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HohenstsiN-ErnstLhaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten G<nee»tanzeig<r für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Rüsdorf, Langenberg, MeinZdorf, Falken, Langenchursdors, Reichen- tach, Callenberg, Grumbach, Lirschheim, Kuhschnappel» St. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Rüßdorf, Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgericht-, Finanzamts und deS StadtratS zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften Druck und Derlag von Dr. Alban Irisch. Verantwortlich für di« Cchristleitung Dr. Erich Frisch, für die Anzeigen Otto Koch Rr. «4 Der PrctS Ser elnlvalllyen Anzetaenzetle delrüal 1V. Ser Nellame»ellr 45 Gvldvfenma». ANr de» Nachweis werden 15 Goldpsenniar verechuet. Dienstag, den 17. Mürz 1925 BezuaSvrelS VMlimomnUch 8N Voirv»»i»ae elnichliestlich Lräaertobu. s 75. Jahrg. M WI»M des WWMr Illi ZkWlWll. Von unserem Berliner Vertreter. Die Antwort des Völkerbundes, die am Sonnabend abend bei der Reichsregierung ein- getroffen ist, wird von dem Neichskabinett ein gehend geprüft werden. Es steht fest, daß die neue Völkerbundnote von Deutschland beantwor tet werden mutz, doch kündigen die Berliner außenpolitischen Stellen an, daß voraussichtliö noch mindestens zwei bis drei Wochen vergehen werden, ehe die Reichsregierung endgültige Be schlüsse gefaßt haben wird. Uebereinstimmend ist man in den Regierungskreisen der Meinung, daß der neuen Note des Völkerbundes die denkbar größte Bedeutung zukommt. In erster Linie be deutet die Note des Völkerbundes eine unzwei deutige Einladung an die Reichsregierung, nun mehr ein deutsches Zulassungsgcsuch an den Völ kerbund zu richten. Diese Demonstration kommt insbesondere in folgender Stelle der Völker bundnote klar zum Ausdruck: „Allein durch eine aktive Mitarbeit an den Arbeiten des Völkerbundes in der Eigenschaft als Mitgliedstaat kann ein Land den ihm gebühren de» Einfluß auf die Entscheidungen des Völker bundes erlangen, Entscheidungen, die nie ver fehlen» wichtige Folgen zu Haven. Der Rat wünscht schließlich Deutschland gegenüber de» aufrichtigen Wunsch auezuspreche», es an den Bölkerbundarbciten beteiligt zu sehen und so für die Organisierung des Friedens die Rolle zu spie len, die seiner Lage in der Welt entspricht." Die Antwort des Völkerbundes ist aber auch hinsichtlich der Auslegung des Artikels 16 der Völkerbundalte, die von Deutschland gefordert wurde, ziemlich weit entgegenkommend gehalten. Danach kann die Reichsregierung im Falle einer bewaffneten Aktion der Völkerbundmächte gegen eine widersetzliche Macht von sich aus bestimmen, bis zu welchem Grade es in der Lage wäre, den Empfehlungen des Völkerbundes zu entsprechen. Schließlich wird der deutschen Regierung noch mitgeteilt, daß Deutschland völlige Gleichberech tigung innerhalb des Völkerbundes eingeräumt werden soll. Die Antwort Deutschlands an den Völker bund kann jetzt nach Auffassung der maßgebenden Kreise des Auswärtigen Amtes nur noch ganz eindeutiger Natur sein. Entweder beantragt es die Zulassung zum Völkerbund oder aber es hält an seinen Bedenken fest »nd bleibt nach wie vor dem Völkerbund fern. In dem einen wie in dem anderen Falle aber ruht auf den Schultern der Regierung Luther eine schwere Verantwortung, die von größter Tragweite sein kann. Zu der Frage des Eintritts Deutschlands in den Völkerbund beginnen jetzt auch die politi schen Parteien Stellung zu nehmen. Die Dsutsch- «ationalen treten nach wie vor für ein Fern bleiben vom Völkerbunde ein, indem sie die Re gierung Luther davor warnen, durch eine Beteili gung am Völkerbunde neue