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Wopauer« Tageblatt und Anzeiger Wochenblatt für Afchovau und Umgegend Da? „ Aschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Verösfemlichung der amtlichen Bekanntmachungen des LandralS zu Flöha und des Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen deS Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G. m. b. H. Zschopau. Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. 41; Postscheckkonto: Leipzig Nr 42884— Fernsprecher Nr. 712 Zeitung für die Orte: Krumhermersdorf, Waldkirchen, Börnichen, Hohndors, Wilischthal. Weisibach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendors Uv. 29 Divnskag, dvn 24. Ianuav 1989 197. ! DaS .Zschopauer Tageblatt und Anzeiger', erscheint werktäglich. Nkonatl.AezugSpreis t,70RM.ZusteUgeb. 20 Psg. Bestellungen werden in uns. GeschästSst.,von den Bolen, sowievon allenPostanstalten angenommen MM im Kreml Nalin lehnt EiMisen in SWjchnnien «h — Role AnWer wEen Trstzki erheben Nach einer polnischen Meldung hat der Zusammcn- bruch des Spanicnbolschewismus in Moskau grosse Ver wirrung angerichtet. Im Kreml soll unter dem Vorsitz Stalins eine mehrstündige Konferenz stattgcfunden haben, in der Dimitroff im Namen der Komintern (Kommu nistische Internationale) gegen die passive Haltung der Sowjetrcgicrung angesichts der Katastrophe in Rvtspanicn protestiert und die sofortige Entsendung von Schiffen mit Kriegsgcrüt und Offizieren der Noten Armee nach Barce lona gefordert haben soll. Dimitrosf soll seine Forderung damit begründet haben, das; eine Niederlage Sowjet, spanicns anch eine entscheidende Niederlage für die Kominternbewegung in der ganzen Welt bedeute. Tie Forderung Dimitrosfs soll abgclehnt worden sein, da die sowjctrnffische Negierung einem internationalen Konflikt ans dem Wege gehen wolle, der bei der Entsendung von sowjctrufsischen Kriegsschiffen nach Barcelona sehr leicht entstehen könnte. Die sowjctrnssische Negierung habe sich sogar entschlossen, 850 Offiziere der Noten Armee aus Spanien z u r ü ckz u b e r u fc n. In Moskau seien, so berichtet das Krakauer Blatt weiter, drei Abordnungen der Kommunistischen Parteien Frankreichs, der Vereinigten Staaten von Nordamerika und Englands eingetroffen, die ähnliche Forderungen wie Dimitroff vertreten haben. Sie seien von Stalin emp fangen und unter Hinweis auf die Lage im Mittelmeer abschlägig beschicken worden. Daraufhin sollen die Abord nungen erklärt haben, daß eine Niederlage der Noten in Spanien die Kommnnistischen Parteien ihrer Länder ver- Mlassen würde, aus der Komintern und der Dritten Inter nationale ausz»L -ye und zum Zeichen des Protestes -cll, erklärt e, a n^t a t t S t a l i n als ihren Ans u y r e ch anz u erken n e n. Dies soll zn der Verhaftung von mehr als 50 spanischen Kom munisten, die zur Zeit in Moskau weilen, geführt haben. Unter den Verhafteten sollen sich zwei Mitglieder der sowjetspanischen Botschaft in Moskau befinden. * Nach einer anderen polnischen Meldung aus Moskau wurde der Hauvtschriftleiter der „Prawda", Kolzow, ver ¬ haftet. Die 'Verhaftung soll der neue Chef der GPU., Berija, persönlich vorgenommen haben. Kolzow wird vorgeworfen, daß er mit seiner Fran noch immer enge Beziehungen unterhalte, obwohl sie im Auslande weile und von der GPU. wegen Spionage gesucht werde. ZudsNgeschrei in LtGA. Angesichts des Zusammenbruchs Notspaniens haben die Juden in USA. einen neuen Vorstoß unternommen, um