Volltext Seite (XML)
W—»-W WBWWAWW V« .«rr-»dtr«ttch» 4>»n»«r,»«»- u,»ch »tl «»»ah»» d«i r«,, »ach Son»- und K»ftla,«». Vo,»«»»r«»i m«ioi»ch Mar» 1.00 durch dt, «uitriarr N»I N» La»; durch dir Post br^am oln«rlt»d«lch Mar» ll.vv, monatlich Mar» 0.00. A»»<W«>Wr«w > im AmIrdn'Ndrjtr» dr« Pam» drr Up. Soianri^ir l.ovMt., au-rvüris l.dO Md., rinschlirdl. »Mornstrurr, im amtlichen leit nie datt« 3«tl« L.0Ü Md., d» Petlamrtril d^ Zeile 4.S0 Md. Pofticheek-Kont», v^pzta Pr. leer«. Ttlttedlllü * enthaltend die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauplmannschaften Schwarzenberg und Zwickau, sowie der Staals- u. Städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Kartenstein, Johann georgenstadt, Löbnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg bzw. Wildenfels. Vertag von E. M. Gärtner, Aue, Erzgeb. Fernsprech - Anschlüsse: Aue 81, Lehnitz (Ami Aue) 440, Schneeberg 10, Schwarzenberg 19. Drahtanschrift: Dolksfreund Aueerzgebirge. 4t»»«t,»»-4l,«ad»« Hr dt« am Nachmitta, «i»«m^»r Nummrr dl» oormin»,» » Uhr i» da» ü«lpl,«!»an». still«,. Mn» Sm»d> stlr di« Uuinadm« »n «nzriar» am »orgrichrirdrorn laa, lowt» an distimuN« Sirst« wird nicht g«st«b«n, auch »ich« slir di« Pichstg»«» dir »mch Irra- Ivrrch»-auki»«b«nrn A»j«ig«>. - gür ASckgnd« u,o«rl«,l s »in,Wandler Schriststiich« ltdmiimmt dl» SchNMiitim, »«in« v-raatwortuna. - Uni«br«chung«, d„ Siichist»! lxirird«, txgrlindm d«in« Anspruch«. P«i Zadiung,»»»», s und Nondur, a»ll«n Padalt« al» nichl »«rilndart. SaupI,eschcUl»n«U»n in Au«, Lddnlst, S<im«da, «dl Schwa,zinbrrg. Freitag, den 30. September 1921. Nr. 229. 74. Jahrg. In das Handelsregister des unterzeichneten Amtsgerichts ist eingetragen worden: «w LI. September 1921: 1„ aus dem Blatte 738 die Firma Frankonia-Konfum-AnslaN, SeseNschasi mt« da- schränkler Kasiung in Deiersei» mit dem Eitze in Beierfeld i. Sa. Der Gesellschastsoertrag ist am 21. Juli 1921 abgeschlossen worden. Gegenstand des Unternehmens ist der Lin» und Verkauf von Waren aller Art und di« Verabreichung von Speisen und Getränken. Das Stammkapital beträgt zwanziglauiend (20000) Mark Zum ersten, und zwar alleinigen Geschäftsführer ist der Kaufmann Adolf Grenz» Häuser in Beierfeld i. Sa. bestellt. Die Gesellschaft wird durch einen oder mehrere Geschäftsführer vertreten. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so wird die Gesellschaft durch zwei Geschäfts führer oder durch einen Geschäftsführer und einen Prokuristen verlreien. Am LS. September 1921: L, auf dem Blatte 737 die Firma Schwarzenberger Prehspanfadrik AkkiengefeNschast mit dem Sitz in Schwarzenberg belr-, Sah dem Betriebsleiter Gustav Blechschmidt in Schwarzenberg Prokura erteilt worden ist. Derselbe ist derecht gt, die Firma in Gemein schaft mit einem Vorstandsmitglieds oder einem Prokuristen zu vertreten; and 3., auf dem Blatte 660 die Firma Eisenerz-Aktiengesellschaft mit dem Sitz in Schwarzen berg i. Sa. betr., dah durch Beichiuh der Generalversammlung vom 10. September 192l der Gesellschaftsverlrag vom 22. Oktober 1856 zu den ZZ 1, 16, 20, 22 adaeändert und 8 5 gestrichen worden ist. Die Z8 6 bis 22 haben die Nummernbezeichnung S bis 21 er halten. Nach Z 1 des Gesellschaftsvertrags hat die Gesellschaft zum Zweck den Erwerb die Verarbeitung und die Verwertung von Eisenerz in jeder Form, den Betrieb von Eisen» aiehereien, Walzwerken und ähnlichen Unternehmungen, die Fertigung von Eifenardeilen seder Art, sowie den Kauf und Verkauf von Grundstücken, außerdem die Erzeugung von und den Kandel mit Mewll-, Kolz-, Marmor». Steingut-, Ton- und allen sonst einschlägigen Waren, überhaupt den Betrieb von Erzeugungs» und kausmännischen