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Weiheritz-Jeilung Tageszeitung unö Anzeiger sür DippoMswal-e, Schmie-eberg u. ß Bezugspreis: Für einen Monat 2.- mit Zutrageu; einzelne Nummer 10 Rpfa. :: Gemeinde-VerbandS-Girokonto Nr 3 - - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Nr. 77 Netteste Zeitung de» Bezirks Diese» Blatt enthüll die amtlichen Bekanntmachungen der Amtthauplmannschast, de» Stadkral» und de« Finanzamt» Dippoldiswalde Freitag, am 1. April 1938 —— - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite - Millimekerzeile 6 Npf«.; im Tertteil die S3 » Millimeter breite Millimeterzeile 18 Apfg. k :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: k :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 5 gültig. :: ? 104. Jahrgang Wenn Steine rede« könnte«... Z Es muß ein weiser Kopf gewesen sein, der bedauerte, daß Steine nicht reden können. Sie könnten uns wirklich sehr viel erzählen, sind sie doch mit die markantesten Zeu gen der Vergangenheit. Die meisten Menschen seufzen oft und gern über das steinerne Stummsein — ich aber be haupte, daß von Zeit zu Zeit auch ein Stein in der Lage ist, zu uns zu sprechen. Ein wenig Phantasie gehört freilich dazu. Ich habe die Steine in einem Oberlausitzer Granit steinbruch reden hören. Sie erzählten mir von einer Zeit, da rings um Bautzen bis nach Bischofswerda, Neustadt, Taubenheim, Neusalza-Spremberg, Herrnhut, Reichenbach (Oberlausitz), Wiesa (Schlesien) und Sproitz (Schlesien) in 57 größeren und kleineren Granitbrüchen gearbeitet — werden sollte. 57 Betriebe, die alle allein nicht lebens fähig waren und daher schon um das Jahr 1930 völlig Lrachlagen. Da kam der nationalsozialistische Staat und beseitigte den Steinbruch-Parlamentarismus. Auf Betreiben der Kreisleitung Bautzen wurden die 57 Granitbrüche zu der „Vereinigung Sächsisch-Oberlausitzer Granitwerke Bautzen" zusammengeschlossen, die heute mehr als 2000 Volksge nossen Lohn und Brot gibt. Für mehr als 40 Reichsauto« bahnbrücken haben Hie Lausitzer Werke Steine geliefert. Für die großen Bauten in Nürnberg, München und Ber lin hat ebenfalls Lausitzer Granit Verwendung gefunden, aus dem auch das Gauhaus in Dresden errichtet werden wird. Fluß- und Küstenregulierungen werden mit diesem härtesten aller Bausteine durchgesührt. Ein großer Auf trag ist die Elstertalbrücke im Vogtland, bei der 28 000 Kubikmeter Granit gebraucht werden. Zwölf Niesenbogen wird diese Brücke zählen. Gegenüber dem Jahr 1937 haben die Vereinigten Granitwerke schon in den ersten drei Monaten des Jah res 1938 eine Umsatzsteigcrung von 100 v. H. aufzuweisenl — Und wer hat hier aus Steinen Brot werden lassen? -Die Bauten des neuen Deutschlands erzählen es selbst: Steine berichten nicht nur von der Stärke und dem Auf bauwillen des Reiches, sie reden auch von der gewaltigen Arbeit und ihren glücklichen Trägern, die wieder freie und sroh schassende Menschen wurden — treue Gefolgs männer des Führers, der in der Arbeit ihrem Leben den Sinn gab. Rlgt. Kus der Heimat und dem Sachfema«- Dippoldiswalde. Nachdem bereits am Mittwoch 500 NSV-Ferienkinder aus Wien nach Sachsen gekommen wa ren, die im Kreis Chemnitz und in Zwickau Aufnahme fan den, trafen am Donnerstag drei Sonderzüge mit je 500 Kin dern aus den ärmsten Bezirken Wiens ein. Am 7. April werden weitere 1500 österreichische Ferienkinder nach Sach sen kommen. Auf dem Dresdner Hauptbahnhofe wurde am Donnerstagmittag 600 Kindern ein überaus herzliches Will kommen bereitet^ Hier hatten sich mit NSB-Gauamtsleiter Büttner die Vertreter der Partei, des Staates und der Stadt, die Gasteltern und weitere Tausende von Volks genossen eingefunden. Den ersten Grütz entbot den jungen Gästen Dresdner HZ, Jungvolk, BDM und Zungmädel, die mit Fahnen und Wimpeln auf dem Bahnsteig Aufstellung genommen hatten. Jubel und Heilrufe erfüllten die Riesen halle, als die zwei Sonderzüge unter den Klängen der Trom meln und Fanfaren des Jungvolks einliesen. 