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DHstW Wochenblatt für . Bischofswerda, Stolpen und Umgegend» . . ' : Amtsblatt -es Königlichen Gerichtsamtes und -es Sta-trathes zu Wischssswer-a. tviese Srilschrist erscheiat wöchmllich zwei Mal, Mittwoch« und Sonnabend«, und testet vlertchLhrllch 1LL Pgr. Inserate werden nur bl« Dienstag und Freitag früh 8 Uhr angenommen. 3. Mittwoch, den 11. Januar. I 186^ Sachsen. Bischofswerda, 10. Januar. Dergangm« Nacht bald nach 10 Uhr ertönte die Sturmglocke. ES brannte in der Herrwann'schen Tuchfabrik im sogenannten Rahmenhause, woselbst Wolle und Tuche getrocknet werden. Durch thäiige Hilfe wurde dem Brande nach einigen Stunden Einhalt gethan, roch soll der Schaden an verbrannter Wolle und Tuchen nicht unbedeutend sein. Die Ent- stehtmgSursache ist zur Zeit noch unbekannt. — Am 7. d. M. früh nach 5 Uhr als der von Dresden hier angekommene Güterzug wieder abfahren wollte glitt der Schaffner Glaischer, als er eben wieder seinen Platz auf dem Wagen einnehmen wollte aus und stürzte von der in der Nähe des hieftgen Bahnhofes befindlichen etwa 6 Ellen hohe Brücke hinab, wodurch er einen Beckenbruch erlitt und mit nächstem Zuge nach Dresden in'S HoSpital ge bracht werden wußte. Die,M. B." theilen mit: Das am 2. Jan. 1863 pudlikirtr bürgerliche Gesetzbuch für das Kö nigreich Sachsen soll, wie man hört, im April d. I. in Kraft treten Die dazu noch nicht publi- cirle Ausführungsverordnung wird demnach in Kurzem zu erwarten sein. — Dem sächsischen Ge- werbegesetz von 1861 stehen für die nächste Zeit mehrfache Abänderungen bevor. Ein bezüglicher Gesetzentwurf wird bei der nächsten Ständeversamm lung zur Vorlage kommen. Di« Auszählung der Bevölkerung der Stadt Dresden aus den ZählungSlisten vom 3. December v. I. ist beendet und ergiebt daS überraschende Resultat von 145,124 Bewohnern, allerdings ein schließlich der an jenem Tage in den dortigen Vor städten einquartirt gewesenen, infolge der Mobilt- firung einberufenen Militärs, deren Zahl noch nicht genau festzustcllen gewesen ist. Ohne diesem außer ordentlichen Umstande Rechnung zu tragen, würde man für das letztverfloffene Triennium eine Be- völkerungSzunahme von 16,972 Seelen erhalten, gegenüber einer solchen von 10,402 in den vorher gehenden 3 Jahren. Zwanzigster Jahrgang. DAunö scharr. Der Papst ist bekanntlich schlimm daran. Der König von Italien hat ihm vor vier Jahren vier Fünftheile seines Landes weggenomwrn und mochte heute lieber, als morgen, »en Rest mit der Haft stadt Rom ebenfalls noch anneriren. Dies geht ab«, wenigstens zur Zeit, noch nicht. Gleichwohl mag sich der Papst mit dem neuen Königreiche Jtalim durchaus nicht auSeinandersetzen, und eS nicht aner kennen, wie Louis Napoleon wünscht, sondern steift sich darauf, die Schulden auf den ganzen früheren Kirchenstaat zu verzinsen, während ihm doch nur rin Fünftheil desselben geblieben ist. Dazu hat « noch eine außerordentliche Anzahl von Beamten, Mönchen und Geistlichen zu unterhalten, die aus dm frühe ren LandeSiheilen nach Rom gekommen find, soivte einige Hundert von katholischen Geistlichen und Mönchen auS Polen, welche ebenfalls Zuflucht in Rom gesucht haben. Der Rest deS Kirchenstaates will außerdem auch noch verwaltet, ein kleines Herr unter halten sein u. drgl. Woher nun daS nöthige Gel nehmen? Einige Jahre haben die Katholiken in «lller Herren Ländern freiwillige Beisteuern zur Unter» ftützung deS Papstes, PeterSpfennig genannt, gesam melt, 'und ist durch diese Sammlung viel Geld ein gekommen, so daß der Papst im Stande war, so ziemlich zur Nothdurft seinen Staatshaushalt.fort zuführen, wenn gleich er immer noch borgm mußte und tief in Schulden stak. Allein der PeterSpfennig, wie alle solche freiwillige Gaben, läßt immer mehr nach, das Borgen will auch nicht mehr verfangen, und so wird die finanziell« Lage deS Kirchenstaate« eben so mißlich, wir die des Königresch« Italien, in welchem man die Steuern auf das nächste Jahr voraus erheben muß, um nur Geld zu schaffen. Zu diesen finanziellen Nöthen der päpstlichen weltlichen Herrschaft komme» aber noch fast täglich moralische Schläge für die geistliche Gewalt deS kath. Kirchen« oberhaupteS. In Italien, wo «S Klöster, geistlich« Stiftungen rc. in Menge gab, werden diese von d« Regierung deS König« Viktor Emanuel eingezogrn und aufgehoben, um den bodenlosen Abgrund de-