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^«l«Kr« mn,. Adresse: volköftsatt- Schneeberg. Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. UW.7' str Lie kömgl.«ch städtWm Lthör-m mAue, Bmuhai«, HarteHeiu,Zchmm- Lch-,Ak-,<, ^vMISutUN georgenstadt, Loßnitz, tlenstädtei, Schneeberg, SchwUM-er- an- Wil-mftls. Nr. 144 Der .«kHkbtrgNch« B-IIclrrund" «schrlut tiigNch mit Auenahm« der T«°« nach den Sonn und Festtagen, ittonnement »terteljdhrltch 1 Mark 80 Psä. Inserate werden Pro «gespaltene Zelle mttwPfg., tm amtlichen Th-ild!- 2gespaltene Zette mit SÄ Pfg., Reklamen die »gespaltene Zeile mlt SS Wg. berechnet; tabellarischer, außergeivöhnlicher Sah nach erbdhtem Taris. Mittwoch, 24. Juni 18W. Poft-Zelttw^llste Rr. 21«. Der RitterSgrün-Antonsthaler CommunicationSweg in Abtheilung 51 k des Crandorser Staatsforstrevieres wird bis auf Weiteres für den Verkehr gesperrt und Letzterer auf den alten Communicationsweg verwiesen. Schwarzellberg, am 20. Juni 1896. Königliche Amtshauptmannschaft. Frhr. von Wirsing. W. Auf dem die Firma H. Listner in Klösterlein betreffenden Fol. 48 des Handels registers für Neustädtel, Aue und die Dorfschaften ist heute verlautbart worden, daß der Sitz der Firma von Klösterlein nach Zelle verlegt und daß dem Kaufmann Herrn Richard Gotthold Listner in Zelle Procura crtheilt worden ist. Schneeberg, den 18. Juni 1896. Königliches Amtsgericht. Müller. R. Gras - Versteigerung. Die diesjährige Grasnutzung von Kunstwiesen der Staatsforstreviere Allersberg und Wilderrthal soll Dienstag, den 36. Juni 1896 und zwar: ») vom Forstrevier Auersberg, Ut. n (Götz- und Prügnerwiese), lit. d (Rockstrohwiese), lil. « (Männelwiese) und lit. ä (Schießplatzwiese), sowie der WiesLNfläche Iit. na. — Zusammenkunft: früh 8 Uhr am Bräunelsbächel. — d) vom Forstrevier Wildenthal, die Fläche lit ä am Forsthaust — Beginn vormittags halb 12 Uhr — an Ort und Stelle gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. < Königliche Korstreviervcrwaltungeu Auersberg in Eibenstock und Wildenthal, sowie Königliches Forstrentamt Eibenstock, am 20. Juni 1896. Lehmann. Uhlmann. Gerlach. Hol;-Ver-eiger«ng auf dem Staalssorstrevier Zohanngesrgenstadt. Im Rathsteller in Aue Men Donnerstag, den 2. Juli 18Sö, von bot«. Uhr «, folgende in den Abtheilungen 50 (Schlag) 50, 71, 72, 73, 74, 75, 77, 78, 79, 80 und 81 (Bruch und dürr) aufbereitete Ruh« und Brennhölzer und zwar: 5043 Stück w. Alötzer von 7—15 om Oberstärke, 4570 - - - - 16—22 - - (3^, 4^ U. 4^ m 4133 - - - - 23—51 - - Kmg, 8 - buch. - - 16—43 - - , 205 Rm. w., 1 Rm. h. Brmvscheite, 86 - Breuvtuü-pel, 62 - - 3 - - Breun äste, unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen, versteigert wechpU. Königliche Korstrevierverwaltnng Johanngeorgenstadt und König» liches Forstrentamt Eibenstock, am 23. Juni 1896. Teich. Eerlach. Klotz- und Schleishölzer-LicitaM Vom Stadtrathe St. Joachimsthal wird verlautbart, daß am Dienstag, den 36. Juni, 16 Uhr Vormittags die in den städtischen Forsten theils geplätzt, theils geschält erliegenden Rundhölzer, und zwar: circa 35 000 St. Schleifhölzer 3,5 und 3,, m lang mit circa 1400 w, - 6 000 - Klötze 3^> und^ - - - ,1200 - partreenweisc im öffentlichen Licitationswege hieramts verkauft werden, wozu Kauflustige Mit dem Beifügen eingeladen