Geschäften, sowie die Uebernahme von Weik» und Dienstverträgen aller Art. Die Gesellschaft ist befugt, sich bei anderen Unternehmungen in feder zulässigen Form zu beteiligen, oder solche zu übernehmen, zu veräußern oder zu'verpachten und sonstige Titel und Forderungen zu erwerben, zu beleihen und zu veräußern. Sie ist berechtigt, alle Geschäfte zu machen, welche dem Vorstands in Gemeinschaft mit dem Aussichlsrat zur Erreichung oder Förderung der Zwecke der Gesellschaft angemessen erscheinen. Nach 8 1S Absatz Hl des Gesellschaftsvertrags finden di« Generalversammlungen nach Bestimmung des Aussichtsrales in Schwarzenberg i. Sa. oder an emem anderen Orte des Deutschen Reiches statt. , Amlsgerichl Schwarzenberg, am 26. September 1921. Schneeberg. Schornslein-Kehrgebühren. Mit Rücksicht auf di« fortschreitende Teuerung und die Erhöhung der Gehilsenlöhne ist dem Bezirksschornsteinseger auf die derzeitigen Kehrgebühren «in Anschlag von 100'/, mit Wirkung vom 1. September 1921 ab zugebilligt worden. Schneeberg, den 24. September 1921. Der Staölrat. Lößnig. Die behördliche Geschiiflszeil einschließlich für Spar- und Girokaste ist für die Winterhalbjahre (Oktober bis März) solgende: Montag bis Freitag, vvrm. 8 bis nachm. '/»I Ahr «nd nach«. 2—1 Uhr «nd Sonnabends vor«. 8 bis nach«. >/,1 Uhr. Lößnitz, am 28. September 1921. Der Nal -er Stadl. Schwarzenberg. Brikett-Derkauf. Am Freilag, den 3». September 1921, erhalten alle Kunden der Firma Richard Vieweg je 4 Zentner Briketts zum Preise von Mk. 18.— der Zentner ab Lager. Schwarzenberg, den 29. September 1921. Der Nal der Stadl. — Orlskohlenstell«. Grünhain. Notgeld. Das seilens der Stadt Grünhaln herausgegebene Notgeld, bestehend aus 10- und S-Pfg.-Stücken, ist ab 30. September 192l kein össenlliches Zahlungsmittel mehr. Die Münzen werden oder bis 31. Dezember ds. Irs. im Stadthaus, Zimmer 4, eingelöjt. Nach diesem Zeitpunkt ist der Wert verfallen. Grünhaia, den 25. September 1921. Der Sladtgemeinderal. Potscher, B Sie MWm Ser MWWn SMimn. Paris, 29. Kept. Ministerpräsident Briand hat als Vor» sitzender des Obersten Rates heute mittag dem deutschen Botschafter Dr. Ärayer eine Note überreichen lassen, in der mitgeteilt wird, daß bl« wirtschaftliche« Sanktionen mit Wirkung vom 30. September auf gehoben werden. An diese Mitteilung schließt sich folgende Ausforderung an: Die Alliierten laden die dcütsche Regierung ein, möglichst bald ihre Dele gierten zu bestimmen, die zusammen mit den alliierten Sachverständigen die Modalftälen scslsetzen werden, nach denen dis Lizenzen geprüft und ausgestellt werden, in Ucbereinslimmung mit der Entscheidung des Obersten Rotes vom 14. August 1921. Ser FkieSeMIutzzMenVMlNN- -sm HM. Der Verfassungsausschuß des bayerischen Landtages hat, wie schon gestern im „E. V." berichtet, den Vereinbarungen zngestimmt, die der neue bayerische Ministerpräsident, Grafen Lerchenfeld, mit der. Reichsregierung geschlossen hat. Damit ist ein Streitfall aus dem Weg« geräumt worden, der eine Zeit lang ein sehr ernsthaftes Aussehen, gewonnen hatte und sogar seine letzten Auswirkungen den Fortbestand des Reiches zu gefährden drohte. Es darf mit besonderer Frsrckc und i Genugtuung anerkannt werden, daß die Verhandlungen zwischen Graf Lerchenfeld und der Neichsrcgierrmg in versöhnlichem Geist und in dem aufrichtigen Bestreben geführt worden sind, eine Einigung zustande zu, bringen. Die Grundlage bildet die völlige Wahrung der staatlichen Selbständigkeit Bayerns unter ebenso völliger Anerkennung der Auto- rität und der Rechte der Rrichsreglerung. Di« bayerische Staatsregie- - rung wird den Ausnahmezustand spätestens am 6. Oktober mit Wir-! kung