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Sächsischer Landes-Anzeiger : 03.01.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188601035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860103
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860103
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-01
- Tag 1886-01-03
-
Monat
1886-01
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 03.01.1886
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ubeh! ii. » I. tiebbar Köhler tstraße g- I tzeu, auch anderweit Parterre. Ster ubh. uicht S.M.-F. I» M ibzugeben. Stube >r pr. 1b. rn. »»«. ,wei Helle oermiethru r II 3 Stube«, ilbeziehb. Msstr 7. 1, wird per st Srurtise. rimmvrs .H-<ktgr. zerre«, sep. Sstr.11.Pt. m Z.wird usstr. 7, l. ödl. Stob« . 8, P^r. u-u. istr.l.l.Lt. 1. Et. zu :.15d,P.r. lerz.verm. ilhelmspl.) str. 1.3 Tr. ,emarkl9,U. »«9.4 Tr. lfstr.7.Ill.r. -sk.94.Ilr. !.16, pari.!. 1r.12,lH.l. .Sohu sucht ng. Off. Ml »ße 67. II. Holzvorrath guter Kuud- > 8003 Sin- Seschäste am Sh verkauft mst ertheilt schlaffer lang, iu der en ist, sich neu. Gest. e o. is Bl. «bete«. ;es krank wird et« mflkattsch ei« a«S ie als Ge- ,1 Offert, rer Ber- an «vier die Exp. den Berns» s öurssu i« instraße 2b. ilienblatt att" 2. — « Zahrgmiz. AbonurrneutsprriS: L« »Nparteitsche — jeden Wochentag Abend (mit dem Datum de« folgenden Lage») zur Bersendung gelangende — LandeS-An,einer mit Beiblättem kostet »onatli b 6V Psg- bei den Ausgabestellen in Chemnitz und den Bororten, sowie bei der Post. (Eingetragen unter Nr. 4633.) An 4. Quartal erscheint für Abonnenten IehrcSboch («cihuachtsbeigabe) d. Anzeigers. »erlag: Alexander Wiede, vuchdruckerei, Chemnitz. Sächsischer , sowie jede len «ud die che elswett drich ers" Gewinne«, r», Bildern» teu. F«l>i»kS-A«?klStl mit „Ghemnitzev Stadt Anzeiger". Sonntag. 3. Januar 1888. JnsertionsPreiS: Raum einer schmalen Korpuszeile 15 Pfg.; — Reklame (Ispaltige Petitzeile) SO Pfg— Bei Wiederholung großer Annoncen Rabatt- Bei Bestellungen von Auswärts wolle mau ..... .. . littag^ Expedition und Redaktton: Chemnitz, Theaterstrahe Nr. S. Delegramm-Rdr.: Wtede'S Anzeiger, CH Fernsprechstelle Nr. 13» WM«: „Tägliches UnterhsUungsblstt" Md illustrir!« z-mi-Mitt „Lustiges Bilderbuchs Für die «ns auch zum gestrige« Jahreswechsel so tige deutsche Reich gilt überall als ein Hort des Friedens, und überavS zahlreich zngefandte« Glückwünsche sagen wir an dieser Stelle ««seren herzliche« Da«k. Verlag ««d Redaktion des „Sächsischen Landes-Anzeigers". Amtliche Bekanntmachungen sächsischer Behörden. Im Handelsregister für den Stadtbezirk deS Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute aus Folium 2840 die Firma S. Herrmonn und als deren In haber der Kaufmann Herr Semmy Hermann i» Berlin, Besitzer eines Weiß waarenhandelsgeschäftS, eingetragen. Chemnitz, am 29. December 1885. Königlicher Amtsgericht- Im Handelsregister für den Stadtbezirk des Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute auf Folium 99 verlautbart, daß Herr Commerzienrath Rudolph Conrad Pornttz infolge Ablebens aus der Handelsgesellschaft Ulrich L Pornitz in Ehkmnttz ausgeschieden und dadurch das GesellschastSverhältniß aufgelöst ist, sowie, daß der seitherige Mitinhaber, der Kaufmann Herr Hermann «lerander Ulrich daseblst, das Handelsgeschäft der ausgelösten Gesellschaft unter der bisherigen Firma fortführt. Chemnitz, am 29. December 1885. Königliches Amtsgericht. Im Handelsregister für den Stadtbezirk deS Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute auf Folium 843 