gebeten, alle Inserate möglichst ^zeitig, spätestens aber bis ^Uhr norm, aufzugeben. Pfennige für männliche! Pfennige für weibliche s Pfennige für männliche l Pfennige für weibliche s Grumbach. Freitag de» 21. März nachmittags von S—« Ahr Fleischmarkenausgabe im Gemeindeamt. Grumbach, am 20. März 1919. nur ungeheures Unglück, das aus ihm entsvringen kann, wir werden ihn daher mit allen Kräften bekämpfen. Wir wissen aber, daß wir in diesem Kampfe um die Aufrecht erhaltung der sozialdemokratischen Grundsätze, die von den bolschewistischen weit verschieden sind, auf die Hilfe der unab hängigen sog. .Sozialdemokraten" nicht rechnen können. Die Unabhängigen werden weiterschaukeln, um schließlich Anschluß auf der Seite zu nehmen, die sich als die stärkere erweist — ganz wie der arme polnische Jude der Anekdote, der ver kündete, .Die Unsern haben gesiegt!" und auf die Frage, wer denn .die Unsern" seien, antwortete: .Nun eben, die gesiegt haben!" Aber Spartakus wird nicht siegen, und die Unabhängigen werden durch eigene Schuld mit ihm unter die Räder kommen. Hinter diesem Pressegeplänkel steckt mehr, viel mehr, als man vermutet, und darum verdient «L große Be achtung. Kämpfe um den Frieden. Die Festlegung der deutschen Grenzen. Rotterdam, 19. März. Die Pariser Delegierten stehen jetzt vor der Ent scheidung. Die nächsten Tage müssen Gewißheit über den Präliminarfrieden bringen, der alle militärischen, finanziellen und territorialen Forderungen der Entente an Deutschland enthalten wird. Nach Pariser Blättern hat Frankreich hinsichtlich der deutschen Grenzen folgende Vorschläge gemacht: Rückgabe Elsaß-Lothringens, das Saattal einbegriffen. Weiter wird vorgeschlagen, Rheinprenßen und die bayerische Pfalz zn einem in militärischer «nd politischer Hinsicht z« neutralisierenden Staat zu machen. Die vor geschlagene Ostgrenze beginnt bei der Ostsee, Danzig gehört zum polnische« Gebiet, das einen kleinen pommerschen Distrikt umfaßt. DaS polnische Volk überläßt Deutschland die Distrikte Bylow, Schlochau und Deutsch-Krone und be kommt dafür Konitz und Schneidemühl. ES überläßt Deutschland fernerhin die Posener Distrikte Schwerin «nd Meserttz, wogegen Polen Birnbaum, Lissa «nd Krotoschin bekommt. Es bleiben noch einige Zweifel über die Grenzen von Schlesien bestehen, weil das Schicksal von Groß- Wartenberg noch nicht bekannt ist. Ganz Oberschlesien soll außer Zweifel Polen gehören, «nd zwar mit der Eisenbahn linie Ratibor—Oderberg, während die tschechische Grenze sich über Neustadt hin anschließt. Die Beratung dieser Vorschläge wird noch auf mancher lei Schwierigkeiten stoßen, weil nicht nur im Verbände selbst sich Gegner dieser „Grenzberichtigungen" finden, sondern weil auch die Ansprüche der Italiener, Polen und Tschechen noch einmal eingehend geprüft werden sollen. Wilson gegen Frankreich. Angesichts der französischen Vorschläge, die angeblich die Unterstützung Englands finden, ist die Stelluna kernc, eineschw^ amzwe^ S Marr, e. M"' sammengetan haben, noch den militärischen Machtmitteln der Entente, die nur noch dem Schein zuliebe an ihrer aussichtslosen Aufgabe festhalten. Bald wird es so weit sein, daß er seine gesamten Kräfte gegen den Westen kehren wird — ein umgekehrter Kreuzzug, und Lenin und Trotzki schwelgen ja schon in der Ausmalung der schönen Dinge, die da kommen werden, wenn ihre Rote Armee erst den deutschen Brüdern in Ostpreußen die Hand reichen wird. Daß dieser Weg auch über Polen führen würde, ist schließlich den mit anderen Sorgen beschäftigten Pariser Macht habern doch nicht ganz verborgen geblieben, und so haben sie einen General nach Warschau geschickt, um von dort aus den Widerstand an der polnischen Ostfront organisieren zu helfen, wie sie Herrn v. Hammerstein in der Waffen stillstandskommission auf seine eindringlichen Vorstellungen erklärten. Unserer obersten Heeresleitung aber erschweren sie auf Schritt und Tritt die ungleich schwierigere Aufgabe, die ungeschützte