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zu» /»rren- U6 »Ssch« rbelen. -Mitteln blossen, un^-l x wen). k eüinci- c>m I» IK ung ^ebirges 'M. Nr. 268 Mittwoch, äen ir. November 1926 Die Aufhebung dev Militnrkontrolle Keine nennenswerten Unstimmigkeiten. /luer Tageblatt Mnzttger fm Sas Erzgebirge MAM »I- °m,Ilchcn 0°kE,m°ch°°g.n S-- n°.» e,a», UN» S---<u7^«..,«. Berlin, 16. Nov. Durch die jüngste Aussprache zwischen Briand und dem deutschen Botschafter in Pa- ri- Dr. von Horsch sind die Verhandlungen über die Aufhebung der Mililärkoiitrolle bzw. die Nebermihme der Kontrolle durch den Völkerbund in dnö Studium der Sutschetdunn gebracht norden. Mau kann behaupten, das» die wichtigsten Unstimmigkeiten bereinigt sind, das, insbesondere hinsichtlich der Festung Königsberg und auch wegen der sogeuanilten „Wehr-Verbände" keine Differenzen mehr bestehen. Wenn sich noch überhaupt Schwierigkeiten gelteitd innchen, dünn siild sic nicht uns Feststellungen zurückzuführen, dus, die deutsche Regie- rung den hon ihr etngegnngeuen Verpflichtungen „nicht uuchgekommeu" sei, sondern mehr uns Stimmung«»«» mente, deren Bedeutung allerdings nicht überschätzt werden darf. Landon, 16. NW. Schwierigkeiten sollen sich, wie der diplomatische Berlchterstaitec des „Daily Tele graph" erfährt, zwischen der deutschen Negierung und der Botjchesterlonsercnz wegen einiger deutscher Rubri ken ergeben haben, die sowohl flir die Herstellung in dustrieller Produkte, wie auch für die Herstellung von Kriegsmaterial verwendet werden sollen. Ferner soll die Bvtschuftertonfercnz gegen den Erhört gewisser che- mtkalischer und hulbchemikulischcr Prodnklc protestiert Huben, weil diese zur Herstellung von Kriegsmaterial im Auslande benutzt werden kl-nuten. Wie der Bericht- ecstuiter erfuhren haben will, wird die deutsche Negie rung gegen verschiedene Punkte bei der geplanten künftigen Völkerl'unüslontroll.e Einspruch erheben. Zu nächst einmal dagegen, daß der Vorsitzende der neuen Hülkerbundekommission ein französischer General sein soll, sodann «dagegen, daß. die VMerbundskommission sich überwiegend aus alliierten Mitgliedern zusammen sehen soll, drittens dagegen, daß, alle Alliierten in der Kontrollkommission vertreten sein müßten; viertens ge gen den Ausschluß der deutschen Delegierten von der üölkerbundratssitzung oder dem zuständigen technischen Komitee des 'Völkerbundes bei der Beratung über Deutschlands Entwaffnung; fünftens gegen den stän digen 'Aufenthalt der neuen Bölkerbundskommission auf deutschem Gebiet und gegen jede Erweiterung ihrer Be fugnisse, die über gelegentliche Inspektionen, die vom Bölkerbundsrat ungeordnet werden müssen, hinaus gehen. Schließlich werde die deutsche Negierung ent schieden die Einsetzung einer ständigen Kommission im entmilitarisierten Rheinland ablehnen. Der gefährliche „Leitfa-en^. In nationalistischen Kreisen Frankreichs ist in den letzten Tagen ein Passus in dem „Leitfaden für den deutschen HeercSunterrtchr" auSgeschlachtet worden, der so auSgcdeutet wird, als präge er den jungen Soldaten in der deutschen Reichswehr den Nevanchegedanken ein, mit dem Ziel der Wiedereroberung Elsaß-Lothringens. Politik im Heere ist, immer eine mißliche Sache, und besonders mißlich wäre es, wenn durch überflüssige Schlagworte den Gegnern Deutschlands Waffen in die Hand gegeben würden. Man hat Grund anzunehmen, daß, dieser Leitfaden eine nicht unbedeutende Nolle in den deutsch-französi schen Verhandlungen Über die Aenderung der Militär kontrolle spielt, und nicht gerade eine förderliche. Trotz- dem wird man den Verhandlungen selbst ein günstiges Prognostik»»; stellen dürfen. Ein Beauftragter des AuSwürtigen Amte» hält sich seit einigen Tagen in Part» ans, wo er mit den in Betracht kommenden französischen Stellen sich in Verbindun« gesetzt hat In Berlin wird die Aussprache zwischen den