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Frankenberger Tageblatt - ' Bezirks- Anzeiger Amtsblatt für die König!. Amtshanptmannschast M das König!. Amtsgericht und dm Stadtrat za Frankenberg Verantwortlich» Redakteur: Ernst Roßberg sen. in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von C. G. Roßberg in Frankenberg i. Sa. MV Souutagp veu 14. Olto-er LV17 7V. Iavr«a«v Geflügelfuttev. Der unterzeichnete Kominunaloerband beabsichtigt, das zur Verfügung stehende Sühner- futter in Höhe von 250 Gramm sür ein Huhn zum Preise von 17—25 Pfg. für das Pfund bei den bekannten Stellen zu verteilen. Bei der Entnahme des Futters ist ortsbehördliche Bescheini gung über die Hühnerzahl des Ansprechers vorzulegen. Der Zeitpunkt der Ausgabe der Be scheinigung wird von den Gemeindebehörden bekannt gegeben werden. Flöha, den 12. Oktober 1917. Der Kommunalverband der Königlichen Amtshauptmannschast Flöha. Nachdem die Frist zur freiwilligen Ablieferung von Einrichtungsgegenständen au« Kupfer und Kuvferlegierungen seitens des Kommunalverbandes der Königlichen Amtshauptmannschast Flöha bw 30. Oktober d. I. verlängert worden ist, erfolgt an den Montagen, den lS.. 22. und 29. dieses Monats nachmittags von 2 bis 5 Uhr, letztmalig, im Grundstück des Herrn Kauf mann Alfred Müller, Freiberger Straße 15, hier, die Annahme von Kupfer und Kupferlegie rungen (Messina, Bronze usw.) gegen Gewährung der bereits bekannt gegebenen Uebernahme- preise und des Zuschlags von 1 M sür das Kilogramm. Die Einwohnerschaft wird gebeten, von der Gelegenheit zur Ablieferung der vorbezeichneten Metalle recht ausgiebig Gebrauch zu machen. Frankenoerg, den 10. Oktober 1917. Der Stadtrat. Feuerlävvt. Zu Bränden in hiesiger Stadt wird die Feuerwehr von jetzt ab dnrch zwei knrzaufeinan derfolaende Schlage auf d«e Turmalücke gerufen. Frankenberg, am 10. Oktober 1917. Der Stadtrat. Die Auszahlungen der Reichs- und Bezirks-, der städtischen Kriegsfamilien-, Erwerbs losen-, Zigarrenarbeiter-Unterstutzungen und Almosen finden von jetzt ab nur noch in den ErdgeschohrSumen des Hauses Klrchgasse Nr. 10 (Eingang vom Hofe au») an den schon be kanntgegebenen Tagen statt. Die städtischen Unterstützungen werden alle 14 Tage Freitags ausgezahlt, und zwar: die städtischen Kriegsfammen-Unterstühungen vormittags von 8 bis 11 Uhr „Erwerbslosen- „ „ „ 11 ,, 12 „ " Almosen „ „ 12 „ /zi „ „ Zigarrenarbeiter- „ nachmittags „ 3 „ 4 „ Frankenberg, den 11. Oktober 1917. > Der Stadtrat. Berkans von Quark Sonntag, den 14. d. M , Vormittag während der Verkaufsstunden an die Bewohner des 1. Brottartenbezirks Nr. 401 bi» «U gegen 2. Abschnitt der Landes-Sperrkarte für Oktober bei Fiedler," Nenning," Schilde,"Leiteritz und Holler. Auf eine Marke entfallt V« Pfund Quark zum Preise von 6V Pfg. für das Pfund. Stadtrat Frankenberg, den 13. Oktober 1917. Wegen Reinigung der Geschäftsräume können Freitag und Sonnabend, den 19. und 20. Oktober 1917 nur dringliche Sachen erledigt werden. Frankenberg, den 10. Oktober 1917. . i. u-g. 252/17. , . . Königliches Amtsgerichts LoniKlieks« I-ekrerseminur krLnIi«ob«rx. rur In äis VII Llasss verckov von» 18 Oktober di» ruw I. IdeLsvadvr «1 vsrlctsgs 11—12 vbr <an ckon Soontagso n»vb vord<>rig»-r ^na>»1- ckimg) ontgogsngsnominon. v»bsf sinck ^orrulvgsa ckio äas Vnoex-UM»!« uaä gsgsbsusafalls per Lonürwutiooseohsiv; sin ^usvsis über äis ? «ÜlUtltcV» -ievnlneunulooo usvj; «ins vom Sodvlsr selbst vsrkassts uvck selbst gssokriobsas l.obt-iistknntrb«; «ins «t«v Oitsb«Ii8ecke, «lass Oer Krrüvduogspüioktlgo imstsocke sei. Nie Nittel rum Votvrbsltv uuä rar ^üsbilckuva ckss Sokülsrs vLUrovck ckor Ssmiuarrsit ankrnbriogen. l?