vom 16. Oktober aufhebcn und die Reichsregierung wird bei der' Handhabung der Verordnung des Reichspräsidenten vom 29. August sich Innerhalb der Schranken halten, die ihr durch die Selbständigkeit Bayerns als Gliedstaat gezogen sind. Es soll auch bei dieser Gelegen heit nicht vergessen worden, daß der vorherige bayerische Ministerpräsi- dent Dr. von Kahr durch seine Selbstlosigkeit, indem er durch seinen^ Rücktritt das persönliche Alomcnt ausschaltote, zur Lösung der Krisis ebenso wesentlich beigetragcn hat wie sein Nachfolger, der dadurch erst freie Bahn zur Führung der Verhandlungen in versöhnlichem Geiste bekommen hatte. Man sieht daraus, daß auch hier wieder der alte Spruch sich bewahrheitet hat: Wo ein Wille ist, da ist auch ein WcgI » München, 28. Sept. Dio Vereinbarungen zwischen Bayern und dem Reich haben folgenden Wortlaut: 1. Di« Verordnungen des Reichs- Präsidenten vom 29. und 36. August 1921 werden zurückgenommen und durch eine neue Verordnung ersetzt. Die neue Verordnung soll die aus dem Entwurf, der gleich,-eilig Lem Landtag vorgelogt wird, ersicht liche Fassung erhalten und spätestens am 29. September 1921 erlas sen worden. 2. Die bayerisch« Staatsrcgierung wird die Verordnung Uber den Ausnahmezustand spätestens am 6. Oktober 1921 mit Wir kung vom 1k. Oktober 1921 außer Kraft setzen. 3. Die Zustimmung dos bayrischen Grsamtmiinstcriums und des Lorfassungsausschusses dos bayerischen Landtages zu dein vereinbarten Entwurf der neuen Reichs- Verordnung und zur Aufhebung des Ausnahmezustandes in Bayern wird dem Reichskanzler rechtzeitig zzum 28. September 1921 mitgeteilt werden. 4. Zwischen der Reichsregierung und der bayerischen Siaats- rcgiorung besteht Ucbereinstimmung darüber, daß die Landesrc stcrun- »rn nach Art. 48 Abs. 4 der Reichsverfassuna nach wie vor bcrechigt find, bei Gefahr in Verzug auch weiterhin einstweilig« Maßnahmen zu treffe«, di« über den Inhalt der neuen Verordnung hinausgebon. Die Reichsregierung wird solchen Maßnahmen gegensilnr eine loyal» Hal tung eu.uebmen. 5. Die bayerischen VolisgeriHce stehen mit de:» auf Art. 48 Abs. 4 ü«r Reichovtrsassung gestützten bayerischen Ausnahme. zustand nicht in Zusammenhang »nd werden daher durch die hierüber geführten Verhandlungen nicht berührt. München, 29. Sept. Polizeipräsident Pöhner hat sein Entlassungs- gesuch mit der Begründung eingereicht, daß er nach Aufhebung dos Ausnahmezustandes sich außerstande sehe, die Verantwortung für die Aufrechterhaltung der Ruhe und, Ordnung weiter zu übernehmen. Eine wahre -eulsche Aufbaupartei. Ministerpräsident Stegorwald untersucht in der „Germania" die Frage, wie sich die Partcikonstcllation in Deutschland vollziehen kann, um uns gesunden zu lassen. Es heißt da u. a.: „Nach der Revolution, nachdem die alten Parteien aufgelöst und zerrissen waren, war es dis historische Mission der christlich-nationalen Arbeiterbewegung, die Initiative zu ergreifen zur Bildung einer Christlichen Dolkspartei (nicht Arbeiterpartei) und zwar auf dem glei chen Boden, wie ich sie zwei Jahrs später in Essen besprochen habe. Ich habe i.m November nnd Dezember 1918 mehrere Wochen lang für diesen Gedanken nachdrücklich gekämpft und konnte zwar in den Reihe» der christlichen Arbeiterführer eine Mehrheit, nicht aber eine geschlossene Front erzielen und somit nicht durchdringen. Und so besteht heute noch unter veränderten Verhältnissen das ^"arteiwessn mit seiner vor- krieglichen alten Unzulänglichkeit und so fehlt heute noch die unbedingt notwendig: und für das Gedeihen Deutschlands unentbehrliche wahre deutsche Ä: fbaupartei. Keine der seitherigen Parteien bringt die dafür erforderlichen Doraussel-nngen