den Präsidenten Noosevelt zur Lieferung von Waffen für Notspanien zn veranlassen. Da es aussichtslos er scheint, den Kongreß für eine solche Hilfsaktion mobil zu machen, so will man Noosevelt selbst das Recht zu einer solchen Maßnahme zuschieben. Nach Ansicht des früheren Außenministers Stimson sowie anderer sogenannter „pro minenter" Rechtsanwälte soll Noosevelt die Befugnis zu gestanden werden, die Waffensperre auch ohne Kongreß aufzu heben. So richtete die bekannte Deutschenhasserin Dorothy Thompson in 230 großen Z e t t u n g e n, die in einem Syndikat zusammengeschlossen sind, den „dringendsten Appell" an Noosevelt, „endlich der großen Gefahr, die die autoritären Mächte bilden, zu be gegnen" und von dem „Recht der Aufhebung der Waffen- sperre Gebrauch zu machen". Auch der Senator Nye schließt sich den Leuten um Stimson und Thompson an. Der Hauptwiderstand gegen eine Aufhebung der Waffensperre kommt nach wie vor aus katholischen Kreisen. So richteten die katholischen Priester beinahe sämtlicher Kirchen von Long Island an ihre Gemeinden das Ersuchen, an die Kongseßabgeordneten und die Sena toren in Washington Briefe und Telegramme zu schicken und in diesen die Aufrechterhaltung der Waffensperre zn fordern. In Kirchen, wo die Priester nicht persönlich gegen eine Aushebung der Waffensperre sprachen, warben katholische Organisationen durch Herum reichen von Gesuchen. Auch der Priester Coughlin, der sich schon verschiedentlich gegen die jüdischen Machen schaften ausgesprochen hat, setzt seine Propaganda zu- gunsten der Neutralität der Vereinigten S'-'-n im Spanien-Konflikt weiter ein. , Kem MmMse für die Mn Barcelona im Feuerliereich der Franco-Batterien. Dis katalanische Hauptstadt Barcelona, der Sitz der sowjctspauische» Obcrbonzcn, liegt seit dem Wochen- beginn im Fenerbercich der schweren Franco-Batterien. Ohne Atempause für die Roten sind die nationalspanischen Truppen in Eilmärschen vorgerückt, um dem sowjctspani- scheu Mord- und Terrorsystem in Katalonien ein end gültiges Ende zu bereiten. Alle eingesetzten Armeekorps operieren nach einem großen Plan General FrancoS. Bemerkenswert ist, daß die Gebirgskette, der natür liche Schutz der Provinz Barcelona, wo die rote Heeres leitung angeblich ihren Widerstand hatte konzentrieren wollen, fast kampflos von den Franco-Truppen überwun den werden konnte. Um so größer ist die Verzweiflung und Ratlosigkeit, die die roten Machthaber in Barcelona ergriffen hat. Man spricht allgemein davon, daß ver schiedene rote Häuptlinge bereits aus Barcelona geflohen sind, während die restlichen bolschewistischen Oberbouzcn ihre Flucht, wahrscheinlich nach Gerona, vor- bereitcn. Nachdem 2l nationalspanische Luft- aikgriffe auf die Stadt Barcelona unternommen wor den sind, durch die der Hasen schwer beschädigt und ein englischer Dampfer versenkt wurde, ist die „KampscS"- stimmung in Barcelona noch weiter zermürbt worden. Selbst in England und in Frankreich rechnet man nicht mehr damit, daß der Fall Barcelonas aufzuhalten ist, selbst wenn man noch Greise, Frauen und Kinder unter der Knute der GPU. zu Schanzarbeiten heranzieht. Ser Siegeszug der Nationalen Jetzt ist ein Monat seit Beginn der großen nationalen Offensive in Katalonien verflossen, die den Franco-Trup pen die bisher größten Erfolge des Krieges bescherte. Vor Monatsfrist verlies die Front längs des Ebro und des Scgre, während sie heute beinahe den Llobregatsluß vor Barcelona erreicht hat. Ein