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W134. »wei«o«atli» 1 Mk. »OPfg. mrm«oo«tltch7bVl? 8 >«»>"»>>»>»' »> »r. Jahrgang. "> > >»>«- Dienstag, Sen 14. Juni. Inserate werden bi» Vormittag 11 Uhr » ^04^0 angenommen, Urei» für di» Lpaltzeile 1» Pfg. » FH«»!» «utzerhalb de» LandgerichtSbezirk» 15 Pfg sj FreibergerAnz,.^ Ml- Tageblatt AMSbttM A die Mißlichen und Wüsche« Behörde« zs Kewerg «so Braud. öffentlichen Kenntniß Fracht,daß dar Königlich« veztrrstterarzt bt» 7. J«tt ^ds-se- J-hr-s zur Dienstleistung aus der Ausstellung der deutschen Landwirthschaft^-Gesellschaft nach Dresden befehligt und während dieser Zeit mit seiner Stellvertretung Herr Beztrkstierarzt in Flöha beauftragt worden ist. Vreiderg, am 10. Juni 18S8. «önigltche Slmt-Hauptmannschaft. Nr StVMvrt. « Ä ^Ee des behinderten Gemeindeältesten Haub-W ist der Gemeindeältest« Heinrich in Oberschöna zum stellvertretenden Wahlvorsteher in dem, den bestellt worden "E ^ "gut umfassenden Wahlbezirk für die bevorstehende RetchStagSwahl Freiberg, den 11. Juni 1898. Königliche «mtShauptmannschaft. Nr. Stalnart. Da» unterzeichnete Amtsgericht bedarf in der Zeit vom I.Juli 1898 bis Ende Juni 1899 etwa 12« Li OelSnitzer gewaschene Pechwürfelkohle I und LI Duxer Pechglan,kohle, »tttelkohl« I. Die Kohlen sind in den Hof des hiesigen AmtSgerichtSgebäudeS zu liefern. Angebote sind mit Preisangabe biS zum , L«. JUNi 1««« schriftlich hier einzureichen. Die Auswahl wird Vorbehalten, jedoch wird der Lieferung-Vertrag möglichst unter Berück sichtigung des Mindestfordernden abgeschlossen werde«. Brand, den 9. Juni 1898. Da» Königlich- Amtsgericht. 8I»L«t»»4. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über daS Vermögen des Schleifermeisters Johan« Baldui« Hocke in Freiberg ist zur Abnahme der Schlußrechnung de» Verwalter-, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Verkeilung zu berücksichtigenden Forder- der^ Schlußtermin Gläubiger über di« nicht verwerthbaren BermögenSstücke , „ den «. Juli 1«9», Bormittag« '/.10 Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst, Zimmer No. 83, bestimmt. Freiberg, den 11. Juni 1898. Sekr. »lealu«, k- 19/97 Nr. 90.Gerichtsschreiber deS Königlichen Amtsgericht». Konknrsverfahre«. I« dem Konkursverfahren über da- Vermögen deS Kleiderhändlerß und Brundstücksagenteu Johann Andrea- Neubert in Brand ist zur Prüfung der nachträglich angemeldeteu Forderungen Termin auf de« r«. Juni 18SS, Vormittag st Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst anberaumt. Braud, den 11. Juni 1898. Aktuar gkLLmSIoo, Gerichtsschreiber de» Königlichen Amtsgericht». Personen-Sonderzüge Dresden-Reick. Anläßlich deS Pferderennens bei Reick werden Sonntag, den Ist. Juni nachmittags Personen-Tonverzüge nach Bedarf abgelassen und zwar: , von Dresden-'Altstadt (Hauptbhf., Südhalle) nach Reick von 1 Uhr 28 Mm. ab bis 1 Uhr 45 Min., d., von Reick nach DreSden-Altstadt von 5 Uhr 88 Min. ab bi- 5 Uhr 88 Min. Z« diesen Zügen werden in DreSden-Altstadt Rückfahrkarten II. Klasse für 60 Pfg. und ll). Klasse für 40 Pfg., in Reick einfache Fahrkarten nach Dresden-Altstadt für 50 Pfg. (N. Klasse) und 30 Pfg. (11k. Klasse) auSgegeben. Zur Vermeidung von NnglückSfällen wird daS Publikum aufgefordcrt, daS Aufspringe» auf die Züge, solange sie sich noch in Bewegung befinden, zu unterlassen. Zuwiderhandlungen werden nach 88 61 und 62 der Betriebsordnung bestraft. Dre-den, am 7. Juni 1898. Königliche Generaldirektton der Sächsischen Staat-eisenbahn-n. 4812 6 I) N»illL»«»i». Gemeindesparkasse zu Ervisdorf ist jede« Montaa Nachmittags von 2 bis 6 Uhr geöffnet, verzinst Spareinlagen zu s*/, und gewährt Darlehen auf Grundstücke zu mäßiger Verzinsung. Der Gemeinderath. Fe«LüiL»»»r, G.