100 Kinder wurden dem Kreis Dippoldiswalde zugeteilt. In mehreren Autobussen wurden sie nach Dippoldiswalde gebracht und hier am Gchützenhause festlich bewillkommnet. Die Gesichter strahlten vor Glück und Freude. Gegen 18 Stunden waren sie unterwegs gewesen. Nun wurden sie von den Gastellern freudig in Empfang genommen, teilweise in den frühen Nachmiktagsstunden auch noch weiter ins Gebirge befördert. Erlebnisreiche, sonnige Wochen werden ihnen beschieden sein. -Dippoldiswalde. Di^ Schule im Dienste desFüh- rers. Seit einten Tagen steht die gesamte Arbeit aller Schu- en des Kreises Dippoldiswalde im Zeichen des großen geschicht lichen Ereignisses, das sich dieser Tage in Oesterreich vollzog und in engstem Zusammenhang mit der Volksabstimmung am 10. April. Auch die Schule im nationalsozialistischen Staate steht nicht abseits wenn das gange deutsche Volk zu einer geschicht lichen Wahl antritt. 3n der Han S-Schemm-Schule in Dippoldiswalde wird seit Tagen fieberhaft gearbeitet. Es geht Frankfurt umjubclt den Mhrer Empfang im historische« Kaisersaal Die Fahrt des Führers durch Deutschland wurde am Donnerstag mit einem Besuch in der alten Reichs- und Krünunqsstadt Frankfurt a. M. fortgesetzt. Von Köln kommend, fuhr der Führer den Rhein hinaus und erreichte bei Bingen den Gau Hessen-Nassau. Die Städte und Dör fer, längs seiner Fahrt hatten ihren schönsten Schmuck angelegt. Aus der gesamten Bahnstrecke waren Forma- tionen der Partei und Tausende von Volksgenossen an getreten, um dem Führer für die Einigung Großdeutsch- landS mit dem Jubel ihren Dank aus übervollem Herzen darzubringen. Ueberwältigend war der Empfang ans dem Frankfurter Hauptbahnhof, und als der Führer dann die Fahrt zum Römer antrat, brauste ihm ein orkanartiger Jubel entgegen, der ihn auf dem ganzen Weg begleitete. Als er den Kaiserfaal betrat, erfüllte sich eine feierliche Stunde. 130 Jahre waren Kaiserfaal und Kurfürsten zimmer nur historische Erinnerungsstätten. Jetzt war der Traum des Reiches, dessen geheime Hauptstadt Frankfurt ehemals war, politische Wirklichkeit geworden. Mit stolzer Freude hatte die Bevölkerung der Stadt Frankfurt am Main und des ganzen Gaues Hessen-Nassau aus einem Aufruf des Gauleiters Sprenger die Kunde vernommen, daß der Führer nach seinem Besuch in der Rhein-Metropole auch nach der alten Kaiserwabl- und Krönungsstadt am Main kommen und am Abend in einer großen Kundgebung in der Frankfurter Festhalle sprechen wird. Ganz Frankfurt war fieberhaft an der Arbeit, um dem Führer einen Empfang zu bereiten, der sich würdig in seinen beispiellosen Triumphzug durch die deutschen Gaue einreiht. Ueber Nacht hatte die alte Reichsstadt ihr prächtigstes Festkleid angelegt. Am Bahnhof und aus dem Schillerplatz waren zwei Triumphbogen errichtet, auf deren Spitzen die Hoheitszeichen des Deutschen Reiches in der Sonne leuchten und die die Inschrift tragen: Ein Volk — Ein Reich — Ein Führer!" Die Kaiserstraße, die Zeil, Neue Kräme waren in ein Meer von Fahnen und Tannengrün getaucht. Am hinreißendsten wirkte diese Verwandlung auf den Römerberg, der über und über mit! Fahnen geschmückt war. Zustrom aus dem ganzen Gaugebiet Schon seit dem frühen Morgen bewegten sich festlich gestimmte Massen durch die Straßen der alten Reichs stadt, in der einstmals im Römer die großen deutschen Kaiser gewählt wurden und in der 1848 zum ersten Male die Deutsche Nationalversammlung zusammentral, deren politisches Ziel u. a. die Schaffung eines Großdentschen Reiches war. 50 Sonderzüge haben etwa 60 000 Menschen aus dem Gaugeüiet nach Frankfurt gebracht, die dem Führer auf seiner Fahrt durch Frankfurt zujubeln werden. Stundenlang vor der Ankunft des Führers waren die Straßab zum Hauptbahnhof und der dem Bahnhof vor gelagerte Hindenburg-Platz schon fast verstopft. Das über wältigende Bild der aufmarschiereuden Massen verstärkt sich noch, als um die Mittagszeit die Betriebe und Laden geschäfte schlossen. Alle wollten dem Führer den Beweis ihrer Treue geben, sie wollen nicht erst bis zum 10. April warten, um ihr einstimmiges Ja abgeben zu können »egMM im Fraulsmttr Römer j Ankunft des Führers in Frankfurt a. M Unter dem begeisterten Jubel einer nach Hunderttaufen- > den zählenden Volksmenge zog der Führer in Frankfurt ein. Es war sein elfter Besuch in der alten Kaiserstadt. Sechsmal war er in der Kampfzeit hier gewesen» sechs mal hatte er in der Festhalle gesprochen, die auch am Donnerstag wieder der Schauplatz einer jener Wahlkund gebungen war, die sür die Stadt am Mstin zu unvergeß