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Nr. 219 117. Jakrg. N^r8<xN"L?^N»«><M»r i-VIletzltch vorlo. grscheiut Mgltch morgens, nutzer «on tags »MM 'M M M W >>öv- Gewalt schließt EEll. aus. SchrlNlett .GeschättSst^Drutterrt^ MM RMM M M M M M M M Lewst«. Liobannttzaasse 8 <S«r>isvr.Or««gespr.Sam»el-«r.:70k11. »MM sterngespr. 170N-i7äM); edeuda u. tn allen SUiaien «uzetgrn- und Avonnement-Annahme; auch nimmt jedes Postamt Bestellungen an. «XM Le»««««»« «Ettt M« «ntttch«« »e,M,»t«achann«» d— Mai MtnrsMUtNßNbr SV00OO Mßsrk 8om>sdea<r, ü«r 15. September 192S «lr dte Melane«. (Stadt- u.PoN»; «»^ «NA^illENPk^lW» ü«»:Smsp.2Smu> br mw-Hetle M.IMOtUl au»w.^«§rem.M1S0000.S onderpreis«: stamilteuanz.v.Pnv. m»ZrUeM.4L000.GelegendcttSanj.spriv.Ratur)u.L<eLenanart>.win Zette M.4^000,«»cllenaesww Ieile«.7500O.amtt.Bckaunun.roppcl m»-L.M200000,s.ou4WMMdOM,«ekl 72i»wbr ««-Z.M7ä000N,<au4w. M.S7M«).An«land4an».m.vaIutaau»schIBetrStedcrd.RachiatzP>at> u.Datenvorsch.unvtrb>ndl.Srsüll.-QrtLetp;«g. Postschcctt.Leipr.3b0l ^S^N-/^UL8«V« Mitteldeutschland r». Leipzig, 14. Septernber Nachdem die thüringische Negierung hurch die Initiative der Kommunisten gestürzt ist, vollzieht sich jetzt in Dresden ein ähnliches Schauspiel wie in Weimar. Die sächsischen Kommunisten haben der Regierung Zeigner ein Ultimatum gesollt, in dem sie drohen, ihr das Vertrauen zu entziehen, wenn die sächsische Regierung nicht bis zum 15. September das Dcmonstrationsverbot aufhebt und die angeb lich „faschistischen Provokateure" in der Polizei entwaffnet. Die Bildung der großen Koalition im Reich hat die Kommunisten veranlaßt, ihre Tätigkeit auf die initteldeutschen Staaten zu konzentrieren, um sich hier eine feste Stellung gegen die Koalition im Reich zu schaffen. In Thüringen nehmen die Ereignisse indessen einen bisher für die Kommunisten wenig er folgreichen Verlauf. Die Bestrebung, zur großen Koalition zu kommen, ist sowohl bei den Bürgerlichen als auch bei den Sozialdemokraten vorhanden. Allerdings bestehen auf beiden Seiten noch Schwierigkeiten, die dem Willen, zu einer raschen Bildung der großen Koalition zu kommen, im Wege stehen. Bei den bürgerlichen Parteien liegen sie, wie hier schon erwähnt wurde, hauptsächlich innerhalb des Land« bundes, der weniger eine politische Partei als ein Zweckoerband ist. Er hat seine An hänger ausschließlich unter der thüringisch«! Bauernschaft rmd man findet in ihm Partei- gänger aller Richtungen, von den Deutsch nationalen bis zu den Sozialdemokraten. Schon bei der Abstimmung über den Antrag auf Auf lösung des Landtages trat hier ein scharfer innerer Gegensatz zutage. Der Antrag wurde im Landbund mit der knappen Mehrheit von 6 gegen 4 Stimmen angenommen. Eine etwaige Abstimmung über den Eintritt in die große Koalition würde wahrscheinlich günstiger aus fallen, da die Stimmung allgemein mehr für die Koalition ist. Selbst unter den Drutsch- nattonalen Thüringens, soweit sie der Richtung der alten konservativen Partei entsprechen wird die Notwendigkeit der großen Koalition aner- könnt. Die Sozialdemokraten üben lediglich aus taktischen Gründen noch Zurückhaltung. Die Landeszentrale der BSP, Thüringen hat gestern rinen Aufruf erlassen, in dem es heißt, die so zialdemokratische Partei sei bisher gewillt ge- wesen und auch weiter bereit, gemeinsam mit den Kommunisten eine reine Arbei terregierung zu bilden; ihre Bestrebung«! seien aber bis jetzt stets an der unbeugsamen Haltung der Kommunisten gescheitert. Es geht aus die- sem Aufruf ganz klar hervor, daß die Sozial- demokraten eine Abwanderung ihrer Wählerin das Lager der KPD. befürchten, wenn sie zuvor