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WaLenauerAnzeiger Kiwg sirHmM, Seismdsrs, Sch, Ammkrs, Am, SMW A Amtsblatt für den Stadtrat zu Rabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementspreis 1,50 Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 15 Pfg., für auswärtige Inserenten 20 Pfg., Reklamen 30 Pfg., im amtlichen Teil 35 Pfg., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Redaktion, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Nummer 61. Fernsprecher: Amt Deuben 212« Sonnabend, den 26. Mai 1917. Fernsprecher: Amt Deuben 212« 30. Jahrgang. AM** Zweites Blatt. -WW Unter dein Lnchsenlmuner. Eine Sammlung hervorragender Taten unserer Feldgrauen. Im Auftrage des Kgl. Sachs. Kriegsministeriums bearbeitet vom König!. Sachs. Kriegsarchiv. 5,1MÄr Iirrgrrdrlek. (dn) Einer unserer besten Flieger, der sächsisch: Hauptmmm und Führer einer Feldflieger- A teiümg Kuri M ü I! e r ans Kamenz in Sachsen, ist im Okiober 1313 auf dem Balkan tödlich abgestnrzt. Im Kriege hat er als erster einen NachisüP glücklich a»sgef»hr! und unter nahm Fluge nach Dünkirchen und über Verdun. Dann kam er nach Krakau zum Armeeoberkommando Mackensen. Voll Jsbystye machte er Flüge nach der rumänischen Grenze. Am 8. Oktober 1915 ist er nach Sofia geflogen, hat von da ans Flüge nall Küstendii, Nisch, Us- küb unternommen. Beim Nnkfllg oon Sofie nah Tenesuar, nm wichtige militärische Doku nenls des b.llgargchen Generaütabe? dem .Hauptquartier von MU-Me» zu überbringen, ist Hauptmann Mücke« am 15. Oktober l9l - infolge eines heftigen Mrbelstnrms m Südun- garn tödlich abgcMrzt. Müller besah neben anderen hohen Anszeichnnngen auch den Mi- MSr»Lt.-Heinrichr-Orden, der ihn für einem hervorragenden, mit glän zendem Erfolge dnr hgesnhrten nZ htlichen Erkundungsslng verliehen worden mar. Folgende Briefe des gefalene» Fliegerhelden find von seinen, Schwager dem ,,'sachsenbanner" zur Verfügung gestellt worden: 11. 1. 1915. Wir haben gestern hier wieder eine feine Fiiegcrsache gemacht. Wir sind etwa'15 Wiigzeuge nach Dinu rchen geflogen und haben >20 groß« Bomben l) neingeworfen. An allen Ecken und Enden der Stadt krachte es; wir müssen einen furchtbaren Schaden angerichtet Haven. Ich Habs, glaub.- l h, nist Bonde (semem Flugzeugführer an der West front) einen gan-e > Eisenbahnmg in Brand geieht, Und aus der Stadt schossen 4 Batterien, Küstengeschütze und Ballonabwehrkanonen auf uns, das; man nur immer zu tun »alle, »,wachen den einzelnen Sprengpunkteil dnr hznwg Heu. Gott sei dank haben sie aber keiueu von uns beruntergehs.l. Al 22. l. 1915. »Wir haben heute wieder einen Flng in, Geschwader nach Dün kirchen gemacht. Bonde und ich flogen mst noch etwa 15 anderen Apparaten los. Wir hatten 14 Spreng- und e ranbbomben au Bord. Ueber Dünkirchen waren wir 1500 bis 160 Vieler hoch. Bonde und ich gaben uns gerade die größte Mühe, unsere Bomben in einen feind lichen Flughafen und in die vier Gam »Um- der Gas Halt hinabzu werfen, als ich plötzlich vielleicht -0 Meter hinter uns ein Flugzeug sehe. Ich werfe meine letzten Noniben in die Stadt hinein, sehe wie der auf und erkenne auf cinma!, daß der Flieger ein feindlicher ist. Er ist uns schon auf 1t) Meier nahe. Ick) hole mein R-p-tterq-w-hr heraus und will schießen. Es geht mcht. Ich bekomme die Sicherung nicht auf, die Finger sind völlig beklommen. Ist) s tüage m r die Fin ger wund, es nutzt ui-hts. Das femdliche Flugzeug ist neben, über uns daß die Tragflächen sich fast berühren. Der drüben legt au und schießt eine kleine Eranatcauf uns. Ich sehe sie