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Mittwoch Nr NM -deutsche «UM XutlLnd-S. ' Uevevvkick. Deutsehland. "Wien. Der Gedanke eines italienischen Zollvereins und seine Wichtigkeit für Oesterreich und Deutschland. Baiern. Sta tistik der Beschlagnahmen von Druckschriften. Hannover. Commis sion des 10. deutschen Armeecorps. * Hamburg. Versammlung der Journalisten von Schleswig-Holstein. Verhaftung eines altlutheri schen Geistlichen. Bevorstehende Bürgerconvente. Mreußen. Die Preußische Staatszeitung gegen de Lamartine. Defterreich. "Wien. Die serbische Frage. Postconventionen. »Äus Ungarn. Die Comitatswirren. Spanien. * Paris. Der Senat nimmt den gegen Frankreich gerich teten Punkt der Adresse zurück. Cortina Präsident, Prim Secre- tair des CongresseS. Urtheile über die Rede des Hrn. Heros. Na- mensfcst der Königin. Plan der Opposition. Beschlagnahme einer Schrift. Ein neues Journal. Barcelona. Großbritannien. Graham's Erklärung über die Aenderungen der Factory - Bill. Dankbeschluß des Unterhauses für Lord Ashburton. Leichtsinniger Betrieb des Auswanderungswesens. * Lonbon. Die geist liche Gerichtsbarkeit. Frankreich. Festliche Aufregung. Betrag der Pensionen. Das inter nationale Verlagsrecht. Der Erdeinsturz. Der Gouverneur der Mar quesasinseln ist nicht ermordet, -f Paris. Die Eröffnung der Eisen bahn in Rouen. Literarischer Charlatanismus. Paris. Der Credit der Notare. Vkie-erlan-e. Gesetzentwurf über die Staatsschulden. Italien. *Uom. Die Streitigkeiten mit Rußland. * Palermo. Der Statthalter ist nach Neapel berufen. Unzufriedenheit mit ihm. Dänemark. »Kopenhagen. Neues Preßverfahren. Die Apanage der Herzogin von Augustenburg. Amerika. "London. Grcnzstreitigkeitenzwischen Centralamerika und Mejico. Haiti. Proclamation gegen Boyer und seine Anhänger. Handel und B«Hust*ie. Ankündigungen. Deutschland. 3. Mai. Bedeutendes Aufsehen erregte ein letzthin von dem Oestexreichischcn Beobachter mitgethcilter Artikel „über die Möglich keit eines italienischen Zollvereins". Derselbe ist einer in Mai land erscheinenden Zeitschrift entnommen und rührt von einem italienischen Autor her. Die Idee hat allerdings viel Frappantes und könnte na mentlich auf die Hoffnungen der österreichischen Industriellen sehr an regend wirken. Oesterreich eine wesentlich deutsche Macht im fried lichen Besitze der besten politischen Kraft der überherrlichen Halbinsel— der Anschluß Oesterreichs an den deutschen Zollverein dadurch doppelt wünschenswerth gemacht, und fortan von allen Deutschen mit wahrer Sehnsucht erstrebt — Stoff und Gelegenheit in Fülle, um eine Ma rine insLybcn zu rufen, welche sich der englischen, französischen, ame rikanischen und russischen würdig und ebenbürtig zur Seite stellen könpte — die Berührung mit der nordafrikanischen Küste — eine außer ordentlich vortheilhaste Stellung zum Oriente: das sind die großen, in die Augen springenden Vortheile, welche nicht blos dem Haus Oester reich , sondern auch den übrigen deutschen Staaten mindestens im Laufe der Zeit zu Gute kommen würden. Die österreichische Industrie, welche in Deutschland selbst nicht konkurrenzfähig erscheint, wäre eö sicher in Italien, wenigstens in einem großen Theile desselben; Ungarns Ge treide und Schlachtvieh hätte überdem dort ganz vortreffliche Absah- orte. Die italienischen Staaten würden durch das Fallenlassen der Zoll schranken an Rührigkeit und Fülle deS Binnenverkehrs zuverlässig ge winnen, wie den« unstreitig die Glanzseite jeder Zollunion die Erweite rung des Feldes, worauf sich der Handel frei herumtummeln mag, und in weit gcringerm Grade der Abschluß gegen andere Handrlsstaatensysteme ist. Der Abschluß ist Repressalie und mag als solche zuweilen noth- wendig scheinen > aber wohlthätig und segenreich wirkt blos der göttliche Odem der Freiheit, zu thun und zu lassen, wie es eben Neigung und Vorthcil dem Individuum empfehlen. Die statistischen Verhältnisse der Halbinsel sind, wie auch der Verfasser des Aufsatzes ganz richtig be merkt, nichts weniger als bekannt und zur Beurtheilung eines so wich tigen Schritt- hinreichend festgestellt. Allein das Vertrauen, welches man auf die günstigen Resultate der Einigung im Ganzen und Gro ßen, natürlich mit Ausschluß partieller, lvcaler Interessen setzen darf, 4«. L» Mai 1843. , . Preis für das Biertel- meine Zeitung. «G-K. