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Mihails, littag 4 Uhr an setzte Ballmusik. ladet ergebenst ein Max Landgraf. Nr 57 -MW ili »mmerfest. rntfeuerwerk. chhaltigem Konditoreibuffet, mit Schlagsahne ein Oskar Fischer KMbkfg-l.. 4 Uhr an vgllmlislll ir Otto Ranke kiiZüott. gen Montag, den 5. u. 6. Juli tlichc Ballmusik. st bestens gesorgt, r Bernhard ommnitzer rundlichst entgegen. voll Louis Schubert Wochm- und Rachrichtsblatt zugleich HMsts-AnzeiW str Kohudots, KSdütz, Kernsdors, Msdors, St. Wien, Keimichsort, Uariemu n. Wsm- Amtsblatt für den Siadtrat zu Achtenstem. — — »s. Jahrgang. Nr. 154. «---"N ««<-» Dienstag, den 7. Juli ^"7^'°."" 1903. LleseS Blatt erscheint tügltch lautzer Sonn- und Festtag«) abends für.den folgenden Log. Vierteljährlicher Bezugspret« 1 Mk. 2b Psg., durch die Bost bezogen 1 Mk. KV Pf. — Einzeln« Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt S, alle Katserl. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Inserate werden die fünfgespaltene Korpuszeile oder deren Naum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserat« täglich bi« spätesten« vormittag 10 Uhr. — Im „Amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 3V Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die Sgespaltene Zeile 15 Pfennige. — Bekanntmachung. Ek wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß die Gemeinde-, Armen- und Feuerlöschkassenrechnung der Gemeinde Bernsdorf auf das Jahr 1902 vom 6. bis 16. Juli bei Friedrich Flemiq, vom 17 bis 27. Juli bei Oswald Goldammer und vom 27 Juli bis mit 6. August - I bei Heinrich Schubert für die Beteiligten zur Einsicht ausgelegt worden ist. Bernsdorf, den 4. Juli 1903. Der Gemeinderat. L i st. G.-V. Politische Rundschau Deutsches Reich. * Ein Brief d e r P r i n z e s s i n Luise ist in ungenauem Wortlaut durch die Presse ge gangen. Der Brief ist an Frau Ida Schütz, Dresden, Plauensche Staße 9, 2 gerichtet und lautet wörtlich: Lindau, den 15. Juni 1903. Einige Zeilen muß ich Ihnen schreiben, liebe Frau Schütz, um Ihnen zu sagen, daß das weiß- seidene Käppchen (Kleid) reizend ausgefallen ist und ausgezeichnet paßt I Der Hauptzweck dieser Zeilen ist aber, Ihnen für Ihre Treue und die Beweise unerschütterlicher Liebe zu danken, die Sie mir durch Ihren Brief und die Namen des Per sonals Ihres Ateliers gegeben Innig und gerührt danke ich Ihnen und jeder Arbeiterin, ich weiß, Sie wissen, wie mir dieser Dank von Herzen kommt, hängt doch mein ganzes Herz an meinem geliebten Sachsenvolk! Das Volk hat unermüdet, rastlos, stets neue Beweise seiner Liebe ersonnen, um mir über die furchtbar schwere Zeit, die ich durchkämpfen muß, hinwegzuhelfen. Jeder Brief, jede Karte, jedes noch so unscheinbare Zeichen der Liebe aus Sachsen — aus meinem Sachsen — ist mir eine neue Freude, ein Trost, der mir tragen und leiden hilft. Der liebe Gott wird mich zu den heißgeliebten Kleinen zurückführen. Voll festem Vertrauen sehe ich in die Zukunft! Kann ich doch fest und sicher auf mein Sachsenvolk bauen. Tausend Grütze an alle Frauen Dresdens! Auf ein baldiges Widersehen! Luise. * Seiner resignierten Betrachtung über das Er gebnis der Reichstagswahlen für den National sozialismus in der „Zeit" laßt Pfarrer Nau mann jetzt eine ähnliche Auseinandersetzung in der „Hilfe" folgen. Der Führer der Nationalsozialen erblickt in dem Anwachsen der Sozialdemokratie in den Wahlkreisen, wo Nationalsoziale kandidierten, den Beweis, daß der Nationalsozialismus der So zialdemokratie gegenüber einfach machtlos sei. Daraus, daß die nationalsozialen Wähler nur zu einem ge ringen Teile willens waren, bei der Stichwahl Sozialdemokraten gegenüber einem bürgerlichen Kandidaten zu unterstützen, zieht Naumann den unseres