einziger Monat brachte einen Vormarsch von nahezu 120 Kilometer Tiefe. In diesem Zeitraum ist das Vordringen der natio nalen Truppen keinen Tag unterbrochen gewesen, jede Stunde brachte die Eroberung neuer Gebiete. Der Höhe punkt dieses SiegeszugcS wurde am Sonntag, dem 15. Januar, mit der Eroberung der Provinzhauptstadt Tstrragona und der KretShauptstädte Reus und Tarrega nebst Weiteren 80 Ortschaften erreicht. An jenem Sonntag wurden über 1650 Quadratkilo meter befreit, darunter das gesamte Gebiet der Provinz Tarragona, das bis dahin noch unter bolschewistischer Herrschaft stand. Vinnen einer Woche, von Sonntag, dem 15. I., bis Sonntag, dem 22. 1., wurden insgesamt 4300 Quadratkilometer erobert, also ein Gebiet von der Größe einer mittleren spanischen Provinz. Heute stehen alle natio- nalen Armeekorps bereits innerhalb der Provinz Barce lona mit Ausnahme des Nordabschnittes, wo die Truppen bei Solsona noch ini Grenzgebiet der Provinz Lerida kämpfen. Von vier katalanischen Provinzen sind zwei bereits völlig bzw. fast vollständig in nationalem Besitz, nämlich Tarragona und Lerida. In der Vorwoche wurden 284 Ortschaften und Städte befreit. Straßenkampf wird vorbereitet Wie aus Barcelona verlautet, gab dort der Bolschewisicnausschuß den Befehl heraus, alle Stadtteile an der Peripherie Barcelonas «nd im Küstenabschnitt von der Zivilbevölkerung zu räumen. Die Räumung der Vor städte, die zweifellos in Verbindung mit der Vorbereitung eines Straßenkampfes ohne Rücksicht auf seine verheeren den Auswirkungen angeordnet worden ist, muß binnen 24 Stunden durchgeführt werden. -KemeMektonim unter neuer Leitung Uebcrgabc der Geschäfte an den neuen Präsidenten Bertuleit. Am Montagmittag fand in Anwesenheit des Mcmel- gouverneurs Gailius die Uebergabe der Geschäfte des bis herigen Memeldirektoriums Baldschus an das neue Direk torium Bertuleit statt. Dabei hielt Gouverneur Gai lins eine kurze Rede, in der er ans die letzte Entwicklung im Memelland einging und die veränderten Verhältnisse hervorhob. Präsident Bertuleit sprach dann namens der Memeldeutschen Liste dem bisherigen Präsidenten Bald chus und seinen Mitarbeitern seinen Dank ans und schloß eine Ausführungen mit der Erklärung, daß es sein Be- treben sein werde, die Heimat einer von nationalsozialifti- cher Weltanschauung getragenen, glücklicheren Zukunft «ntgegenzuführen. Suchzeit im MenMeu Herrscherhaus Trauung der Prinzessin Maria mit Prinz Ludwig vott Bourbon-Parma In der mit prachtvollen weißen Blumengruppen ge- schmückten Kapelle des Quirinalschlosses in Rom fand dis Trauung der Tochter des italienischen Königspaares, Prinzessin Maria von Savoyen, mit dem Prinzen Ludwig von Bourbon-Parma statt. Der feierlichen Handlung wohnten das italienische Herrscherpaar, die Mitglieder der Familien Savoyen und Bourbon-Parma, König BoriS von Bulgarien, Mussolini und die Mitglieder der italie- Nischen Negierung, die Präsidenten des Senats und dev Kammer, das Diplomatische Korps, darunter der deutschs Botschafter von Mackensen, sowie zahlreiche Vertreter ans-» ländischer Herrscherhäuser bei. Trauzeugen der Braus waren der italienische Kronprinz und der Graf von Turins des Bräutigams seine Brüder, die Prinzen Xaver unq Gaetan von Bourbon-Parma. i Nach der Trauung wurden Prinz Ludwig und Prin zessin Maria von Bourbon-Parma von Papst Pius XI. iq feierlicher Audienz empfangen. Glückwünsche und Blumengabe des Führers Der Führer übermittelte Seiner Majestät