mit. Der Deutschen Demokratische« Partei fehlt un ter Berücksichtigung der politischen Grundeinstellung des deutschen Vol kes der Boden, um Massenpartci sein zu können. Die Deutsche Dolks partei bekommt in ihrer gegenwärligen Zusammensetzung bestimmt nicht die Volksmassen, deren die führende Aufbaupartei bedarf. Die Deutsch- national« Volkspartei wird mein-s Erachtens entweder auseinander- fallen, bevor sie als führende Anfbaupartei in Frage kommen könnte, oder wenn sie zufammsnbleibt, sehr lange Zeit brauchen, um eine ge nügende Anzahl von Mandaten zu gewinnen. Sic hat bisher ziemlich Zulauf bekommen, weil sie di« „nationale Würdelosigkeit", zu der die Entente das deutsche Volk in den letzten Jahren immer wieder moralisch zwang, am schärfsten gegeißelt hat: ein Beginnen, das der äußersten reckten Oppositionspartei, die mit keiner politischen Verantwortung be lastet war, nicht schwer gefallen ist. Dis Deutschnational« Volkspartei hätte allerdings Aussicht, einmal die Führung des Reiches an sich zu reißen, wenn der Derlaillcr Friedensvertrag einen dauernden Zustand darstollte, davon aber kann meines Erachtens keine Red« sein. In England. Amerika, Italien usw. sprechen es die maßgebenden Kreise immer offener aus. daß das Versailler Diktat von Deutschland nicht für längere Zeit erngelöst werden könne und wenn nicht eine Revision in absehbarer Zeit erfolge, dieser „Vertrag" in fick selbst zerbreche. Don dieser Stunde an fehlt der Deutschnationalcn Dolkspartei die Grund lage zur Maflcnpartei. Auch di« Zentrnmspartei wird mit ihrer konfessionellen Tradition, mit ihrer bisherigen Arbeitsweise und Ihrer Organisationsanfmachung die Führung beim Wiederaufbau nicht dauernd behaupten können. Einstweilen, d. h. so lange die Reichsregierung in der Hauptsache den Gerichtsvollzieher für die Entente abgeben muß, reißt sich natürlich keine Partei um die Führung dieser undankbaren Aufgabe. Wenn setzt ein« Koalition auf breiter Dafts zustande kommt »nd diese sich zu einer festen Arbeitsgemeinschaft zusammenschließt, ist schließlich auch damit eine Zeitlang ausziikommcn. Sobald aber di« allerdringlichsten Soro«n vom deutschen Volke aboewendet sein werden, wird es vor die Frage gestellt: Wer soll die Führung kür den deutschen Wiederaufbau fetzt endgültig, soweit man davon überhaupt in der Politik reden kann, übernehmen? Und da stehe ich auf dem Standpunkt, daß b-I der Lba- rakierveranlaaung und bei der Berücksichtigung aller Mentalitäten im dsutseben Volke nur zwei Parteien ernstlick In Frcmr ks:nmr« könne». Entweder die Sozialdemokratie, die auch beute noch auf du» Beden der materialistischen und mechanistischen Wcltanschauuna siebt, »der aber «in« Partei, die sich resolut auf den Bode» der christlichen Weltan- schmnmg stellt und dabei im Sinn« de» Essener Programm» warm deutsch». echt d'makratiscke und tiefgreifend» Sozialnalitik betrell-t. Da- dcuftcbc Volk muß «och ein« Harle politische Erziehungsschule durch- machen." An einer anderen Stelle heißt es dann: ,Lch sehe es als ein Gebot der Stunde an, daß in Deutschland auf politischem Gebiete ein größe res Einvernehmen zwischen Katholizismus und Protestantismus her- bcigeführt wird als es in der Vergangenheit der Fall war. Dafür scheint mir die Stunde so günstig wie noch nie zu sein. Die Initiativ« für den politischen Ilmüenlungsprozeß fällt dabei meine» Erachten» dem Ka tholizismus zu. Er ist seit der Reformation auf politischem Gebiet« zum ersten Mal« in Preußen-Deutschland die stärkere Partei gegenüber dem Protestantismus. Die Verhältnisse sind gegenwärtig im Vergleich zu früher völlig umgekehrt. Diese Stunde hat der Katholizismus poli tisch