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86 Gemeinde-Giro-Konto Adorf 113 Morsef Grenzbote Hagebkatt für Adorf und das oöere Mogtland. Dies Blatt enthält Lie amtlichen Bekanntmachungen des Stadtrats zu Adorf. Der -Adorfer Grenzbote' erscheint täglich mit Ausnahme der T-ge nach Sonn. und. Feiertagen. Vorauszubezahlender Bezugs monatlich 4 Marr -wzch'ckeßUch Zn- Stellung in« .Haus. Ter Raum der S-getpaltenen Wetiheilt wird mit KV Psg. berechnet, bei auswärtigen Anzeigen mit 75 Ps^ die g-g- valt-n- Pettt-ReNamezettr Met .,58 Mi. Bei Matzvorschrilt 25° o Zuschlag. Zeitraubender Latz nach e böhtrm Tuns. Jnkwwneufaabe Lurch Femipr.-ckek Ichließt -edes Reklamationsrecht au«. MMgnraniraLm« bis 1V Ahr stütz; größere Snsera« tag» vorher erbeten. HemPrecker Nr. 14 BeronttvsrtliGer Sckntt'etter. Drucker unü Verleger OttMeyern sloor^^ ^el-Adr. Grenßb-'tte HonrEÄtag. ÄekK 1.4. April WZL. PEeck-Kw. Leipzig 873 69 Jahrs» 8G- Der Kommunalverband. Oeisnitz, den 12. Avril 1921. teile enthalten fein: Der Kommunalverband O-lsnstz i. V., am 12. Uprü 1921 in Zone I Zone l! 45 Roggenmeb! 40 Weizenmehl und 15 Mischmehl Diese Bekanntmachung tritt mit dem Tage ihres Erscheinens in Kraft. Die Be kanntmachung über Höchstpreise für Ziegenmilch vom 9. April 1920 wird aufgehoben^ Amerika gegen den» Imperialismus. Teutschland sott nicht ausgebeutet werden. Von maßgebender Seite in Washington werden folgende Richtlinien bekannt gegeben, die die Politik der, Vereinigten Staaten verfolgen wird: Die Regierung der Vereinigten Staaten wird ener gisch dahin wirken, Deutschland zu veranlassen, daß es Belgien und Frankreich für alles das entschädigt^ was diese Länder durch den Krieg an Verlusten erlitten haben; und zwar soll Deutschland innerhalb seiner Stegerwalds Bemühungen. Ministerpräsident Stegerwald ist noch immer be müht, ein politisches Kabinett zu bilden, so gering die Hoffnungen auf einen guten Erfolg auch sind. Da die Mehrheits sozialisten erklärt hatten, sie könn ten ein Geschäftsministerium nicht unterstützen, so wurde die Meinung geäußert, Stegerwald würde sein Amt dem preußischen Landtag zurückgeben. Es hat aber den Anschein, als ob Stegerwald glaube, doch mit einem Geschäft sm inisteri um regieren zu können. Mischungsverhältnis für Schwarzbrot (Roggenbrot). Dou 15. Kpnl 1921 ab müssen bei der Bereitung von Schwarzbrot 100 Gewichts- Zur Zone I gehören die Orte des Amisgerichtrbsz rks Oelsnitz c. V, Zur Zons I! di: Orte der Ämkgerichlsbezirke Ldorß MaiknmkuHen und Schöneck. Die Höchstpreis dieser Bckanntmachuna sino Höchstpreise im Sinne des Gesttz-s betreffend HöchwreU? vom 7. Lugust/ 17. DlZsmber 1914 samt Nachträgen ui d ver- jsthen sich emschlitziich Umsatzsteuer Höchstpreis für Ziegenmilch Der Höchstpreis für 1 Liter Ziegenmilch bei Abgabe durch den Erzeuger an Ver braucher wird für den Bezirk der Amtehauptmannschaft Osisnitz i. B. wie foigt stslges-tzl: Freie Milchwirtschaft. Borschläge zur Freigabe der Milchwirtschaft. Uns wird geschrieben : Die in der nächsten Zeit Bremen tagende Ernährungskonferenz wird sich vor allem mit der Bewirtschaftung der Milch befassen. Die Reichssettstelle will durch Einführung von Lieferung sverträ gen den drohenden Zu sammenbruch abwenden. Die maßgebenden landwirt schaftlichen Kreise