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Dresdner Journal : 18.05.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187905184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790518
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790518
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-05
- Tag 1879-05-18
-
Monat
1879-05
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 18.05.1879
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O114 Sonntag, den 18. Mai. 1878. l» » »«l-L. äo.ä«°t»et»«> ^Ldrlick: . tntt ?o»t- aoä K jLdrUvd: 4 SO kf 3tei»p»tru!««PI»-k tu»»». Ljorelo« I^uminsn»: lv?t I»»«r»t»oprei>»e r tli tj«a li»<ua «oer ksttt»«tte SOkt. tlntsr „LiQKEodt" Ll» 2«il« bv kk. DreMerIourml. Lr»ep«t»«»r I'kKliet» mit Ao»u»tuL« der 8oao- m»ä kmertt^e ^bsoä» für äen kot^euäsv 1»^. Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. ln^«-rr»ten»na»dm« »uz^irlsr Lommi»»ioaür äe» l-re-ttQvr ^ourvaln; N»»darU ->«rU» Vi«» v»»«l -vr««I,u krorirluii », K.: Aaa^«-»«tein L ^vAier, L«rlm V>«L-SamkLrx- kr»?-L«tp,iz kr»Lktar1 ». ».Höncd«»: L«rü»: L. /freuet, /ira/xtrn</«»>:, vr«m«i» i L. Lc/,t„tte, Nr«,i»a: L. Ltan-e»» » öür«LU; OkrmLin; Fr. i'vi^t: kr»LKk«rr «. N.: F ^arAe^««:de u. »clie 6uclik»oälll0b; üorUt»! tr L/ü7/«r, 8»vLov«r! 6 k»n» Larlül - kr»Lllkurr » » Slmr^»rt: Da«b« L (,(,. , L»wdM^: F L?e««/Ae»i, ätnnrr. N»r,u»xeder: KSvisI. kipeältioo ä« Oresüner ^ourv»t«, Oresäso, Lvm^erstrss»« Iso. SV. Amtlicher Theil. In Gemäßheit der Verordnung der Königlichen Ministerien der Finanzen und de» Innern, die Staats prüfungen der Techniker betr., vom 24 Decembcr 1851 — Gesetz- und Verordnungsblatt vom Jahre 1851 Seite 483 flg. — werden Diejenigen, welche sich der gedachten Prüfung für die Periode 1879/1880 in einem der nachgenannten Fächer: 1) der Geodäsie; 2) dem Jngenieurfache im engern Sinne (Straßen-, Eisenbahn-, Brücken- und Wasserbau); 3) dem Ma schinenwesen für den Straßen-, Eisenbahn-, Brücken- und Wasserbau, ingleichen für den Betrieb der StaatS- eisenbahnen; 4) dem Hoch- und Landbauwesen zu unterziehen beabsichtigen, hierdurch aufgefordert, bi» spätestens Ende Juni lfdn. IS. sich mit einem schriftlichen Gesuche um Zulassung zur Staatsprüfung an die unterzeichnete Commission zu wenden. Diesem Gesuche ist beizufügen: 1) ein Zeugniß über die nach 8 6 der erwähnten Ministerial-Berord- nung erforderlichen technischen und wissenschaftlichen Bor kenntnisse, 2) ein Ausweis darüber, daß der Gesuch steller mindestens drei Jahre lang denjenigen Zweig der Technik, für welchen er die Prüfung abzulegen be- absichtigt, mit Erfolg praktisch geübt hat. (Vergleiche tz 7 der angezogenen Verordnung.) Der Ausweis unter 2 hat sich auf eine genaue Darlegung der hauptsächlichen Arbetten, mit denen und der Art und Weise, in welcher der PrüfungScan- didat dabei beschäftigt gewesen, unter Angabe der ein zelnen Zeitabschnitte und unter specieller Bezeichnung der Bauausführungen, bei welchen er thätig gewesen ist, sowie der von ihm gefertigten Projecte und schrift lichen Arbeiten zu erstrecken. Zugleich wird dem PrüftmgScandidaten freigestellt, etwaige von ihm herrührende und durch den Druck veronentlichte, in da» Gebiet der Technik einschlagend« Arbeiten beizufügen. Im Uebrigen wird auf Grund der Bekanntmachung vom 11. Juli 1857 zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß ausnahmsweise auch außerhalb der vorgeschriebenen Frist Anmeldungen von PrüfungScandidaten zur Ab legung der Staatsprüfung angenommen werden. Dresden, am 21. April 1879. Die