Volltext Seite (XML)
abemuer Anreiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zeitung fix Wnenndt, Skiseesdvrs, Klein- n. GrnPlsn Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für aus- . wärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 1 20 Pf. Annahme von An- / zeigen für alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 86. s-r»s»recher: Amt Lende« 21LV Donnerstag, den 84. Juli 1913. Kernsprecher: Amt Leube« 2120 26. Jahrgang. Lo vircl nnali jeUei» gSNL nvllv ^.rtilrel nm miuävstims >0 pnOL» srmüssiAt und extra, der Ublivüs Narsrsn-Rasurtt ASvLürt, Siii-vng ne«Ne biUig»K« kMmunM-Verkun fertige 8ommer-^rtüiel für Damen, Herren, Linäer mm 80VV16 VssvksLoFF«, MoussvUnv »G«. mit 10-50 ?10L ^rmä88i§tin§ SNA NsKIisu». Freitag, den 25 Juli 1913, vormittags 1V Uhr, sollen in Rabenau 2 Sack Lompenzucker, 2 Ztr. Saaterbfett, 650V Stück Zigarren, 76 Pfd. schwarzen Pfeffer und V2 Ztr. Senfkörner versteigert werden. — Sammelort der Bieter: Ratskeller. Die Versteigerung findet bestimmt statt. Tharandt, den 23. Juli 1913. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts Tharandt. Hur Nav uns fern Rabenau, den 23. Juli 1913. — Die National spende zum Kaiserjubiläum für die christlichen Missionen in den deulschen Kolonien hat in Sach sen nunmehr den Betrag von rund 383 000 Mk. erreicht. — Eine zuverlässige Statistik über die Preisbewegung der wichtigsten Lebensmittel in etwa 200 deutschen Städten stellt fest, daß seit dem Jahre 1911 sich die Kosten des Lebensunterhaltes wiederum nicht unbedeutend erhöht haben. In Sachsen steigerten sich die wöchentlichen Haus haltungskosten für eine vierköpfige Familie (Eltern, 2 Kmder) in den letzten 2 Jahren um etwa 2.40 Mk„ sie betragen jeyt 25,21. Obgleich dieselbe Preisentwicklung im übrigen Deutsch land sich ebenfalls zeigt, fo dürfte sie in Dresden und Plauen die die teuersten sächsischen Städte sind, besonders fühlbar fein. — Der Verbandslag der Rabattsparvereine Deutschlands findet zurzeit in Würzburg statt. Aus dem Be richt ist zu entnehmen, daß dem Verbände 467 Vereine mit 70 400 Mitgliedern angehören. Mit Einschluß der noch nicht im Hauplverbande Organisierten wird die Rabattsparvereins- bewegung etwa 100 000 Detaillisten im Reiche umfassen. Die meisten Vereine, und zwar 310, zahlen an die barzahlende Kundschaft 5 Prozent Rabatt, 43 Vereine zahlen 4 Prozent, während er bet einzelnen Vereinen in den verschiedenen Bran chen verschieben hoch ist. 458 Vereine gewähren den Rabatt in barem Gelbe. Die Bekämpfung des Borgunwefens hat durch die einheitliche Rabattgewährung unzweifelhafte Erfolge aufzuweise», sodaß dir Detaillisten, die Mitglieder von Rabatt sparvereinen sind, mit einem eigentlichen Borggeschäft nicht mehr zu rechnen haben. Die Rabatlauszahlung betrug 36 Millionen u. feit Beginn der Verbandslätigkeit 253 Mill. Mk- — Negierungsbaumeister Sorger - Dresden macht die DresdnerVorortstraßenbahnenim „Dresd. Anz." zum Gegenstand eines Artckels, nach dem sämtliche Lauen seit ihrer Eröffnung eine bedeutende Verkehrssteigerung erfahren haben. Interessant sei die Wahrnehmung, daß die Zahlen der im verkehrsreichen