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A-srker Wochenblatt M i t t h e i l u n g e n über örtliche und vaterländische Angelegenheiten, Vierter Jahrgang. Preis für den Jahrgang bei Bestellung von der Post 1« gr. Sächs., bei Beziehung des Blatter durch Dotengelcgenheit IS Gr. Sächs. 9. Erscheint jeden Donnerstag. 1. Mäl'Z 1838. Korrespondenznachrichten. Dresden, am 4. Februar 1838. Verehrter Hr. Rcdaktör, Kaum würde eS nach Ihren Triumphzügen ein so tiefgestellter Mann, wie ich, haben wagen können zu der schwindelnden Höhe hinaufzublicken, auf welche Sie durch die Volksgunst gestellt worden sind, wenn nicht Se. Magnificenz der sehr gelehrte Herr Rektor re. vr. Steinacker und der sehr geehrte Vor stand des (sich immer noch so nennenden) hochcdcln und hochweisen Magistrats der Stadt Leipzig, Herr Bürgermeister re. vr. Deutrich, es unternommen hätten, Sie und den geehrten Freund v. Dieskau in den Staub zu treten *). Nun aber, da Sie da ') Jur Erläuterung für diejenigen Leser, welche die be treffenden Zeitungsblättcr nicht zur Hand haben und daher den Inhalt der obigettÄorrcspondenznachricht vielleicht nicht ganz ver stehen, zugleich aber zur Erleichterung für diejenigen Leser und Richt-Leser, welchen die neusten Historien von den beiden voigtländischen Dcputirten v. Dieskau und Todt bei den weni gen Lesern, welche die Leipziger Icitungen mindestens in unserer Gegend haben, nicht genug verbreitet worden sein sollte, mag es Entschuldigung finden, wenn' man hier die cinschlagendcn Aktenstücke, als „zur Chronik Voigtlande" gehörig, mit ab drucken läßt. Man hatte, wie bekannt genug ist, den obgenannten beiden Abgeordneten bei ihrer Heimkehr vom Landtage in Leipzig viel Ehre erwiesen. Dafür bedankten sie sich in Nr. 10 der Leipziger Allgemeinen Zeitung auf folgende Weise! Dank. Zu mächtig wirkten die glänzenden, bas eigne hohe Streben entwickelnden Auszeichnungen, welche Sir, Leipzigs hochsinnige Männer und Frauen! uns, den Organen Ihrer Gesinnungen, bei der Heimkehr von dem Platze ständischer Wirksamkeit zu Theil wer den ließen, auf das tiefbewegte Innere, als daß unten angekommen sind, wo ich mich befinde, habe ich die Courage gefaßt, an Sie zu schreiben und Sie nach der Möglichkeit zu ärgern. Zu dem Letzter» berechtigt mich das von der rdlen Menschheit sich nun einmal angemaßte Befugniß, den Verfolgte» verfolgen, den Unterdrückten unterdrücken und den Geschmähten schmähen zu helfen. Es geschieht Ihnen schon recht: warum haben Sie es gewagt, für'S Erste beim Volke sich in Gunst zu setzen, sür'S Zweite, so hohc Ehrcn sich outhun zu lassen, und für's Dritte, so unverschämt sich dafür zu bedanken? Wie können Sic sich unterstehen, sich mit für daS Organ von Leipzig auszugeben? Nun haben Sie die Leute, nämlich gewisse Leute, in Allarm versetzt, haben den Neid aufgestachelt, t die Mißgunst zur Be- wir befürchten dürften, nicht auch für verspätete Worte des Dankes eine entschuldigende Beachtung erwarten zu können. Ewig unvergeßlich werden uns jene Tage bleibe»,' an welchen Leipzigs politischer Sinn und sein rastloses Vorwärtsschreitcn auf dem Wege freier volksthümlicher Institutionen sich von Neuem so ent schieden beurkundet haben. Darum Dank, unsern tiefgefühltesten Dank! Aus dem Voigtlande. v. Dieskau. Todt. Bald darauf erschien von einer unbekannten Größe in der selben Jeitung Nr. li» eine „Berichtigung," X, unterzeichnet. Sie wurde in hiesiger Gegend wenig bekannt. Um daher dem unbekannten Freunde unter die Arme zu greifen, lassen wir sie gleichfalls folgen: Berichtigung. Wenn die hochgeehrten Herren von DieSkau und Todt in ihrer Danksagung an Leipzigs hochsinnige