Königliche Commission für die Staats prüfungen der Techniker. von Thümmel. Müller. Bekanntmachung. Nachstehend wird da» Regulativ für die mit Ge nehmigung der Königlichen Ministerium deS Innern bei der hiesigen Königl. Thierarzneischule eingerich teten UnterrichtScurse und Prüfungen in der mikro»- koplschen Fleischbeschau mit dem Bemerken zur öffent lichen Kenntmß gebracht, daß Abzüge davon bei der Direktion der Königl. Thierarzneischule zu erlangen find. Dresden, am 15. Mai 1879. Königl. Commission für das Veterinärwesen. Just. Regulativ, die Unlerrichttcurse für mikroskopische Fleischbe schau an der Thierarzneischule zu Dresden betreffend. 8 1 Die UnterrichtScurse für mikroskopisch« Fleischbeschau finden, je nach Bedürfnis, für gewöhnlich während der Monate August und September und während der »ierzehntägigen Weihnacht« serien statt. Sie werden unter Aufsicht eines Lehrers der Thierarzneischule von den als Assistenten an der Thierarznei- schule fungirenden Thierärzten geleitet und bestehen in einem theoretischen Unterrichte über da- Mikroskop, über Trichinen, Finnen »e und in praktischer Unterweisung und Uebung in der mikroskopischen Kleischuntersuchung. Die Dauer jede- einzelnen LursuS ist auf 8 Tage be rechnet. 8 - Zur Theilnahme an dem LnrsuS wird Jeder zugelafirn, der die gewöhnliche Elementarbildung besitzt und gesunde Augen hat. Wer an dem EursuS theilnehmen will, hat sich dazu schrift lich bei der Direction der Thierarzneischule anzumelden Der Anmeldung ist ein glaubwürdiger Autwei» über die Person deS Anmeldenden beizufügen. Nach Maßgabe der eingegangenen Anmeldungen werden die Angemeldeten zu einem bestimmten Termin rinberusen. Wer sich zu diesem Termin nicht pünktlich einfindet, bleibt von dem anbrraumten Lursu» ausgeschlossen. 8 » Jeder Theilnehmer an dem UnterrichtScursuS muß im Besitze eines für den TursuS brauchbaren Mikroskopes sein. Wer nicht selbst ein taugliches Mikroskop besitzt, kann zur Theilnahme am UnterrichtScursuS nicht zugelafien werden Für die Beschaffung eines solchen Instrumentes wird derjenige Lehrer an der Thierarzneischule, unter dessen Aussicht der UnterrichtScursuS abgehalten wird (8 t), Jedem, der sich des halb vor Beginn deS EursuS rechtzeitig an ihn wendet, bei- räthig sein. 8 4 Am Ende de- EursuS findet eine Prüfung der Unter richteten durch den betreffenden Lehrer der Thierarzneischule statt. Denjenigen, welche die Prüfung mit Erfolg bestanden haben, wird von der Tommission für das Leterinärwesen in Direction der Thierarzneischule ein Zeugniß über ihre Befähigung zur mikroskopischen Fleischbeschau ausgestellt. 8 b Jeder Thrilnehmer am EursuS hat vor Beginn des Unter richtes den Betrag von lk Mark, sowie sür die Prüfung vor Beginn derselben v Marl zu entrichten. Wer diese Beträge nicht rechtzeitig entrichtet, bleibt von dem UnterrichtScursuS, beziehentlich von der Prüfung auSge- schlofien. Wiedererstattung der genannten Beträge findet in dem Falle, daß die Prüfung mit Erfolg nicht bestanden wird, nicht statt. 