glauben nicht, daß dieser Vorschlag Er folg haben wird, wenn die Lieferungsverträge mit der Zwangswirtschaft in Verbindung gebracht werden. Es ist notwendig, alle wirtschaftlichen Kräfte, die früher die Versorgung der Städte gewährleistet haben, wieder in ihre Tätigkeit einzusetzen. Dies ist vor allem das Inter esse an der Milcherzeugung und die Freiheit von büro kratischen Fesseln. Das Ziel wird durch die Festsetzung Der Praktiker SLegerwaH. Von besonderer Seite wird uns geschrieben: Der .neue preußische Ministerpräsident hat auf seiner Lauf- ba » das Leben fast immer bei der Hand packen müssen, es ihm nicht entgegenkommend in die Arme gesunken. Daraus ist er zu einem Praktiker des Lebens geworden, vap er hat sich bemüht, in seinem Amt als Wohlfahrts- lmnister den Beweis für sein Wollen und Können zu peocn. An seinem Willen zur Whilfe der Wohnungsnot zweifelte niemand: daß es an dem Vollbringen mitunter Kaperte, lag weniger an ihm, als an den untergeordneten stellen und daran, daß sich diese Angelegenheit über haupt nicht nach einem bestimmten Schema regeln läßt. Kerr Stegerwald wäre jetzt wohl schon von selbst aus den Gedanken gekommen, daß Aenderungen getroffen sterben müssen, denn die jährlichen Kosten für die Mets- und .Einigungsämter im Betrage von 250 Mil Mlpurgisgespenster. Die Pylen phantasieren von einem Einzuge ihre« Truppen durch das Brandenburger Tor in Berlin und« begründen diese wunderbare Erwartung' mit der auchl anderswo ausgetauchten burlesken Meldung, Frankreich werde nach dem 1. Mai wieder den Krieg an Deutschland erklären, da dieses seinen finanziellen Verpflichtun gen nicht nachkomme. Die Polen gedenken in diesem Falle als französische Verbündete Berlin zu besetzen. Wir könnten uns ja dann für dieses Walpurgisge- sperrst damit revanchieren, daß wir sagen, am 1. Maij wird der Exekutor die polnische Staatskasse in War schau pfänden, aber jeder weiß, daß darin nicht viel zu- holen ist. Indessen, Scherz bei Seite! Frankreich wird bei feiner: Plärren nach dem 1. Mai aus eine so harte Nutz beißen, daß ihm die Zähne Weh tun werden. Es W zu wiederholen, daß jedes isolierte französische Vorge hen den Vertrag von Versailles rechtskräftig zerreißt, alle bereits erfolgten Leistungen aufhebt, und die FplgeH davon kann man sich in Paris doch überlegen. Braucht Frankreich überhaupt die von uns verlang ten übermenschlichen Summen? Nein! Nach den amt lichen französischen Ausweisen sind im Jahre 1928 in Frankreich über 55 Milliarden Franken in Wert-- päpieren angelegt worden. Diese Ziffer besagt, daß dins französischen Steuerzahler sehr gut mehr Steuern bezah len können, als ihnen heute zugemutet wird. Auf dep Pariser Konferenz im Frühling 1919 haben die nord- amerikanischen Delegierten als die Entschädigungs summe, die Deutschland bezahlen könne, 25 Milliarden Dollars in 30 Jahren bezeichnet. Frankreich und Eng land wollten fast die doppelte Summe haben, und» daran ist damals dis Festsetzung gescheitert. Seitdem hat sich unsere Lage noch verschlechtert, und es ist effektiv undenkbar, daß wir die in London beanspruchten 226 Milliarden entrichten. Solange die ser völlig Phantasievolle Standpunkt in Paris nicht verlassen wird, kann man wohl viel von neuen Vorschlä gen Deutschlands an Frankreich reden, aber