-Vorst. Die Gemeinde-Sparkaffe zu Halsbrücke nimmt jeden Montag nachmittag» von bi» 7 Uhr Spareinlagen gegen 3°/g Verzinsung entgegen und gewährt Darlehne gegen mäßige Verzinsung auf Grundstücke, sowie auch gegen Pfand und gute Bürgschaften. Hal-brück-, am 24. Mai 1898. Der Gemeinderath. Eindruck machen muß, der in unserer Zeit nicht ohne Folgen bleiben kann/ Die günstige Lage von Handel «nd Industrie im deutschen Reich hat der deutschen Handelsflotte eine stärkere Beschäftigung zugewiesen. Dies zeigt sich in der Zahl der auf deutschen Handelsschiffen im letzten Jahre angemusterten Seeleute. Die Zahl der angemusterten Vollmatrosen war in Folge deS stärkeren Schiffsverkehrs im Jahre 1897 größer als in sollen Vorjahren deS letzten Jahrzehnts. Sie betrug 18244 gegen 17521 im Jahre 1896, hat sich also gegen das Vorjahr um etwa 4 v. H. vermehrt und zwar vertheilt sich diese Ver mehrung ziemlich gleichmäßig auf daS Nord- und Ostseegebiet. Die Anmusterungen von unbefahrenen Schiffsjungen, deren Zahl seit 1890 fast ununterbrochen zurückgegangen war, und zwar von 2288 auf 1740, haben sich 1897 wiederum bedeutend vermehrt, und zwar auj 2117, also um nahezu 22 v. H. Auch der Betrag der MonatSheuer ist erheblich gestieged; er betrug für Vollmatrosen durchschnittlich 54,03 Mark gegen 51,74 im Vorjahr und für un befahrene Schiffsjungen 14,91 gegen 13,69 Mark. DaS JltiS-Denkmal zu Sch anghai, dessen Ausführung Bildhauer Krau» im Auftrage von Reinhold Begas vollendet hat, erhält ganz gewaltige Dimensionen; ohne daS Steinpostament wird es gegen acht Meter hoch. Der zersplitterte Mast ragt in einer Höhe von sechs Metern in die Lüfte; zu seinen Füßen sind Theile von Wrack und Segeltuch angebracht, während die Taue wirr durcheinander geworfen sind; vorn liegt ein mächtiger Kranz. Das Postament wird in schwedischen Granitbrüchen ge fertigt und von dort gleich direkt am Ort und Stelle gebracht; den Transport nach Sch .anghai hat der Norddeutsche Lloyd ohne Entgelt übernommen. Der Sockel wird mit dem Reliefbild des untergegangenen „Iltis" geschmückt, während die Namen der Männer, die dem Wüthen des Taifun zum Opfer gefallen sind, auf einer GedSchtnißtafel verzeichnet werden. WaS die Volksvertreter in de« verschiedenen Ländern erhalten. Angesichts der in Norwegen immer länger werdenden Tagungen des StorthingS hat ein Theil des Verfassungs-AuSschusieS den Antrag auf Begrenzung der Storthingsdiäten eingebracht und bei dieser Gelegenheit eine Uebersicht über die Vergütung der Mitglieder der National versammlungen in 20 verschiedenen Staaten gegeben, die allge mein interessiren und vielleicht auch den Appetit mancher Mit glieder des deutschen „diätenlosen Reichstags" von Neuem schärfen dürfte. Die Verhältnisse liegen wie folgt: 1. Portugal: Die Mitglieder der Zweiten Kammer erhielten früher eine Ver gütung von etwa 400 Mk. den Monat, die aber seit 1892 mit Ausnahme für die Vertreter der Kolonien abgeschafft ist. Sämmt- liche Mitglieder haben während der Tagung freie Reise auf Eisenbahnen und Dampfschiffen. Die Kommunen sind berechtigt, ihren Vertretern eine Vergütung bis zu 16 Mk. 80 Pfg. täglich zu gewähren. 