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ISS.z 78.- ISS.7 178.« W4.7 . i»s.d s) 17t- r. «so» 1«.. Rmtr- m- änzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock NNö öessen Umgebung E. tdrj«N ccelstor isseNus weiß bunter npfiehb k, Eibenstock. Larkfeld, yundshübel, ^U^^VtUtz Neuheide. Gberstützengrün, Schönheide, ! .......,,,.^,7.°^ öchönheidertzammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usw, 7,7?,^777^',,.. Tel.-Kdr.: ktmtrblatt. Kernsprecher Nr. 210. Drucker und Verleger: Emil Hannrbohn, verantwort!. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. - ,1. z«tz,,eu,D. - - s >. > ! 14L Freitag, dea 26. Jaui LS14 Das städtische Freibad ist vom 26. J««i an — zunächst nur für männliche Personen — geöffnet. Gtadtrat Eibenstock, am 24. Juni 1914. Eingegangen sind: ») vom Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen die Nrn. 26 bi« mit 40 vom Jahre 1914; b) vom Retchsgesetzblatt die Nrn. 21 bis mit 33 vom Jahre 1914 Die Gesetzblätter, deren Inhalt auS dem im Aushängekasten des Rathauses befindlichen Anschläge ersichtlich ist, liegen 14 Tage lang zur Einsicht an Ratsstelle aus. Gtadtrat Eibenstock, am 23. Juni 1914. Oesscatliche Sitzung dcs Gcmeiaderals zu Schönheide Freitag, den 26. Juni er., abends 8 Uhr. 1. Mitteilungen. 2. Bauausschußsachen. 3. Wahl eines Mitgliedes zu dem zu gründenden Ausschüsse für den Bezirk Schwarzenberg, die Förderung des Fremdenverkehrs belr. 4. Zuschrift der Königlichen Amlshauptmannschaft, Erhöhung des UnlerstügungsbeuragS für das Krüppelheim betr. Hierauf nichtöffentliche Sitzung. Herzog Georg von Sachsen-Meiningen -j-. In dem knappen Zeiträume von genau 14 Tagen Hut der Schnitter Tod zwei deutschen Bundesfücsten den Levensfaden abgeschnitten; am 11. Juni mußten wir von dem Hinscheiden des Großherzogs von Meckleu- burg-Strclitz berichten und heute ging uns in früher Morgenstunde folgendes Telegramm zu: Bab Wtldunge«, 25. Juui. Herzog Georg H von Sachsen-Meiningen ist heute Nacht 2 Uhr 25 Minuten nach längerem Leide« im Alter von 88 Jahren gestorben. Mit dem Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen u. Hildburghausen ist der Nestor der deutschen Bundes- fürsien dahingegangen. Er wurde geboren am 2. April 1826 als der Sohn des Herzogs Bernhard. Eine lange Reihe von Jahren ist es ihm vergönnt gewesen die Geschicke seines lieblichen Herzogtumes zu leiten, trat der Verstorbene doch schon im Jahre 1866 das Erbe seiner Väter an, durfte es also fast ein halbes Jahr hundert verwalten. Im Jahre 1867 war Herzog Georg General der Infanterie der preußischen Armee L la suite und als solcher nahm er am deutsch-französischen Kriege 1870/71 mit Auszeichnung teil. Inwieweit Herzog Georg Mensch und menschlichem Fühlen unterworfen war, geht schon aus dem Umstande hervor, daß er in dritter Ehe morganatisch das heißt: Ehe zur linken Hand, standesungleiche Ehe — vermählt war, und zwar mit Helene Franz, späteren Freifrau von Heldburg. Ein hoher Pfleger der schönen Künste und Wissen schaften, gilt der Verstorbene namentlich als der Schöp fer des als mustergültig allerseits anerkannten mei- ningischen Theaters. Die Thronnachfolge übt Erbprinz Bernhard aus, der am 1. April 1851 zu Meiningen geboren ist. Er vermählte sich am 18. Februar 1878 mit Charlotte Prinzessin von Preußen, geboren am 24. Juli 1860. Mit dieser Vermählung ist die meiningisch-hildburg- hausensche Dynastie auch mit dem Hohenzollernhause in verwandtschaftliche Beziehungen getreten. Auch der neue Herzog Bernhard hat in preußischen Diensten gestanden, und zwar bei der Garde. Das Haus Sach sc» Meiningen-Hildburghausen ist evangelisch, im Ge gensatz zu den Regenten der meisten anderen thüringi schen Staaten, die größtenteils der reformierten Kirche angehören. Tagesgefchichte. Deutschland. Eine bedeutsame Regatta rede des Kaisers. Bei dem am Dienstag stattgefundenen Ga la-Diner an Bord der „Viktoria Luise" hielt der Kai ser einen Trinkspruch, der wegen seines ernsten Ausklanges die größte Beachtung in politischen Kreisen erregt und als eine ernste Mahnung zu der gegenwär tigen politischen Lage aufgefaßt wird. Er brachte das Wohl auf den Hamburger Staat, den Norddeutschen Regattaverein und die Hamburg-Amerika-Linie aus u. kau, auf den Stapellauf des neuen Dampfers „Bis marck" zu sprechen und erinnerte an „eines der besten Worte, das der eiserne Kanzler je geprägt hat", das heißt, wir müßten so leben und handeln, daß wir alle zeit mit ihm sagen könnten, wir Deutsche fürchten Gott und sonst absolut nichts und niemand auf dieser Welt. Ernste Wendung in der Spionage- Affäre. In der Spionage-Affäre, die seit einigen Tagen die Berliner Behörden beschäftigt, ist eine neue interes sante Wendung cingetreten. Der verhaftete Schreiber ist der Feldwebel Pohl von der 1. Ingenieur-Inspektion. Auf Grund der gegen ihn geführten Untersuchung ist, wie das „Hirsch'sche Telegraphen-Bureau" von amt kicher Stelle erfährt, eine zweite Verhaftung erfolgt. In Dresden wurde eine Persönlichkeit fcstgenom - men, die sich Dr. Blumenthal nennt. Anschei nend ist dies jedoch nur ein angenommener Name und der Verhaftete heißt anders. Die Spionage wurde, wie die beschlagnahmte» Papiere ergeben haben, zu Gunsten Rußlands geführt. Die Behörden glau ben mit der Verhaftung des angeblichen Dr. Blumen thal einen außerordentlich wichtigen Fang getan zu haben. Ein Dementi. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Das Hirschsche Telegr.-Burcau will Gerüchte über eine angebliche Erschütterung der Stellung des preußischen Justizministers als nach seinen Informa tivnen nicht ganz grundlos bezeichnen können. Wir sind ermächtigt, festzustellen, daß diese Gerüchte jeder Begründung entbehren. O rd e n s st i f t u n g. Der Großherzog von Hessen hat einen neuen Orde» gestiftet. In der in der „Darmstädter Zeitung" veröffentlichten Stif- tungsurknnde heißt es: Um das Band, das Fürst und Volk innig verbindet, mit einem stchtbaren Zeichen zu bekräftigen, das Wir aus besonderer Huld und Gnade Männern und Frauen verleihen wolle», die sich in Unseren Diensten oder durch Werke der Nächstenliebe oder durch den: allgemeine» Besten dienende Bestre bungen zur Wohlfahrt des Landes anszeichne», si» den Wir Uns bewogen, einen Orden zu stiften. Im Andenken an Unseren erlauchte» Ahnherrn, der heiligen Elisabeth Enkel, de» ersten Landgrafen von Hesse» uud Begründer Unseres fürstlichen Hauses Heinrich, aus dem Herzogsstamme von Brabant, benennen Wir den Orden Stern von Brabant und bestimmen den Geburts tag Unseres erlauchten Vorfahren, de» 24. Juni, zum Stiftungstag. Der Orde» Stern von Brabant steht Unserem Verdienst-Orden Philipps des Großmütigen gleich. Die Stiftungsurkunde führt sodann die Klassen des Ordens auf. Oesterreich-Ungarn. Beerdigung der Opfer von Fischa mend. Auf dem Zentralfriedhof zu Wien fand am Mittwoch mittag die Traucrfcier für die neun Opfer der Luftschisfkatastrophc in Fischamend statt. Der Kai ser hatte einen Vertreter entsandt. Ferner waren an wesend Erzherzog Peter Ferdinand, der Ministerprä jident, der Kriegsminister, der Landesverteidigungs Minister, der Minister des Innern, die fremde» Mili tärattaches, die Spitze» der Generalität und Admirali tät, sowie der Bürgermeister der Stadt usw. Während der Trauerfeier umkreiste ein Teil der aus Anlaß der internationale» Flugwoche in Aspern weilcuden Flieger mit 20 Aeroplatte», die Tra»crfahnen trugen, den Friedhof. »«bland. Empfang beim Zaren. Der Kaiser von Rußland hat am Mittwoch nachmittag in Zarskoje Sc lo den englischen Admiral Beatty und Gemahlin und die Kommandanten des englischen Geschwaders emp fangen. Frankreich. Meuterei der Pariser Briefträger. Die Postbeamten in Paris veranstalteten am Mittwoch lärmende Kundgebungen, angeblich, weil ihnen ver sprochcne Lohnerhöhung