aus dem Lause kommen, kann aber selbst nicht schießen. Ader Gott sei dank: dicht unter den Ap parat geht das Geschoß vorbei Bonde schmeißt die Via chme herum. Aber auch der andere lut das, und. nach kaum einer Minute >st er wieder hinter uns. Er kommt immer näher. Nun ist er dicht bei uns, will schießen. Da reißt Bonde die Maschine hcrnm, lchlagt einen llcinen Kreis. Jetzt ist er vor uns. Doch schon lenk! auch er wieder um und kommt wieder im Bogen von hinten heran. Er ist schon wieder dicht bei uns, da kommen wir auf einmal in e neu Hage! von Geschossen der feindlichen Ballonabwehrgeschntzc Sofort keim der feindliche Flie ger um — weit weit hinaus aufs Meer. Das war unsere Rettung. Sofia, den 11. Oktober 1915. Ich bin am 8. d. M. von Wehrschctz in Ungarn über Serbien nach Bulgarien geflogen. Leider kamen mir nicht gleich bis Sofia, sondern mußten vor dem Gebirge eine Zwischenlandung machen. Wir landeten da, wo wir bulgarische Soldaten sahen. Sie kamen gieich zn uns gelausen. Die Offiziere nahmen uns sehr srenndltch auf. Am nächsten Morgen flogen wir weiter nach Sofia. Zwischen der rumä nischen Grenze gegen Bulgarien, der Donau und Sofia liegt ein hohes Gebirge. Wir mußten immer in den Tälern fliegen, weil die Wolken ans dell Bergen Ingen. Um z vormsttags erreichten wir Sofia. Hier wurden wir voll den bulgarischen Fücgervfflzicre» sehr nett empfangen und dann fuhren wir zum deul.chen Militärattaches, von dem wir für nnseren Aufenthalt und unsere Tätigkeit hier Unterweis»» e» em pfingen. Wir fliegen augenbück.lch für den bulgarischen Eeneralstab. Jetzt habe ich zwei FIngzeuge, ich will aber schm-ßl ch meine ganze Ab teilung nach Sofia verlegen. Gleichzeitig bin ich aber daran, die bul garische Fliegerei für die Zukunft zu gestalten und habe deshalb mit den Generälen fast täglich Besprechungen. Es :st eine mtercfsanle Tä tigkeit, die habe und die mir viel Frendc macht. Es ist „i,r von un endlichen Nutzen, daß ich russisch spreche. — Alle Briese, die abgehen und kommen, müssen etwa 150 Kilometer aus del» Luftwege befördert werden. Znm Schlüsse sei folgender Brief des deutschen Mllstärattachees, Oberstleutnant von Massow aus Sofia, mstgeieut: , „Ihr Schwager war ein tapferer Soldat. Er war hierher ge- tommen, nm eine bulgar.sche Fbegerühule einzurichten, er v rstand es vorzüglich, seinen Auftrag einzuleste» uns würde hier große Erfolge ge habt Haden. Se Majestät der König empfing ihn einige Tage vor seinen, Tode auf seinem Landsitze bel Sofia und ließ sich eingehend über seine Pläne berichten. Der Kronprinz und die Herren des Gefol ges waren zugegen. Sein Tod mar eins Schicksalsfügung. Der Um stand, daß das Armee-Oberkommando, damals noch in Temesvar, SirMsdenL AufkläruuLen über diL Tätlakeit der denlschen Fps^r in Sofia verlangte, veränläßte ihn, selbst dorthin zu fliegen. Sei» "Flug zeugführer war der bekannte und bewährte Oberleutnant v. Köber. Das Wetter schien in Sofia für den Flug nicht ungünstig. Jenseits VW Balkan kamen sie aber damals in die sehr gefürchteicn und gefähr lichen Wirbelwinde des Donqutales. Das wurde ihr Verhängnis. Landleute sahen den Kampf des Flugzeuges in bei, Lüfte,!, bis es sich unweit Orsova überschlug und zerschmettert wurde. Der Tod dieser beiden Helden muß ein schneller gewesen sein. Der König war über die Nachricht sehr ergriffen und hat nur ost noch in Worten wärmster Anerkennung voi, Ihre», Schwager gesprochen! Kriegers Los! Seien Sie versichert, daß die beiden tapferen Kameraden unseren, Herzen unvergessen sein werden. — Am Jahrestage des Absturzes