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Ottendorfer Zeitung : 03.03.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-192903038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19290303
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19290303
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-03
- Tag 1929-03-03
-
Monat
1929-03
-
Jahr
1929
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iS. vo« lN Pfg. irlt ie. I 'rilla- ;ünst. sev. ästsst. Ä fiehlt Sonntag, den 3. März 1929 Nummer 27 28. Jahrgang. Oertliches ««d Sächsisches. DttcndochGkrilla, am 2. März sS29. — Sommerliche Wärme trotz Schnee und Eis wird heute Abend in den Räumen deS Gasthofes anläßlich des „FaschingS in der Laubenkolonie" herrschen. Zu diesen Zweck« ist die Saalheizung durch zwei moderne Oeien ver mehrt worden und somit Gewähr gegeben, daß auch auf den wunderbar dekorierten Saale eine mollige Wärme mit zu Humor und Stimmung beitragen wird. Ei» Besuch dieser einzigartigen Veranstaltung, für die der Tv. Jahn zeichnet, dürite nur zu empfehlen sein, doch ist es ratsam zum Er werb der Karten den Vorverkauf zu benutzen, um an der Abendkasse ein unnötiges Warten zu vermeiden. — Wie auS dem Inserat ersichtlich, veranstalten die „Dresdner Bobe-Sänger, am Sonntag den 10, März im Hirsck ein humoristisches Konzert. Die Gesellschaft die über erstklassige Kräfte verfügt, hat überall wo sie auslraten beste Erfolge erzielt und ist ein Besuch dieser in unserem Orte sehr seltenen Veranstaltung zu empfehlen. Ein Ball wird sich den Darbietungen anschließeu. — Mau muß in den Kalender sehen, um sich zu ver gewissern, daß der — F r ü h l i n g s m o n a t angebrochen ist, — der Natur würde inan es in diesen Jahr nicht glauben, die uns bi. jetzr nur die kälteste Schaller gezeigt hat. „Lenzmonat" hieß der März im Kalnwe Karls deS Großen, im alten Rom MW der r ärz ber erste Maua! des Jahres, dem Mars geweiht, der ursprünglich uoch nicht als Gott des Krieges, sondern als der des FrlM ngs gefeiert wurde. Der langandaltende Winier läßt die Seqnsuchl der Menschen nach einem baldigen, schönen Fiühtiug begreiflich erscheinen. Vorläufig sieht es zwar nicht so aus, als ob das Wetter sich plötzlich ändern würde. Dresden. In der Nacht zum Donnerstag wurde in die Räume einer Berkaufsgenossenschaft auf der Trabantengasse eingebrochen. Bei dem Versuche, zwei große Geldschränke zu öffnen, sind die Einbrecher offenbar gestört worden und ohne Beute geflüchtet. Sie entkamen unerkannt. — Einbrecher drangen am Mittwoch abend in die Räume einer Fabrik in Dresden-Döbritz ein. Plötzlich trat die eingebaute Alarmvorrichtung in Tätigkeit, wodurch die Diebe vertrieben wurden. Das Diebesgut, einen größeren Posten Schokoladen- und Zuckerwaren, warfen sie auf der Flucht weg und entkamen ebenfalls unerkannt. Dresden. Wegen Totschlags (Kindestötung) hatte sich die landwirtschaftliche Gehilfin Alma Liddy led. Meister vor dem Schwurgericht zu verantworten. Nach der Anklageschrift wurde die Meister beschuldigt, am 31. August 1928 in Bärwalde vorsätzlich das soeben geborene Kind Ihrer Tochter Helene getötet, -ie Tat aber mit Ucberlegung begangen zu haben. Der medizinische Sachverständige sagte aus, eine Besich tigung der ausgegrabeneu Leichenreste habe nicht mehr näheres erkennen bzw. feststellen lassen, ob das Kind bei der