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-Zelle Lb Pfennige. Sonnabend, den 25. September 4s' 223 2 Bekanntmachung Tagesgefchichte De«tschln«d. Jufertinntgehithren ME gßwßttp»» Pelle Die Stadträthe zu Schneeberg, Stollberg, Kirchberg und Neustädtel. Redactto«, Verlag und Druck von E. M. Gärtner in Schneeberg. L. m Sparkasse vom 1. Januar 1887 ab auf S */. herabsetze». Der Stadtrath zu Neustädtel. B. Speck, Bürgen»? 1886. Bekanntmachung. In Vertretung der städtisch«« SpartzsseI» MWldwl^h«wir hierdurch b- ,d«e - «iULLe» Berlin, 22. September. Der „Vosfischen Zeitung" wird über drn Aufstano in Madrid aus Parts gemeldet: „Die entflohenen meuterischen Soldaten hielten bei Morata den Regierungötruppen Sland, wurden aber nach kurzem Kampfe überwältigt. 38 Mann wurden gefangen, der Rest ergab sich. Lrigaoegeneral Billaeampa, der einzige höhere Offizier unter den Aufständischen, hält sich verwundet in den Steinbrüchen von Eolmenar versteckt. Etwa zehn Rei ter treiben sich noch im Toledaner Walde herum. Sm Auf stand haben 800 JnfLntertstnr und ^RettekschwaMken theilgenommen, nicht 300 Mann, wie regierungsseitig ange geben wurde. Man befürchtet Sagasta's Sturz und dis Bildung einer Militärdiktatur des Kabinets. Starke Ren- tenverkäufe bekannter prononcirter Spekulanten an der Madrider und Barcelonaer Börse gingen dem Patsch voran, scheinen aber die Aufmerksamkeit der Regierung nicht erregt Der Zinsfuß'für hie gesammte« Einlage« beiden städtischen Sparkassen,»» Schnerberg, Stollberg, Kirchberg und NemstLdtel ist auf Beschlich der betref fenden Stadträthe und Stadtverordneter-Collegiim mit Genehmig»», der Königliche« Krekhauptmannschaft zu Zwickau vom 1. Januar 1887 ab auf S °/. herabgesetzt worden. ' Tageblatt für SchMryenberg und Umgegend. AmtsWatt fiir die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain. Hartenstein- Johann«oraenstat4 " Lößnitz. Neustädtel, Schneeberg. Schwarzenberg und Wildenfels. fich eine Thätigkeit, die jeder Beschreibung spottet. Wa in den 40 Stunde« bis zur Ankunft der Kronprinzen ge leistet wurde, ist geradezu großartig zu nennen. Tag und Nacht schafften Tausende fleißiger Hände und sie haben es fertig gebracht; al- schon die ersten Kanonenschüsse und da- Läuten der großen Kathedralglocke La Muette dar Herannahen de- Kronprinzlichen SonderzugeS ««deuteten, da wurde noch überall gehämmert und genagelt; al- aber der Kronprinz seinen Einzug hielt, da stand Metz fix uiw fe-tig in drm"Mnste» SchmE 'da, M er jemals <mgk legt hatte. zu haben." B e rlin, 22. Sept. Bon den Schritten der Regie rung auf dem Gebiete der Frage der Sonntagsruhe ist es vorläufig ganz still geworden. E« ist zweifellos, daß die sehr umfangreichen Arbeiten, welche die Erhebungen auf diesem Gebiete und deren Prüfung durch die Retcksorgane erfordert yaaen, der Oeffsntlichkeit nicht vorenthalten wer den; man wird dadurch di« Ueberzeugung gewinnen, daß die Regierung nicht in der Lage ist, die Gesetzgebung in dem Umfange auSzudehnen, wie es im Reichstage von ver schiedenen Seiten gefordert worden war. Er darf al- sicher angesehen werden, daß die Frage im nächsten Reichstag zum Austrag gebracht werden wird. — Einer der ersten Gegenstände, welchen der