8 8. Diejenigen Personen, welche im Gebrauche deS Mikroskope« bereit- unterrichtet, in der mikroskopischen Fleischbeschau geübt sind, und sich nur Behuf- der Erlangung eine- Zeugnisses der in 8 4 gedachten Art der Prüfung unterwerfen wollen, haben sich bei der Direction der Thierarzneischule um die Zulassung zu dieser Prüfung schriftlich, unter Beibringung eines glaub würdigen Ausweise- über ihre Person, zu bewerben, woraus sie schriftlich zur Prüfung einberusen werden. Für die Prüfung haben sie vor Beginn derselben 10 Mark zu entrichten, von welchen daS in 8 b Bemerkte gilt. Dresden, am -S. Februar I87S. K»m>liche Eommifstoa für Pa» veterinarwesen. Nichtamtlicher Theil. Telegraphische Nachrichte«. Berlin, Sonnabend, 17. Mai. (Tel.d.DreSdn. Journ.) In der heutigen Sitzung de» Reichstags wurde die zweite Lesuua deS Zolltarifs fortgesetzt. Bei der Position Eisen und Eisevwaaren zog Abg. v. Wedell (Malchow) unter Hinweis auf die aestrige Abstimmung (vgl. die Beilage) seine übrigen Anträge auf Herabsetzung der Eisenzölle zurück. Abg. vr. Delbrück bringt einen Antrag ein und rechtfertigt ihn, wonach schmiedbares Eisen zur Kratzenfabrikation gegen Erlaubnißschein und unter Controle nur mit 59 Pfenuigen besteuert wird. BundeSrathScommiffar Burchardt spricht sich gegen diesen Antrag aus. Abg. Schlieper bringt einen Antrag auf Zollfrriheit schwedischen Holzkohlen- eiseuS in gewissen Dimensionen ein und befür wortet denselben. Berlin, Sonnabend, 17. Mai. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Heute Bormittag gegen k12 Uhr ist im Festsaale deS Berliner RathhauseS der deutsche Städtetag eröffnet worden. Die Präsenzliste weist 117 Dtlegirte auf, welche 72 Städte aller Theile Deutschlands vertreten. Wegen plötzlicher Erkran kung des Bürgermeister- Duncker begrüßte and eröff nete Stadtverordnrtenvorsteher Straßmann die Ler sammlung. Auf Antrag deS Oberbürgermeisters Selke (Königsberg, Preußen), wurde Stadtverord- netenvorsteher Straßmann als erster Vorsitzender gewählt, worauf sich die Versammlung in den StadtverordneteufitzungSsaal begab. Sodann wur den Oberbürgermeister Stromer (Nürnberg) und Oberbürgermeister Selke (Königsberg) alS Bei- fitzende gewählt. St. Petersburg, Sonnabend, 17.Mai. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Einer Nachricht auS Livadia vom 16. d. zufolge hat die am 15. d. dort ein- aetroffene bulgarische Deputation gestern dem Für sten Alerander I. die Acte seiner Throverhebung überreicht. Der Kürst wurde Mittags an der Spitze der Deputation von Sr. Majestät dem Kaiser empfangen und richtete an denselben in französischer Sprache folgende Worte: ,.Nachdem ich von der Deputation die Acte meiner Erhebung empfangen, erachte ich eS als erste Pflicht, Ew. Majestät alS den Befreier unseres Volkes meine Dankbarkeit auSzusprechen." Die Deputation wurde zur kaiserlichen Tafel gezogen. Madrid, Sonnabend, 17. Mai. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Die Meldung der „Agence Ha vaS", daß die spanische Regierung bezüglich der socialistischen Bewegung von einigen Mächten Roten erhalten habe, ist unbegründet. London, Freitag, 16. Mai, Nachmittags. lW. T. B.) Unterhaus. Zu Beantwortung einer Anfrage Harcourt» erklärte der Schatzkanzler Northcott, die Regierung habe keinerlei Erklärung deS Inhalt» abgegeben, daß die Russen zur Räu- mung Bulgariens bis zum 3. August nicht vcr- pflichtet seien. Der Berliner Vertrag habe die Räumung auf 9 Monate nach erfolgter Unterzeich nung des Vertrages festgesetzt, diese 9 Monate seien abgelaufeu und die Räumung sei deshalb im Zuge. Zm Oberhause vertheidigte Earl Beaconsfield dem ParlamcntSmitgliede Argyll gegenüber die Politik der Regierung und hob hervor, daß die Räumung Bulgariens und OstrumelienS biS zum 3. August dauern würde. ES sei, betonte Redner, die Politik der Regierung gewesen, die Türkei als einen unabhängigen, politischen Staat zu erhalten. Die Türkei könne nur durch eine Besserung der Lage ihrer Bevölkerung gestärkt werden. England würde sicherlich aus der Erfüllung