verlautbart, daß der Architect Herr Wilhelm Richter in Chemnitz aus der Firma Wilh. Richter daselbst als Mitinhaber ausgeschieden ist. Chemnitz, am 29. December 1885. Königliches Amtsgericht. Im Handelsregister für den Stadtbezirk des Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute auf Folium 1145 verlauibart, daß Frau Fanny verw. Simon, tgeb. Hirsch, aus der Handelsgesellschaft unter der Firma S. Simon in Chemnitz ^ausgeschieden und dadurch das GesellschastSverhältniß aufgelöst ist, sowie, ^aß der seitherige Mitinhaber, der Kausmann Herr Julius Simon daselbst, bas Handelsgeschäft der aufgelösten Gesellschaft unter der bisherigen Firma weiterführt. Chemnitz, am 29. December 1885. Königlicher Amtsgericht. Lelrgraphisöhe Nachrichten. Vom 1. Jauuar. Bremen. Der Dampfer .Donau' des Norddeutschen Lloyd welcher gestern Morgen 4 Uhr von Southampton abgegangen war, hat auf der Höhe des Eddystoner Leuchtthurms die TransmisfionS- ! welle gebrochen und ist von dem englischen Dampfer .RallnS" gegen leine Vergütung von 300 Psd. Sterl. nach dem Hase» von Plymouth I geschleppt worden. — Der Dawps« des Norddeutschen Lloyd .Werra" list heute Mittag 12 Uhr in Southampton eiugetroffen. Paris. Infolge wiederholter Weigerung Bristols, im Amte zu bleiben, hat GrSvy die Demission des Ministerpräsidenten Briflon angenommen und Freyciurt mit der Neubildung des CabimtS bettont. Freycinet verhehlte demselben die Schwierigkeiten nicht, welche der Annahme dieser Mission eutgegenständen, gleichwohl wolle er, den Wünschen Grövy's entsprechend, die Lage prüfen und sich mit mehreren politischen Persönlichkeiten beratheu, seine definitiven Entschließungen aber erst in einigen Tagen mittheilen. Brüssel. Leutnant Taunt, welcher im Aufträge der amerika nische« Regierung am Kongo reiste, ist von dort hier augekommen. Derselbe spricht sich, im Gegensatz zu Mr. Stanley, aber überein stimmend mit einigen deutschen Forschuugsreisenden, sehr ungünstig über den oberen Kongo aus. Madrid. Die Eidesleistung der Königin als Regentin fand gestern statt. Die Königin wurde lebhast begrüßt. Zum Negieruug-jnbilättm -eS «Kaisers. Chemnitz, den 2. Januar 1888. In der Reichshauptstadt hatte man zur Feier des 25jährigen Regierungsjubiläums unseres Kaisers als König von Preußen für morgen eine großartige Ovation geplant. Es sollte sich bekanntlich ein Festzug vor das kaiserliche Palais bewegen, gebildet aus den Theilnehmern der verschiedenen Kriege. Ein solcher Aufzug hätte uns in den noch lebenden Zeugen und Kämpfern ein gut Theil der Geschichte Deutsch lands, an deren Gestaltung Kaiser Wilhelm so hervorragenden An- theil genommen hat, deutlich vor Augen geführt. Wie sie damals, bei der Gefahr des Vaterlandes, auf den Ruf des Königs Alle kamen, so wären sie auch jetzt alle freudig cherbeigeeilt, um an dem für Deutschland so wichtigen Erinnerungstage dem greisen Monarchen den Tribut der Dankbarkeit, die Zeichen der Ehrfurcht und Liebe, deren er sich überall in den deutschen Landen erfreut, darzubringen. Aber der bescheidene Sinn Kaiser Wilhelms hat sich gegen diese große öffentliche Ovation ausgesprochen, das Regierungs- jubläum wird seinem Wunsche gemäß in stiller und würdiger Weise, vor Allem durch Dankgottesdienste, gefeiert werden. Der Sieger von Sedan, der seiner erlauchten Gemahlin diesen entscheidenden Sieg der deutschen Waffen über die französische Armee mit den Worten eldete: .Welch' eine Wendung durch Gottes Fügung", will auch, aß an diesem Tage vor Allem Gott die Ehre gegeben werde. Und as unter dem Scepter Kaiser Wilhelms neu