BundeS- rath bet seinem in Bälde bevorstehenden Wiederzusammen tritt zur Erledigung bringen wird, dürfte die Ausprägung (Gepräge und äußere Ausstattung) der neuen Ntckelmünzen betreffen. Bekanntlich hat der Reichskanzler beim Bunde-- rath beantragt, die herzustellende Ntckelmünze zu 20 Pfen nig au» einer Legirung von 25 Theilen Nickel und 75 Theilen Kupfer zu prägen; auf der Adlersett« der Münze die Mittelfläche zu vertiefen, i» der Mittelfläche den Adler und auf der Randfläche eine Verzierung von Eichenlaub anzubrtngen; ferner auf der Schristfläche die Mittelfläche dnrch die Ziffer „20" auszufüllen, während die Randfläche mit der Umschrift „Deutsche- Reich" nebst Jahreszahl und Werthangabe „20 Pfennig" versehen werden soll ; ferner den Münzstätten da- erforderliche Metall in Form von Plättchen zu liefern und zunächst 5 Millionen Mark der neuen Münze au-zuprägen. — Ueber die einleitenden Vorgänge vor dem Besuche de- Kronprilqen in M etz erzählt die „Köln. Ztg.", daß fett Wochen die umfassendsten Vorbereitungen für einen würdigen Empfang getroffen waren, an welchem fich die weitesten «reise ver Bürgerschaft mit patriotischem Eifer betheiligten, al- die Trauerbotschaft anka«, der Kaiser werde nach Metz gar nicht kommen. Das war ein harter Schlag, und mit schwere« Herzen ging man daran, da eben mit Mühe und Kosten Hergefttllte wieder ntedeezu- retße« und zu entfernen. Am HamStag hatte die Stadt schon beinahe ihr Alltagskleid wieder angezo-en. Aber im Schooße de» Gemeinderaths war «an nicht unthätig ge- blieben; «S erging die Bitte an den Kaiser, er möge eine Abordnung desselben in Straßburg empfange«; die Bitte wurde gewährt, und am Sonnabend trat unter Geleit de» Gouverneur» von Metz, Senerallteutenant» v. Bercke« und de» Bezirk-Präsidenten v. Hammerstein die Abordnung ihre Reise nach Straßburg an. Sie wurde am Nachmittag vom Kaiser gnädigft empfangen, welcher sein Bedauern aus- sprachß de« dringenden Rath der Aerzte folgend, auf den Besuch von Metz verzichten zu müssen. Da trat der Bür- ---HrMö.HMsfrem- Dienstag, de» 28. September, Nach«. 3 Uhr, komme» in der LeottharVtsche« Restauration in Aue ca. 280 Stück Oeldruckbilder sowie Parthten Rahmen, Leisten, ea. »/, Etr. Pappe u. A. m. gegen sofortige Baarzahlung Konkursverfahren. Neber da« Vermögen de- Wäschefabrikanten Carl Ernst E-pig in Schnee- berg, alleinige« Inhaber» der Firma GnH «S-ia daselbst, wird heut«; am 24. Septem- ber 1886, Vorm. S Mr, da» Kondu-verfabr»« Mfnet. ' Konkursverwalter: Rechtsanwalt Ufer in Hartenstein. Offener Arrest «fit Anuizefrist bis zum 11. October 1886. AnmÄdefrik bis 22. October 1886. «rfte MLrebigerversammlung und Prüfungstermin de« 11. Sis vernber 1886, Borm. IS Uyr. Königliches Amtsgericht Schneeberg, am 24. November 1886. Zschaler, Ass. Veröffentlicht: Oehlschlägel, Ser.