es wird praktisch nichts daraus werden. * 1.90 Mk. 2.10 „ Füytgrett Eolvzaylungen leisten. Zwar er kennt die Regierung der Vereinigten Staaten Frankreich« Berechtigung seiner Sanktionen gegen Deutschland an? sie ist aber doch der Deinung, man solle Deutschland! nicht ausbeuten, sondern Frankreich solle seiner Hilse dazu leihen, dieipdustriellenHilfsquel- len Deutschlands zu entwickeln. Damit würde! etwas getan sein, um der wirtschaftlichen Lage der Welt allmählich Beständigkeit zu sichern. Alle aggressiven Maßnahmen begünstige« nur den Imperialismus und würden wahrscheinlich Säuernden Rassenhaß sowie internationale Streitigkeiten! zur Folge haben. Weil das unratsam (!) ist, verwer» sen die Vereinigten Staaten solche aggressive Politik» Harding vermißt einen Unparteiischen Gerichtshof. Voller Beunruhigung verfolgt die Regierung der Vereinigten Staaten die derzeitigen Nachwehen de» Krieges, die unzweifelhaft die Tatsache erweisen, daN zurzeit nirgendwo in der ganzen Welt ein Unpartei»! isch er Gerichtshof ist, dem die strittigen Frage« zum Zwecke des Schiedsspruchs unterbreitet werde« können. - . Im übrigen wird noch betont, daß die Vereinigt ten Staaten nicht beabsichtigen, irgendwelche Rechte auf zugeben, die sie sich als einflußreiche Teilnehmer anv Weltkriege und als Teilhaber an dem erfolgreichen Aus gange des Kampfes erworben haben. Für die inner« Politik der Vereinigten Staaten befürwortet Hardings einen Arbeitsplan, der eine Unterbindung der Inland- Propaganda nationalistischen Charakters vorsieht, Weik eine solche Propaganda nur geeignet sei, die Bevölke rung der Vereinigten Staaten in zwei Lager zu spalten« lionen Mark sind zu groß. Das ist in seinem Wirken die Achillesferse. Auch der Politiker muß sich den ver änderten Zeitverhältnissen anpasssn, und dieser Satz wird für sein bevorstehendes Wirken als Ministerpräsi dent zu gelten haben. Politische Theorien haben wir seit 1919 genug gehabt, sie sind uns Wohl teuer geworden, Und sie haben, wie die Osterkrawalle beweisen, doch noch keine Solidität erzeugt. Aufbauen heißt es im Wohnungswesen, aufbauen heißt es in der Sicherheit und Arbeit. Wir gebrauchen heute keine großen Zu- kunstswunder, sondern nur Anpassungsfähigkeit an die Forderungen des Tages, so daß jeder ruhig leben kann. Worms 1521 and Henle. In diesen Wochen, in welchen uns eine Zumutung des Unrechts nach der anderen von der Entente zuteil . wrrd, in denen wir im Innern Deutschlands einen neuen haßerfüllten Kampf um Gold und Besitz erlebten, werden 400 Jahre, daß ein schlichter deutscher Mönch, ein ' «ergmannssohn, Martin Luther aus Eisleben, vor dem Pingen Kaiser Karl V., in dessen Landen, er war auch - König von Spanien und seiner überseeischen Kolonien, we Sonne nicht unterging', und dem Reichstage stand, Um seine Lehrsätze zu verteidigen. „Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir, AMen!" So schloß ; Das war am 17. und 18. April 1521. Der Streit der kirchlichen Lehren, um den es sich hier handelte, nt längst entschieden, die Konfessionen wirken neben- tz.nd miteinander, und das Bild „Luther in Worms" ist ' kn Blatt der deutschen und der Weltgeschichte ge worden. Aber als wäre diese historische Erinnerung zu tznserer Nacheiferung bestimmt, so steht sie vor uns. : Ern