nicht gewährt wurde. Un ter den Postangestellten herrschte schon seit einiger Zeit Unzufriedenheit, da der Senat die Erhöhung der Wohnungsentschädigung für die Briefträger nicht be willigt hatte. Uni '/,7 Uhr morgens versammelten sich mehrere 100 Mann in dem Hanvtpostgebäiide, wo sie den Abgang der Postwagen verhinderten. Als die Polizei einschritt, kam es zu großen Unruhen. Die Ruhestörung trug einen unleugbar meuteri schen Charakter. Die Briefträger bewarfen die Schutzleute, die Ordnung schaffen und die Abfahrt der Postwagen erzwingen wollten, mit Eisen und Ziegel stücke». Ein Beamter und fünf Schutzleute erlitte» er hebliche Verletzungen. Als die Briefträger um Mitter nacht das Gebäude verließen, sangen sie revolutionäre Lieder und schrien: Nieder mit dem Senate! Der Svn- dikatsausschuß der Postbeamte» faßte ei»e» Beschluß antrag, daß er die Kundgebungen nur billigen könne und fest entschlossen sei, die Protestkundgebung solange zu unterstützen, bis die Beamten Genugtuung erlangt hätten. In letzter Minute, als man noch überlegte, ob das Hauptpostamt nicht mit Waffengewalt geräumt werden solle, hat der Streik dann ein vorläufiges Ende genommen. Uni 1^ Uhr erschien der Postminister beim Ministerpräsidenten, um über die zu ergreifenden Maßnahmen zu berate». Um 2 Uhr ging er nach dem Postgebäude zurück, konnte jedoch den Harrenden keine Entscheidung bringen. Inzwischen war eine Abteilung des 103. Infanterieregiments herangerückt und die Lage wurde sehr kritisch. Endlich um 2' , Uhr teilte der Direktor der Postverwaltung den Streikenden mit, daß der Postminister bereit sei, eine Deputation zu emp fangen, falls die Streikenden den Saal, in dem sie sich verbarrikadiert, sofort räumten. Die Beamten wei gerte» sich zunächst dies zu tu», da sie fürchtete», daß ihre Plätze vom Militär sofort eingenommen werde» würden. Der Minister beruhigte die Beamten jedoch indem er erklärte, daß kein Soldat den Saal betreten würde, und daß ihre Wünsche wohlwollende Berück sichtigung finden würden, vorausgesetzt, daß sie die Arbeit sofort wieder aufnehmen. Erst jetzt erklärte» sich die Streikenden einverstanden rind damit hatte der Streik um 3 Uhr ein vorläufiges Ende gefnnden. Man muß jedoch abwarten, ob die Antwort des Mi »isters die Beamten zufriedenstellen wird. Zur Reise Poincarös. Es steht nun mehr fest, daß der Präsident der Repnblik am 15. Juli die Reise nach Rußland »»treten wird. In der Zeit vom 27. bis zum 29. Juli wird er de» Königen von Schweden, Dänemark und Norwegen Besuche ab statte» und am 30. Juli wieder in Fraiikreich ein- trefscn. Russische Marine m issi v » in F r ank r e i ch. Vizeadmiral Russin und die russische Marine Mission sind in Begleitung des Generalstabschefs der französischen Marine, Pivet, Mittwoch vormittag in Toulon eingetroffen, wo sie den Behörden Besuche ab statteten. Mittwoch nachmittag wurde» die Untersee bootsstatiou und das Arsenal besichtigt, und sodann an Bord des Panzerschiffes „Courbet" von dem Chef kommandanten der Seestreitkräfte, Vizeadmiral Bons de Lapeyrere empfangen. Ivo« «alkan. — Prenk Bibdoda von den Aufständischen gefangen genommen? AuS Durazzo trifft in Rom die Meldung ein, daß die Truppen Prenk Dibdodas von den Aufständisch»» vollständig geschlagen wurden und Prenk Bibdoda selbst gefangen genommen worden ist. Ge gen sein Ehrenwort, keinen Fluchtv rsuch zu unternehmen, ha ben die Aufständischen Prenk Bibdoda freie Bewegung ge stattet. — Da die Meldung über Rom kommt und von an derer Seite bisher noch nicht bestäügl wurde, wird man sie vorläufig mit der größten Vorsicht aufnehmen müssen. Stellvertretung des Königs in Ser bien. Das in Belgrad erscheinende Amtsblatt ver öffentlicht in einer Sonderausgabe nachstehende Prokla mation des Königs: An mein geliebtes Volk! Nach dem ich durch Krankheit für einige Zelt au der Aus übung meiner königlichen Gewalt verhindert bin, ordne