-Schr. Spanien» Madrid, 21. Sept. Die Königin-Regentin ist hier her zurückgekehrt und wird morgen einen Mstisterrath ab halten. — Heute Nachmittag fand die kirchliche Trauerfeier fiir den General Velarde und den Oberst Mirasol statt, die bet dem Aufstand am Sonntag de« Tod gefunden ha ben. — Unter der Anklage, auf den General Velarde mit einem Revolver geschossen zu haben, ist ein Student ver haftet worden. MadNd, 22. Sept. Bi- gestern find 30 Eivilisten und 191 Milttärpersonen verhaftet worden. Türkei. Konstantinopel, 22. Sept. Hier geht da- Ge rücht, daß der Großfürst Thronfolger von Rußland dem Sultan demnächst einen Besuch machen werde. Sofia, 22. Septbr. Die Antwort der bulgarischen Regierung auf die russische Note wegen Aufschiebung des Verfahren» gegen die Thetlnehmer de» Staatsstreich- .ist nunmehr, in veränderter Fassung überreicht, vom russischen Konsul eutgegengenommea worden. Ja demselben heißt's-, die bulgarische Regierung sei davon peinlich berührt,^ haß ihr die Absicht zugeschrieben worden, die am Staatsstreich vethelltgten summarisch aburthellen zu lassen. Da- Ur theil über die Angeklagten werd« im «egeutheil nicht so- bald erfolgen, die Untersuchung habe kaum begonnen und werde längere Zett beanspruche«. Die bulgarische Reßte- rung wisse noch nicht, an welchem Tage die Prozeßver- handlung beginnt; fie sei stets und gern bereit, den Ver- tretern der Mächte, insbesondere Rußland», alle nöthigen «ustlärungen zu geben. Amrrika. Amerikanische Blätter berichten al» „Zeichen der Zett"' daß di« Most'sche „Freiheit" ihr Format auf di« Hälfte re- duzirt habe. Sleichteitig wird jedoch gemeldet, daß unter den progressiven Arbettervereinigungen, «. a. auch in der sozialdemokratischen „N.-Y. Volks-Zettung", lebhaft für et« Arbettersteuer Propaganda gemacht wird, um die Oesterreich. Lemberg, 22. Sept. In der BeziÄSstadt KaluSz brannten in der vorigen Nacht 300 Häuser ab. Hremkretch Paris, 22. Septbr. Der Kriegsminister ist von La FSre wieder zurückgekehrt, wo er Versuchen mit neuen Wurfgeschossen zur Zerstörung von Festungswerken anwohnt«. Der Figaro rühmt die Ergebnisse > dieser Zerstörungswerk zeuge als furchtbar: die Dynamttkraft übersteige in erschreck lichen Verhältnissen alles Bisherige; dte neue Kriegsmaschine stehe zu« Dynamit wie dieser zu« Schießpulver der Kanone; es würden neue Versuche vor dem BudgrtauSschuffe gemacht werden. — Die neuesten Nachrichten vom Generalrefidentr« auf Madagaskar melden, daß die Ausführung des Vertrages mit Frankreich noch immer auf Schwierigkeiten stoße, der Resident versichert jedoch, er werde mit Entschiedenheit und Geduld dieselben überwinden. Bet Abgang der Depeschen am 20. August fand fich der Generalrestdent noch nicht ge zwungen, Tananariva zu verlassen, und seitdem hat die Regierung selbst noch keine dahin gehende Depesche erhalten, sie wird jedoch unverzüglich eine Abtheilung senegalischer Schützen nach Madagaskar abschicken. — Die Gerüchte, daß im Süden der Provinz Oran ein Aufstand ausgebrochen, find nicht begründet. — Bulgarien unterhandelt mit mH- rern framöfischeu Häusern, besonders mit der Compagnie FtveS Lille, wegen einer Anleihe von 15 Millionen. — Der TempS meldet, daß bei dem Empfange der fremden Ofstctere im Cercle mtlitaire weder Fackelzug noch MilitLrmustk Vor kommen werde; da-LbschiedS«ahl, oa» dte Armee von Parts den fremden Offieieren gebe, habe durchaus keine öffentliche Bedeutung. Auf heute Abend find die fremden Officiere bei Boulanger zur Tafel geladen. Paris, 22. Sept. Dte Königin von Spanien ist in Madrid angekommen und mit großer Begeisterung empfangen worben. Sie wird auf