Hyziene-Ansstellungejchr 1911 beförder ten Personen keine besonvers bemerkenswerren Höhen erreichlen, daß vielmehr die Zahlen von 1912 die von 1911 durchweg übertreffen. Für die Plauensche Grund-Elektrische ergeben sich folgende durchschnittliche Tageszahlen (Passagiere): bis Deuben 1902: 3472, 1903: 3755, 1904: 4127, 1905: 4324, bis Hainsberg 1906: 5097, 1907: 5645, 1908: 5551, 1909: 5513, 1910: 5800, 1911: 6348, 1912: 7032. Die Ab wanderung der Fahrgäste von der Eisenbahn zur Straßen bahn ist nach Regierungsbaumeister Sorger für den Dresdner Vorortverkehr nicht allzu hoch cinznschätzen; die Verkchrs- bedürfnisse, die der Eisenbahn zugrunde liegen, seien bei weitem dringender, wichtiger und ganz anderer Art als diejenigen, die die Straßenbahn zu befriedigen vermöge. Daß zwischen den Fahrzeiten der Eisenbahn und der Straßenbahn wesent liche Fahrzeilunterschiede bestehen, begegnen keinen Zweifel. Im Dresdner Straßenbahnverkehr wäre eine Kürzung der Reisezeiten durch Einziehung zahlreicher Haltestellen, die be sonders innerhalb der Stadtgrenze in außerordentlich geringen Abständen aufeinanderfolgen, sehr wohl möglich. Die Zunahme an Fahrgästen im Vorortstraßenbahnverkehr ließen weiteren Ausbau de.^ Dresdner Vorort-Slraßenbahnnttzes erwarten. ES werde sich hierbei vorwiegend um Verlängerurg und Ver zweigung bereits bestehender Linien handeln. Je weiter die Vororte im Dresdner Vorort-Straßenbahnmtz der Stadtgrenze entrückt lägen, umsomehr verliere die Straßenbahn infolge der geringen Reisegeschwindigkeiten, die mit ihr erreichbar sind, an Bedeutung als Verkehrsmittel zwischen Vorort rind Stadt- innerem; sie bilde in solchen Fällen mehr ein Verkehrsmittel für die Vororte untereinander. Im Anschluß an die Eisen- bahnvorortiinien, welche die Hauptadern tns Vorortverkehrs bilden, würden die Straßenbahnen den Verkehr in den ein- reinen Vororten gewissermaßen nur als feinere Verästelungen Hauptadern nach den von den Bahnlinien abseits liegen den Ortschaften zu übernehme» haben. — Wie weit es Klatsch und Tratsch über an dere bringen kann, mußte die Frau des Hallenmeisters im Schlachlhofe in A u e erfahren. Sie halte an Beamte des Schlachthofes anonyme Schreiben ehrenrührigen Inhaltes ge richtet. Die Sache kam zur Klage vor dem Schöffengericht und wurde durch einen Vergleich abgeschlossen. Die Frau er klärte sich bereit, Abbitte zu leisten, 500 Mark Buße zum Besten des Kinderheims in Aue zu zahlen und sämtliche Kosten zu tragen. — Der Bezirksausschuß Dippoldiswalde genehmigte oder befürwortete in seiner letzten Sitzung die Aenderung der Grenze zwischen der Gemeinde Ruppendorf und dem Rittergute Reich städt, ferner die Konzessiousgesuche Querners-Seifersdorf, dies soweit Uebertragung in Frage kommt; die Gesuche Querners und Frau Oppelt in Seifersdorf um Tanzerlaubnis wurden zur Zeit abgelehnt. Das Gesuch Försters - Dohna um Aus- nahmcbewilligung für Befahren der Wegestrecke Kreischa-Quoh- ren-Possendorf und Hirschbach-Neinhardlsgrimma-Cunnersdo>f mit einem Lastkraftwagen wurden abgelehnt. Von dem Schrei ben der Bahndirektion, die Wiedereinführung des Haltens des Nachmitiagszuges