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Inserate aller Art werde« mit 6 Pf««» »igea für die dreimal gespaltene Petitzetle berechnet und la alle» Srpedltionen dieser Zeitung angeuommea. Em unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. Diese«Blatt erscheint VSWeistcriH-ZeUimg gen zu beziehen ist. ' Redaction, Druck und Verlag von Carl Jehue in Dippoldiswalde. uns in Sachsen nicht möglich, eS fehle an paßendem Ter rain dazu. Aber so gut, wie hier und da bereit« in Sacha sen Schweinezucht mit Nutzen gepflegt wird, so könnte doch Aus dem Vaterlande. Leipzig, 7. Sept. Gestern früh um 9 Uhr traf Prinz Albert hier ein und übernahm daS Commando der leichten Jnfanteriebrigade. Nach einem Diner, zu dem das Offi- ziercorpS eingeladen war, reiste er wieder ab. Er wird in der letzten Hälfte deS Monat« zurückkehren, um dann seinen -dauernden Aufenthalt in Leipzig zu nehmen. Marbach bei Nossen, 3. Sept. Am 28. August wurde hier de« Nachts der Versuch zu einem abscheulichen Ver brechen gemacht. Ein hiesiger Einwohner, welcher sich mit Einkauf von altem Eisen nährt, wurde durch Pochen aus dem Schlafe geweckt. Er öffnete daS Fenster, um zu sehen, wer ihn stört. Da fragt unten eine Stimme, ob er der Eisenhändler sei? Sobald er dies bejaht, fällt ein Schuß, Und die Kugel pfeift vor seinem Kopfe vorbei, ohne zu treffen. Da der Eisenhändler die Entdeckung der gefährlichen Diebes bande, welche im vorigen Winter in hiesiger Umgegend ihr Unwesen trieb, bewirkt har, so gehr die Vermulhung jetzt dahin, daß eine abscheuliche Rache die Triebfeder zu jenem Verbrechen gewesen sei. (Dr. I.) Bärenstein a. d. M. Unsere Landesnachbarn, die Böhmen, haben im Verlause dieses JahrcS bereits eine große Quantität Vieh, namentlich Rindvieh, im ganzen hiesigen Grenzbezirk, ja bis noch weiter herunter, aufgekauft. Wenn sie uns Sachsen hierdurch wohl eine bedeutende Summe Geldes zugeführt haben, so ist doch diese Summe nur als ein ganz kleine« Wievergeld zu rechnen und anzusehen gegen die enormen Summen, welche namentlich aus hiesigen Ge genden, und überhaupt auS Sachsen, nach Böhmen gehen für Schweine; deS Getreides nicht einmal zu gedenken. Wir an der Grenze sind Zeugen, welche Anzahl — man möchte sagen Unzahl — von diesen Thieren — kleine in Körben, größere, große, auch feile, Treibschwcine, von allen Raren — nur in einer Woche und so fort Jahr aus, Jahr rin nur durch einen unserer Grenzorte durch böhmische Vieh händler tranSportirt oder getrieben werben, zum Verkaufe in unserm Lanke. Sehr interessant dürfte die Ansicht einer ge nauem Berechnung in Viesen Blättern sein von der Anzahl böhmischer Schweine, welche an der Grenze nur rin Jahr lang in einigen Grenzorten verzollt werden und durchpassiren. Wenn nun auch jedem Lande der Zufluß an baarem Gelbe noch thut und zu gönnen ist, so wünschenöwerth, ja dring, lich stellt eS sich aber auch heraus, daß PaS baare Geld durch gegenseitigen Austausch der Producre möglichst aus geglichen werde, wenn auf keiner Seite Mangel einreißen soll. Allein eine Ausgleichung durch gegenseitigen Austausch findet hier gar nicht statt, indem von unS aus wohl nur sehr wenig Handelsartikel über die böhmische Grenze spedirt werden. Dürfte gerade wegen diesem besagten Artikel unserer sächsischen Lanbwirthschaft nicht ein Vorwurf gemacht werden können, daß sie den Betrieb rrr Schweinezucht noch viel zu wenig berücksichtige? ES heiß» zwar immer, dies sei bei' wohl hierin auch anderer Orten noch mehr gethan werden, und eiy derartiger Rentcnzufluß dürfte unserer sächsischen Oekonomie gewiß gar nicht unwillkommen sein. Politische Weltfchau. Altona. Man schreibt der OberpostamtS-Zeitung auS Berlin: Bekanntlich wird die im Sand und Schlamm vor Eckernförde liegende, von preußischen Soldaten besetzte Ge fion als BundeSeigenihum betrachtet und unter dem Schutze der schwarz-weißen Flagge ungefähr eben so respectirt, al« ein unglücklicher Reisender auf dem Baume, darauf er sich geflüchtet hat, vor den unten lauernden Wölfen, die ihn auShungern wollen. Die Gefion konnte, wenn Preußen nicht etwa etwas dazu gethan, sondern nur eS nicht gehln?, den hätte, längst, ehe Eckernförde von den Dänen besetzt wurde, in den Kieler Hafen gerettet sein. Frankfurt a. M., 5. Sept. Das Frankfurter Jour, nal bringt Näheres über die erste Sitzung des engeren RatheS. ES sagt: Der engere Rath hat sich am 2. Sep«i tember constituir«. In ihm vertreten sind die Staaten Oester reich, Baiern, Würtemberg, Sachsen, Hannover, Kurheffen, Hessen-Darmstadt, Luxemburg und Limburg, Holstein und Lauenburg, Mecklenburg-Strelitz, Lippe, Hessen - Homburg, Lichtenstein. Er zählt neun Virilstimmen und zwei Curiat- stimmen. Ueber die. Thätigkcit, welche er in seiner erstm Sitzung entwickelte, bin ich in der Lage, Ihnen auS glaub würdiger Quelle ein Näheres mitzntheilcn. Nachdem er constituir», legte der Präsidialgesanvte Graf Thun der Der- sammlung den in letzter Zeit soviel und verschiedenartig be- sprochenen Antrag der österreichischen Regierung auf Bildung einer neutralen Commission für die materielle Verwaltung des Bunbcs-Eigenthums vor. Die Versammlung übergab ihn einem Ausschüsse zur Berichterstattung. Die Thatsäche, daß der Prästdialgesanbte im Namen seiner Regieruna be nannten Antrag dem engern Rathe zur Annahme oder Nicht annahme vorgelegk hat, widerlegt hinlänglich die in bklen Blättern verbreitete irrige Nachricht, als habe Oesterreich mit Umgehung der zu ihm stehenden deutschen Negierungen sich mit Preußen über eine solche Verwaltungs-Commission einigen wollen. Alle auS dieser irrigen Nachricht gezogenen Consequenzen zerfallen somit in sich seihst. Esn zweiter Ge genstand, welcher die Versammlung in ihrer ersten Sitzung beschäftigte, war ein von dem Bevollmächtigten für Holstein und Lauenburg in Beziehung auf die deutsch-dänische Frage gestellter Antrag, eS möge die Versammlung zur Prüfung und Ratification des Friedens - Vertrags schreiten, welchen Preußen mit Dänemark abgeschlossen. Dieser Antrag wurde gleichfalls an einen Ausschuß verwiesen. Zugleich wurde jn Berücksichtigung der Dringlichkeit der Sache der Ausschuß ersucht, die Berichterstattung darüber zu beschleunigen.