ür ä»s Älenxiti« Gercken Vorckruolr» bei clor ^nwvläaog «us^eitsben ^rsnlconbsrg, im Olrtoder 1917. BI« Gemeindesparkasse Ebersdorf b. Chtz. Postscheckkonto Nr. 8578 SD1> 01 Gemeindeverbands- Amt Leipzig O >2 >0 Girokonto Nr. 1 ^Oglioke Venrinsung Postverlehr pprto- und gediihreusrei ZeicknungssteAe für -Le 7. Kriegsanleihe Nneutgetttiche Avfvewayrnng von Wertpapieren «Ter Art Beknnntniaebung für Gbers-orf. Zur Förderung des bargeldlosen Zahlungs-Verkehrs ist die Gemeinde Ebersdorf, dem Giro verbande Sächsischer Gemeinden beigetreten. Zu diesem Zwecke ist in det Sparkasse v. . e- meindeamtes-Zimmer Nr. 2 eine Gemeinde«eröands-Girokasse eröffnet worden. Es ergeht daher an die Eintvohnerschast, insbesondere an die Herren Landwirte und Ge werbetreibenden das Ersuchen, von dieser Einrichtung lebhaften Gebrauch zu machen und o rch den Anschluß am Verkehr bei det Eemeindeverbands-Gkrokasse den bargeldlose« Zahl«» s«. Verkehr fördern zu helfen. Die Einlagen der Teilnehmer am Giroverkehr werden zurzeit mit 8 bei täg'ich Ver fügung verzinst Der gesamte Giroverkehr wird vollkommen gebühren- und spesenfrei ausgeführt. Die mit der Führung der Girokasse betrauten Beamten sind beauftragt, den Teilnehmern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. § Ebersdorf bei Chemnitz, am 11. Oktober 1917. Der Eemekndevorstand. ver Kampf mn kllallr-lbringen Wieder einmal ist der Kampf um Elsaß-Lothringen in den Mittelpunkt der europäischen Politik gerückt worden, und wieder einmal tobt der Streit, wie es scheint, ausschließlich um dieses Land. Denn, so hat der Staatssekretär v. Kühlmann am Dienstag unter der gespanntesten Aufmerksamkeit des Reichstages und nunmehr auch der Welt erklärt, außer Elsaß- Lothringen gibt es für Deutschland kein absolutes Friedens Hindernis. Danach ist Deutschland über alle strittigen Punkke zur Verhandlung und zur Verständigung bereit, aber nicht zu irgendwelchen Verhandlungen über, die Rückgabe Elsatz-Loth- ringenv an Frankreich. Das ist ein so klarer und eindeutiger Standpunkt, wie wir ibn in den ganzen Friedenserörterungen des letzten Jahres kaum in irgend einer Frage vernommen haben. Diese Klarheit war aber nicht nur durch die Person des Redners begründet, sie liegt in der Sache. Es gibt für das deutsche Reich weder eine elsaß-lothringische Frage noch ir gendwie eine Diskussion darüber, ob und in welchem Umfange Elsaß-Lothringen an Frankreich zurückgegeben werden könne. Es war ein ebenso spontaner wie überwältigender Beifall, der den Worten des Staatssekretärs am Dienstag folgte, als er feststellte, auf die Frage nach der Herausgabe Elsaß-Lothrin- gens gäbe es nur ein nein und nachmals nein und niemals. In der Tat hat der Staatssekretär des Auswärtigen da mit nur von einer besonders sichtbarer Stelle aus bekräftigt, was das ganze deutsche Volk von der äußersten Linken bis zur äußersten Rechten einmütig denkt und mit der letzten Kraft seines militärischen, politischen, wirtschaftlichen und moralischen Daseins verfechten wird. Wenn also die Entente dieses Kriegs ziel, die Rückgabe Elsaß-Lothringens/an Frankreich, wirklich, wie es nach der Beweisführung des Staatssekretärs mit Recht angenommen werde» muß, noch immer festhält und erst recht sogar in den Vordergrund geschoben hat, so gibt es für uns Deutsche keinerlei Verständigungsmöglichkejt mit dein Feinde, solange wir noch, um wieder die Worte des Redners zu zitie ren, ip unserer Faust ein Schwert halten können. Die Einig keit des deutschen Volkes ist so geschlossen, daß selbst in diesem von Partei-Leidenschast zerrissenen Reichstage und an diesem von Irrungen und Wirrungen so zerklüfteten Dienstag alles sich wieder zusammensand und förmlich erleichtert aufatmete, hier wieder aus einem gemeinsamen und festen Boden zu stehen. Die Enthüllung des Staatssekretärs über das elsaß- lothringische Abkommen Frankreichs und Englands war in diesem Sinne und in dem Zusammenhang des Tages gerade zu ein« befreiende