Vertretern der Reicheregierung und General Walch fortgesetzt. Aus deutscher Seite besteht der Wunsch, noch vor der Tagung de« BötkcrbundSrate« im Dezember zu einem befriedigenden Abkommen zu gelangen oder es wenigsten» so weit gefördert zu sehen, daß in Gens selbst in einer persönlichen Aussprache zwischen Dr. Gtrescmnnn, Briand und Chamberlain das Abkommen geschlossen werden kann. Ehamberlaln kommt nach Eens. London, IS. Nov. Offiziös verlautet, daß, der Außenminister Chamberlain England bet der nächsten Tagung dsß lSvlkerbundSrateS am S. Dezember in Genf vertreten wird. An dtrfer Tagung werden voraussicht lich dto Ubrüstung»fva-«n ausführlich «rvrtsrt. von -er Militärkontrrllkommlfston. Pari«, 15. Nov. Ter Vorsitzende der inter alliierten Milttärkontrollkommlsston in Deutschland, Divisicusgeneral Walch, ist für die Dauer seiner Tätig- keil mit dem Rang und den Befugnissen eines Armee- kvrpskommandanten 'bekleidet worden. Parts, 15. Nov. „Mattn" veröffentlicht ein Interview SauerwelnS mit Mussolini. Hinsichtlich der ilalientsch.srauzöslschen Zwischenfälle erklärte Musso lini, jetzt sei alle« geregelt. Die anttfranzvsischen Kundgebungen verurteile er. Er habe die strengsten Maßnahmen getroffen, damit derartige Vorkommnisse sich nicht wiederholen. Dafür übernehme er die Ga rantie. Tie Stimme deS italienischen Volkes richte sich gegen Frankreich, weil eS die Wahlheimat aller Ver schwörer gegen daS faschistische Regime sei. Er achte das Asylrecht und wache darüber selbst in Italien, aber man dürfe es nicht verwechseln mit dem Mißbrauch des AsylrechtcS. Sicherlich genüge eine einfache ver waltungstechnische Polizeimaßnahme; um diese Unruhe stifter zum Schweigen zu bringen. Eine übergroße Empfindlichkeit habe stets zwischen Frankreich und Ita lien gerade wegen ihrer ständigen Beziehungen und großen Sympathie für einander bestanden. Der Ein fluß der Zeitungen eines anderen Landes, zum Beispiel Deutschlands, sei in Italien gleich Null, aber die in Parts erscheinenden Zeitungen fänden stets einen tief gehenden Widerhall. Hinsichtlich deS Tanger-Staturs seien die Schwierigkeiten jetzt beseitigt. Die englische Regierung habe daraus bestanden, daß. Italien dem Tanger-Statut beitrete. Die vorgesehene Lösung gebe Italien volle Genugtuung. Mussolini schloß, er hege keinen Zweifel, daß nach den letzten Zwischenfällen Frankreich und Italien in eine Periode ausgezeichneter Beziehungen cinireten würden. Er habe niemals eine gesunde europäische Politik ohne eine enge französisch italienische Entente ins Auge gefaßt. Er habe ange ordnet, daß die Polemik in den Zeitungen eingestellt werde. ES werde im Parlament zum Ausdruck ge bracht, was er gegenüber Frankreich fühle. Er werde dabet erklären, daß die Politik BrtandS von einem fein fühligen und sympathischen Verstehen für die Bestre bungen und Bedürfnisse Italien» beeinflußt gewesen sei die fiuflegung -er italienischen Staatsanleihe. Rom, 15. Nov. Die durch Dekret vom 6. No vember genehmigte '5-prozentige Staatsanleihe wird vom 18. November 1926 bis zum 18. Januar 1927 zum Kurse von 87,5 zur Zeichnung aufgelegt werden. Die Anleihe wird vom 1. Januar 1927 ad verzinst. Im AnSlunde wohnende 'Italiener können sich an der An leihe beteiligen. Während für Europa und die Län der des Mittelmecrbeckens die Zeichnung am 18. Ja nuar 1927 geschlossen wird, wird die ZctchnungSsrist für die üh-Kgen Länder bis zum 51. Mürz 1927 ver längert. Panik an äer italienisch- jugoslawischen Aüste. Pari», 15. Nov. Die Pariser Ausgabe der „Chicago Tribüne" veröffentlicht ein Telegramm, wo nach die 'jugoslawische Regierung an der italienischen Grenze Truppen 'zusammengezogcn und eine Teilmobt- ltsterung angeordnet habe. Nach Meldungen von an« dever Seite soll in den von Slowenen bewohnten Grenz gebieten Italien» eine Panik auSgebrochen sein. Au« Triest, Görz und anderen Grenzstädten nach Laibach geflüchtete Slowenen berichteten von unerhörten Aus schreitungen der faschistischen Banden, die die Häuser der slowenischen Bevölkerung überfallen hätten und diese in Massen über di« Grenze trieben., In Laibach sollen daraufhin große antiitalienifche Demonstrationen ftattgesunden haben, und der Polizei soll e» nur mit Ausbietung aller Kräfte gelungen sein, da» italienisch« Konsulat »u schützen. 