lichen Tagen geworden sind. Bor wenig mehr al» zwei Jahren war der Führer zum letztenmal in Frankfurt am Main, in jenem März 1936, in dem Frankfurt zum erstenmal seit 18 Jahren wieder deutsche Soldaten in seinen Mauern gesehen hat. Was glühende Idealisten einst erträumten und vor nunmehr 90 Jahren von Frankfurt auS verwirklichen wollten, aber nicht erreichten, well die Zeit noch nicht reis war, ist heute Wirklichkeit geworden durch die Tat des Führers. Er hat daS erträumte Großdeutschland ge schaffen, und das dankte die Stadt Frankfurt dem Schöpfer des neuen großen BolksreicheS aus übervollem Herzen. Nne MeMenmauer vom Babuho! bis zum Mmerbere Der Aufmarsch der Massen in der Mainstadt war ge waltig. Als die Geschäfte und die Betriebe gegen Mittag schlossen, wurden die Straßen buchstäblich überflutet von einem undurchdringlichen Menschenstrom. Die For mationen, die aus dem ganzen Gau zusammengezogen waren, hatten Mühe, die Massen hinter den Sperrketten zu hatten. Wie eine unübersehbare braune und schwarze Mauer standen die Stürme der SA., U und des NSKK. in zwei, drei Staffeln gegliedert, auf der kurzen Strecke vom BahnhofbiszumRömerberg. Nur einmal war die Mauer unterbrochen, da, wo die Abteilungen der Wehr macht mitten in den Formationen der Partei Aufstellung genommen hatten: Flak, Infanterie, Artillerie und Nach richtenabteilung des Standortes Frankfurt. Die Massen drängten sich, wie es Frankfurt kaum zu vor erlebt hat. Ganze Pyramiden waren aus Leitern ge baut, und alle Bäume hingen voll von Jungen und Mädeln. Die Glocken ISuten Die Macht des Jubels war wohl noch nie so gewallt», wie diesmal, als der Führer durch die silberne Ehren pforte des Hauptbahnhofes die Stadt Frankfurt betrat. Dort empfing Gauleiter Sprenger den Führer und entbot ihm den Gruß des Gaues. Als die Glocken über die Stadt ihr ehernes Lied erhoben, brach der Sturm der Be geisterung los und pflanzte sich wie ein einziger Schrei durch die Menschenmauer fort. Sm Kailerlaal des alte» Römers Die rote Fassade des alten Rathauses, der Turm deri Ratskirche, die hohen Giebel der Häuser rings um derp wie in einem Bienenkörbe zu, und doch vollzieht sich alles nach einer planmäßigen Ordnung. 3n» der Turnhalle sind größere Schaler mit einigen Lehrkräften damit beschäftigt, riesengroße Wandkarten herzustellen, die oaS neue Deutschland und die neu gewonnen« Provinz Oesterreich veranschaulichen 3n allen Klas sen wird ein Wahliagebuch geführt, in daS di« Kinder die Lei stungen unseres Führers während der letzten fünf 3ahre eintra- Hen, zeichnerische und graphische Darstellungen vervollständigen daS Bild, Worte d«S Führers werden eingeschrieben, Bilder auS Zeitschriften und Zeitungen eingeklebt und mit schlagkräftigen Ueb«rschrift«n versehen. Karten des neuen Deutschlands und Oesterreichs fehlen darin ebenfalls nicht. Ucberall wird gebastelt, gezeichnet, geklebt, geschrieben und gerechnet. Ein Teil der Ober klassen übt eifrig Lieder und Wahlsprllche, größere Schüler stnd mit der Anfertigung von Lichtbildern beschäftigt. Zwei weitere Lehrkräfte bereiten die Lichtbild- und Schmalfilmvorführungcn auf dem Marktplätze vor. Der Fernsprecher rasselt fast den gan ze» Tag. Viel« Anfragen sind notwendig. Kurzum, die Hans- Schemm-Schule ist nicht wiederzuerkennen, und doch geschieht alle- nur, weil auch die Schulen an ihrem Teile mith«lfen wollen, damit dem Führer am 10. April ein überwältigender Wahlsieg beschieden ist. Dresden. Am Sonnabend wird der für einige Zeit ge schlossen gewesene Dresdner Zoologische Garten dem Besuch wieder zugänglich gemacht. Während der Schlietzungszeit lietz die Verwaltung des Zoo umfangreiche Neu-, Um- und Erweiterungsbauten vornehmen, die sich fast über das ganze Gelände hinwegerstrecken. Wettervorhertage -es NeichswetteröimstsS sür Sonnabend: Frischer Wind aus westlicher Richtung. Meist wolkig. Zeitweise Schauer. Kühl. , Wetterlage: Gegen die warme subtropische Luft, welche sich in den letzten Tagen über Mitteleuropa ausge breitet hatte, ist am Donnerstag nachmittag In breiter Front eine etwas kühlere Luftwaffe vorgestotzen. Sie hat die warme Luft weit nach Süden zurückgedrängt und wird m unserem Gebiet vorläufig welterbestimmend bleiben. II Unser ^a" eine Tat im Werk des Führers