de« Rath der Minister einige Zett in der Hauptstadt bleiben, aber nicht die Casernen besuchen wie e» ihre Absicht war. In der verflossenen Nacht wur- den in Madrid 15 neue Berhaftungen vorgenommen; auch in Saragossa, Valladolid, Leon, Valencia und Barcelona find Republikaner verhaftet worden. Lie Meuterer werden «ifrig verfo gt; bei Aranjuez fanden einige Scharmützel statt, in denen drei Offiziere gefalle« sein sollen. — Die Unter suchung hat ergeben, daß der Aufstand erst am 22. auS- brechen sollte und nur durch einen Fehler, der von dem meuterischen Regiment Savelmno begangen wurde, fich um einige Tage verfrühte. London, 23. Septeawer. D«n »Reuters»««Bureau" wird aus Mandalay vom 22. d. gemeldet: Al» heute früh dte Thüren der öffentlichen WohtthätigkeitSanstalt geöffnet wurden, um Lebensmittel an die von der jüngsten Ueb«r- schwemmung Betroffene« zu verthetlen, stürzte fich ein Haufe NotyUidender gewaltsam gegen die Thüren, wobei 12 sonn» zertreten und 8 verwundet wurden. Kast 6000 Per sonen empfinge» im Laufe des gestrige» Tage» Lebensmittel. —Prtn, von Wale« hat an de« Lord-Mayor zur Versteigerung. Schneeberg, am 24. September 1886. Der GerichtsvoWeher beim König!. Amtsgericht Lyon. tretung den Kronprinzen zu entsenden, welche Bitte denn 'selben vorschlägt, dem im nächsten Jähre zu feiernden auch huldvollst gewährt wurde. Segen 8 Uhr Abends ge- fünfzigjährigen Rezierungssjubtläu« der Königin Vietotta langte diese frohe Nachricht nach Retz und nun entwickelte durch di« Begründung einer Handels- und Jndustrlemuseum» im Verein mit einer per«anenten Kolonialausstellung eine besondere Weih« zu geben. Dee britische Thronfolger hebt in de« Briefe hervor, wie wichtig «S für die Beoölkeruäg des vereinigten Königreich» und für da» Erwerbsleben der selben wäre, stet» über den Stand und die Bedürfnisse de» industriellen und kommerziellen Leben- in den Kolonieenund Schutzgebieten Englands unterrichtet zu seist, und welch' nützliche Impulse dadurch der AuSwaader« au» de« Mutterland« nach den auSwärttgea POtzi igen gegeben d«rde»M»«ten. Der Pri», schlägt da»n zur Schluß oör, die Sammlungen und Bestände der gegenwärtigen Kolonial- ausstellung al» Kern de» künftigen Institut» auzusehrn und den großen Reichthum von Waaren und Produtten, wetche die britische Macht und Jntereffeasphäre darböte, auf diese Weise dem Verständnis der zukünftigen Generationen zu er schließe« und näher zu rücken. Di« Selvmittel zu dem Unternehmen sollen durch Subskription aufgebracht werd««. Der Lord-Mayor hat darauf in seiner Antwort der Sym pathie, welche da» von so erlauchter Stelle an ihu gerichtete Schreibe« bei ihm und den Mitgliedern der städtischen Ber- waltungskvrper gefunden, Ausdruck geliehen und die Er öffnung einer Subskription im Manfionhouse zugesagt. Der Lordmayor hebt außerdem in seinem Srwiderungsschreiben hervor, daß es keinen würdigeren und geeigneteren SedSnk- att zu Ehren de- RegierungSjubtläumS geben könne, als die Verwirklichung des von dem Thronerben angeregten Ge dankens. Durch die Gewährung der Mittel zu einem der artigen Unternehmen würde dis Ration der Souverainin, deren Regierung eine so segensreiche gewesen, die hochstn- »igste und edelste Huldigung darbringen.