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Rßuefte vom Tage Uasvnehmbare Beschlüsse der Strafprozetzkommisfio«. I« Trier ist bei einem aus Bari eingetrof jenen Maurer Cholera feftgestellt worden. httkoth in die Tiefe gestürztea 35 Bergleute find geborgen worden. (Siehe Sonderbericht.) Amtsblatt Amtshauptftlannschast, der Kgl. Schulinspektion und des Kgl. Hauptzollamtes außen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. " > KLwftmdfechrrgfter Jechrgemg. Telegr^-Adr.: Amtsblatt. dagegen soll ihr Widerstand so ernst und entschie- jcjn, daß sic eher die ganze Vorlage scheitern lassen, als ihrerseits nachgeben würden. Da aber insbesondere dem Zentrum sehr viel an dem Zu- standekommen dieses Entwurfs liegt, der unstrei tig manche Fortschritte bringt --- das Recht der Zeugnisverweigerung für Redakteure, die Betei ligung der Verteidigung an der Voruntersuchung und noch manche andere — so ist anzunehmen, daß eine Verständigung zwischen' der Mehrheit des Reichstags und den Verbündeten Regierun gen zustande komm«, wird: Paris, 18. Oktober. Eine um Mitternacht ausgegebene Note des Ministeriums der öffent- lichen Arbeiten bezeichnet den Eisenbahnerstreik als beendet. Paris, 18. Oktober. Das Streikkomitee der Eisenbahner h«rt einstimmig beschlossen, daß die Arbeit Dienstag früh auf allen Linien wieder anfgrnommen werden soll. Das Komitee wird die Gründe zu seinem Entschluß öffentlich bekannt geben. Versailles, 18. Oktober. Gestern abend wurde eine Bombe in den Eingang zum Bahntunnel ge worfen in dem Augenblick, als ein Zug nach Eng- hien den Tunnel Pasfieren wollte. Die Bombe zerplatzte mit lautem Krache links von der Bahn, ohne die Gleise zu beschädigen. Der Dienst ist nicht unterbrochen. Paris, 17. Oktober. Im Walde bei Beauvais wurde ein Lokomotivführer der Nordbahn er- hängt aufgefunden. In seiner Rocktasche fand sich ein Brief, in dem er erklärt, infolge der Wei gerung, sich dem Streike anzuschließen, sei ihm das Leben unerträglich gemacht worden. Paris, 18. Oktober. Bei Firminy an der Loire wurde auf einer Eisenbahnbrücke eine Bombe, durch welche diese Brücke gesprengt werden sollte, gefunden. In derselben Gegend sind zahlreiche Telegraphendrähte zerschnitten worden. kräftigem Urteil beruhenden Strafhast bei Be ginn der Tagung; die Schaffung eines Asylrechts, daS jede Durchsuchung eines ParlamentSgebäudes oder die Beschlagnahme von Papieren in dessen Räumen durch Polizei- und Gerichtsbehörden von der Genehmigung des Präsidenten des betreffen den Parlaments abhängig macht ; endlich die Be setzung der Berufskammern gegen Urteile der Amtsgerichte wie der Landgerichte erster Instanz mit drei Richtern und zwei Laien, während sie nach der Regierungsvorlage ausschließlich aus 5 Berufsrichtern gebildet werden sollen. Das sind also im ganzen fünf Punkte, die, wie wir erfahren, vom ReichSjusttzamt und vom preußischen Justiz ministerium ass schlechthin unannehmbar bezeich net werden. Über die sonstigen von der Kommis sion votgenommenen Mänderüngen scheinen da- gegen die Verbündeten Regierung«, mit sich re- den lasten zu wollen. In diesen fünf Punkten Wegen Reinigung der DienstrSume können Arettag. den 21. und Sonnabend, den 22. dieses Monats nur dringliche Sachen erledigt werden. Bautzen, am 18. Oktober 1S10. ,, . Königliche Bezirkssteuereiurrahme und Königliche Bauverwalterei. Deutsches «eich. Der Kaiser als Ehrendoktor. Kaiser Wilhelm wurde von der BeMner Universität zum Ehren- -oktor der juristischen Fakultät ernannt. Die Dei putation, die sich am Montag zur Überreichung des Ehrendoktordiploms an den Kaiser nach dem neuen Palais in Potsdam begeben hatte, wurde dort von dem Generaloberst v. PlesseN empfangen und in das Tamerlanzimmer geleitet, wo bald da rauf der Kaiser in der Hofjagduniform erschien, und die Herren auf das herzlichste begrüßte. Nach einer Ansprache des Dekans Geheimrat v. Liszt nahm der Kaiser das Diplom in Empfang, das von allen Mitgliedern der Fakultät unterzeichnet ist. Der Kaiser, der die Erschienenen als „Kollegen" ansprach, erwiderte, daß er diese erste Ehrendok torpromotion, die ihm in Deutschland zuteil ge worden sei, vollauf zu würdigenwisse und sehr hoch schätze. Nach einer längeren Unterredung, in der er betonte, daß die juristische Fakultät sich auch mit den praktischen Aufgaben des Lebens befassen und dadurch an der Erfüllung der