Geburt gelebt habe. Das Gericht verurteilte deshalb die Angeklagte nur wegen versuchten Tot schlags zu neun Monaten Gefängnis. Dresden. Am Hellen Tage wurde auf der Kötzschen- brodaer Straße eine Heizersehefrau von einem 20jährigen Arbeiter an gefallen und ihrer Hand tasche mit Bargeld beraubt. Der Räuber war der Frau nachgegangen und hatte ihr plötzlich das am Arm hängende Einkaufsnetz mit der Handtasche zu ent reißen versucht. Als ihm dies nicht gelang, schlug er die Frau zu Boden, entriß ihr mit Gewalt das Netz und flüchtete. Auf die Hilferufe der Frau nahmen Stratzenpassantcn die Verfolgung des Räubers auf. Beim Uebersteigen mehrerer Gartenzäune warf dieser erst das Einkaufsnetz und später auch die Handtasche weg. Schließlich gelang es, den Räuber ist der 41 Volksschule, wohin er sich geflüchtet hatte, zu ergreifen, Dresden. Die Einwohnerzahl Dresdens mit Albertstadt beträgt nach dem Fortschreibungsergebnis für den 1. Januar 6 33 ooo. Bautzen. Zu drei Jahren Zuchthaus wurde vom Schwurgericht der 22jährige Maurer Harig aus Ober cunewalde verurteilt, weil er in vier Fällen als Brandstifter in seinem Heimatsort in Frage kann Der Staatsanwalt bezeichnete den geständigen Bur schen, Ler trotz seiner Jugend ein Trinker ist, als den Typ des modernen Rowdytums. Ebersbach. Regicrungsrat Dr. jur. Ernst Ulbricht in Löbau ist in nicht öffentlicher Stadtverordneten- Sitzung zum hiesigen Bürgermeister gewählt worden. Mittweida. In einem Gasthof in Tanneberg stürzte ein 26jähriger Mann aus Altmittweida aus noch nicht bekannter Ursache die Kellertreppe hinab und wurde dort später vom Wirt tot aufgefunden. Der Tod des Verunglückten ist durch Schädelbruch eingetreten. Rochlitz. In letzter Zeit ist es häufig vorgekom men, daß Erwachsene, die nach Abschluß ihrer Schulzeit nicht konfirmiert worden sind und auch an keinem Konfirmandenunterricht teilgenommen haben, sich noch konfirmieren lassen. Der vorbereitende Unter richt wurde bisher jedem gesondert erteilt. Da sich dies aber nicht mehr durchführen läßt, werden vom ev.-luth. Pfarramt jährlich zwei Unterrichtskurse für Erwachsene abgehalten, von denen der eine zu Ostern, der andere zu Michaelis beginnt. Wiederau. In den Jagdrevieren Diethensdorf, Wiederau und Königshain sind in wenigen Tagen mehr als 22 Rehe als Opfer der Kälte tot aufgefunden worden. Auch die wildernden Hunde richten im hiesigen Jagdgebiete, wie in anderen Orten, erheblichen Schaden an. HainrchcN. Das diesjährige Gau turn fest des Mulden-Zschopautal-Turngaues findet am 6. und 7. i Juli in Hainichen statt. Freiberg. Die Wasserversorgung Freibergs bereitet immer größere Schwierigkeiten, hervor gerufen durch zahlreiche Rohrbrüche und durch Ein frieren der Wasserleitungen. Der Stadtrat fordert in einer amtlichen Bekanntmachung zur größten Spar samkeit im Wasserverbrauch aus. Auch die städtischen Bäder müssen wegen Wassermangels bis auf weiteres qes'-'l-^sen Leipzig. Der Synagogenöiener Perl ist auf dem Fleischerplatz von einem Auto umgerissen und schwer verletzt worden. Leipzig. Die Leipziger Stadtverordneten haben beschlossen, in Leipzig die kostenlose Toten- bestatt ung einzuführen,' die Kosten sollen durch Erhebung einer Sansangcstelltensteuer in Leipzig aufgebracht werden. — Der Personenzug Dresden—Döbeln—Leipzig ent gleiste am Donnerstag mittag bei der Einfahrt