geeinte deutsche Volk darf an diesem Tage aus dem Innersten seines Herzens heraus dem Höchsten seinen Dank darbringen, daß er den Deutschen einen Kaiser gegeben hat, der außer vielen edlen Herrschertugenden das Bewußt em der Pflicht, dem allgemeinen deutschen Vaterlande nach besten Kräften zu dienen, so fest in sich trägt, daß er schon in dieser treuen Pflichterfüllung jedem Einzelnen aus dem Volke ein leuchten deS Vorbild sein muß. In dieser strengen Erfüllung seiner hohen Aufgabe ist er stets durch edle und tüchtige Männer unterstützt worden, die er sich mit richtigem Blick aus der Menge derer ausge sucht hat, die Ehre und Dienst bei dem königlichen Hofe suchten. So ist es ihm gelungen, durch nie ermüdende Arbeit, zunächst durch die Reorganisation seiner Armee, Preußen für die Einigung Deutsch lands Vorzubereilen und eS auf den Standpunkt zu stellen, den es einnehmen mußte, um als führende Macht in Deutschland aufzutreten. Wie in der Geschichte Preußens König Wilhelm neben dem großen Kurfürsten und Friedrich den Großen genannt werden muß, so muß Kaiser Wilhelm in der Geschichte Deutschlands neben Karl dem Großen und Friedrich Barbarossa aufgesührt werden. Für Deutschland ist er allezeit ein Mehrer und Schützer des neuen Reiches gewesen, der seinen bedeutenden Einfluß an deren Mächten gegenüber nur dazu aufgeboten hat, den Frieden zu erhalten und zu sichern, damit die Völker in dem friedlichen Volkskampfe der Arbeit die Früchte des Friedens genießen können. Das mäch- deshalb wird man am heutigen Tage auch da, wo die deutsche Zunge nicht klingt, mit wohlwollender Anerkennung des Friedensfürsten gedenken, dessen Regierungs-Jubiläum heute von dem dankbaren Volke festlich begangen wird. Wie wir unseren greisen Kaiser am heutigen Jubeltage unseren ehrfurchtsvollen Gruß und Glückwunsch darbringen, so gilt derselbe auch seiner treuen Lebensgefährtin, der Kaiserin Augusta, die in guten und schlimmen Tagen — denn auch solche blieben ja dem edlen Herscherpaare nicht erspart — stets an seiner Seite gestanden hat. Sie hat sich durch ihr aufopferndes Wirken im Geiste der christlichen Liebe die Dank barkeit von Generationen gesichert. Wo immer der Krieg schlimme Wunden geschlagen, oder die Elemente das Gebild aus Menschenhand zerstört hatten, da trat die Kaiserin Augusta als Leiterin der Wohl- thätigkeitsbestrebungen in ganz Deutschland helfend und lindernd ein. Wenn die Lorbeerkränze längst verdorrt, die Bildsäulen in Staub zerfallen sind, wird in dem dankbaren, deutschen Volke die Erinnerung fortleben an ein Herscherpaar, welches der Höchste zu edlen Thaten berufen hat. Möge es noch lange fortwirken zum Wohle, zum Ruhme und zur Ehre Deutschlands. Politische Rundschau. Chemnitz, den 2. Januar. Deutsches Reich. Am Sylvesterabend waren die Mitglieder der kaiserlichen Familie um die Majestäten im Palais vereint. — Am Neujahrstage Vormittags erfolgte die feierliche Auffahrt der in Berlin und Potsdam anwesenden Prinzen und Prinzessinnen und um 10 Uhr die Gratulation beS Kaiserpaares. Um '/»II Uhr begaben sich die Herrschaften, lebhaft begrüßt, zum Gottesdienst im Dom, nach welchem die Hofstaaten ihre Glückwünsche darbrachten. (Die Gratulation der Minister, Botschaster, Generalität, des Bnndes- rathrs und Reichstag-Präsidiums re. findet morgen statt, wo sich dann noch die außerordentlichen Abgesandten der europäischen Höfe hinzugesellen werden.) — Nachmittag« fand Fawiliendiner statt. — Am Tage der Regieruugsjubelfeier des Kaisers wird in Berlin Morgens bei der Reveille von der Kuppel der Schloßcapelle