staatlichen Auf- gaben Mitarbeiten solle, verabschiedete sich der Kaiser von der Deputation mit herzlichen Dankes- worten. ' «ltrne Kor- igster Ins« langt rmge- «aoilhr. FernfsweHch Rr. 2L Ml de» «Schmtltchtt »eil«,«,: Jeden Mittwoch: »«SetrWsche »eUe,e; jede» Freitag: »er sSchftsche L«t»»irt jeden Sonntag: Illustriertes SomttagSvllttt. Ergänzung des Reichstagspräsidiums. Seit kurzem beschäftigt man sich schon wieder mit der Wiederbesetzung des zweiten Vizepräsidenten postens im Reichstag, der durch den Rücktritt des Erbprinzen zu Hohenlohe-Langenburg verwaist ist. Die „National-Zeitung" meldet dazu, die na- tionalliberale Partei verzichte darauf, im Präsi dium vertreten zu sein. Einen formellen Anspruch darauf dürfte sie, wie die freikonservative „Post" meint, auch kaum noch geltend machen können. Denn sie ist nicht mehr die drittstärkste Partei im Reichstag. Trotzdem wird man ihr den Sitz wiederum anbieten. Es war dann behauptet wor den, die Reichspartei werde den Kandidaten stcl- len, doch hat sich diese Partei mit der Frage über haupt noch nicht beschäftigt und wird erst unmit telbar vor Zusammentritt des Reichstags Stel lung dazu nehmen. Die deutschen Richter und die Todesstrafe. Aus den, Verlauf der Verhandlungen, die der Deutsche Juristentag über die Todesstrafe geführt hat, fol gert der Danziger Landrichter Dr. Bumke in der „Deutschen Richterztg.", daß eine umfangreiche Bewegung gegen die Beibehaltung her Todes strafe eingeleitet werden wird. Dr. Bumke mahnt deshalb die Anhänger der Todesstrafe, sich auf eine Gegenagitation vorzubereiten. „Namentlich Die ReichStagskommisfion zur Vorberatung der Strafprozeß-Novelle hat die erste Lesung beendet. Den Mitgliedern ist über die bisher gefaßten Be schlüsse ein schriftlicher Bericht zugegangen. Heute Dienstag sollen Beratungen zwischen Vertretern -er Regierung und der Parteien stattfinden, um die in erster Lesung geschaffenen Steine des An stoßes zu beseitigen. Als solche gelten hauptsäch lich: der Beschluß, daß der Staatsanwalt in der Voruntersuchung Nicht mehr das Recht haben soll, den Angeklagten ohne weiteres zu vernehmen, sondern nur durch Vermittlung des Richters; fer ner die Gewährung des Rechts der Zeugnisver weigerung an die Abgeordneten; die Unterlassung jeder Strafvollstreckung während der Parlaments- Besorgnis, daß der Ozean- lustschrfstr Wellman vom richtigen Wege abgr- Iqmächrn».., Seit 3V Stunden hat man nichts a»M chp« ihm gehört. (Siehe Sonderbericht.) für den folgenden Tag. > der drei > -- --- ^allmPostaustalten Mr Lehre« »es französische« KisenvahnerftrettS. Aus dem Verlaufe des Streiks können ver schiedene Lehren gezogen werden. Keine Regie rung vermag untätig zuzusehen, wenn die öffent- liche Ordnung und Sicherheit in Gefahr sind. Bei uns in Deutschland wird immer ein großes Geschrei erhoben, wenn die Behörden gegen Aus schreitungen Streikender vorgehen und für den. Schutz der Arbeitswilligen vintreten. Energi scher und rücksichtsloser würden sich aber auch bei uns die staatlichen Organe nicht für Aufrecht erhaltung der Ordnung ins Zeug gelegt haben, als es die Pariser Regierung getan hat, und die ser Regierung gehören die „Genossen" Briand, Viviani und Millerand an. Übrigens hat die französische Regierung alle Ursache, mit größter Strenge einzuschreiten, falls es sich bestätigt, daß sich hinter dem Eisenbahnerausstand eine Orga- nisation zur Errichtung einer Schreckensherrschaft von Dynamitanden verbarg, dazu bestimmt, ver brecherische Anschläge auf öffentliche Verkehrs mittel duräMführen. Gegenüber solchen Elen den wäre jede Nachsicht verfehlt. Im übrigen darf man wohl annehmen, daß der Eisenbahner streik in diesen Tagen seinem völligen Ende ent gegengeht und im Schienenverkehr Frankreichs der normale Zustand wiederhergestellt wird. Bestellungen werdrn angenommen: hmnnserenZettu»««- . ellr, Altmarkt Id, ebenso auch bet allen Postanftalten. Nummer der ZettungSüste 0dS7. Schluß der Geschäftsstelle abend» 8 Uhr. Eine Note des französischen Arbeits-Ministeri um« bezeichnet de« Eisenbahnerstreik al« be- endet. Alle Dienste seien wieder normal gewor den. Das Streikkomitee hat beschlossen, am Dienstag früh den Dienst auf allen Linie« wie der aufzunehmen. (Siche Artikel.) Kuba hat abermals ei« heftiger Orkan gewütet. Die Anzahl der Toten «ad Verletzten wich ans lüvv geschätzt. (Siehe Letzte Depeschen.) WM