Erachtens nicht eben zwingenden Schluß, daß es nicht gerade die Arbeitsseite des national sozialen Programms sei, die ihm und seinen Freunden die Stimmen in der Hauptwabl zu gesichert hat. Diese Haltung der national sozialen Wähler, die lieber einen Reaktionär als einen Sozialdemokraten bei der Stichwahl in den Sattel helfen, erklärt Naumann für nicht geeignet, den Mut für die Zukunft der nationalsozialen Partei zu stärken. Aber er bekennt sich doch zu dem festen Glauben, daß die Stunde des Nationalsozialismus, die jetzt noch nicht ge schlagen hat, einst kommen werde, wenn auch viel leicht erst nach einem Menschenalter. Wir meinen, die Stunde, da der Nationalsozialismus eine par lamentarische Rolle spielen wird, wird nicht mehr solange auf sich warten lassen. Sie wird mit dem Augenblick geschlagen haben, wo Liberalismus und Nationalsozialismus, die auf konvergierenden Wegen vorwärtsgehen, sich begegnen, um den weiteren Weg gemeinsam zu machen. Die Entfernung bis zu diesem Treffpunkte ist nicht mehr groß; schon jetzt sind der trennenden Momente zwischen dem Natio nalismus und dem Liberalismus, soweit er sich der sozialen Aufgabe des Bürgertums gewachsen gezeigt hat, nur wenige und in ihrer Bedeutung verschwindende. Herr v. Gerlach, der einzige gewählte Nationalsoziale, hat schon erklärt, er werde sich voraussichtlich der freisinnigen Vereinigung anschließen. Denselben Weg wird auch der Nationalsozialismus als Partei zu gehen haben: frisches Blut und zum Teil auch neue Ideen dem bürgerlichen Liberalismus zuzuführen, diesen noch mehr als bisher mit sozialem Geiste zu erfüllen, ist die politische Aufgabe des National sozialismus. Bei einer solchen Verbindung mit dem Liberalismus kann auch der Nationalsozialismus nur gewinnen: jener Schwarmgeisterei, die heute noch hier uud da aus der politischen Betätigung des Nationalsozialismus spricht, wird er entkleidet werden. Naumanns Fehler war, daß er, statt auf eine Reform des Bestehenden auszugehen, k tont prix etwas Neues, Eigenes schaffen wollte, für das die Daseinsbedingungen fehlten. (B. T.) * Für einen Einjährig-Frei willigen vom 22. Infanterie-Regiment in Gleiwitz hat die Reichstagsstichwahl im Kreise Kattowitz einen bösen Ausgang genommen. Der Einjährige fuhr in Uniform mit dem Radikalpolen Korfanty, der seine Flug blätter verteilte. Ein Gendarm stellte die Personalien des Einjährigen fest und benachrichtigte die Gleiwitzer Militärbehörde. Der Einjährige wanderte zunächst drei Tage in den Kasten, zumal man in seiner Wohnung einige Exemplare des betreffenden Flugblattes sand. Bei der gesamtenGarnison fand darauf Revision der Wohnungen statt, da es ja möglich war. daß der betreffende Einjährige auch unter dem Militär die Flugblättter verteilt habe. Für den Ein jährigen, der Gefreiter ist, dürfte seine Freundschaft mit Herrn Korfanty noch weitere schlimme Folgen haben. * Polnische Weiber haben an den dies maligen Wahlen rege mitgewirkt. In Znin wurde ein hundertjähriger Greis von den weiblicken Mit gliedern seiner Familie an die Urne geführt, und ebenso geschah es an einem anderen Orte einem tot kranken Manne, von dem seine Frau sagte, er müsse vor feinem Ende noch seine politische Pflicht erfüllen. Dem „Gobine" wird aus Bromberg gemeldet: „Ein polnischer Arbeiter wurde von einem Deutschen im Wirtshaus freigehalten, damit er Herrn v. Tiedemann seine Stimme abgäbe. Als er nach der Wahl zu Hause seiner Frau von diesem „Handel" Mitteilung machte, warf sie das Esten, zu dem sich schon der Herr Gemahl niedergelassen hatte, den Schweinen vor, ihn selbst aber prügelte sie tüchtig mit dem Pantoffel durch." * Angesichts der ernsten Bemühungen Rußlands und Oesterreich-Ungarns, den Ausbruch eines Krieges zwifchen Bulgarien