wurde für die beiden d-»!sch<m Heiden an der Unglüüsstnttc im Waldgebisie von Kozinaza ein schlich tes würdiges Denkmal feierlich eingewciht. Dort, wv der tapfere sächsische Fliegerhauptmmmm Müller fern der Heimat ruht, erhebt sich aus hohem Sockel ein großes Eisernes Kreuz, kündet eine schlichte In schrift seinen Namen und seinen Ruhm. Li» Nsnonler über aen keiaentst seine; kailptnrZnn;. Nicht ohne Rührung wird jedermann das nachfolgende Schreiben des braven Kanoniers der Landwehr 2 Mar Strehle, Maurer von Berus, Vater von 3 Kindern, aus Dohna (Artillerie-Regiment 241) lesen, der aus einem Genesungsheim in Nordsranireich am Jahrestage der harten Kämpfe um die Lorettohöhe bittet, die hervorragenden Taten und das heldenhafte, treue Aushalten in schwersten Zeiten seines ehemaligen, am 28. September 1915 bei Givenchy an der Lorettohöhe gefallenen Hauptmanns und Batteriesührers Tankred Freyer von der 2. Batterie des sächsischen Feldartillerie-Rcgiments 142 schildern zu dürfen, damit „Unter dem Sachsenbanner" der Name des Getreuen der Nachwelt erhalten bleibe. Ergreifend, dabei in aller Schlichtheit der Schilderung ungemein anschaulich, schreibt der einfache Mann vom Geschütz: ' „Am 30. August 1915 wurde unsere Division, zu der auch oas Feldartillerie-Regiment 245 gehörte, in die Gegend von Lens gerufen. Wir halten längere Zeit in Ruhe bei Lille gelegen und waren froh, wieder einmal aus dein eintönigen des „Hinter der Front Liegens" herauszukommen. Schwere Tage warteten unfer, wir wußten es, denn die Franzosen und Engländer hatten sich schon längere Zeit verraten durch ihre fieberhafte Tätigkeit hinter ihren Linien; unsere tätigen und tüchtigen Flieger hatten es gut ermittelt. Dir ersten Tage des Septembers waren ruhiger Natur,"ünb^Mr oenützten emsig die Zeit um unsere Stellung, dicht am Westrande des völlig zusammsngeschossenen Dorfes Givenchy, in den terassenförmlg aufstrigruden Gärten gelegen, fester auszubauen. Im Dorfe selbst, viel mehr in den Kellern der Ruine», wurden bombensichere Unterstände für Offiziers des Regiments und der Abteilung, Telefonzentrale, Mu nitionslager, Verbandsplätze,'Küchen und sonstige Räumlichkeiten not- dürstig von den noch vorhandenen Trümmern zusammengebaut. Ungefähr am 22. September begann das Trommelfeuer der Feinde, welche das Drei- oder Vierfache an Artillerie, von den kleinsten bis zum größten Kaliber hcrbsigeschaffi hätten. Wir ließen sie gewäh ren und sparten anfänglich mit unserer Munition. Nur wenn sie mal Atem schöpften, wurden ihnen paar qm itzende, verheerende Gruppen rübergeschickt. Es war eine wahre Hölle. Steine und Staub flogen uns unausgesetzt um die Ohren und vergiftete Gase erschwerten das Atmen, noch dazu waren damals die Gasmasken noch nicht auf der jetzigen Höhe. Unsere Batterien wurden ununterbrochen unter da» Feuer schwerer englischer Schiffsgeschütze genommen unter der Leitung recht tief gehender feindlicher Flieger. Unsere Batterie stand am weitesten vorn und konnte mit ihrem Feuer einen feindlichen Sammelgraben bei Angres, rechts von uns, unter ein vernichtendes Ernnatseuer nehmen. Der rechte Flügel war stark bedroht beim Dorfe Angres; die fe ndliche Infanterie war be reits bis auf ungefähr 400 Meter herangekommen und drohte die ganze „Gießlerhöhe" zu umklammern! Aber wir hatten ungeachtet der nahen feindlichen Infanterie unser rechtes Flügelgeschütz heraus aus ver deckter Stellung gebracht und von offne»! Felde aus feuerte es unter der ruhigen Leitung unseres lieben Herrn Hauptmanns Schuß auf Schuß in die Sturmgraben der Feinde, wobei