nicht alle Mittel zur Ermöglichung der weiteren Zusammenarbeit mit den Kommunisten erschöpft hätten. Diese reine Mandatspolitik im Augen- blick der höchsten Not des Landes ist als b"<-b» l>cdauerlich zu bezeichnen. Es muß ihr die Hal- tung der Demokraten gegenübergestellt werden, die auch diesmal in Thüringen wieder die Initiative ergreifen und in richtiger Er- kenntnis der Staatsnotwendigkeiten auch da wieder ohne Rücksicht auf eigenen Gewinn oder Verlust von Mandaten zwischen den Parteien zu vermitteln suchen. In Sachsen ist die Entwicklung noch nicht soweit gedichen. Es muß sich noch zeigen, welche Haltung die Regierung zu dem kommunistischen Ultimatum einzunehmen gedenkt. Neben der auch hier klar erwiesenen Unzuverlässigkeit der Kommunisten als Stütze einer parlamentarischen Regierung kommt für Sachsen noch die Streit- frage Zeigner gegen Geßler in Betracht, deren Rückwirkung auf die innersächsische Politik als ein Hindernis einer Regierungsbildung im Sinne der großen Koalition erscheint. Doch sollte man glauben, daß die leidige Affäre Zeig- ner-Geßler, die in der Bevölkerung längst zu interessieren aufgehört hat, nachgerade auch zwi schen den unmittelbar Beteiligten erschöpft und damit die Möglichkeit gegeb«! wäre, auch in Sachsen zu der unter den heutigen Umständen allein angezeigtrn Mehrheitsbildung zu ge lang«!. In dieser Zeit stärkster innen- und außen- politischer Belastung wäre die Auflösung der Landesparlamente wenig empfehlenswert. Ganz besonders würde das in Thüringen der Fall sein, wo neben den Parteigegensätzen die schon seit längerer Zeit bestehenden Absplitte- rungsbestrebungen in den Kreisen Mei ningen, Hildburghausen, Sonneberg und Saal feld nicht ruhen, wenn sie auch durch die außen politische Nottage des Reiches in den letzten Mo naten in den Hintergrund gedrängt worden sind. Um so mehr sollten sich die mitteldeutschen Parteien bei den Bemühungen um die Lösung der gegenwärtigen Krise der großen Berantwor- tung bewußt sein, die sie nicht nur für ihre »ngere Heimat, sondern für das gesamte Reich W tragen haben. (?nde»-«Bankbeamtenstreiks Leipzig, 14. September. Der Leipziger Bankaugestelltenstreit ist heute mittag beigclegt wordeu. Vom Schlichtungsausschutz erhalten wir dazu folgende Mitteilung: Der am 13. September unterbrochene Betrieb der Leipziger Banke» wird in der bisherigen Weise unverändert fortgeführt. ES wird so bald als mäglich, späte stens am Montag, den 17. September, seitens der Bankleitungen in Leipzig das vierfache Septembergrnndgehalt als Vorauszahlung für September zur Auszahlung gebracht, wobei die Verrechnung der bereits für September gezahlten Beträge der endgültige« Septemberregelung Vorbehalte« bleibt. Tollte eS sich ergebe«, datz die Summe der im September geleistete« u«d noch zu leistenden Zahlungen auf das Septembergehalt übersteigt, so ist der Mehrbetrag im Laufe des Oktober zu tilgen. Da« Resultat wurde in einer Nachmittagversamm- lung bekanntgegeben. Die Arbeit wird am Sonn abend früh in sämtlichen Leipziger Bankbetricben wieder ausgenommen. In verschiedenen kleineren Bankgeschäften hatten sich die Angestellten bereits am Freitag nachmittag eingefundcn. Auf den Verkehr mit dem Publikum hat die Freitagnachmittagsarbeit keinen Einfluß, da die Schalter bereits von 3 Uhr an geschlossen waren. Die Papiermark -leibt Segen -i« Steuersabotage - Kontingentierung -er Vuhrkrediie Berlin, 14. September. (E i g. Tel.) Wie unser Sonderberichterstatter erfährt, wird eine erweiterte Erklärung zur VLHruvLS frage vor bereitet, die das vielfach mißverstandene Projekt der Goldnotenbank behandelt und vor allen Dingen