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29. November 1864. 94 Wcißcrilz-Ieitung Preis pro Quartal 10 Ngr. Inserate die Spalten-Zeile 8 Psg. Amts- und Anzeige-Platt der Königlichen Gerichts-Jentter nnd Stadträthe zn Dippoldiswalde, /ranenflein und Altenberg. Dienstag. Erscheint. Dienstags und^ Freitags. Zu beziehen durch alle Post anstalten. Verantwortlicher Redakteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. TageSgefchichte. Dippoldiswalde. Die Herren Aß mann und Richter in Glashütte haben sich großes Verdienst und den Dank der Bürgerschaft erworben um die Gründung der dortigen Gewerbeschule sowohl, als dafür, daß sie zu deren fernerer Erhaltung ein Con- cert veranstalteten, das am Sonntag, 27. Nov., im Gasthof zur „Stabt Dresden" abgehalten wurde und außerordentlich zahlreich besucht, ja überfüllt war, somit wohl auch einen erklecklichen Zuschuß für die Gewcrb- schul-Bedürfnisse ergab. Sehr erfreulich war die bis her nicht, jedoch jetzt gelungene Vereinigung sämmtlicher Gesangvereine in Glashütte und ihre dankbarlichst an- zuerkennende Mitwirkung an dem Concerte, das reichen Beifall, wenn auch nicht in allen Nummern des Pro gramms, erhielt und verdiente. Gelungen waren die Vorträge des Männer- und des gemischten Chorgesang vereins, in dem die mitwirkenden Damen sehr Gutes leisteten, ein Männerquartett und zwei Solovorträge, auch die Schlußnummer „Gute Nacht" der vereinigten Chöre. Möge der gute Erfolg dieses Unternehmens die durch dasselbe vereinten Kräfte in Glashütte zu treuem Aushalten in diesem Streben und zu weiterem gemeinnützigen Wirken veranlassen! — Zu dem Con certe waren Gäste aus allen umliegenden Orten, wie auch aus JohnSbach, Falkenhain, Lauenstein, Altenberg, Geising und Dippoldiswalde eingetroffen. Glashütte. Vor mehreren Wochen ist die von Mügeln aus durch das Müglitzthal führende Chaussee bis Geising hergestellt worden, indem die Straße von der Blechmühle bei Lauenstein bis Geising in diesem Jahre vollendet und dem Verkehr übergeben worden ist. Der Verkehr auf der gedachten Chaussee ist dadurch wesentlich gestiegen. Denn der Umstand, daß man von Altenberg und Geising und Umgegend aus die Elbe, Eisenbahnlinie und Dresden auf einer durch das Thal gelegten Chaussee erreicht, ohne die gewaltigen Berghöhen zu erklimmen, mit welchen die über Dippoldiswalde führende Straßenlinie reich ge segnet ist, giebt offenbar die Veranlassung, daß ein Theil des Verkehrs über Dippoldiswalde sich von da weg und auf die Müglitzchauffee wenden wird. Wir sind mit diesem Stand der Dinge recht wohl zufrieden, da unser mit jedem Jahre vorwärts gehendes Städtchen, in welchem sich zu unsrer großen Freude ein lebendiger Verkehr gebildet hat, dadurch nur gewinnen kann. Zuvörderst wird der Postverkehr sich sehr steigern, da an der Errichtung einer Postexpedition in Geising wohl kaum noch zu zweifeln ist, auch diese Angelegenheit dermale», wir wir gehört haben, einem Advvcaten in Altenberg übertragen worden ist, von dessen Geschicklichkeit in Bearbeitung von Verwaltung-fachen sich ein günstiger Erfolg erwarten läßt. Dann kann der sonstige Ver kehr, welchen die gewerbreichen Städtchen Glashütte und Geising mit ihrer Umgebung und da- benach barte Böhmen dem Müglitzthale entlang unterhält, nur wachsen, weil man eben auf guter Straße und noch meist frei vom Chausseegeld dahin gelangt. Wir glauben kaum zu irren, daß der Chaussee durch das Müglitzthal eine erhebliche Zukunft bevorsteht. Denn wenn die Zollschranken mit Böhmen noch mehr fallen, wie zeither, woran nicht mehr zu zweifeln ist, so wird das, was aus dem nahen Böhmen nicht auf der Elbe und Eisenbahnlinie in die Niederungen spedirt wird, sicherlich aus der Müglitzchauffee eingeführt werden, weil eben die Straße über Dippoldiswalde nicht nur viele erhebliche Berge und zahlreiche Chauffeehäuser hat, sondern auch von Altenberg aus bis zur Bärenburger Höhe zur Winterszeit für Fuhrwerk äußerst beschwerlich ist, während durch das Müglitzthal zu jeder Jahreszeit bequem Handthiertwerden kann. Davon werden aber ihrer Lage halber Glashütte und Geistng den meisten Vortheil ziehen, da Lauenstein und Bärenstein von der Straße seitwärts liegen. Wir zweifeln nicht daran, daß unser Städtchen und Geising, welche dabei von gleichem Interesse berührt werden, gemeinschaftliche Sache machen und zur rechten Zeit einem im Ent stehen begriffenen Zustande die gehörige Aufmerksamkeit schenken werden. Deshalb ein „fröhliches Glückauf" der Chaussee durch daS Müglitzthal, und ein dreimaliges Glückauf auf deren Fortsetzung bis an die LandeSgrenze. BärenfelS bei Altenberg. Am Morgen des 28. Novbr. starb Hierselbst nach längerem schweren Kranken lager der königl. Obersorstmeister und Ritter Maxi milian von Klotz. DreSdm. Die am Sonntag, 27. Nov., Vor mittags II Uhr, an dem Altstädter Rathhanse ausge führten Uebnngen der Turnerfe verwehr sind glücklich zu Ende geführt worden, und kein Unfall ist geschehen. An 20000 Menschen sahen ihnen zu; auf Dächern und Schornsteinen saßen Neugierige; sie hingen an Blitz ableitern, standen auf Simsen rc. Die Exercitien machten den vortheilhaftesten Eindruck; die Kraft, der Muth, die Ausdauer, Geschwindigkeit, Lust und Liebe zur Sache begeisterten Alle mit. Die Mannschaften sprangen auf dem Dache umher, wie auf ebener Erde, die Signale wurden schnell beachtet. Di«. Spritzen leisteten das Mögliche, und ihr Strahl erreichte sogar von der Straße aus den Thnrm. Der Rettungsschlauch wurde angewandt, und den Schluß bildeten zwei 8»Ito mortalvs an» dem 2. Stockwerk in da» RettungStuch.