21. Hahmang Motorische Kraft aus -em Meereowasser. Parts, 15. Nov. In der Akademie der Wissen« L berichtete der durch seine Forschungen über flüssige Lust bekannte Gelehrte George Claude über eine aufsehenerregende Neuentdeckung. Er will in der Lage sein, au« den Meereswassern durch Ausnutzung der Temperaturunterschiede zwischen den von den Tro« Pen kommenden Oberfcktchenwassern und den au» den Polarmcereu kommenden kalten Wassermengen moto rische Kraft zu gewinnen. Aus 1009 Kubikmeter war. men und kalten Wassers pro Sekunde will er LOO 000 Kilowatt erzielen. Musst link un- -er -eutsch« italienische Luftverkehr. Berlin, 15. Nov. Wie mitgeteilt wird, hat der Italienische Ministerpräsident Mussolini den Direktor der Deutschen Lufthansa Wronsky in Gegenwart de» deutschen Botschafter» in Nom v. Neurath zu ein gehender Besprechung des Zusammenarbeiten» von Deutschland und Italien auf dem LuftverkehrSgebtet. insbesondere Mischen der Deutschen Lufthansa und dem Aero Lloyd Italtano, empfangen, Mussolini -rächte am Schluß der Besprechung die besten Wünsche für die deutsche Lustfahrt zum Ausdruck« Der Mrfstanö auf Java. Batavia, 15. Nov. Die Regierung hat eine starke Truppenmacht nach der Residenzstadt von Ban tam zur Beruhigung dieses Gebietes abgesandt. Bet Laboean hatten Militürabteilungen an verschiedenen Stellen Zusammenstöße mit kommunistischen Banden, wobei fünf Kommunisten getötet wurden. Zahlreiche weitere Verhaftungen sind vorgenommen worden. Abschiebung katalanischer fiufstän-ischer. Paris, 15. Nov. Wie die Agence HavaS au» Perpignan berichtet, sind heute elf der in Perpignan verbliebenen katalanischen Aufständischen an die belgi sche Grenze ubgeschoben worden. Mit den übrigen soll ein Gleiches geschehen. Weiter» Steuerermäßigungen in flmerika. Neuhork, 1k. Nov. Gchatzsekretär Mellon er. klärte, daß, den Steuerzahlern bet der nächstjährigen Einkommensteuerzahlung mindesten» 1K Prozent statt der bisher vorgesehenen 12V» Prozent de» Betrage» ungerechnet werden sollen, den sie im letzten Jahre gezahlt halben, da der Budgetüberschuß voraussichtlich über 300 Millionen Dollar betragen werde. Vie Abstimmung -er englischen Sergarbeitrr London, 15. Nov. Tie ersten Abstimmungen der Bergarbeiter in den Kohlenbezirken sind zugunsten der Annahme der Negterungsvorschläge für eine Einigung ausgefallen, und zwar haben sich Versammlungen von Bergarbeitern in C.ydach Vale, Blaenavon, Garndtf- satth und Abcrtillery in Südwale» in diesem Sinn ausgesprochen. Ebenso haben sich die Vergarbeitertzer« tretungen von Yorkshire und Warwickshire mit großer Mehrheit für die Annahme der Regierungsvorschläg« entschieden. Neupork Time» über veutschlan-. Ncuvork, 1k. Nov. „Neuhork! Time»" schreibt im Leitartikel, die deutschen Nationalisten gestatteten sich zuweilen den Luxus eine» kleinen Ausfall» gegen die auswärtige Politik Dr. Ttresemann», die Sozia listen fühlten Beunruhigung .wegen der übersreund« ltchen Haltung gegenüber den Hohenzollern, und die Freunde der Republik seien besorgt um den Bestand der Republik infolge der gememordprozesse. Indessen ge wänne man von der politischen Lag« Deutschland» dm Äesamteindruck ein»« fortschreitend»» Gtadtltsieruna. gedenfall» habe da» deutsche Volk in der Prüfung»« -eit de» letzten Jahre» den Beweis ein«» starken v»r« aritwortlichteirtsefühl» gegebm. MON Wärmt m mm s'WW-WWW Enteilte. Interview Mussolinis mit Sttuerwein. — Mihbrauch des Asqlrechtesl