Klarheit darüber schafft, daß von einer Preis- gäbe der Papiermark keine Rede sein kann. Im Gegenteil besteht die Hoffnung, der Papier- mar? eine wenn auch beschränkte so doch stabile Bewertung vorläufig zu erhalten. Die Veröffentlichung wird voraussichtlich durch die Ankündigung eines scharfen Vorgehens gegen S i e u e r s a b ö t a g e ergänzt werden, wie sic " von radikalen Kreisen ganz offen proklamiert wird, trotz- dem daß der Reichskanzler bei feiner jüngsten Aeußerung mit Rücksicht auf die bayerischen Dünsche die erbetenen Erleichterungen in Aus- sich stellen konnte. Auch ist die Veröffentlichung der Rede, die der R e i ch s f i n a n z m i n i st e r Dr. Hilferding vorgestern im währungspolitischen Ausschuß des Reichswirtschaftsrates gehalten hat, heute im Laufe des Tages zu erwarten. Nachdem inzwischen Beratungen über einen ihrer Hauptpunkte, die Frage der Kontingentierung derRuhr- kredite, abgeschlossen sind, ist eine program- matische Fassung der dahingehenden Ausführungen des Ministers möglich. Verdreifachung des Markenbrotpreifes Berlin, 14. September. Mit Wirkung vom 17. September 1923 ab ist der Abgabepreis der Reichsgetreide stelle für das von hier den Kommunalverbänden zur Markcnbrotversorgung gelieferte Getreide auf im Durchschnitt 700 Mil lionen Mark für die Tonne Getreide festgesetzt worden. Auch die Reichsgetreideverwaltung muß bei der rapiden Markentwertung ebenso wie die übrigen Reichsverwaltungvn (Post, Eisen- bahn) jetzt in kurzen Abständen ihre Abgabepreise den veränderten Geldverhältniffen anpassen. Durch den letzten Marksturz ist ein derartiges Mißvcchält- nis zwischen dem bisherigen Abgabepreise der Reichsgetreidcstelle und dem freien Getreidepreise entstanden, daß der Abgabepreis wenig mehr als den 40. Teil des am 7. September notierten Preises für Roggen an der Berliner Börse beträgt. Die Markenbrotpreise werden, soweit eins solche Schätzung bei den täglich wechselnden Geldverhältniffen möglich ist, wenn man die Ber- liner Verhältnisse zugrunde logt, etwa auf das Dreifache des bisherigen Preises steigen. Das Markenbrot wird gleichwohl dann noch nicht die Hälfte dessen kosten, was die gleiche Menge freien Brotes in Berlin seit dem 8. d. Bl. bereits erfordert. Vas Zazit Berit», 14. Setem-er. Das „Berliner Tageblatt' veröffentlicht «in« Statistik über den Terror an RheinundRuhr- Danach sind bis Ende August 121 Personen getötet und 10 zum Tode verurteilt worden. Die Desamthöhe der Frei- heitsstrafen beträgt rund 1SOO Jahre, fünf Personen wurden zu lebenslänglicher Zwangsarbeit oder Zuchthaus verurteilt. D* Geldstrafen belaufen sich insgesamt auf 1ftö2 Bit- lionen Mark rmd 111760 Franken. Von Hans «nd Hof vertriebe» wurden 143 004 Personen davon au «gewiesen 131036 Personen. Ferner wurden 173 Zeitungsverbotc erlassen. Aussöhnung zwischen Seigner und Gehler? Dresden, 14. September. (E i g. Tel.) Z« den: Konflikt Zeigner — Heßler, um dessen Bei legung sich mit Rücksicht auf die unerfreulichen Wirkungen in kritischer Stunde der Reichs- kauzlcr besonders bemüht, scheint es zu einer Einigung zu kommen. Eine Auslassung darüber von zuständiger Seite darf wohl noch im Laufe des Tages erwartet werden. Vie bayerischen vemokraten über Zeigner München, 14. August. Die demokratische Landtagsfraktion nahm zu der derzeitigen politischen Lage Stellung. Sie sprach dabei die Et- Wartung aus, daß der Ruhrwiderstand von ganz Deutschland aufs äußerste unterstützt werde, bis eine den nationalen und wirtschaftlichen Lebensrech- ten des Volkes angemessene Lösung des Konfliktes her beigeführt sei- Der sächsische Minister- Präsident hab« durch sein