in den Bahnhof Nossen. Post-, Pack- und Personenwagen gerieten aus den Schienen. Personen wurden Nicht verletzt, doch ist der Materialschaden ganz erheblich. Die Ursache war ein Achsenbruch am Postwagen. — Ein zweiter Zuguufall ereignete sich zwischen Engelsdorf und Leipzig-Paunsdorf. An dem von Dresden nach Leipzig fahrenden Mittagsschnellzug brach am drittletzten Durchgangswagen eine Achse. In Engelsdorf wurde der Zug durch einen Stell- werksbeamten aufgchalten. Bei Herabminderung der F hrtgeschwindigkeit sprang der Wagen, an dem der Ächsenbruch erfolgt war, mit einem Drehgestell aus den Schienen. Da der Zug gleich zum Halten kam, wurden größere Beschädigungen nicht hervorgerufen. Limbach. Der Kraftwagenführer Max Quaas wollte mit einer 20jährigen Lageristin aus Chemnitz durch Gasvergiftung gemeinsam aus dem Leben scheiden. Als man die Wohnung des Quaas gewalt sam öffnete, war das junge Mädchen bereits tot. Der Kraftwagenführer wurde noch lebend ins Kranken haus gebracht, starb aber dort ebenfalls nach kurzer Zeit. Plaue«. Die Stadtverordneten haben für die städtischen Arbeiter im Außendienst eine Kälte zulage bewilligt. Es wurde festgestellt, daß un gefähr 600 Zweigleitungen desWasserwerks eingefroren waren. Bisher wurden 68 Wasserrohrbrüche gezählt. Zwickau. Auf der Fahrt von Zwickau nach Mülsen- St. Jacob geriet ein mit fünf Personen besetzter Miet kraftwagen auf -er äußeren Dresdner Straße beim Versuche des Führers, einen höheren Gang einzuschal ten, in Rückwärtsbewegung. Ein Teil -er Insassen, offenbar ängstlich geworden, sprang aus dem in Fahrt befindlichen Wägen. Dabei stürzte eine Berg arbeitersehefrau aus Mülsen-St. Jacob so unglück lich, -aß sie schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Die übrigen Insassen kamen mit leichten Verletzungen davon. Auerbach. Das Gemeindeamt in Reumtengrün ist einem Grotzfeuer zum Opfer gefallen. Bei dem Brande verbrannten auch die Akten des Meldeamtes und des Standesamtes, sowie Mobiliar. Die Eiulagen- konten und Geldbestände Ler Girokasse konnten gerettet werden. Vier im Dachgeschoß schlafende Per sonen konnten unter schwierigen Verhältnissen erst in letzter Minute gerettet werden. Man vermutet Brandstiftung. ... Was -er harte Winter lostet. Die Frost Wirkung in den Zahlen der Krankenkasse. Wie katastrophal der harte Winter sich auswirkt, geht hervor ans Zahlen, die von der Ortskrankenkasse Leipzig veröffentlicht werden. I» Leipzig sind zur Zeit t 8 vvV Personcn bei der Ortskrankenkasse als arbeitsunfähig krankgcschrieben. Im Vorjahr waren es um die gleiche Zeit 13 000. In den ersten zwei Monaten des Jahres 1929 sind von der Ortskrankenkasse 2 711790 RM bar ausgegeben worden, -avon allein an Krankengeld 2 327 340 NM, für Sachleistungen sind in der gleichen Zeit 2 278 660 RM ausgegeben worden. Die Gesamtausgaben in dieser Zeit stellen sich einschließlich 446 325 RM für Verwaltungskosten auf 5 506 765 RM. An Beiträgen rnd insgesamt nur 4 146 385 RM eingegangcn, -er Ausgleich mit 136V4VV RM mutzte der Rücklage ent nommen werden. In der Veröffentlichung wurde noch besonders Mrauf hingewiesen, Laß diese Zahlen ein Fingerzeig eien dafür, daß jedermann das Interesse habe, die Krankenkasse vor unangebrachter und unrechtmäßiger Inanspruchnahme zu schützen. - — .» .i-L! ich.ch - ' Ser Schöpfer -es SolksromanS. Zum 