dem König von Italien, Kaiser von Aethiopien, ebenso der Prinzessin Maria von Savoyen zu ihrer Vermählung telegraphisch seine Glückwünsche und ließ der Prinzessin durch Bot« schakter von Mackensen eine Blumenaabe überreiche Zewachuvg der englischen KSnigssamilie Vonibenfunde bei zwei Franen — Demon- st rationen gegen Chamberlain Die wachsende Unruhe in England hat jetzt, nachdem bereits die Mitglieder der Regierung Polizcischutz erhalten haben, anch eine stärkere Bewachung der Künigsfamilie notwendig gemacht. Das Schloß Sandringham hat eine er hebliche Verstärkung des Polizeiaufgebots erhalten. Bet der Suche nach den Tätern, die in ganz England die letzten Bombenanschläge durchführten, scheint der eng lischen Polizei eine wichtige Entdeckung gelungen zu fein. Dem Gericht in Manchester wurden zwei Frauen vor geführt, in deren Besitz man eine ganze Reihe von Ex plosivstoffen, darunter Bomben nnd Nitroglyzerin, gesun den hat. Weiter verfügten die beiden Frauen über Stopp uhren für Zeitbomben. Während die Furcht vor neuen Bombenanschlägen im ganzen Lande von Tag zu Tag wächst, nehmen die eng lischen Arbeitslosen die Panikstimmnng wahr, nm gegen den Ministerpräsidenten Chamberlain zu demonstrieren. Selbst in die ländliche Einsamkeit in CHegners, wo sich der Premierminister über Wochenende aufzuhalten pflegt, drangen die Arbeitslosen. Sie stellten dem Ministerprä sidenten einen Brief zu, dessen Annahme jedoch verweigert wurde. Daraufhin ertönte aus einem Lautsprecher über das weite Parkgelände hin der Ruf: „Chamberlain mutz fort!" Die Polizei vertrieb zwar die Arbeitslosen, die in drei Antos gekommen waren, aber auf der Heimfahrt wiederholten die Demonstranten in jedem Ort mit dem Lautsprecher den Sprechchor. Chamberlain war gezwungen, auf geheimen Wegen von seinem Landsitz nach London zu rückzukehren. In der englischen Hauptstadt fand wiederum eins große kommunistische Kundgebung statt, di«! unter der Parole stand: „W af f e n für R o 1 s p a n i en I" Die Kundgeber schickten einen Brief an den Ministerprä sidenten, in dem sie ihre Forderungen unterstrichen. Oie ersten ReLchsdomänen Durch Ucbernahme ehemaligen tschechischen Swats- grundbcsitzcs Durch die Ucbernahme ehemaligen tschechischen Staatsgrundbesttzes in den sudetendeutschen Gebieten in die Verwaltung des Reichsministers für Ernährung und. Landwirtschaft sind die ersten Neichsdomäncn entstanden, da der bisherige staatliche Grnndvesitz im Altreich aus schließlich den einzelnen Ländern gehört. Der größte Teil dieses Grundbesitzes von z. Z. rund 7500 Hektar, der zwölf, Gutsvcrwaltungen mit insgesamt 24 Betrieben umfaßt, befand sich früher in der Sclbstbewirtschaftung des tschechi schen Staates. Zunächst wird eS sich darum handeln, den über nommenen Grundbesitz nach den bewährten Grundsätzen der Domänenverwaltung unter Beseitigung der beim Ab zug der Tschechen entstandenen Schäden möglichst schnell auf den höchsten Grad der Erzeugungs leistung zu bringe» und durch Landabgabe das AnliegersiedlungsbedUrsnis zu decken, ^vie es auch im Alt reich bei Ucbernahme von Grundbesitz in Staatshand seit eher üblich ist. Beim Reichstommissar für die sndeten- »eutschen Gebiete in Reichenberg und beim Ministerium ür Landwirtschaft in Wien wurde eine Verwaltung des reichseigenen Grundbesitzes Bewirt ¬ schaftung des gesamten reichseigenen Grund und Bodens, soweit er landwirtschaftlich genutzt wird oder mit dicsel Nutzung tm Zusammenhang steht, obliegt.