staatsmännisch-weise und in wahrhaft deutsch-vaterländischem In teresse gegenüber seinen evangelischen Mitbürgern zu nutzen." Man wird zugeben, daß Stegerwald hier manches sagt, was der Beachtung wert ist. Rathenaus Pläne gescheitert? Paris, 28. September. Die Reparationskommission hat gestern, wie Havas zu wissen glaubt, beschlossen, die Beratungen über die ihr zugegangcnen Vereinbarungen zwischen Loucheur und Rathen« über die Sachlicferungen auf später zu verschieben. * "V Die Kredithilfe der Industrie. München, 28. Sept. Die Tagung des Reichsverband«« der deut sch«» Industrie wurde heute vormittag durch den Vorsitzenden Dr.-Iag. Sorge eröffnet. Er erklärte die Bereitwilligkeit der Industrie, ihr« ausländische» Kredite zugunsten des Reiches nutzbar zu machen, unter der Voraussetzung, daß sich an der Aktion die Landwirtschaft, di« Bankwelt und der Handel beteiligen, und daß die Regierung ihrerseits alles tut, um das Risiko der Zerstörung des letzten Restes unser«« Wirtschaft zu verringern. Nach Ansprachen des Ministerpräsidenten Graf Lerchsnfeld, de« Bürgermeisters von München, der besonder» dis Treu« Bayerns zum Rslci>e hcrvorhob, übermittelte Wiederaufbauministcr Dr. Rathenau die Grüße der Reichsregierung und mit ihnen die Anerkennung der von der Industrie geleisteten Dienste. Er Hosse, daß sich im Zusammen hang mit den schwebenden Verhandlungen über die Verbreiterung der Negrerungsbasis eine intensivere Beteiligung der JnLustriekerise a« der Führung der Negiern^sgekchäfte durchführen lasse. Rathenau er klärte dann mit Bezug auf unsere Reparationsleistungen, hier besteh« nicht nur eine physische, sondern auch eine ethisch« Grenze, und zwar aus der Bewegung heraus, wie weit man es verantworten könne, daß durch Zumutung irgendwelcher Leistung das Volk in Not gerate, lieber die Rede Churchills in Dundee drückte er seins Freud« aus, besonders über den Plan, eine Kooperation der zivilisierten Völker in der Form eines Kongresses zu schassen. Die Art der bisherigen verträglichen Formulierung brachte auf feiten der Entente eine merkliche Enttäu schung. Man brauche dabei nur an unsere Reparationsfonds zu den ken, mit denen die Entente nicht viel anfangs» könne. Der neuer liche Sturz unserer Währung habe die Unmöglichkeit bewiesen, unsere Reparationsvcrpflichtungen lediglich durch Devisen abzulösen. Da» Vroblcm sei der Ersatz von Geld durch.Sachleistungen. Bei den Ver handlungen mit Frankreich über dis Sachleistungen handelt es sich um Leistungen in Höhe von 7 Milliarden im Lauf« von 4)4 Jahren. Die Lieferungen sollen von einer privaten Oraanisation ausgohen, die aber keine Kriegsaescllsckatt, keine Kriegswirtschaft und keine Reparation?. Wirtschaft darstellen soll. Sogleich nach der Ratifizierung der Verträge dnrch Frankreich hoffe er die notwendige Organifation auf di« Bein» stellen zu können. Obersthkesien beim VRkcrdimd. Rotterdam, 28. Seot. Die „Morningpost" meldet au« Genf: Di» Vorschläge des Aus-chusscs für Oberschlrstcn sollen am Freitag d«m Plenum des Dölkcrbunüsrate» zugehen, der in den ersten Tagen d«r nächsten Wock>e in die Beratimq der oberschlesischen Frage eintrsten wird. Von Vertretern Ker vherschsessscke-i Industrie find vom Völker- bundsrat zur Berichterstatt: »q noch Gens berufen worden von deut scher Seite: Dcrgrat Dr. G«i'«nheiuwr, Geschäftsfübr»r d-s oberschlesi schen Berg- und Hüttenmännischen Vereins, und Gewerkschaflsseirctär Karger vöm Bezirkskart«ll der freien Gewerkschaften; von polnischer ^uts: Er^ie^i-ski. d«r früher für de» ^srg- und Hsittenmännilchen Verein tätig war, uud Gewcrkschafts'ekre.är K«tt» der an b«r Spitz« 1 der polnischen Berus-vereinigt "«bt. ,