herab durch das Trompetercorps des zweiten Garde-Ulanen-Regiments ein Choral geblasen, um 10 Uhr findet Gottesdienst für die Garnison in der Garnisonskirche und MichaelLkirche statt, um 11'/. Uhr ist Paroleausgabe für das Osfiziercorps. Gleichzeitig werden auf dem Königsplatz 101 Salutschüsse gelöst. — Besondere Feierlichkeiten aus Anlaß des RegiernngSjubiläums finden in Brüssel auf Befehl des Königs von Belgien in der dortigen Hoskirche statt, und am russischen Hofe veranstaltet der drntsche Botschafter ein Festdiuer. — Namens der Königin von England erscheint Lord Wolseley zur Beglück- wünschnng d«S Kaisers in Berlin. — Ueber das Befinden der Prinzessin Wilhelm ist am 1. Januar iu Potsdam nachstehendes Bulletin anSgegebe« worden: Bei der Frau Prinzessin Wilhelm ist gestern früh der Maseruausschlag zum Vor schein gekommen. Das Befinden der Patientin ist durch das noch fortdauernde Fieber und heftige von den Zähnen ansstrahlende Ge- fichtsschmerzen getrübt. Die Katarrh-Erscheinungen sind gering, gez. Oberstabsarzt vr. Ebmeier. — Prinz Wilhelm von Preußen ist von seiner Masernerkrank ung wieder hergestellt. — Ein JubiläumStag war auch Neujahr! Vor 10 Jahren trat die Reich-Währung in ganz Deutschland in Kraft. Wer denkt heute noch an die alten Münzsorten? — Der preußische Landtag wird am Donnerstag, den 14. Jan., vom Minister deS Innern, von Puttkamer, eröffnet werden. — Wie aus London gemeldet wird, ist Oberst Kitchener, der britische Commiffar für die Regulinmg der Grenze de» Sultanates Zanzibar, mit seinem deutschen College» eifrig bei der Arbeit be schäftigt, die bisher einen guten Verlauf genommen hat. — Eine Nachricht, die preußische 4prozentige Staatsanleihe solle in 3Vr Prozentige umgewaudelt werden, wird für unbegründet erklärt. Dagegen soll auch eine besondere 3prozentige Reichsauleihe — wie die entsprechende preußische — emittirt werde». — Die Zustimmungen aus Gewcrbekreisen zur Abhaltung einer nationalen Ausstellung io Berlin haben sich in letzter Zeit bedeutend vermehrt. Auch die süddeutschen Staaten sind dabei stark vertreten. — In Betreff des Branntweinmonopols, für dessen Besprechung die deutschen Parteiblätter tagtäglich ganze Spalten verwenden, führt neuerdings die „Kölnische Zeitung" wieder auS, daß die vielfach ver breitete Anschauung, wonach die süd- und westdeutschen SpiritnS- fabrikanten in sofern schlechter gestellt würden, als der Oualitäts- spirituS wie KartoffelspiutuS behandelt werde« soll, unzutreffend sei. Der Gesetzentwurf werde dafür sorgen, daß bessere Fabrikate seitens der Monopolbehtttde auch höher bezahlt würden. Auch kleineren Brennereien würde ein höherer Satz bewilligt werden. Die Hamburger SpirituS-Judustrie werde nicht geschädigt, weil das Monopol auf Zvllanschlüfle keine Anwendung finde und das Hamburger Freihafen, gebiet unberührt laste. Hingegen werde für den im Inlands nicht verwendbare» Spiritus im ZollauSlande Absatz gesucht werden müssen, da der Rohstoff für den Verrdluugsbetrieb auS Deutschland billiger zu beziehen sei, wie vom Auslande. — Ans Hamburg wird mitgetheilt, daß selbst die Hamburger Handelshäuser, die auf den Carolineuinselu Niederlassungen haben. durchdrungen hat, daß Deutschland sich auf allen Meeren Achtung zu verschaffen wisse, vollauf für dir ausgeweudete» Kosten. Oefterreich-Uttgarn. Die Chicanirerei der deutschen Turner in Köuiginhof in Böhmen dauert mnuter fort. Die Behörde stellt sich, als ob sie «S mit Verschwörern zu thun habe. So wurde dem Verein für «in« einfache gesellige Abrudnnterhaltung jede