deutsche Ostgrenze vor dem Einfall der Bolschewisten zu bewahren. Ja, sie gehen jetzt sogar daran, durch gewaltsame Erzwingung der Landung einer polnischen Armee in Danzig unser schönes Westpreußen in Aufstandsgefahr zu bringen und so unsere Truppen in Kurland und Litauen von der Heimat abzuschneiden. Wenn das nicht Heller Wahnsinn ist, so ist hier ein Sieger übermut am Werke, der sich noch einmal ganz furchtbar rächen wird. Zuerst an den Polen, die sich in ihrem Machtrausch gar nicht mehr zu lassen wissen, dann aber auch an ihren kurzsichtigen Beschützern, die über der längst erledigten Gefahr von gestern noch immer keinen reckten Blick haben vor der Gefahr von morgen, die auf dem Sprunge steht, uns alle zu verschlingen. Soll man lachen über eine solche Sorte von Staats männern, oder soll man über sie weinen? Gewarnt sind sie jedenfalls, genug und übergenug. Und daß Herr Trotzki kein Mann leerer Drohungen ist, braucht ihnen auch nicht uiehr gesagt zu werden. Also müssen sie wissen, was sie tun. Sie und die Völker, in deren Namen und Auftrag jetzt in Paris die Ketten für Deutschland ge schmiedet werden. » Neue Ziele der Spartakisten. Das Berliner Organ unserer Bolschewisten erklärt ganz offen, daß Las Ziel Ler Partei sei, durch einen Generalstreik, der zu gleicher Zeit in ganz Deutsch land ausbrechen solle, die demokratische Verfassung zu stürzen und die Macht an sich zu reißen. Bei diesem Kampf will der Spartakusbund auch vor bewaffnetem Kampf nicht zurückschrecken. Hierzu bemerkt der Vorwärts: Das ist ein klares Bekenntnis, zu dem unsere Stellung von selbst gegeben ist. Wir glauben nicht an das Glück, das Lem Proletariat aus diesem Plan werden toll, sondern teben Znsertionsprel« Pfg. für »le d-gespaltene Korpuszeile oder der-» Raum, Lokalprel« Pfg., Reklamen pfg., alles Mik 0"/« Teuerungszuschlag. Zeitraub und tabellarischer Satz mit 86°/ Aufschlag. Bel Wiederholung und Jahresumsätzen entsprechender Nachlaß. Bekanntmachungen im amtlichen Teil snur oon Behörden! die (Spallzeile SV Pfg. bez. pfg. , Rachwelsungs- und Nffertengebühr ro bez. ZS Pfg. / Telephonische Inseraten-Aufgabe schließt jede« ReNamatlvnsrechi au«. / Anzeigenannahme bi« Uhr vormittag«. / Beilagengebühr da« Tausend S Mk., !r die Postanflage Zuschlag. / Kür da« Erscheinen der Anzeigen an bestimmte» Tagen und Plätzen wird keine Gewähr geleistet. / Strikte Platzvorfchrlfl 25"/, Aufschlag ohne Rabatt. 2 Die Rabattsütze und Nettopreise haben nur bei Bar zahlung binnen ZS Tagen Gültigkeit; längere« Ziel, gerichtliche Einziehung, ge meinsame Anzeigen versch. Inserenten bedingen die Berechnung de« Brutlo-Zellei» preise«. / Sofern nicht schon früher ausdrücklich oder stillschweigend al« Erfüllungsort Wilsdruff vereinbart ist, gilt c« al« vereinbart durch Annahme der Rechnung, fakt« nicht der Empfänger innerh. S Tagen, vom Rechnungstage an, Widerspruch erhebt. utsM e» kaust r reisen ' Alt Feuer und Schwert. i« wäre ein Anblick zum Lachen — wenn es nicht hh^rig und beschämend wäre: wie alle Lie bochweisen Hachiigen Ententebrüder nun schon seit Wochen und in Paris zusammensitzen, Kommissionen und i^/Mwnen bilden, Fünf- und Zehnmännerräte formieren, dmWuß- und Vollsitzungen abhalten, diplomatische und V kusche Situationsberichte herausgeben, kurz sich selbst ^jt ganze Welt unausgesetzt in Atem halten, alles »ein einen-Ziel, die Mittelmächte, und Deutschland in Allein, für immer und ewig in ein ohnmächtiges Nichts Arwandeln. Und in Moskau treffen sich gerade jetzt, o'e Pariser Bemühungen ihrem Slbschluß entgegeneilen kriechen, wie man wohl zutreffender sagen müßte aller Herren Länder internationale Kommunisten- und erklären kurz und bündig: was dort in rusammengebraut wird, das ist allenfalls gut jy "8, um oon unS sofort wieder in Stücke zerschlagen di, werden. WaS dort aufgerichtet werden soll, ist ^Herrschaft des internationalen Kapitalismus. Wir »wollen die Diktatur LeS Proletariats über «dir ^Vitalismus, und