2. Frankreich: Die Mitglieder des Senats und der Deputirtenkammer haben jährlich 7000 Mk. und auf den Staatsbahnen freie Reise in 1. Klasse. Außerdem haben die Präsidenten beiher Kammern je 59 000 Mk. und freie Wohnung. 3. Schweden: Die Mitglieder der Ersten Kammer beziehen nichts, diejenigen der Zweiten Kammer 1350 Mk. für die Tagung und Reisevergütung. Im Falle der Auflösung werden für den Tag 12 Mk. 50 Pfg. und ebensoviel, sowie Reiservergütung bei einer außerordentlichen Tagung gewährt. 4. Norwegen: Die StorthingSmitglieder erhalten täglich 13 Mk. 50 Pfg. 5. Großbritannien: Weder daS Ober haus noch daS Unterhaus erhält Vergütung. Ein 1893 einge brachter Antrag auf Gewährung von 5650 Mk. für die Mit glieder deS Unterhauses wurde nach der zweiten Lesung zurück gezogen. 6. Niederlande: Di« M itglieder der Ersten Kammer, die nicht im Haag wohnen, erhalten für jede Sitzung 16 Mk. 80 Pfg. und Reisevergütung, diejenigen der Zweiten Kammer jährlich 8360 Mk. und Reisevergütung. 7. Spanien: Keine Vergütung: 8. Dänemark: Für die Dauer der Tagung 6 Mk. 75 Pfg. Diäten und Reisevergütung für alle Mitglieder des Reichstags. 9. Bulgarien: Während der Tagung 16 Mk. 10 Psg. täglich und Reisevergütung. Die in der ParlamentS- stadt wohnenden Abgeordneten erhalten 14 Mk., außerdem der Präsident 2419 Nik., die Vizepräsidenten je die Hälfte für jede Tagung. 10. Griechenland: Für die gewöhnliche Tagung 1492 Mk., für eine außerordentliche Tagung Reise- Vergütung und Diäten je nach der Dauer, doch nicht unter 403 Mk. und nicht über 1492 Mk. 11. Serbien: 8 Mk. für den Tag und Reisevergütung; Mitglieder, die ein Staatsamt bekleiden oder Pension beziehen oder in der Parlamentsstadt wohnen, nur 4 Mk. Mitglieder, die nicht beim Aufruf zugegen sind, gehen für diese Sitzung der Diäten verlustig. 12. Belgien: Der Senat erhält keine Vergütung, die Deputirtenkammer mit Ausnahme der Mitglieder, die in Brüssel wohnen, 336 Mk. monatlich. Keine Reisevergütung. 13. Rumänien: Die Mitglieder beider Häuser erhalten für jede Sitzung, der sie beiwohnen, täglich 20 Mk., sowie freie Eisenbahnreise. 14. Italien: Nur freie Reise mit Eisenbahn und Dampfer. 15. Preußen: Herrenhaus: keine Vergütung, freie Eisenbahnreise; Abgeordnetenhaus: 15 Mk. täglich während der Tagung und Reisevergütung. 16. Oesterreich: Abgeordnetenhaus: 15 Mk. 20 Pfg. täglich und Reisevergütung. 17. Ungarn: Magnatenhaus: keine Vergütung; Abgeordnetenhaus: 3900 Mk. jährlich und 1300 Mk. Wohnungs zuschuß, daneben ermäßigte Elsenbabnpreise. 18. Deutsches Reich: Nur freie Eisenbahnreise 1. Kl. 19. (Sachsen: Landtag: 12 Mk. für jeden Tag, wo der Abgeordnete anwesend ist.) 20. Schweiz: Nationalrath: 15 Mk. 10 Pfg. für jeden Tag, wo der Abgeordnete zugegen ist. Außerdem Reisevergütung 17 Pfg. für das Kilometer. Die Mitglieder deS Ständeraths erhalten von ihrem Kanton im Allgemeinen dieselbe Vergütung wie der Nationalrath. 21. Amerika: Die Mitglieder beider Häuser der Vereinigten Staaten beziehen jährlich 20850 Mk., sowie 520 Mk. 80 Pfg. für Schreibmaterial, Zeitungen u. s. w. und außerdem Reisevergütung. Die Kommission für Arbeiter-Statistik wird am 27 d. M. im Reichsamt des Innern, nach siebenmonatiger Pause, wieder zusammentreten, um die Erhebungen über die Lage der Gast- und Schankwirthschaftsgewerbe beschäftigten Personen fort zusetzen, ferner Erhebungen über die Sonntagsarbeit imBinnen- schiffsahrts- und Flößerei-Betrieb einzuleiten, und die Erhebungen über die Arbeitszeit der in Getreidemühlen beschäftigten Personen