Bindungen einzu- gehen. Wenn übrigens ein Berliner Morgen blatt es so darstellt, als ob sich auch Reichswehr minister Dr. Geßler gegen den Eintritt ausge sprochen habe, so scheint hier ein starker Irrtum vorzuliegen. Die Reichsregierung hat selbstver ständlich noch nicht zu der Frage Stellung ge nommen. Diejenigen Kreise, die nach der Antwort des Völkerbundes die Voraussetzungen für ein deut sches Eintrittsgesuch für erfüllt halten und sich letzt mit aller Entschiedenheit für endgültige Be schlüsse der Reichsregierung einsetzen, haben an Einfluß sehr gewonnen. Es besteht aber die Ge fahr scharfer Gegensätze innerhalb der hinter der Aegierung stehenden Parteien, sodaß sich die ktzte Entscheidung noch wesentlich verzögern wird. Einige Parlamentarier wollen sogar wis sen, die Deutschnationalen würden aus der Re gierung austreten, falls der Eintritt in den Völ kerbund beschlossen werden sollte. Ob derartig übertriebene innerpolitische Befürchtungen ange bracht find, läßt sich nicht voraussehen. Die Reichsregierung wird jedenfalls ihre Entschei dungen nicht übereilen, sondern vorher mit allen maßgebenen politischen Kreisen Stellung nehmen. Sie W'HEmW M Sie BsüMOMe. Von unserem Berliner B « »t» « ier. In den Kreisen der Neichsregierung erklärt man zu der Note des Völkerbundes, daß die gegenwärtige außenpolitisch« Lage noch nicht ge nügend geklärt sei, um deutscherseits schon jetzt zu einer mtscheidenden Beschlußfassung über einen Linttitt in den Völkerbund zu gelangen. Immerhin müsse jedoch anerkannt vjerden, daß die Note einen erheblichen Schritt vorwärts be deutet. Zum ersten Mal ist vom Völkerbund selbst eine Aufforderung zum Eintritt an die deutsche Regierung gerichtet worden. Es ist durchaus möglich, daß auf der jetzt verfolgten Linie eine Verständigung erzielt werden kann und die deutsche Regierung sich dazu entschließt, die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund zu beantragen. Zn den maßgebenden Kreisen des Berliner Auswärtigen Amtes verschweigt man jedoch keineswegs die Tatsache, daß die Note des Völkerbundes noch wesentliche Lücken aufweist und nicht in allen ihren Punkten aus die von deutscher Seite erhobenen Einwendungen ein geht. Man kann daher nur zu der Auffassung ge längen, daß die deutschen Bedenken durch die Antwort des Völkerbundes wesentlich gemildert, keineswegs aber gänzlich beseitigt find. Man wird daher abwarten müssen, ob es gelingen wird, über die Voraussetzungen eines Eintritts heute keine wesentliche Veränderung auf. Die Deutschlands in den Völkerbund im Laufe der nächsten Wochen volle Klarheit zu schaffen. Von unterrichteter Seite wird bestätigt, daß die Reichsregierung in Genf einen inosfiziellen Vertreter während der Tagung des Bölkerbunds- rates unterhält. Es handelt sich dkbei, wie wir hören, um den General Aschmann» der von der Neichsregierung besondere Instruktionen erhal ten hat. Der deutsche Beobachter wird in den nächsten Tagen in Berlin eintresfen, um der Reichsregierung Bericht zu erstatten. Da er zweifellos in Ergänzung der bereits eingetroffe- nen Antwort des Völkerbundes wichtige Mittei lungen zu machen haben wird, ist zu erwarten, daß man in kürzester Frist in der Lag« sein wird, nähere Einzelheiten über den Stand der Dinge zu berichten. Gegenwärtig läßt sich nur soviel eststellen, daß die Neichsregierung die Aussich- en einer Beteiligung Deutschlands am Völker bund wesentlich günstiger beurteilt, ohne jedoch grundsätzlich alle Bedenken fallen gelassen zu haben. Die Entscheidung der deutschen Regie rung wird dadurch erschwert, daß noch immer in der Frage der Räumung der nördliche» Rhein- andzone und der Sicherheit«» keine