entsetzli: e Verluste bei ihnen beobachtet wurden. Und dieses wohl gerade hat dazu beigetra gen, eine Katastrophe zu vermeiden. Als der Unterstand unseres Hanptmanns gänzlich zerschossen und ausgebrannt war, ging er in den e uer anderen Batterie und beobach tete und leitete nun hier das Feuer dreier Batterien ganz allein. Am 28. früh sollte unser Hauptmann, gemäß der Abmachungen mit seinen Offizieren, die sich in den sehr angreifenden Beobachtungsd cast teilten, abgelöst werden, aber er blieb, trotzdem er schon bald drei Tage in dieser Hölle aushielt und sagte: „In solchen schwere» Sttmden verlasse ich meine Batterie nicht!" — Am 28. Mittags traf ein Volltreffer seinen Unterstand und er fand dabei e.nen schnellen und schmerzlosen Tod. Er war getreu bis in den Tod! — Das konnte man von ihm mit Recht sagen, und uns olle hat sein Tod aufs ttefste geruht. Und alle, die ihn kannten und liebten bis zum letzten Man» ferner Batterle werden ihn nie vergessen! — Am nächsten Abend gingen wir drei Mcmn uni de» Leichnam zu bergen und ihm ein schönes Grab zu geben. Aber die femdliche In fanterie war die wenigen Meter bis zu den Beobachttmgsständen noch vorgedrungen und wir wnrdcn mit heft-aem Gewehr- und Handgrana- tcnfeuer empfangen; Vizewnchtmeister Wallbaum cittknm, aber »'.ein Kamerad Mwdt wurde schwer verwundet und ich konnte ihn n cht fort- bringen, da ich einen Hüfkenschuß und mehrere Nückenschüsse hatte. Am 28. Abends wurde inüer Regiment dort abgelöst und so blieb es eine Unmöglichkeit, unsern lieben Toten noch zu holen. Sein Nome aber möge nun unseren Kinder» und Kindeskindern ein stets leuchtendes Vorbild echter, wahrer Kameradcntreue nnd Tapfer keit sein! — Leicht sei ihm die Erde! M q.r.mS trelZs. Kanonier d. L. 2.." Heldenmut sächsischer Meger. 13 (du) Die großen und herrlichen Taten unserer sächsischen Flieger sind in aller Herzen und Munde. Die jüngste und schneidigste Waffe hat sich nnvergänglichen Ruhm errungen, und die Zahl besonderer EinzelleistungAl ist heute schon schier unübersehbar. Hier ein paar Namen nnd Fliegerstücklein aus der Vielzahl: » k » Leutnant Menzel (Feldfliegcrabteilung 12), durch manchen wich tigen und glänzend durchgeführten Aufklärungsflug bei seinem Armee- Oberkommando hochgeschätzt, war im Anfang Oktober 1914 zwischen Beauvais und Amiens mit einem Begleiter (pre»ß. Ltnt. von Kleist) als Flugzeugführer hoch in den Lüften unterwegs, als der Motor plötzlich von einem feindlichen Geschoß getroffen wurde und aussetzte. Es blieb ihnen keine ander- Möglichkeit, sie mußten weit hinter der feindlichen Front notlanden. Vier Tage lang haben die beiden Flke- ger versucht, sich durch die feindliche Stellung hindurchzuschleichen oder hindurchzuschlagen mit der Waffe in der Hand, wie es auch gehe. Sie gerieten dabei leider in französische Gefangenschaft. Für ihren uner schütterlichen Wagemut wurde beiden das Eiserne Kreuz 1. Klasse, dem Leutnant Menzel noch das Ritterkreuz des Mlitär-St.-Heinrichs-Ordens zucrkannt. Oberleutnant Hans Schneider (Feldfliegerabteilung 69), in Ost und West als FI»gzeuqf»hrer hochbewährt, war am 24. Jull 1915 (mit preuß. Ltnt von Winterfeld) auf einem großen Erkundungsfluge unterwegs. In der Nähe von Nejowiec, etwa 10 Kilometer hinter der Rnisenfront, kam das schon auf der Rückkehr begriffene Flugzeug in starkes Feuer feindlicher Ballonabwehrkanonen und wurde vollends ani Motor durch ein Schrapnell sehr stark beschädigt. Der Beobach tungsoffizier wurde hierbei schwer versetzt. Oberleutnant Schneider brachte den teuren Kameraden mit der