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Voigtlän-ischer Anzeiger M1« Dienstag. 7. Februar 1854. werde, angegeben. Nach unserer Ansicht bedarf das ganze Ball - und Tanzwesen einer weisen, zeitgemäßen Beschränkung, und städtische sowie andere Local. Behörden, die für Besei- tigung von Communlasten zu sorgen baden, würden durch richtige Besteuerung dieser Vergnügungen ihren Commun- .. 25 Lhlr. z. B. al« Jährlicher Abonnementspreis für diese- Blatt, auch bei Beziehung durch die Post, 1 Thlr. 6 Ngr. — Die JnsertionSgebührru werden mit 1 Ngr. für die gespaltene CorpuS-Zeile berechnet, größere Schrift nach Vcrhältniß des Raumes. — schaftliche Producte, welche die Producenten zwingen, solche zu Gunsten der heimischen Industrie zu einem billigeren Preise zu verkaufen, als nicht gerechtfertigt, und ist deshalb der gänzliche Wegfall des Ausfuhrzolles auf Wolle um so dringenderes Bedürfnis als die Wollindustrie sich seit langen Jahren weit günstigere Resultate zu erfreuen hat, als die durch die freie Concurrenz anderer Länder sehr gedrückte Woll- production. 3) Die Vertheuerung der Betriebsmittel für die Zwecke der Landwirlhschaft durch Zölle tritt deren Förderung nach- theilig entgegen, es ist darum zu wünschen, daß alle auf Fuller und Düngemittel lastende Zölle beseitigt werben, daß die Zölle auf Eisen eine möglichste Verminderung, namentlich auf die durch den Handelsvertrag mit Oesterreich verabredeten Sätze erfahren und daß diejenigen auf landwirthschaftlichen Maschinen auf dem letztgedachten Tarif herabgesetzt werden. Hieran knüpft sich auf Antrag mehrerer Kreisvereine der Ausspruch des Wunsches auf Einführung eines gleichen Maaßes und Gewichtes in Deutschland. In Dresden ist eine Localindustrie-Ausstellung veran staltet, die ganz gut auszufallen verspricht. Dieselbe soll wenn auch gerade nicht imposanten, so doch einen höchst er freulichen und gefälligen Anblick gewähren und ein Zeugniß dafür abgeben, baß die Dresdner Industrie während der letzten Jahre in den meisten Branchen nahmhafte Fortschritte ge macht hat. In Leipzig sind die sogenannten Bolksmaskenbälle ver boten worden, desgleichen sollen auch die übrigen Masken bälle eine große Beschränkung erleiden. Als Grund zu dieser Maßregel wurde theils die allgemeine Abnahme deS Verdienstes und der Brodlosigkeit der niederen Classen, theils der Umstand, daß dadurch der immer allgemeiner werbenden Liederlichkeit und Sittenlosigkeit bei den jungen Leuten Vorschub geleistet Zeitungen Sachsen. Das K. Ministerium des Innern macht be kannt, daß nach einer im diplomatischen Wege ring.ganqenen Milthrilung die Kaiser!. Franz. Regierung eine gesetzliche Anordnung von 1844, wonach fremdländische Handels-Reifende, welche in Frankreich Geschäfte betreiben wollen, zur Lösung eines dießfallsigen Patents in dem Falle gehalten sein sollen, wo franzö sische Handelsreisende in denjenigen Landen, zu welchen erstere gehören, der Bezahlung eines Gewerbsteuerscheins unterworfen werden, neuerlich eingeschärft und die Polizeibehörden angewiesen habe, solchen fremden Handelsreisenden das benöthigte Paßvisum nur gegen Vorzeigung des anbefohlenen Patents zu eriheilen. Da diese Anordnung auch auf sächs. Handelsreisende, welche in Frankreich Geschäfte betreiben wollen, Anwendung leidet, so hielten wir es für angemessen, dieselbe zur Kenntnißnahme unserem Publikum mitzutheilen. Desgleichen hat das K. H. Ministerium des Innern an den Lankesculturrath die Aufforderung ergehen lassen, sich darüber auszusprechen, „welche Anträge im Inter.sse der Sächs. Landwirlhschaft zur Berücksichtigung bei den im Jahre 1853 und 1854 zur Ausführung der über die Fortdauer des Zollvereins abgeschlossenen Verträge und des Handelsvertrags mit Oesterreich in Berlin und Wien statlsindenden weiteren Verhandlungen zu stellen seien." — Der Lankesculturrath vereinigte sich in seiner letzten Sitzung, hierüber in folgender Weife sich auszusprechen: 1) Die Landwirlhschaft Sachsens bedarf zu ihrer Ent wickelung nicht allein eines Schutzzolles auf Rohprokuete denselben nicht, sondern es wirkt ein solcher auf deren Ent- Wickelung nochlheilig ein, denn, wie auf der einen Seite die hohen Transportkosten landwirthschaftlicher Rohproducte vor erdrückender Concurrenz sichern, so wird die Landwirth- schaft auf der anderen Seite durch einen wirklichen Schutz, zoll, dessen sie nie wieder wird entbehren wollen, von ihrem natürlichen Wege abgeleitet. Zölle auf mageres Vieh ins besondere bringen auch den Producenten direkten Nachtheil, »>»,.,^»rsr.urrung vieler -Vergnügungen iyrr« indem sie den Preis desselben, wenn er solches aus dem Aus-, kassen sehr zu Hilfe kommen können. 25 Lhlr. z. B. al« lande billiger erkaufen, als selbst aufziehen kann, vertheuern. Beitrag zur Ortsarmenkasse dürfte von einem Maskenbälle Es ist deshalb zu wünschen, daß alle Zölle auf Getreide, gar nicht zu viel sein. Vieh, Producte der Viehzucht rc. bis auf einen im statisti. Die Polizei in Leipzig hat einen hübschen Fang gethon; - schen Inler.sse verbleibenden Nominalzoll Wegfällen. sie hegte nämlich schon längst Verdacht, daß in einem vafi- 2) Dagegen erscheinen auch Ausfuhrzölle auf landwirth- gen Schänkhause eine Spielhölle bestehe und ließ beShal» Fünfundsechszigster Jahrgang. Verantwortliche Redaktion: vr G. 3 a h N. Druck und Verlag von Moritz Wieprecht in Plauen.