und derTürkei hintanzuhallen, macht sich eine kleine AbschwächungderSpan- nung bemerkbar. Aus Konstantmopel wird gemeldet, die maßgebensten Kreise des Nildizpalais und der Pforte seien zwar über die bulgarychen Beschwerden und Be- schuldungen mißgestimmt und behaupten, daß die Pforte mehr Grund zu Beschwerden gegen Bulgarien habe, glauben jedoch, daß die Mißverständnisse im beiderseitigen Interesse sich aufkläre» und beilegen lasten werden. Irgendwelche weiteren Verwicklungen feien jedenfalls nicht zu befürchten. Auch Oesterreich-Ungarn und Ruß land bemühen sich in diesem Sinne. Auch Bulgarien stoppt bereits etwas ab. Auf die Antwort der Pforte, daß bei Sultantepe keine Truppen zusammengezogen worden seien, erfolgte von bulgarischer Seite eine Entschuldigung, in welcher behauptet<vird, daß diese Zusammenziehung bei Rowen stattgefunden habe. Die Pforte stellt ferner die in den letzten Tagen in Konstantinopel verbreiteten Gerüchte über die Auffindung von Dynamit bulgarischer Herkunft in Konstantinopel in Abrede. In den letzten Tagen wurden in Konstantinopel sechs mazedonische Kauf leute verhaftet; das Exarchat interveniert wegen der Freilasfung derselben. Italien * Der Papst ist plötzlich schwer erkrankt. Großbritannien. * FürMarinebauten wurden 8 Millionen Pfund (160 Millionen Mark) bewilligt. 1 Million Pfund sind erforderlich für neue, der Rest des Be trags für die Vervollständigung bereits begonnener Bauten. Serbien * König Peter stellte in einer Rede, welche er bei dem Diner im Konak hielt, mit Vergnügen fest, daß die Uebereinstimmung der nationalen Volksvertretung mit den Wünschen des gesamten serbischen Volkes den Eindruck gemacht habe, daß Serbien heute vor Europa geschätzt und angesehen dastehe. (?) Asien * Zur chinesischen Kriegskostenzah lung wird aus Schanghai berichtet, daß die am 1. Juli in Silber gezahlte Kriegsentfchädigungsrate zum Taelssatze gegeben wurde, der22Centsunterdem Wechselkurse steht. Werden die Mächte sich daS gefallen lassen ? Afrika * Einen Schuß gab ein dem Stamm der Mehaya angehöriger Mann im Lager von Sidi-Aiissa bei Udja auf Mullah Mohamed, den Bruder des Sultans von Marokko ab, ohne diesen zu treffen- Die Kugel verwundete aber einen Soldaten. Der Täter wurde sofort festgenommen und lebendig verbrannt. Aus Eta-t und Land Lichtenstein, 6. Juli. * — Ehrlichkeit. Die Kinder eines hiesigen Einwohnes hatten am vergangenen Sonnabend einen für Arbeiter nennenswerten Geldbetrag verloren. Als der Verlustträger dies bei der Polizeibehörde meldete, konnte ihm der Betrag sofort wieder aus gehändigt werden. Ein Lehrling der hiesigen Stadt kapelle hatte ihn gefunden und sofort auf dem Rat hause abgegeben. * — Verhaftet. Ein von der Staatsanwalt schaft Chemnitz wegen Rückfallsbetrug gesuchter Schlosser wurde gestern von der hiesigen Schutzmann schaft festgenommen. * — Eine« blutigen Witz verbricht das Ber liner Witzblatt „Ulk" in Bezug auf die Reichstags wahlen im Königreich Sachsen. Das Blatt enthält das Bild eines ungemütlich gewordenen Sachsen, der mit geballten Fäusten zu dem in Rot und Schwarz dargestellten Wettiner Löwen spricht: „Der Hund muß rot sehen." * —Die Obsternte in Böhmen verspicht in diesem Jahre außerordentlich ertragreich zu werden und es werden bereits jetzt große Vorbereitungen zum Massenexport nach Deutschland, besonders nach Berlin, getroffen. Bei einer Fahrt auf der Elbe zwischen Leitmeritz und Bodenbach erblickt man be reits heute auf jeder Schiffswerft einige fertige und im Bau befindliche Obstzillen, die, da ste die Saale und Havel hinauffahren, sehr flach gebaut sind und an Raumgehalt den üblichen Elbzillen nachstehen. Der Hauptumschlagsplatz für Obst ist Aussig, wo o <L m Lichtendem »tt „Gute Geister".