Klärung eingetreten ist. Es darf nicht außer Acht gelassen werden welch' schwere innenpolitische Hindernisse hinsichtlich der Stellung eines deutschen Zulas- ungsantrages an den Völkerbund bestehen und daß diese Schwierigkeiten solange in verstärktem Maße vorhanden sein werden, als di« außen- wlitische Gesamtlage nicht eine wesentlich gün- tigere Beurteilung dieses Problems bei den »rutschen politischen Kreisen zuläßt. Auf Grund zuverlässiger Informationen kön nen wir mitteilen, daß die Neichsregierung nicht beabsichtigt, irgendwelche «eu« Bedingungen ür eine Teilnahme Deutschlands am Völkerbund aufzustellen. Der Standpunkt des Reichskabi- nettr ist unverändert und dürft« sich auch nicht dadurch geändert haben, daß inzwischen di« dentschnationale Partei in dar Regiovmg ver ¬ treten ist. Sobald die im vori-1 tungs-, als auch die Privatkunden der Post stark gen Jahre von der Regierung Marx-Stresemann treffen würde, ablchnt, dann wird das Plenum festgestellten Voraussetzungen erfüllt find, dürfte auch von deutscher Seite aus der entscheidende Schritt getan werden, nm ein Zulassungsgesuch des Verwaltungsrates am 21. März dazu Etel- lung zu nehmen haben. an den Völkerbund zu richten. ZK Mk WOWO. Magdeburg» 11. März. Am heutigen fünften Verhandlungstag wurde zunächst der 77jährige Vizekanzler a. D. von Payer vernommen. Er kennt Ebert als einen ruhigen besonnenen Mann. Bei den Verhand lungen, die Ebert und Scheidemann mit ihm wegen des Mnnitionsarbeiterstreiks führten, hat ten die Herren ausdrücklich erklärt, daß der Streik gegen ihren Willen ausgebrochen sei und daß sie derLeitung beigetreten seien, um weiteren Schaden zu verhüten. Als nächster Zeug« wurde der Abg. Dittman« vernommen, der aussagt«, daß auch die Unabhängige Sozialdemokratie durchaus den Standpunkt der Landesverteidi gung eingenommen hätte. Der Zeuge erklärt weiter, daß ihm jetzt nach de» Verhandlungen der ersten Instanz die Erinnerung gekommen sei, daß er tatsächlich das Flugblatt geschrieben habe. Rechtsanwalt Martin kündet einen Beweisan trag an, der sagt, daß nicht nur die Unabhängi gen von dem Streik vorher Kenntnis gehabt hätten, sondern daß auch Verhandlungen mit den Mehrheitssozialdemokrnten mit Rücksicht auf den kommenden Streik stattgefunden hätten. Als nächster Zeuge wurde dann der deutschnationale ehemalige Neichstagsabgeordnete Wallraf, der damals Staatssekretär des Innern war, vernom men. Er sagte aus, daß die Forderungen der Streikenden größtenteils politische Dinge betra sen und es den staatsrechtlichen Gepflogenheiten widerspräche, über solche Fragen mit nicht dazu berufenen Arbeitern zu verhandeln. Die Aus sagen Scheidemanns entsprächen nicht in allen Punkten der historischen Wahrheit. Der Bei tritt der Sozialdemokraten zur Streikleitung sei auch vom Vizekanzler Payer damals bedauert worden. Der Zeuge Payer erwiderte darauf, daß er damals die amtliche Auffassung vertreten mußte. In der Nachmittagvsitzung wurde di« Ver nehmung des Abg. Dittmann fortgesetzt. Ditt mann äußerte sich über die Treptower Versamm lung und erklärte, daß zur Nichtbefolgung von Gestellungsbefehlen nicht einmal die Unabhängi gen anfgefordert hätten. Rechtsanwalt Martin erklärt, den Verhandlungen nicht mehr folgen zu können. Die weitere Verhandlung wurde daher auf Montag vertagt. Henry Barmat aus der Haft entlassen. Wie die „Voss. Ztg." mitteilt, ist die Haft beschwerde bezüglich Julius Barmats zurückge wiesen, hinsichtlich Henry Barmats ihr aber stattgegeben worden. Er wurde aus dem Unter suchungsgefängnis Moabit entlassen und wie alle Ausländer, zunächst dem Polizeipräsidium zugs- führt. Dort findet im Lauf« des