in SeiferSdorf-betr„ wurde Kenntnis genom men. Es bleibt wie seither. — Ein vom Garten des Gasthofes in Niederhäslich auf gestiegener bemannter Ballon sah sich gezwungen in der Nähe der Poisen Häuser auf Obernaundorfer Flur zu landen. — Der seit 17. April ds. Js. vermißte Botenfuhrmann Leonhardt aus Tharandt dürfte nunmehr gefunden sein. Im Grillenburger Walde wurde von Pilzsuchern die Leiche eines Mannes in einem Wasserloche gefunden, in der ein Waldarbeiter Leonhardt auf Grund des Jacketts und des Hutes festgcstellt hat- — Vom Landgericht Freiberg wurde der Tharandter Einwohner M. wegen versuchter Verleitung zum Meineid in zwei Fällen zu 1 Jahr und wegen mehrfachen Betrugs zu 6 Monate 2 Wochen Zuchthaus verurteilt. Der Mitangeklagte R. erhielt 100 Mk. Geldstrafe zudiktiert. — Der 63 jährige Fabriksattler Thomas in Deuben hat sich an einer Kirschbude bei Zechels Höhe erhängt. Ein Sohn des Toten hat sich vor zwei Jahren erschossen. — Der Bruchmeister einer Dohnaer Steinbruchfirma führte im Februar d. I. in der Gegend von Bautzen Spreng ungen aus. Von dort brachte er eine Anzahl übrig gebliebener Sprengpatronen zurück nach Dohna, wo er sie verbotswidrig aufbewahrte. Die Strafkammer Dresden verurteilte deshalb den Angeklagten zu der gesetzlichen Mindeststrafe von 3 Mo naten Gefängnis. — Der Umsatz bei der Gesellschaft Sachsenwerk, Nieder sedlitz, betrug im ersten Semester 4 455 000 Mark gegen 3 455 000 Mk. im Vorjahre. Der Ocdereingang betrug bis Ende Juni insgesamt 10 350000 Mk. gegen 8 785000 Mk. im Vorjahre. Kleine Notizen. — Eine aus Lommatzsch gebürtige 26 jährige lebige Arbeiterin, die in anderen Umständen ist, wurde Sonntag Nacht auf der Elbbrücke mit Stich- und Schnittwunden am Unterleib schwer verletzt aufgefunden. Das Mädchen, das nur notdürftig bekleidet war, gibt an, ein sein- gckleideter Herr habe sie überfallen und vergewaltigt. Für die Verwundete besteht Lebensgefahr. — Ein Jagdpächter in Ober- Ebersbach fing einen weißen Rehbock ein, der von der Kitz verlassen war. Das Tier, das mit Kuhmilch aufgezogen wor den ist, hat die erste Zeil der Gefangenschaft gut überstanden, sodaß man annehmen kann, daß das Tierchen am Leben bleibt. — In Maffersdorf fiel ein 3jähriger Knabe in den Mühl graben und ertrank. In allernächster Nähe arbeitete ein Mann und sah tatenlos zu, wie der Knabe ertrank. Später stellte sich heraus, daß der ertrunkene Knabe das Söhnchen jenes Mannes war. Als man diesem die Leiche brachte, sagte er: Ich habe ihn wohl hineinfallen sehen, ich wußte aber nicht, daß es mein Junge ist. — Auf der Friedrich August-Brücke in Plauen schoß sich ein Milte der 20er Jahre stehender Mann eine Kugel durch den Kopf und stürzte sich dann von der Brücke auf die Straße hinab. Er war sofort tot. Dies ist der 25. TodeLsturz von der Brücks, an deren Geländer zur Zeit eine Sicherung angebracht wird, die weitere Selbstmorde unmöglich machen soll. — In Suhrberg, Elsaß; wurde eine Frau Kiefer dabei überrascht, wie sie dem Kinde eines Vor arbeiters Lysol zu trinken geben wollte. Die Frau wurde ver haftet, da sie den plötzlichen Tod eines anderen Kindes des Vorarbeiters