zum Abschluß zu bringen. Die vor 6 Jahren eingeleitete Er hebung über die Müllerei ist abgeschlossen. Der bekannte badische Fabriken-Jnspektor vr. WoerriShoser hat den Endbericht erstattet. Politische Umschau. Freiberg, den 13. Juni. Die bevorstehende Reise deS deutschen Kaiser» nach Jerusalem hat die Befürchtungen des katholischen Frankreichs wachgerufen. So wird dem „Soleil" auS Beirut in Syrien ge schrieben, daß die Reise deS Kaisers Wilhelm ll. für das Ansehen Frankreichs als Beschützer der katholischen Christenheit des Orients verhängnißvoll werden könne. HervS de Kerohant führt diesen Gedanken näher auS, indem er schreibt: „Nachdem Wilhelm II., der überall den französischen Einfluß durch den deutschen zu er setzen sucht, mit Abdul Hamid ein Bündniß geschlossen, wie einst Franz I. mit Soliman, manövrirt er mit wunderbarem Geschick, um unS das Protektorat der Christen deS Orients zu rauben, das alle unsere früheren Regierungen, sogar die des National konvents, zu Vertheidigen und festzuhalten wußten, und daS unsere jetzige Republik preiszugeben bereit ist. Wir haben eine schöne katholische Klientel im Orient, sagte Gambetta. Der deutsche . Kaiser findet sie ebenfalls sehr schön. Darum wird er sie uns wegnehmen. Er wird sich zwar zuerst als kirchliches Haupt deS Protestantismus zeigen, indem er der Einweihung einer prote stantischen Kirche in Jerusalem vorsteht, aber wie er bereits erklärt hat, daß daS deutsche Reich den deutschen katholischen Missionen in China den weitesten Schutz gewährt, so wird er auch eine sehr auffallende Besorgtheit für die Anstalten an den «Tag legen, welche die deutschen Katholiken im heiligen Land iuntcrhalten. Seit einiger Zeit verhandelt der Kaiser schon mit den Franziskanern (?), die in Palästina große Besitzungen haben und, wie es scheint, entschlossen sind, ihm einen großartigen Empfang zu bereiten." — Kerohant ist überzeugt, daß die Re gierung der Republik nichts thun könne und nichts thun wolle, um die Rechte Frankreichs auf die heiligen Orte ausrechtzuerhalten. ,Es sei ja auch begreiflich, daß eS für Felix Faure nicht möglich wäre, an der Spitze einer bewaffneten Eskorte durch die Wüste izu reiten und vor den Thoren Jerusalems ein Zeltlager auf zuschlagen. Gerüchtweise verlautet, der neue Reichstag solle schon um September zu einer kurzen Session einberufen werden, um über den deutsch-englischen Handelsvertrag zu beschließen. Wie gemeldet, besteht der „Koburg. Ztg." zufolge die Absicht, daß die Vermählung deS Herzogs Ernst Günther zu Schleswig-Holstein mit-der katholischen Prinzessin Dorothea, Tochter des Prinzen Philipp von Koburg, in der kathosischen Kirche zu Koburg stattfinden soll. Der „Reichsb." schreibt dazu: „Da die „Koburg. Ztg." offiziöses Organ der Regierung ist, so muß man wohl diese Nachricht als richtig ansehen. Ist sie das und findet die Trauung nur in der katholischen Kirche statt — von der evangelischen Kirche ist nicht die Rede —, so muß man annehmen, daß auch die Ehe als eine katholische, d. h. eine solche mit katholischer Kindererziehung anzusehen ist. Ist das der Fall, so würde also ein altes evangelisches Fürstenhaus im rem evangelischen Schleswig katholisch werden. Hoffentlich erfolgen bald nähere Aufklärungen über diese sehr befremdende M.t- theilung. Unsere Fürstenhäuser sollten bedenken, daß diese Art der Behandlung der konfessionellen Verhältnisse bei Ehe schließungen einen für die Autorität der Fürsten sehr ungünstigen