der Be dingungen deS Berliner Vertrages bestehen, ebenso die anderen Mächte. Die großen Erfolge der Regierungs politik seien vielleicht der Anwesenheit der britischeu Flotte und der festen Sprache in St. Petersburg zu zuschreiben, doch sei anzuerkennen, daß Rußland weise Nachsicht gezeigt habe. Lord Salisbury vertheidigt ebenfalls die Politik Englands und erklärte, daß bezüglich OstrumelienS die Autorität deS Sultans in äußeren Angelegenheiten vollkommen gewahrt, in inneren Fragen vermindert worden fei. Die Regierung glaube, das Ergebniß deS Berliner Beitrags sei, der Türkei eine Stellung zu geben, welche ihr, falls sie Le enSfähigkeit habe (was die Regierung glaub«) und Staatsmänner fähig wären, sie durch die schwierige Krisis zu führen, c.ne ver längerte Existenz geben könne. Die getroffenen Arrange ments müßten die Katastrophe verzögern, welche, wenn sie eintrete, für die Welt fürchterlich sei. Feuilleton. Redigiri von Otto Banck. Eröffnung der Kunstausstellung. Dresden, 17. Mai. Am heutigen Vormittage wurde die diesjährige, von der königl. Akademie der bildenden Künste veranstaltete Kunstausstellung in feierlicher Weise in Anwesenheit Sr. Majestät de» König» eröff net. Daß Se. Majestät, in warmer Theilnahme an unserem vaterländischen Kunstleben, dem EröffnungSacte in eigener Person beizuwohnen geruhte, gab der Feier wiederum eine besondere Weihe und Bedeutung. Seiten de» akademischen Rathe» waren Einladungen zur Theil nahme an der Feier ergangen: an die Lehrer und die sämmtlichen Ehrenmitglieder der Akademie, wie an den Vorsitzenden des Ausschüsse» der Dresdner «unst- genofsenschast, Herrn Maler D. Simonson, und den Vorsitzenden deS Direktoriums de« sächsischen Kunst verein», Herrn Oberbürgermeister vr. Stübel. Ä. Majestät erschien um 11 Uhr im AuSftellungSgebüud« und wurde daselbst von dem erlauchten Curator der Kunstakademie, Sr. königl. Hoheit dem Prinzen Georg, Herzog zu Sachsen, wie Sr. Excellenz dem kümgl. Commissar bei dem akademischen Rathe, StaatSminister v. Rostitz-Wallwitz und den übrigen Anwesenden ehr furchtsvoll begrüßt. Professor Galeriedirector vr. Hübner gab sodann dem Danke der Versammlung ehr erbietigen Ausdruck für die hohe Auszeichnung, welche, durch die persönliche Theilnahme Sr. Majestät an der Feier, dem AuSstellangSunternehmen, wie überhaupt unserer Kunst, zu Theil werde; in der Roth der Zeit, welche auch auf die Kunst drücke, fei es doppelt erfreulich, daß nicht nur der Privatmann, Beweist seiner Kunstliebe gebe, wie unlängst Pröll- Heuer durch seine Stiftung, fondern daß auch unser erlauchtes Fürstenhaus fortfahre, die Kunst zu schirmen und zu fördern. Nach einigen huld voll erwiderten Worten nahm Se. Majestät, unter Führung der Mitglieder der AuSstellungScommission, die Ausstellung eingehend in Augenschein und verließ dieselbe nach längerem Verweilen unter dem Ausdruck allerhöchster Befriedigung. — Um 12 Uhr wurde die Ausstellung dem Publicum geöffnet; möge sich der Kunstsinn der Residenz in einem recht zahlreichen Be suche bekunden. Die Ausstellung enthält nach dem be reit- vorliegenden Kataloge 366 Gegenstände, über deren hervorragendere an dieser Stelle ausführlich be richtet werden wird. K. Hoftheater. — Altstadt. — Am 17. Mai: .Wallenstein » Tod*, Trauerspiel in 6 Acten von Schiller. Bon allen Theaterkennern ist sowohl die Neuein- studirung der .Piccolomini* wie die von „Wallen stein'» Tod* al» eine würdige und in ihrer Totalität wirkungsvolle bezeichnet. Es hat sich auch der Ein druck bei den ersten Aufführungen