Ueberschreit- de» Programm'-, Ausdehnung der Feier, da» Einladen von Gästen verboten, und endlich durften die Turner ihre BereinSabzeichen selbst im Finstern nicht auf offener Straße trage». Frankreich Alle Minister außer Briffou wohnten heut« de« Empfang Grövy's im Elysöe bei. England. Da sich herausgestellt hat, daß den Arabern de- SudanS ans dem Seewege durch dar Rothe Meer Waffenlieferungen zvgehen, erhielten die dort stationirteu Kriegsschiffe den Befehl, die Küste zu blokiren. — Die britischen Behörden find benachrichtigt worden, daß in folge der Widerstandes einiger Häuptlinge gegen die britische Oceupation OberbirmaS von einer Anzahl kleiner Shan-Staalen eine Berbinduug geplant werde, um die Engländer anzugreifeo. Die Behörden bereiten deshalb Truppenseuduogen vor, um die Bewegung z« unterdrücke». — Am Neujahrstage gelangte eine Proklamation de» BicekönigS 00« Indien zur Publikation, welche besagt: auf Befehl der Königin von England und Kaiserin von Indien wird kuudgegebeu, daß die früher von König Thibo regitten Gebiete (Birma) fortan nicht mehr unter dessen Herrschaft stehen, sondern eine» Theil deS brittischen Reiches bilden werden und so lauge e» der Königin und Kaiserin erforderlich scheine, durch eine» von dem Vicekvnig anznstellendeu Beamten verwaltet werden sollen. — Auf die Annexion Birma'S Bezug nehmend, sagt die .Time»," die Engländer mögen versichert sein, daß AuSfichteu auf eine baldige Herbeiführung eine» woäus vivenäi mit China vorhanden find; da von sei mau in London und Calcutta überzeugt. Rußland. I« einer halbamtlichen russischen Zeitung wird berichtet, daß bi» znm 15. November 1885 2466 auS Preuße» auS- gewieseoe Personen in Polen ringettoffen waren; unter ihnen be fanden sich 150 Juden. — Nach der Darstellung deS Blattes find eS solche Leute gewesen, die sich nicht im Besitz von LegitimationS- papieren befunden haben. Meist waren sie an» besonderen Anlässe» über die Grenze gegangen, aus Furcht vor Straf«, als Fahnen flüchtige-u. dergl. Die Anzahl derjenigen, die bereits im frühen Jugendalter nach Deutschland gekommen waren, erreicht nicht 50. Unter den AuSgewiesene» befindet sich auch ein Grundbesitzer, der 600 Morgen Land auf preußischem Gebiete besitzt. Wie hoch sich übrigen» di« Kesammtzahl der Ausgewieseuen beläuft, ist aus dem Bericht de» russisch«, Blatte» nicht z« ersehen, da feststehender Maßen ein großer Theil der AuSgewiesenen nach Galizien überfiedelte. — In Betreff der Frage einer neuen Conferenz bemerkt da- .Journal de St. Pötersbourg", die Erfahrung lehre, baß Eonfereuzen, welche ohne eine zuvor festgestellte und acceptirt« Basis zusammeu- treten, nicht der Sache des Friedens und der Beruhigung dienen» sondern dazu beitragen, diese Verhandlungen in Mißeredit zu bringen und Keime der Unzufriedenheit zurückzulaffen. Aus diesem Brande habe Rußland in den bulgarischen Angelegenheiten die Initiative für eine Versammlung der Botschafter ergriffen, um Entscheidungen zu beschleunigen, über deren Ziel alle Mächte einig waren, Rußland habe aber leine Conferenz gewollt; später sei die Versammlnng allein auf da» Verlangen der Pforte in eine Conferenz umgewandelt worden. Das negative Resultat derselben sei bekannt. Diese neue Erfahrung sei keineswegs geeignet, Rußland zu veranlaffen, auf einen solchen Weg zurückznkomme». Spanien. In der heutige» Sitzung der Deputirteukammer verlas der Minister der Finanzen die augekündigten finanziellen Gesetz- Entwürfe. Von dem Minister des Auswärtigen wnrde ein Gesetzent wurf vorgelegt, nach welchem sämmtliche im Jahre 1886 ablanfendeu