verfassungswidriges, unwürdiges Gebaren die Berechtigung verwirkt, an der Spitze einer Landesregierung zu stehen. Weiter wandte sich die Konferenz gegen di« separatistischen Bestrebungen und forderte den Zusammenschluß der Bürgerlichen gegen die Zerfallserscheinunyen von Rechts und Links und eine Uebcrprüfung der Steuergesetzgebung. Den Beweis dafür, worin das »verfassungswidrige Gebaren" des sächsischen Ministerpräsidenten be steht, ersparen sich die bayerischen Demokraten. Viel leicht lassen sie sich in ihrem Urteil auch gar nicht so sehr von politischen Erwägungen leiten, als vielmehr von einer gewissen Abneigung, wie man sie in Bayern wohl auch gegen die neuen Steuern beobachten bann. Graf nicht in Vie sächsische Gesandtschaft berufen Dresden, 14. September. (Eig. Tel.) Die Meldung, wonach der bisherige kommunistische bay rische Abgeordnete Otto Graf in die Gesandt- schäft der sächsischen Regierung in Mün chen eintreten soll, ist in vollem Umfang« faksch. Der bisherige sächsische Legationsrat von Dziem- bowski ist zwar augenblicklich auf Urlaub', ober auch für eine spätere Besatzung dieses Postens ist Graf in keiner Form vorgesehen. Gefährlicher Umfang ber vemonftrattonen in veuthen Benthe«, 14. September. Schon in den frühen Morgenstunden herrschte in den Straßen lebhaf ter Verkehr. Die Stimmung ist sichtlich sehr erregt. Der Wochenmarkt ist nur ganz gering be schickt. Starke Polizeikräfte sind -um Schutze der wenigen Händler ausgrboten Auf der Hohenzollerngrube streiken die Belegschaf ten. Im Zechcnkof der Heinitzgrubc findet ein« gemeinsame Belegschaftsvcrsammlung statt, in der zur Lage Stellung genommen werden soll. Die Demonstrationen nahmen wieder einen gefährlichen Umfang an. Die Mos- sen versuchten dos Rathaus, in dem sich di« Haupt- wache der Schutzpolizei befindet, zu stürmen. Kurz darauf fielen aus der Menge Schüsse, die die Schutz polizei erwiderte. Der Wochcnmarkt war in kürzester Frist geräumt und non der Polizei abgesperrt. Bei den gestrigen Zusammenstößen zwischen d:r Polizei und den Demonstranten sind drei Per sonen getötet und vier verletzt worden. Militärputsch i« Spanien Die Begebenheiten, die aus Spanien gemeldet werden, bieten wieder einmal das typische Bild jener .Pronunziamientos", die in der spanischen Geschichte eine gewichtige Rolle spielen und zu der besonderen Romantik dieses wunderschönen Lande:- gehören, das in politischer Hinsicht noch immer ein wenig der europäische Wild-West geblieben ist. Ge wöhnlich vollzieht sich das Pronunziamiento« in der Weise, daß sich irgendein militärischer Führer gegen die Regierung erhebt, nicht ohne mit irgendeiner nach der Herrschaft lüsternen politischen Partei in Verbindung zu stehen. Noch bis n» die achtziger Jahre de« vorigen Jahrhunderts hinein waren solche Putschversuche, die ja im spanischen Amerika noch heute an der Tagesordnung sind, auch im Mutter lande nichts Seltener. Die letzte größere Erhebuur dieser Art war die Madrider Revolte des Generals Villablanca (1886), der mit den Republikanern im Einverständnis stand. Seitdem bewegte sich die spa irische Politik ziemlich stetig in der ausgetretenen Bahn der .Rotation" oder .friedlichen Abwechslung" der beiden Derfassungsparteien an der Staatskrippe. Die intimere Geschichte weiß jedoch von mancher nicht voll zum Ausbruch gekommenen Offiziersrevolre, durch die mehr als einmal die in der Regel etwa zweijährige Herrschastsperiode der gerade regieren- den Partei mit geheimnisvoller Plötzlichkeit abgr- krochen wurde, ohne daß die breitere Öffentlichkeit den wahren Grund erfuhr. Besonders stark ist das Militär dann wieder in den