in dieser Weffe bewährt und zwar auf zahlreiche Kreise de» Publicum». Um so schmerzlicher ist e» zu bedauern, daß dieser Besuch den beiden erhabenen klassischen Werten, an die Mühe und Fleiß gewandt ist, durchaus nicht treu blieb. Die ersten Wiederholungen schon zeigten einen Rück gang in der öffentlichen Theilnahme, der für die Künstler etwas Niederschlagendes haben muß und mit den öffentlichen Anforderungen, die man an die Lei stungen eines Kunstinstltuts stellt, nicht in Harmonie steht. Wo Bedeutendens geboten werden soll, muß die belebende Wechselwirkung durch eine Gegenleistung zu erwarten sein. Bei diesen nicht eben günstigen und im speciellen Falle nicht durch die Jahreszeit zu erklärenden Ver hältnisse muß man doch die freudige Arbeitskraft und Anspannung constatiren, mit welcher beide Repetitionen auSgeführt wurden. Die Bewegung bei den neuen Raumverhältnissen ist sicherer geworden und mit ihr auch die geistige Haltung der Rollen, denn die Einwirkung der Dimen sionen bei der Scenenaction auf die Sprache ist un berechenbar. Hauptsächlich kommt eS darauf an, im dritten Stücke der sogenannten Trilogie die Titelrolle immer fesseln der zu gestalten, und Hr. Porth ist namentlich im ersten Monolog, diesem Grundpfeiler der Charakteristik, den er vereinfacht hat, auf dem Wege zur größeren geistigen Farbenentfaltung rüstig fortgeschritten. Be schleunigt er auch hier noch das Tempo, so wird ihm dieses Maß segensreich für dar ganze Stück werden. O. B. Stille» Glück. Novelle von Adolf Stern. FoNjetzung zu Nr. 1lS.) Die kurze Sommernacht umsing da» Jagdschloß H rschau. In demselben hingen zwei schlaflose Men schen dunklen Gedanken nach. Agnes ohne Ahnung Tagesgeschichte. Dre»drn, 17. Mai. Vom Gesetz- und Verord nungsblatt für das Königreich Sachsen ist das 6. Stück vom Jahre 1879 in der Ausgabe begriffen. Dasselbe enthält: Nr. 35) Bekanntmachung vom 17. März d. I., den zwischen dem Königreich Sachsen und dem Fürstenthume Reuß ä. L. wegen Ablösung der dem Fürstenthume Reuß ä. L. an zwei auf dem linken Ufer deS GöltzschflusseS gelegenen Grundstücken zustehenden Hoheitsrechte unter dem 3. Februar d. I. abgeschlossenen Staatsvertrag betreffend; Nr. 36) Ver ordnung vom 29. März d. I., die Abtretung von Grundeigenthum zu Erbauung einer normalspurigen Secundäreisenbahn von Pirna über RotttvernSdorf nach Berggießhübel betreffend; Nr. 37) Bekanntmachung vom 4. April d. I., eine Vereinbarung mit der k. t. österreichischen Regierung über die Regelung der Per sonenstandes-, der kirchlichen und der Schulverhältnisse der auf diesseitigem Staatsgebiete in Verwendung stehenden, den im österreichischen ReichSrathe vertretenen Königreichen und Ländern angehörenden Angestellten der Zoll- und Eisenbahnverwaltungen und der mit ihnen gemeinschaftlich lebenden Angehörigen betreffend; Nr. 38) Bekanntmachung vom 10. April d. I., eine Anleihe der Chemnitzer Papierfabrik zu Einsiedel bei Chemnitz betreffend; Nr. 39) Bekanntmachung vom 19. April d. I., die Bewilligung der in dem „Par- tialortsstatut für die Stadl Dresden zu 8 105 der revidirten Städteordnung * enthaltenen Ausnahmen von bestehenden Gesetzen betreffend; Nr. 40) Verordnung vom 24. April d. I., die Wanderlager betreffend; Nr. 41) Verordnung vom 25. April d. I., die Expro priation von Grundeigenthum für Erweiterung deS Bahnhofs Zwickau betreffend; Nr. 42) Bekanntmachung vom 26. April d. I., die künftige Vollziehung der Loose bei der Landeslotterie betreffend (abgedruckt in Nr. 100 deS „DreSdn. Journ.