Handelsverträge bis zum Jahre 1892 verlängert werden sollen. — Die Civilliste der Regentschaft soll iu folgender Weise ge regelt werden: Die Königin 7 Millionen Franks pro Jahr; Prin zessin von Asturien, die fünfjährige Thronfolgerin, 500,000; von den Jusantinnen Jsabella, Paz, Enlalta erhält die erste dieser Schwestern des verstorbenen Königs 250,000, die beiden andere» je 150,000; die Exkönigin Jsabella 750,000, ihr Gemahl Don Franz von Assisi 300,000, ihre Schwester, die Herzogin von Mont- pensier 250,000 Franks. Serbien. Die serbischen Truppe« werden bis auf 30,000 Mann entlassen oder beurlaubt. — Das Kabinet Garaschanin verbleibt, obgleich dessen Rücktritt principiell feststeht, vorläufig im Amte. Die kleine Skupschtina wird formell einberufen, sodann aber sofort wieder vertagt. König Milan'S Rückkehr noch Belgrad wird allseitig im Lande gewünscht. Sächsisches. — Nachfolgende verschiedene Versetzungen iu der Justiz traten iu Sachsen mit Anfang des Jahres in Kraft. Oberamtsrichter beim Amtsgericht Borna, Otto Herrmauu, tritt in den Ruhestand. Landgerichtsrath Paul Schenffler in Dresden ist zum Land- gerlchtsdirector bei dem Landgericht Plauen, Assessor Hermann Bauer iu Dresden zum Rath bei dem Landgericht Zwickau, Assessor Theodor Berndt in Leipzig zum Amtsrichter bei dem über das Abkommen mit Spanien völlig im Dunkeln sind, obgleich Amtsgericht Glanchan und Assessor Detlev Bamberg in Rei ste sich doch auf eine bevorstehende wesentliche Veränderung der br stehenden Verhältnisse eiuzurichteu habe«. — Die Hamburger Handelskammer urtheilt io einem Rückblick auf da» Wirthschaftsjahr 1885: Der Rückblick auf die Gestaltung deS WelchandelS im Jahre 1885 bietet kein so erfreuliches Bild dar, wie sich hätte wünschen kaffen. Die im letzten Bericht erwähnte Ueberproduction in vielen Gattungen von Waaren, die Ueberfüllung in vielen Zweigen wirthschaftlicher Thätigkeit haben sich nicht ver mindert. sonder« vermehrt; die Gewinne bei Production und Ver mittelung sind noch weiter beschränkt worden und der kaum mehr für möglich gehalten« Rückgang der Preise fast aller Waaren hat dem Handel namhafte Verluste gebracht. — Ueber die Kolonialpolitik wird ». A. gesagt : .Die Kolonialpolitik hat im verflossenen Jahre denen Enttäuschung gebracht, welche die Vorarbeiten mit den Resul- taten verwechselte» nnd unberechtigter Weise von der kaum begonnenen Aussaat schon die reife Frucht erwarteten. — Aber schon jetzt ent schädigt die U-berzrngung, welche infolge dieser Politik die Völker cheubach zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Waldenburg ernannt worden; die Assessoren Or. Hartmann und Daniel Dachse! in Bautzen wurden zu Rächen beim dortigen Landgericht ernannt. Amtsrichter Richard Baumbach in Waldenburg ist an das Amtsgericht Dresden und der LavdertchtSrath Or. Kurt Julius August Winzer in Zwickau an das Landgericht Dresden versetzt worden. — Bautzen. Am 27. v. M. verstarb hier der Kaufmann S. an Symptomen der Vergiftung nnd alsbald verbreitete sich in der Stadt das Gerücht, diese Vergiftung sei durch den Genuß von einer in der dortigen Apotheke bereiteten Arznei bez. durch den Genuß von Znckerplätzchen, welche ebenfalls au» einem dortigen Geschäft bezogen, erfolgt. Durch die eingeleitete Untersuchung ist vollständig erwiesen worden, daß dies« Annahmen unrichtig sind und der Ver storbene sich den Tod selbst gegeben hat. — Löbau. Hier verkündete am Sylvester Nachmittag- die Sturmglocke den Einwohnern der Stadt, daß noch am Schluffe de-
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