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» ist so groß, daß man mit gutem Fuge der besten Hoffnung Raum ge ben mag. In der bunten Verschiedenheit der italienischen Zollverfas sungen liegt wenigstens kein absolutes Hinderniß, weshalb die Eini gung nicht zu Stande gebracht werden könnte. Wenn die Vorsicht, womit in Oesterreich bei der Publikation einer wichtigen Idee in irgend einem auch nur halbofficiellcn Journale vorgegangen wird, den folge rechten Schluß gestattet, daß die Regierung geneigt sei, darauf einzu gehen, so wäre es im höchsten Grade wünschenswerth, wenn sich die politische Presse dieses Stoffs bemächtigte, und wenn vorzugsweise von Sachkennern die statistischen Verhältnisse der italienischen Staaten ge nauer dargelegt würden, als bisher geschah. Und bei der naheliegen den Wichtigkeit der Sache für Deutschland selbst wäre dies gewiß für die deutsche Presse keine unpassende Aufgabe. Wir befinden uns nicht in der Lage, mehr als ein anregendes Wort sprechen zu können. Wir haben daher, wie der italienische Verfasser des gemeinten Aufsatzes, die Vor theile des Vereins bloS in den allgemeinsten Umrissen zu bezeichnen vermocht. Dasselbe gilt von den Hindernissen. Auf diejenigen, welche sich aus dem nähern Sachverhalt ergeben, können wir so lange nicht eingchen, als die Daten, die Ziffern fehlen. Nur drei Hauptfragen seien gestattet. Wird Oesterreich so viel Intelligenz und Wohlwollen bei allen italienischen Regierungen treffen, als zur bloßen Würdigung deS Plans erfoderlich ist? Wird es auf die Moralität der betreffen den Administrationen so weit vertrauen können, als bei der gemein schaftlichen Durchführung eines Handelssystems erfoderlich ist? Auf welche Weise endlich wird der unausbleibliche Widerstand Englands und Frankreichs gegen diesen Plan zu beseitigen sein? — Nach amtlichen Mittheilungcn fanden in Baiern seit dem I. Jan. 1837 oder in einem Zeiträume von 6^ Jahren 175 Bücherbeschlag nahmen statt, und von den dadurch betroffenen Schriften waren 34 in Baiern, 71 in andern deutschen Bundesstaaten, 31 in der Schweiz oder in Frankreich, 39 ohne Angabe des Druckortes erschienen. Au ßerdem wurden noch 33 abergläubische Gebete, Ankündigungen, Num mern' uncensirter Zeitschriften rc. mit Beschlag belegt. Von jenen Bü chern erschienen unmoralischen Inhalts 4 in Baiern, 10 anderwärts, schmä henden Inhalts 4 in Baiern, 6 anderwärts; religiöse und kirchliche Ge genstände behandelten und wurden wegen der Art, in der dies geschah, mit Beschlag belegt: 18 in Baiern, 69 anderwärts erschienene; dasselbe Schicksal erfuhren von den Schriften belletristischen, tagsgeschichtlichen, wissenschaftlichen Inhalts 8 in Baiern, 41 anderwärts erschienene. Ge gen in Baiern erschienene Werke fanden mit Einrechnung der Flug blätter tc. zusammen 46 Beschlagnahmen statt, worunter 2 wissen schaftliche Werke trafen, nämlich 1 eine Schrift über die Verfassung und 1 eine Schrift über philosophische Systeme. — Am 1. Mai ist in Hannover die Commission der verschiede nen, zum 10. deutschen Armeekorps gehörigen Contingente zu- ämmengetreten, um über das für den Herbst d. I. beabsichtigte Man oeuvre zu bcrathschlagen. *Hamburg,6. Mai. Am 12.Jun.d.J. soll eine Versammlung der Journalisten aus den Herzogthümern Schleswig und Holstein auf Einladung der Redaktion des Jtzehöer Wochenblatts stattfinden, bei wel cher Gelegenheit die Freiheit der Presse zur Berathung kommen wird, ilebrigens sollen auch andere Freunde dieser wichtigen Angelegenheit reien Zutritt bei der Versammlung haben, in welcher Hr. Olshausen, »er um die Presse in den Herzogthümern große Verdienste sich erwor- >en, wahrscheinlich den Vorsitz führen wird. Der Zweck der Versamm- ung soll darauf abzielen, eine freie Besprechung der inner» Ange- egenheiten deS Landes von der Negierung zu erwirken, in welchem Zerufe die Schleswig-Holsteiner, ihrer natürlichen Gelassenheit we gen, den übrigen Deutschen voranzugehen bestimmt seien. — Der rltlutherische Geistliche, welcher vor einiger Zeit aus Preußen hier eingetroffen ist, um die Ueberfahrt von 1500 seiner Glaubens genossen nach Amerika ins Reine zu bringen, wurde dieser Tage von unserer Polizei, wie es heißt, auf Befehl der preußischen Regierung, verhaftet, Unter seinen Papieren und Effecten, welche weggenommen und versiegelt wurden, sollen sich 30—40,000 Mk. Wechsel auf Sa- omo Heine befunden haben. Man begreift nicht, was zu dieser Ver haftung Anlaß gegeben hat, über welcher in diesem Augenblicke noch