100. Geburtstag des Schriftstellers Dedenroth. Vor 10V Jahren, am 5. März 1829, wurde der Schriftsteller Eugen Hermann Dedenroth als Sohn eines preußischen Generals in Saarlouis geboren. Dedenroth hat unter dem Decknamen „Ernst Pitawall" eine große Anzahl berühmt gewordener Bolksromane historischer und auch krimineller Art geschrieben, von denen die meisten in der Zeit zwischen 1878 und 1887 in Kötzschenbroda bei Dresden entstanden sind, dem letzten langjährigen Aufenthalt dieses in seiner Art volkstümlich gewesenen Roman schriftstellers. Dedenroth empfing seine Bildung auf verschie- dcneu Gymnasien in den Garnisonstädten seines Vaters, trat darauf als Fähnrich bei Len „Franzern" in Berlin ein, machte als aktiver Offizier den verun glückten Befreiungsfelüzug 1848 in Schleswig-Holstein mit, um 1868 den Dienst zu quittieren und Schrift steller zu werden. Schon sechs Jahre vorher hatte Dedenroth begonnen, unter den beiden literarischen Decknamen „Robert Weudctin" und namentlich „Ernst Pitawall" große volkstümliche Lieferungsromane, davon einige teilweise auch in der Art der beliebten Kolportage- nnd Schauerromane, zu schreiben, die buchhändterisch große Erfolge aufzuweisen hatten und dem Verleger wie auch ihrem Verfasser ansehnliche klingende Münzen einbrachten. Eugen Hermann Dedenroth lebte zunächst, nach dem er als Gardclaudwehroffizier den böhmischen Feldzug von 1866 mitgemacht hatte, um im darauf folgenden Jahre wegen Augcnschwäche pensioniert zu werden, in Charlottenburg, wo er auch als Theater kritiker tätig war. Während seiner Kötzschenbrodaer Zeit, die von 1873 bis zu seinem 1887 eiugetretenen Tode währte, schrieb dieser Schöpfer des modernen Volksromans nach und nach iiber 55 mehrbändige, historische und Zeit-Romane, deren Titel wie „Des Kaisers Polizei", „Fabrikarbeiter und Millionär", „Louis Napoleon", „Der Brandstifter", „Kleopatra, die schöne Zauberin des Nils", „Der Jäger von Königgrätz" (berühmter Soldatenroman), „Der Händler von Nachod", „Das Gespenst", „Die Bluttaufe der deutschen Einheit" (Kriegsroman für die Jugendi, „Rosa Sandor" nnd „Die geheimnisvolle Gräfin" volkstümlich im besten Sinne des Wortes waren. Noch heute kennt und liest man so manche von den geistigen Erzeugnissen dieses Schöpfers des modernen Volksromans. Sport. Infolge der Kälte wurde« von der Elbtalgruppe sämt- sich« Spiele abgesagt, Kircheimachrichten. Sonntag, den 3. März 1929. '/, 10 Uhr vorm Predigtgottesdienst spnich auf Lich Zeitung od. Ri Schriftleittmg, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Gemeinde - Giro - Koni» Nr. 1LL "crung oder Nachlieferung der » lückzahlung d. Bezugspreise», ü I wr^irni - di» s, »I , ,, Ü lUtzrUa 2 -»kl«-»« DM« M »da la antranid« Da >NII» n» NWMne Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates Mit den Beilagen „Neue Illustrierte Z Die »Ottendorfer Zeitung' erscheint Dren»« " tag, Donnerstag und Sonnabend. » » Der Bezngs-Prei» wird mit Beginn « jeden Monat« bekannt gegeben. " Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonsi. " ü irgendwelcher Slörungen de» Betriebes der « — Heilung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»- L Einrichtungen^ hat der Bezieher keinen An- » amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. Mode und Heim" und „Der Kobold".
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