einzelner Mensch wehrte sich gegen die Uebermacht der weltlichen und geistigen Herrschaft. Das war viel schwerer, erforderte eine ganz andere Kraft und Aus- i ^er als sie heute von dem deutschen Volke im Streit M den Gewalttätigkeiten der Entente verlangt wird. Damals ging es hart um Leib und Leben, und wir sehen, was ein fester Wille im starken Gottvertrauen zu lei- ; sten vermochte. Wir können nicht sagen, daß das ganze deutsche Volk heute in tapferer Selbstlosigkeit Schulter "n Schulter steht. Und doch kann nur dadurch schließlich der Erfolg errungen werden. In derselben Gegend, in welcher Martin Luther ! tebte, wirkte und starb, ein wahrer Sohn des Volkes s Vorkämpfer für die geistigen Güter des Volkes, hat ! «u Ostern der Aufruhr aus Habsucht und Eigennutz Kewütet. Die Volkskreise, denen Luthers Eltern ange- - Meten, die Gegend, der er entstammte, waren teilweise mit ; w die wilden Putsche dieses Frühlings hineingezogen. Welcher Abstand zwischen damals und heute in der Art , des Kampfes und in seinem Ziel. Heute soll das Du erteile zum Herrn über den Geist und das Ideal Ms Lebens gemacht werden, aber so wenig wie bisher, wi das jetzt gelingen. Nicht die leiblichen Dinge heben kro aus der Not der Zeit heraus, sondern die Einkehr w eie Wiederkehr echter Humanität und tiefer Mora lität. Luther in Worms! Das ist ein Bild deutschen Kampfes um die Freiheit von Geist und Leben. Was ein einziger Mann von heldenhafter Kraft und Uner- fckr F^nheit hat leisten können, das sehen wir hier. kann eine Nation gewinnen, wenn sie sich klar darüber ist, daß die Forderungen des Tages getragen w. oen Müssen von jener Tapferkeit, die allein der Be- sttz der dauernden Güter des geistigen Lebens verleiht. Dieser Besitz ist geschwächt und eben deshalb muß er wieder gestärkt werden. Dann mögen wir der Entente Lagen: „Hier stehen wir, wir können nicht anders!" Es wird uns dann nicht schwer werden, denn unser V 'len gebietet es, und die Kraft zum Aushalten liegt ln uns. eine« vefNrmnten vieferungSsolls durch behördlich festgesetzt Preis« und sonstige Zwangsmittel, die in Aussicht genommen sind, nicht erreicht. Der einzige Weg ist vielmehr, die Milchversorgung der Bevölkerung unter Wiederherstellung der frühe ren BezngS- und Lieferungsbedingungen zu sichern und den Milchabsatz in den Verbraucherbezir- ken in seiner Gesamtheit zu organisieren. Es erscheint s falsch, das Hauptgewicht auf die Deckung des Notmilch- bedarss durch Lieferungsverträge, die auf der Zwangs wirtschaft beruhen, zu legen, und alles andere dev Zwangswirtschaft und dem Schleichhandel zu überlassen. Lurch Konzessionszwang ist der wilde Milchhandel zu verhindern. Erzeuger und Händler müssen sich zur Milchver sorgung zusammenschließen, um so den Bedarf der Grotz- verbraucherbezirke zu decken. Hierbei werden sich natur gemäß wieder die alten Beziehungen zwischen den Städ ten und ihren Bedarfsdeckungsbezirken anbahnen. Die Preise dürfen nicht behördlich festgesetzt sein. Eino Gefahr ihrer zu hohen Steigerung besteht nicht, nur wäre der Milchpreis und der Butterpreis in das rich tige Verhältnis zu bringen. Die Konkurrenz zwischen den verschiedenen Abnahmebezirken gibt zu Bedenken keinen Anlaß, da im allgemeinen die Städte ihre be stimmtes Bedarfsdeckungsgebiet besitzen.