höchsten Geistesgegenwart durch einen schneidigen Eleitfliig hinter den eigenen Linien zur Erde, trug ihn selber zum nächsten Verbandsplätze und ging dann, seins Meldung zu machen. Für die Umsicht und Treue, mit welcher Schneider den Bcobachtungsoffizier in Sicherheit gebracht hatte, der höchsten Gefahren nicht achtend, wurde er mit dem Ritterkreuze des Militär-St. Heinrichs- Ordens ausgezeichnet. Mit brennender Zigarette. (!s) Im Miticbach-Abschnitte des Grenadier-Regiments Nr. 101 hatte» die Fra»zose» dauernd Patronillen vor ihrer Stellung in die Nähe der Lhansse vorgeschoben. Die Ablösung geschah mit Hilfe eines Steges über die stark angeschwollcne Miette, durch dichtes Gestrüpp und einige Vaumkrrmen gegen Sicht vortrefflich gedeckt. Fähnrich Ru- doff Dinter von der 8. Kompagnie der zwölfer Pioniere bekam den Aiiilrag, diese» Steg z» sprcmgcn bzw. «»brauchbar zu mache». In der Zeit zwischen Weihnacht und Neujahr 1914 ging er nachts mit einer Sprenglndiiiig von 2l Sprengkörpern von der Chaussee Laons-Reims aus vor, erhielt nach Ueberschreitsu der Straße Feuer von der franzö sischen Patrouille, aber cs gelang ihm, mit einem Begleiter die Brücke zu erreichen. Trotzdem Helle Mondnacht die Ausführung des Planes erschwerte, befestigte Dinter di- Ladung an einem Uferaufleger des Steges und rollte im Zurückgehen die Zündschnur ab. Das Anzünden der Sch»s!l;ü»dschnur war zunächst nicht möglich, da der Anzünder ver jagte. Dinter kroch daher, obwohl feindliche Patrouillen herankamen, pcrück, »m sich eine Zi aretts a imbrsnus», und dann mit der brennen den Zigarette wieder an die Zündstelle vor. Er entzündete dis Zünd- tzhmtr »»besorgt an seiner Zigarette, worauf die Dentonation erfolgte. Die Spre»q»»g war gelungen: Der Steg war an einem Ansleger voü- tändig zerstört und lag im Wasser, die den Uebergang vor Sicht schü- zsitden Bcmmkronsn waren wegges hleudert, sodaß die Stells jetzt offen im Schußfelde der Grenadiere lag. Der Uebergang über den Mitte bach mar infolgedessen unterbunden. Fähnrich Dinter hatte bei diesem Unternehmen soviel Mut und Schneid bewiesen, daß sein Kommandeur ihn für dis silberne St. Heinrichs-Medaille in Vorschlag brachte, die er Vann auch bald erhielt. Merlei aus nah und fern. — Kalksteine als Räucherfleisch und als „Wäsche". In Myslowitz fielen einem" Gendarmeriewachtmeister bei der Revision eines Personenwagens zwei Reisende mit einem großen Reisekorb auf, in dem nach ihrer Angabe Wäsche enthalten sein sollte. Der Wachtmeister ließ den Korb öffnen und fand ihn zur Hälfte mit Kalksteinen gefüllt. Jetzt erklärten die beiden Reisenden, daß sie von einem gewissen Hein aus Slupna um 325 Mark geprellt.' worden seien, welcher ihnen in dem Korbe Räucherfleisch übergeben sollte. Hein kam mit dem chweren Korbe erst kurz vor Abgang des Zuges an, mit der Versicherung, daß das Fleisch im Korbe sei. — Gewissensqualen eines Schweinemörders. Eine verunglückte Hausschlachtung wird in einem Vororte im Südosten von Berlin viel besprochen und belacht. Ein angesehener Herr in dem Vororte schaffte ein Schwein n die Wohnung und in die Badewanne, um es dort totzuschlagen und auszuschlachten. Als nun das Schwein, zu. schreien begann, erschrak der Herr so, daß er davonlief aber auch vergaß, die Tür hinter sich zu schließen. So entstieg auch das angeschlagene Tier der Badewanne, siel die Treppe hinunter und blieb draußen liegen. Dort sand esMe Polizei und beschlagnahmte es. Gegen den Herrn, der sein gutes Herz unterschätzt und fein Fleischer talent überschätzt hatte, ist Anzeige erstattet worden.