Nachmittags seine Freilassung statt. Geheimer Finanzrat Dr. Fritz Rühe» der im Zusammenhang mit der Affäre Kutisker-Barmat wegen Untreue ver haftet worden war, ist gestern ebenfalls aus der Haft entlassen worden. Kein« Sonntagspost «ehr? Wie die „Voss. Ztg." erfährt, wird sich morgen der Arbeitsausschuß des Verwaltungsrates der Deutschen Reichspost mit einem Vorschlag zu be fassen haben, der Deutsche» Reichspost mit einem Vorschlag zu befassen haben, der darauf hlnziett, die Sonntags-Brief» und Zeitnugsbestellunge« ganz «inzustellen. Wenn der Arbeitsausschuß nicht von selbst diese Vorlage, die fswohl die Zei- ver WM Wen sie M-mMle». Leipzig, 14. März. Heute wurde zunächst die Vernehmung des Zeugen Kriminalkommissar Heller-Berlin fort gesetzt. Der Zeuge gibt Auskunft über die Fest nahme der Angeklagten Ekoblewski und Huke Es ergeben sich hierbei insofern Unklarheiten, att sowohl Angeklagter Huke bestreitet, der Verbin dungsmann zwischen Neumann und Hellmuth ge wesen zu sein, wie auch Ekoblewski nach wie vor ableugnet, der vielgenannte Hellmuth zu sein. Der Angeklagte Neumann erklärte wiederholt, daß ein Irrtum ausgeschlossen sei und die beiden Angeklagten die Unwahrheit sagen. Der Ausstand der Eisenbahner. Akgrmrine Ablehnung de» Schiedsspruches. In gemeinsamer Beratung haben gestern die Eisenbahner-Tariforganisationen, und zwar die Gewerkschaft Deutscher Eisenbahner, der Deutsch« Eilenbahnerverband und der Allgemeine Eisen- bahnsrverband den Schiedsspruch des vom Reichsarbeitsminister ernannten Schlichters vom 13. März 1925 mit der Begründung abgelehnt, daß die Lohnzulag« den Erfordernissen der Lebenshaltung nicht genügend Rechnung trage und angesichts der vom Personal verlangten Arbeitsleistungen zu gering sei. Bedingungen über dir bisher im Tarifvertrag vorgesehenen Fristen hinaus könnten nicht anerkannt werden. In der Arbeitszeitfrage sei der Schiedsspruch un annehmbar, weil er nicht nur keine positive Ver besserung der Arbeitszeit enthalte, sondern auch entgegen dem bisherigen Rechtszustand eine un erträgliche Bindung bis zum 31. Oktober 192-, estsetze. Die Vorstände seien jedoch bereit, in neue Berhandlunge« unter Mitwirkung des Reichsarbeitsministers eine erträgliche Regelung zu suchen. Eine weitere Verbreiterung de» Kampfes sowie jede Wiederaufnahme der Arbeit dürfe nur auf Anweisung der Organisationslei tungen erfolgen. Illprozentige Eisenbahntariferhöhung i» Sicht? Di« Lag« im Eisenbahnerstreik weist auch heute keine wesentliche Veränderung auf. Die Erklärungen der beiden Vertragskontrahenten werden wahrscheinlich erst in den heutigen späten lbendstunden erfolgen. Der Entscheid der ReichK- bahndirektion hängt von den Beschlüssen oes morgen vormittag zusammentretcnden Verwal tungsrates ab, dessen Sitzung sich jedoch bis zum Abend hinziehen dürfte. Inzwischen fanden gestern in der Reichsbahndirektion interne Vor- resprechungen des Verwaltungsrates statt» und cs ist möglich, daß als Ausgleich für die mit d«n Schiedsspruch zu übernehmenden Mehrbelastun gen des Etats eine zehnprozentige Erhöhung d«r lersonenfahrpreise in Erwägung gezogen wird. Di« Streiklage im Chemnitzer Bezirk. Zur Etreiklage teilt die Betriebsdirektion Chemnitz Montag abend folgendes mit: Betrieb md Verkehr werden weiterhin allenthalben auf recht erhalten. Die Etreiklage ist unverändert. Keine besonderen Ereignisse. Der «eu« sächsisch« Gesandt« in München. Die Nachrichtenstelle in der Etaatskanzlei teilt mit: Das Eesamtministerium hat mit Wir» üng vom 1. April 1925 ab zum Gesandte« Sach» e«s bei den süddeutschen Regierungen mit Wohnsitz in München den Ministerialrat Johan ne» Georg Schmidt ernannt.