*); Nr.43) Verordnung vom 3. Mai d. I. zu Ausführung des 8 2 des Ein- führungSgesetzes zur Strasproceßordnung für das deutsche Reich; Nr. 44) Verordnung vom 28. April d. I., eine Ernennung für die I. Kammer der Ständeversammlung betreffend abgedruckt in Nr. 102 des „DreSdn. Journ.*); Nr. 45) Verordnung vom 2. Mai d. I., den Versprach der geringfügigen bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten be treffend; Nr. 46) Verordnung vom 2. Mai d. I. zur Ausführung des 8 12 des Gesetzes vom 7. März 1879, die Zwangsvollstreckung wegen Geldleistungen in Verwaltungssachen betreffend (abgedruckt in Nr. 104 des „DreSdn. Journ.*); Nr. 47) Verordnungen vom 5. Mai d. I., die Beschäftigung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern in Walz- und Hammer werken und in Glashütten betreffend; Nr. 48) Be kanntmachung vom 6. Mai d. I., die Eröffnung deS Betriebs der St. Egidien-Stollberger Staatseisenbahn linie mit der Abzweigung Höhlteich-Lugau betreffend (abgedruckt in Nr. 105 deS „Dresdn. Journ.*). * Berlin, 16. Mai. Se. Majestät der Kaiser hat sich heute Vormittag zu einer Truppenbesichtigung nach Spandau begeben. — Nach der „N. A. Z.* wird die kirchliche Feier der goldenen Hochzeit des kaiserlichen Paares in der Schloßkapelle stattfiuden und Hosprediger Dr. Kögel den Act der Einsegnung voll ziehen. — Die vereinigten Ausschüsse des Bundes raths für Zoll- und Stcuerwesen, für Handel und Verkehr und für Eisenbahnen, Poft und Telegraphen, die vereinigten Ausschüsse desselben für Zoll- und Steuerwesen, für Handel und Verkehr und für Rech nungswesen, die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Justizwesen, sowie ocr Ausschuß für Justizwesen hielten heute Sitzungen. — Wie die „N. Pr. Z.* meldet, steht die Ernennung des Corvetten- capitänS Ze mb sch zum Consul auf den Samoainseln mit dem Charakter als Generalconsul in diesen Tagen von Dem, was in der Seele ihres Gemahls vor sich ging, hielt seine Unruhe für ein leichtes Wundfieber — Wartegg rang gewaltsam, aber lautlos gegen die finstern Vorstellungen, die ihm der verflossene Tag ge bracht hatte. Mit dem Morgen schlummerte die junge Frau ein, der Oberforstmeister aber erhob sich vom Lager, um in der klaren Frische der ersten Frühstunden seine Lage und alle Möglichkeiten ruhiger zu überden ken. DaS Erste mußte sein, daß er seinen Widerwillen überwand und zum Amtsrath hinüberritt, um den Hund desselben genau zu beobachten. — Er sah daS höhnische Lächeln, welches Jfserstäd/S Lippen verziehen würde, bereits jetzt vor sich, — aber hier galt kein Zögern, er war Agnes und sich selbst schuldig, Gewißheit zu gewinnen. Indem er seinen Reitknecht zu wecken ging, um sich Roland satteln zu lassen, ward von außen an das Hosthor gepocht. Befremdet von diesem Ton zu dieser Stunde, öffnete er selbst. Betroffen sah er den alten Revierförster vor sich — der bei« erwarteten An blick seines Ch«fs erschrocken zusammenfuhr, sich aber gleich nach seiner gewohnten Weise faßte: „Ich zählte nicht darauf, Sie schon wach zu fin den, Herr Oberforstmeister! Aber eigentlich wollte ich doch zu Ihnen und hätte keinen von den Jägern und Burschen gern anvertraut, was ich bei Ihnen suchte* „Wollen Sie nickt eintreten — nicht in mein Zimmer kommen/* fragte Rudolf v. Wartegg und führte den Alten durch einen Seiteneingang in da» Jagdschloß, nach seinem eigenen Arbeitszimmer. Er sah, daß daS Suge de» Förster» auf seiner verbundenen Hand weilte und versuchte der Frage desselben zuvor zukommen:
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