wir wissen und haben gelernt, wie H M zum Siege verhelfen müssen. Nicht anders als dM» Kapitalismus fertig gebracht hat, zuerst das und danach das deutsche Reich zu zerstören: mit Lists ""d Schwert werden wir das große Werk voü- As>, ; Der Friede von Paris wird auf diesem unseren vrU °in eben so geringes Hindernis sein, wie es der von Brest-Litowsk gewesen ist: wir werden ihn als wäre er aus Glas, und unter seinen die armseligen Schächer begraben, die jetzt mit wADeit von gestern und vorgestern eine neue Welt ikip^Awhnung aufbauen wollen. Das Proletariat will ki^-,Versöhnung, ehe nicht sein und der ganzen Menschheit K>rsn Her und einziger Feind, der oon der Bourgeoisie Kapitalismus, zerschmettert am, Boden liegt, wird der Krieg sortgeführt. Ehe gibt es keine ^ m der Welt. brüstet und breitet sich Herr Trotzki, dessen ^stn r , '^0" unserem oielgewandten Herrn v. Kühl- ickwere Stunden bereitete. Und der anwesende Genosse jubelt ihm ebenso gläubig zu wie der aus ?4ks»p^' beide völlig eins in dem Entschluß, über alle Mauren und Gegensätze hinweg ihre Länder dem allein Eckenden Bolschewismus in die Arme zu führen. er bereits 1'L Jahre am Ruder und er sich, wider alles Erwarten, ja, er wird an- ^st » - 'mmer unüberwindlicher, weil es keiner Gegen- dsst .gelingen will, ihn aus dem Sattel zu heben, weder die sich in den östlichen und südöstliche!'. Dekreten des Reiches zn seiner Bekämpfung zu- k Von dem Oberversicherungsamt Dresden sind die unter dem 21. Juni 1918 von °us veröffentlichten OktSiöhue durch eine Zwischenfestsetzung dahin geändert worden, AZ die für den gesamten Bezirk des Versicherungsamtes der Amtshauptmannschaft Mn getroffene Festsetzung für die Gemeinden Brockwitz, Coswig, Fischergasse, Hinter. Uer, Klosterhäuser, Korbitz, Kotitz, Lercha, Munzig, Neucoswig, Niederau, Niedermeisa, Dumberg, Robschütz, Rottewitz, Siebenlehn (Sadt), Sörnewitz, Weinböhla, Winkwitz iu, Audel ihre Geltung verliert. Für diese Gemeinden werden folgende neue Sätze ^gesktzf. - 1 20 Pfennige für männliche — Pfennige für weibliche Hark Sprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6. f-NNt Mk hüs Fvkff Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff rentumt zu T^nrnudt. Postscheck-Konto: Leipzig Nr. 28814. ß Ke Setze« ß Ke -rsatz M Oes W Ausfähr^ >iyl^ 'arktS "" Ave« -rosse^ gedra< Maschig E E« zer 49b. WM toriil - Wage'' 'fette, r-'" e, Küps*' sehr billig dresden^ Verteilung am 21. und 22. März 1. Der angemeldeten Marmelade auf weißen Warenbezugsschein 200 Gramm, auf gelben Warenbezugsschein 125 Gramm. Preis das Pfund 1 Mark. 2. Kunsthonig auf rote, blaue und gelbe Nährmittelkarlen Abschnitt 12 a je 200 Gramm für 32 Pfennige. Wilsdruff, am 18. März 1919. 2«»» Der Stadtrat — Kriegswirtfchastsadteilaag. Karpfen-Verkauf. Sonnabend de« 22. März nachmittags /z3—v Uhr bei Fischhändler Bretschneider, gelbe Lebensmittelkarten Rr. 251—400 je etwa Vs Pfund. Preis das Pfund 3.20 Mark. Wilsdruff, am 20. März 1919. ilsdrufferTageblatt Üt.Ml«dwfter Tageblatt' erschein« iägstch, mit Ausnahm« der Sonn, und 1 M« MomenvMMfürMuövrun Au«ßäger zugeivagen monailich 80 pfg., vierieijäbeiich 2,« Mk.; - V vd/ W- Gd V d vd dd ff SS d d d V G dd I ff Postanstalten vierteljährlich r,4v Mk. ohne ZuMungsgebühr. ' ... ' « » i^,-^Z"halien, Postboten sowie unsere Au«irüger und Geschäftsstelle nehmen UNu rllNaLQöN» OWPesteüungen entgegen. Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger v r) WN«-imichmn7°n°-^^ —— Erscheint feit dem Jahre 1841. m «^ü^rrung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Ferner ikd».. -^'"ent In den obengenannten Fällen keine Ansprüche, fall« die ikfstpätei, in beschränktem ilmfange oder nicht erscheint. / Einzcl- der Rümmer 10 Pfg. / Zuschriften sind nicht persönlich zu sondern an den Verlag, die SchNftleiiung oder die Geschäftsstelle. / "»W« Zuschriften bleiben unberücksichtigt. / Birkner Vertretung: Berlin GW. 48. "ir die Amtshauptmannschaft Meißen, für das