werden, daß die Licitationsbedingungen hieramts eingesehen werden könnt«. Stadtrath St. Joachimsthal, am 20. Juni 1896. Der Bürflermeister. Franz Rauscher. Die Pröfideutschaftskampagne iu Amerika. Soweit eine Voraussage möglich erscheint, ist die Wahl Mac Kinleys zum Präsidenten der Vereinigten Staaten im November gesichert. Wie gemeldet, hat die republi kanische Nationalkonvention in St. Louis das vom Resolutions- ausschusse entworfene Programm mit einer Mehrheit, 812 zu 110 Stimmen, angenommen und Mac Kinley erst mit einer cr- Lrückenden Mehrheit und sodann auf einen besonderen Beschluß Hin sogar einstimmig zum Kandidaten für die Präsidentschaft ge wählt. Als Vicepräsident wurde Horbart aus New-Jersey auf gestellt. Hierauf vertagte sich die Konvention auf unbestimmte Zeit. Mac Kinley hat diesen großen Erfolg in erster Reihe feinem „Manager" oder politischen Geschäftsführer Mark Hanna zu danken, der unermüdlich für ihn thätig war. Hanna ist ein alter geriebener Politiker, der schon einmal den Präsidenten Gar field glücklich durch eine Präsidcntschaftscampagne lootstc. Wie Mac Kinley ist Hanna im Staate Ohio ansässig, er ist ein Millionär, dem die halbe Stadt Cleveland gehört, außerdem be sitzt er Bergwerke und Dampfschiffe, ein Theater und sine Zeitung. Das in seinen Hauptzügen bereits bekannte Programm der republikanischen Partei enthält Beschlüsse von der schwerwiegend sten Bedeutung, in erster Reihe die Schutzzollfrage und die Bei behaltung der Goldwährung. In dieser Beziehung sagt es: „Die wahre amerikanische Politik, welche die auswärtigen Produkte besteuert, die heimische Industrie crmuthigt, die Last der Bundes- «innahnien auf auswärtige Waaren wirft, die amerikanischen Märkte den amerikanischen Produzenten erhält, die amerikanischen Löhne wahrt, die Fabrik ebenso begünstigt wie die Farm, de» amerikanischen Farmer immer unabhängiger macht von auslän discher Nachfrage und ausländischen Preisen und allgemeine Wohl fahrt verbreitet, muß fortgesetzt werden .... Wir treten gegen Len jetzigen Tarif auf und verlangen einen gerechten Tarif auf ausländische Einfuhren, die mit amerikanischen Produkten kon- kurriren, der nicht nur genügende Einnahmen für die nothwcn- digen Regierungsausgaben abwirft, sondern zugleich den amerika nischen Arbeiter vor dem Herabsinken in die Löhne anderer Län der sichert. Wir sind nicht auf ein bestimmtes Schema hin ver- pflichtet. Die Höhe der Sätze richtet sich nach der Lage und der Erzeugung. Unser unverrückbarer Grundsatz ist Schutz und Ent wickelung der Arbeit und Industrie. Das Land verlangt eine Ordnung dieser Fragen. Die republikanische Partei erneuert ihr Ver sprechen, alle amerikanischen Industrien gegen den ausländischen Wettbewerb zu schützen, und drückt ihre Ucberzeugung aus, daß die Uebcrlegenheit der Vereinigten Staaten von Amerika unter den Nationen das Ergebniß einer solchen Politik sein wird. Wir glauben an liberale Gegenseitigkeit und gerechte Beziehungen und verlangen die Anwendung dieser goldenen Regel des Handels in Zukunft auf alle Gesetze, die Zoll und ausländischen Handel an- gehen. Wir glauben, daß die Aufhebung der von der letzten re publikanischen Regierung abgeschlossenen, auf Gegenseitigkeit be ruhenden Handelsverträge ein nationales Unheil war, und ver langen deshalb ihre