verursacht haben soll. Es scheint sich um einen Racheakt zu handeln. — Auf dem Bahnhof Nossen wurde der Schirrmeister Wilhelm Gasch von einem Gülerzug über fahren und so schwer verletzt, daß er kurze Zeit darauf starb. — Wegen Brandstiftung wurde der Altwarenhändler Eichler in Oels- nitz verhaftet. E. hat nach seiner Verhaftung eingestanden, das Daßlasersche Gut in Brand gesteckt zu haben. Eichler dürfte demnächst von den Geschworenen abgcurteilt werden. — Der Kontorist Alfred Kirschner, gebürtig aus Mock ritz, ist nach Unterschlagung von 12 000 Mark von Dresden flüchtig geworden. Dresden. — Am Aufgang zur Brücke in Blasewitz brach ein Major a. D. auS Dresden während eines Spazier ganges zusammen und war sofort tot. Ein Herzschlag hatte seinem Leben ein Ende gemacht. — Die Sammlung für die Nationalspende zum Kaiser jubiläum für die christlichen Missionen in den deutschen Kolo nien und Schutzgebieten hat in Dresde n rund 40 000 M. ergeben. Die Sammlung ist nunmehr geschlossen. Allen, die das Werk zum Teil durch sehr namhafte Summen gefördert haben, spricht der Ortsausschuß aufrichtigsten Dank aus. — Der Aufsichtsrat der Dresdner Preßhefen- u. Kornspiritus fabrik sonst I. L. Vramsch beschloß in seiner Sitzung der auf den 13. September einzuberufenden Generalversammlung die Verteilung einer Dividende von wieder 14 Prozent bei unge fähr gleichhohcn Abschreibungen wie im Vorjahre vorzuschlagen. — Die 28jährige Arbeitersfrau Margarete Claus glitt in dem Haus: Moltkestraße 35 in der Vorstadt Pieschen, wo sie wohnhaft ist, als sie mit ihrem Kinde die Treppe Hinab stieg, aus und erlitt einen schweren Schädelbruch, an dessen Folgen sie starb. Das Kind, das die Treppe mit hinabstürzte, blieb wie durch ein Wunder unversehrt. — Das 7, Mitglied jener Einbrecherbande, die im Juni in einem Kontor auf der Waisenhausstraße in Dresden einbrachen, um dort 10000 Mark zu stehlen, ein Techniker D., ist jetzt hinter Schloß und Riegel gebracht worden. Die Diebe hatten seinerzeit die Geschäftsinhaberin telefonisch abgerufen, um ungestört arbeiten zu können, wurden aber gestört und mußten unverrichteter Dinge abziehen. — Der Produktenhändlerin Selma verehel. Fritzsche aus Nöhrsdorf bei Wilsdruff wurde während der Eisenbahnfahrt zwischen Coswig-Kötschenbroda-Nadebeul aus ihrem Tragkorb ein Kuvert gestohlen. Hierin befanden sich zwei Sparkassenbücher von 1480 und 1200 Mark Einlage. Als Spitzbube kommt ein unbekannter, in den mittleren Jahren stehender Mann in Frage, der in dem betreffenden Zuge in der Richtung nach Dresden weitergefahren ist. — Wie bekannt wird, soll der Mann, der beim Kirchgänge eine junge Leipzigerin aus der Besserungsanstalt Tobiasmühle entführte, ein Leipziger Karussellbesitzer sein. Die Ent führte Hal allem Anschein nach nicht im Einverständnis mit dem Entführer gestanden und soll sich auch gesträubt haben, ihm zu folgen. — Bei GewgjeIi kam es zu einem Zusammenstoß zwischen griechischen und serbischen Truppen. So muß es kommen. — Die bulgarische Negierung hat die Friedens bedingungen Rumäniens angenommen. — Die bulgarische Negierung erklärt, daß sie ihre Armee demobilisiere.