Kriegsjahren hervorgetreten, wo es in den Kämpfen um die Stellungnahme zu den Kriegführen den ganz überwiegend aus der deutschfreund lichen Seite stand. So war die Stimmung des Offizierskorps wesentlich daran beteiligt, daß das Ministerium Romanones just in dem Augenblict gestürzt wurde, wo es eine ausgesprochene unfreund liche Haltung gegen Deutschland einzunehmen begann. Um diese Zeit entstanden auch die mehr oder we niger gesetzwidrigen 3rmt»s <i« okticmlas clel esärcitc» oder Offiziervereiniqungen, die ziemlich unverhohlen ihren Einfluß auf die politische Leitung auszuüben strebten und den Regierungen viel zu schaffen machten. Welche Ziele dabei jeweils verfolgt werden, ist nicht immer klar zu unterscheiden. Vielmehr sicht man politische Vlotive, wie etwa die Beschwerde über zu schwache Bekämpfung bolschewistischer oder antimilitaristischer Bewegungen, mit rein berufs ständigen Bestrebungen, wie der Neuregelung von Gehalts- und Pensionsansprüchcn, und selbst mit lediglich persönlichen Zwecken unentwirrbar durch cinanderlaufen. Ohne Zweifel krifft Vies auch ouf die jetzt unter der Führung des Barceloncser General kapitäns Primo de Ribera zu, der einer streng konservativen Offizierssamilie angehört und es somit zunächst auf den Sturz der gegenwärtigen liberalen Regierung abgesehen haben dürfte. Das im De zember vorigen Jahres gebildete Ministerium ist in der Tat die stärkste Regierung, deren sich die Libe ralen in den letzte» Jahrzehnten rühmen konnten, da es die Führer der sämtlichen Gruppen in sich vereinigt, in die sich die liberale Partei allmählich zersplittert hotte. Ihre Wiedervereinigung unter dem Vorsitz des Ministerpräsidenten Garcia-Pricto (Marquis von Alhuccmas) gab der liberalen Partei ein bedeutendes Uebergewicht über die konservative, die ihrerseits in verschiedene, einander mehr oder weniger kindliche Gruppen gespalten ist. Es ist daher durchaus im Bereich der Möglichkeiten, daß der Militärputsch von dieser Seite her in die Wege geleitet wurde, um solchermaßen die Liberalen, denen im Rahmen des parlamentarischen Kainpfes nicht beizukommcn war, auf dem Wege des Staatsstreiches aus der Herrschaft zu verdrängen. Nach den Präze denzfällen zu schließen, dürfte das Manöver auch ge lingen und das Kabinett Garcio-Prieto wohl bald der Vergangenheit angehören. Insofern ihm der den Franzosen ergebene Graf Romanones als füh rende Persönlichkeit angehört, hätten wir seinen Sturz unter außenpolitischen Gesichtspunkten nichr weiter zu beklagen. Doch hat das Auschea de« spa nischen Staates durch das Wiederaufleben non politischen Sitten, die man für glücklich überwunden halten konnte, auf jeden Fall nichts zu gewinnen, — es sei denn in den Augen der Freunde der Ro mantik, die an einer so phantasievollen Abwicklung -es politischen Lebens ihre Freude haben mögen. Madrid schließt sich an Pari», 14. September. (Gig. Te l.) Meldungen des Sonderberichterstatters des Havasbureaus aus Barcelona besagen, daß der Generalhaupt- mann D'E stell« folgendes über Vie Beweg»«.; in Barcelona mitteilt: .Die Bewegung ist auf die Bereinigung d^r Politik gerichtet und darauf, eine strengere An wendung der Gesetze zu erzwingen, die Verschwendung zu beenden, den Schutz der Arbeiter zu sichern und zu erreichen, daß die Verantwortung für den Zu sammenbruch in Marokko sestyestellt wird. Schließlich werden wir eine Aendernna In der Füh rung des Rifs-Feldzuges verlangen. Die Bewegung begann ohne irgendeine Beteiligung mlt zivilen Ele- menten, wie sie auch heißen Mögen, obwohl sic dem Dollar in Verlla »mtl.zlUtteUl«r«: 40400000 Lttl. * Loaürrkadal <les I, ? OalrUrura« cker Vordörre