Erneuerung und Ausdehnung auf solcher Grundlage, daß die Handelsbeziehungen gerecht und billig und die Beschränkungen, die jetzt den Absatz der amerikanischen Pro dukte in den Häfen Europas hindern, beseitigt werden, die den Erzeugnissen von Farmen, Wäldern und Fabriken neue Märkte verschaffen, und wir verlangen unterschiedliche Zölle zum Aufbau einer Kauffahrteiflotte. Die republikanische Partei erklärt sich ohne Reserve für gesundes Geld. Sie veranlaßte den Erlaß eines Gesetzes zur Wiederaufnahme der Baarzahlungen im Jahre 1879, und seit der Zeit ist jeder Dollar so gut wie Gold gewesen. Wir sind unabänderlich gegen jede Maßnahme, die darauf aus geht, unsere Währung zu verschlechtern oder den Kredit unseres Landes zu verringern. Wir sind deshalb gegen die freie und un begrenzte Silberprägung, cS sei denn, daß ein internationales Ab kommen zwischen den bedeutendsten handeltreibenden Nationen der Welt getroffen ist. Ein solches fördern wir. Bis ein solches Abkommen zu erlangen ist, muß die jetzige Goldwährung aufrecht erhalten werden, und all unser Silber und Papiergeld muß zu pari gegen Gold einlösbar sein. Wir begünstigen alle Maß regeln, die dazu dienen, die Verpflichtungen der Vereinigten Staaten unverletzlich und all unser Geld dem Gelbe der erleuch tetsten Nationen der Erde gleichwcrthig zu machen." In politischer Beziehung empfiehlt das Programm bekannt lich den Ankauf der dänischen Inseln in Westindien, damit die Vereinigten Staaten auf den Antillen eine Flottenstation erhalten könnten, da ein dringendes Bedürfniß hierzu vorliegc. In Be treff der Frage der Monroe-Doktrin erklärt das Programm, daß die gegenwärtigen Besitzungen der europäischen Mächte auf der westlichen Halbkugel unter keinen Umständen erweitert werden dürfen. Das Programm drückt ferner die lebhafte Hoffnung aus, den eventuellen Rückzug aller europäischen Mächte aus Amerika zu sehen, und spricht sich schließlich rückhaltlos zu Gunsten der Unabhängigkeit Cubas aus. Angesichts dieses Parteiprogramms kann man sich der Ucberzeugung kaum verschließen, daß, wenn die Republikaner aus der Präsidentschaftswahlcampagne als Sieger hcrvorgehen sollten, in dem Verhältnisse Europas zu Amerika ein tiefgehender grundsätzlicher Umschwung nur noch eine Frage kurz bemessener Frist sein dürfte. Der leitende Ge sichtspunkt des republikanischen Programms läßt sich kurz und bündig in die Worte zusammcnfassen: A m e r i k a den Ameri kanern. Deshalb nimmt in ihren politischen Theorien die Monroe-Doktrin denn auch den Ehrenplatz ein. Ihr muß sich alles andere unterordnen. Daß Amerika von Europa aus ent deckt, besiedelt, kultivirt und zu seiner jetzigen Höhe wirthschaft- licher und geistiger Entwickelung cmporgehoben worden ist, wird von den Verfassern des Programms schlankweg übersehen. Wenn alles nach ihren Wünschen ginge, so wäre der vollständige Rück zug Europas vom amerikanischen Boden schon jetzt vollzogene Thatsache. Als wünschenSwertheS Endziel der künftigen geschichtS- politischen Entwickelung wird aber das Verschwinden jeglicher Spur europäischer Herrschaft vom transatlantischen Kontinente mit unzweideutigen Worten ausgesprochen. Darum soll Cuba den Spaniern durch das Mittel der Anerkennung der dortigen Insur genten als kriegführende Macht aus den Händen gewunden, darum