Volltext Seite (XML)
Sonnavenv. Rr. 1V7. 14. September 1878. Weißerih-Feitung. Amts-W kalt fiir die Königs. Amtsliauptmannschast Aippoldiswakde, sowie für die Königs. Gerichts-Aemter und die Stadträtl-e zu Dippoldiswasde und Iranenstein. Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Au beziehen durch alle Post- Anstalten und die Agenturen. — Preis vierteljährlich 1 Mark 25 Pfg. — Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirksame Verbreitung finden, werdm mit 10 Pfg. für die Spalten-Zeile, oder deren Raum, berechnet. Amtlicher Theis. Bekanntmachung. Nach Beschluß des Königlichen Ministeriums des Innern wird mit Rücksicht auf den .günstigen BermögenSstand der Abtheilung für die Gebäudeversicherung bei der LandeS-Brandversicherungs-Anstalt, der auf das zweite Halbjahr 1878 entfallende, zum 1. October dieses Jahres zahlbare halbe Jahresbeitrag von der Gebäudeversicherung zur Erhebung kommen. Dagegen bewendet eS bezüglich der Abentrichtung der halbjährigen Beiträge für die Versicherung industrieller und landwirthschaftlicher BetriebSgegenstände, sowie wegen der Nachzahlung der auf frühere Termine sich berechnenden Stück» beiträge, auch rücksichtlich der Gebäudeversicherung bei den bestehenden gesetzlichen Bestimmungen. ES wird solches zur Nachricht für Alle, die es angeht, hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Dresden, den 25 Juli 1878 Königliche Brandversicherungs-Commifston. von Oppen. TogeSgefchichte. Hänichen (bei Possendorf). Am Sonnabend fuhr der hiesige Einwohner und Schloffermeister Kaden einen mit Kalk beladenen Wagen die stark abfallende Dorfstraße hinab; seine Ehefrau sollte dabei das Schleifzeug stärker anziehen, drehte jedoch verkehrt, so daß das Geschirr rasend schnell hinunterfuhr und der Führer es nicht zu halten vermochte, es fuhr durch eine Glasscheibe in den Fleischerladen eines Grundstückes an der Straße, und dabei wurde der Mann buchstäblich zerquetscht. Er hinterläßt die Frau mit sieben Kindern. * Dresden. Mit Sonntag sind unsere Regimenter wieder hier eingerückt und haben ihre Casernen wieder be zogen. Während des Cantonnements in der Chemnitz- Waldheimer Umgegend ist meistens gute Witterung, d. i. nicht zu starke Hitze oder Regengüsse, verblieben, so daß die Soldaten die Strapazen dieser Kriegsübung im Frieden mit Leichtigkeit tragen konnten. Man hat auch von größeren Unfällen, wie man sie jetzt gerade bei vielen anderen Manövern, z. B. bei Offenbach, Breslau und auch im südlichen Frankreich zu ver zeichnen gehabt, nichts gehört. Daran ist gewiß die taktvolle Führung und Berücksichtigung der Umstände von Seiten der höheren Commandostellen zum guten Theile schuld, die keine Ueberanstrengung der Leute geduldet. Allgemein hört man auch das Lob über gute Quartiere, wie selten in früheren Jahren; ebenso auch weiß man nichts von gegründeten Klagen über Ausschreitungen oder unberechtigte Ansprüche der Soldaten. — Am 20. Septbr. wird vor dem Geschwornen- ge richt zu Dresden die Hauptverhandlung gegen den Zeug arbeiter Fr. A. Roscher aus Kreischa stattfinden, „wegen durch vorsätzliche Körperverletzung verursachten Todes eines Menschen." — Beim AuSräumen einer Senkgrube in der Martin» straße (Antonstadt) in der Nacht zum Mittwoch, welches zwei hier als Maurer arbeitende Söhne eines WirthschaftSbesitzers in Ottendorf für ihren Vater vornehmen wollten, verunglückten Beide leider tödtlich. Nach Beseitigung des Deckels der fest verschlossenen Grube stieg der ältere Bruder hinab, um in Eimern die Flüssigkeit dem oben stehen gebliebenen Bruder zu reichen; auf einmal stieß er einen dumpfen Laut aus und fiel in die Masse; der andere stieg nun hinab, um ihn zu retten, verschwand aber gleichfalls sofort. Beide waren durch die angesammelten Gase betäubt worden; der jüngere Bruder lebte zwar noch, als man zur Rettung herbeieilte und sie herauszog, er starb aber bald darauf. Der in der Frühe angekommene Vater fand seine Söhne als Leichen vor. Döbeln. In der Nacht zum 10. Septbr. ist im Stadt gut Gr unsnig in einem Seitengebäude, das vom männlichen Dienstpersonal bewohnt wurde, Feuer ausgebrochen, welches das Gebäude gänzlich in Asche legte. Leider sind dabei aber 4 Dienstknechte, die sich nicht mehr zu retten vermochten, in den Flammen umgekommen und nur 2 gerettet worden. Die verkohlten Leichname konnten unter tiefem Wehklagen der Eltern erst andern TageS aufgefunden werden. Roßwein. In einer Versammlung des Vorschuß- Vereins wurde die Neuwahl eines GesammtvorstandeS be schlossen, sowie die Gründung eines Fonds zur Bestreitung nothwendiger Ausgaben, und soll jedes Mitglied pro Monat