sollen den Dänen ihre westindischen Besitzungen gegen klingende Münze abgckauft und zur Errichtung einer amerikanischen Flötten* station verwendet werden, wofür nach dem Dafürhalten der Ver fasser des Programmes ein „dringendes Bedürfniß" vorliegt. Die Herren glauben offenbar, mit Spanien als einer Macht zweiten Ranges wenig Umstände nöthig zu haben, auch die Art, wie sie über den dänischen Kolonialbesitz in Westindien verfügen, zeugt nicht von besonderem Zartgefühle diesem kleinen Staatswesen gegen- über. Andere mächtigere europäische Nationen, denen man selbst: beim besten Willen ihre amerikanische Position nicht mir nichts dir nichts unter den Füßen wegzichen kann, werden nicht nament lich aufgcführt; auch weiß man in Europa ja nicht erst seit heute oder gestern, welche Verwirrung die Monroe-Doktrin in den Köp fen transatlantischer Politiker zumal dann anrichtet, wenn es sich um wahltaktischen Stimmenfang handelt. Da kommt eS den Draht ziehern auf ein gehöriges Maß landsmännischer Uebcrhebung nicht im mindesten an, sie scheuen sich nicht, Theorien aufzustellen, die beidem geringsten Versuche zu ihrer praktischen Verwirklichung Amerika in Krieg mit einem Vierteldutzend europäischer Mächte zugleich ver wickeln müßten. Wenn also die Aufschneidereien des Aankeethums auch nicht tragischer genommen werden sollten, als sie verdienen, so darf das doch vorausschauende Politiker nicht blind machen gegen die That- sachc, daß jenseits des Atlantic der Drang, sich von Europa thun- lichst zu befreien, riesige Fortschritte macht. Selbst von der eigent lichen Politik zunächst abgesehen, wäre es schon eine ungewöhnlich ernste Wendung, wenn die Vereinigten Staaten uiiter der Prä sidentschaft eines Mac Kinley das schutzzöllnensche Regime bis zum Aeußersten des Abwehrsystcms ausbildcten. Europa im all gemeinen und Deutschland im besonderen würde die Folge einer solchen Absperrung des amerikanischen Marktes für die Erzeugnisse der diesseitigen Industrien sehr bald und sehr empfindlich am ei genen Leibe spüren. Wenngleich nun b,ei der Unberechenbarkeit amerikanischer Verhältnisse der Sieg der Republikaner noch nicht als sicher prophezeit werden soll, so liegt er doch nahe genug, um Europa schon jetzt die Pflicht ans Herz zu legen, sich aus den Einzug Mac Kinleys ins Weiße Haus allen Ernstes vorzubereiten. Tagesgeschichte. Deutschland. — In gestriger (111.) Sitzung des Reichstages wurde zunächst das Anleihegesetz in dritter Bcrathung angenommen. Die Berathung des Bürgerlichen Gesetzbuchs wird bei den 88 604—608, Dienstvertrag, fortgesetzt. Abg. Stadthagen be gründet die hierzu gestellten sozialdemokratischen Anträge, welche diese Bestimmungen vollständig umgestalten sollen. Nachdem Red ner namentlich den sozialdemokratischen Prinzipalantrag, -statt Dienst vertrag „Arbeitsvertrag" zu setzen, in sehr langer Ausführung empfohlen, erwidert Geh. Ober-Regierungsrath Dr. Struckmann, indem er eine Darlegung der Verbesserungen des Entwurfs gegen» über den geltenden Bestimmungen des Dienstvertrages und de» Gestnderechts giebt. Man könne das Dienstverhältniß des Gesin des nicht mit dem Verhältniß des gewerblichen Arbeiters zu seinem Arbeitgeber vergleichen, da in ersterem der fammenrechttiche Cha rakter berücksichtigt werden müsse. Abg. Gröber (Z.) hält die