Tat. Diese befreiende Tat wird weit hinaus über den Tag wirken, oeM sie stößt aus einen Resonanzboden, wie kaum eine ändere politische oder militärische Frage. Man erinnert sich, wieherst vor wenigen Monaten in beiden Kammern des elsaß-sothringjschen Landtages unter dem lebhaftesten Beifall von d«n Präsidenten die programmatische Erklärung abge geben wurde, daß Elsaß-Lothringen deutsch sei und deutsch bleiben wolle. Diese Erklärungen wurden von der deutschen Presse aller Parteien mit einem einmütig zustimmenden Echo begleitet, und selbst unter den unabhängigen Sozialisten fand sich nicht ein einziger, der die elsaß-lothringische Frage auch : mir zur Diskussion MeN Wte" Der Kmnpf um Elsaß-Loth- ' Verbürgtes zur Kriegsanleihe. Ist die Flüssigmachung der Kriegsanleihe ohne Opfer gesichert? 1. Schon jetzt sind die Reichsbankanstalten angewiesen, je dem Zeichner von Kriegsanleihe, der sie aus wirtschaftlichen - Gründen verkaufen muß, jederzeit Beträge bis zu 1000 Mark zuin Auflagekurs von 98 °/o abzunehmen. 2. Ueber die Maßnahmen nach dem Kriege führte jüngst der Reichsbankpräsident aus: Die Darlehnskassen werden zweifellos noch eine längere Reihe von Jahren — ich nehme an wenigstens vier oder fünf — bestehen bleiben und jeder Beleihung zugänglich sein. Aber diese Beleihung bei den Darlehnskassen wird nicht ans reichen. In sehr vielen Fällen wird der Besitzer sich durch die Größe seiner Aufwendungen gezwungen sehen, seinen Besitz an Kriegsanleihe durch Verlaus wieder umzuwandeln in bares Geld und dieses wieder in Rohstoffe und Werks anlagen und dergleichen. Es ist deshalb ganz richtig, daß aus diesem Grunde in den ersten Jahren nach dem Friede» sehr große und nach Milliarden zählende Beträge von Kriegsanleihen an den Markt strömen werden. Für diese ist eine Aufnahmcaktion im großen Stil in Aussicht genom men, die, wie ich hoffe und wünsche, die Reichsbank mit der gesamten deutschen Vankwelt ins Werk setzen wird, die sich ja heute schon zu' meiner Genugtuung fast überall zu Bankvereinigungen zusammengeschlossen hat und diese wer den sich dann wohl unschwer zu jener gemeinsamen Aktion zusammenfassen lassen. Auch hier sollen die Darlehnskassen zur Lösung der Ausgabe mit herangezögen werden, nötigen falls mit einer kleinen Ergänzung des Darlehnskassengesetzss. Mit ihrer Hilfe soll ein großer Teil des für die Aufnahme erforderlichen Betriebskapitals beschafft werden, während andererseits die Zusammenarbeit von Reichsbank und Bank welt die Aufgabe übernehmen soll, die gemeinsam aufgenom menen Werte in einer Anzahl von Jahren wieder abzustoßen und ihre Aussaugung zu ermöglichen. Ich hege keinen Zweifel, daß dies Programm jener Ge fahr eines übermäßigen Verkaussandranges und eines Kurs sturzes, der mit dem inneren Wert unserer Anleihen nicht mehr übereinstimmen würde, , einen wirksamen Damm ent gegensetzen wird. ringen ist damit für die deutschen Parteien entschieden, und keiner wird an der Einmütigkeit und Einigkeit in dieser Frage rütteln können, und wenn die Entente wirtlich an diesem Krieasziel festhält, so liegt die verbrecherische Schuld an der Fortsetzung des Mordens ausschließlich bei ihr. Wenn wir uns angesichts der Notwendigkeit der Fortsetzung des Krieges überhaupt dem Gefühl einer Freude hingeben könnten, so müß ten wir der Entente dankbar sein, daß sie die ganze Kriegs- und Friedensfrage auf den Kmnpf um Elsaß-Lothringen kon zentriert hat, deün nichts kann die Deutschen inniger zusammen führen, nichts ihren Kampfesmut erhöhen und ihre Wider standskraft stärken als dieser fortgesetzte Plan der Entente, die Unversehrtheit des deutschen Reiches anzutasten. Dadurch ist dieser Krieg sür Deutschland nach wie v^ ein Krieg der Abwehr, der Verteidigung und der Selbsterhaltung, und was wir Deutsche in allen Verteidigungskriegen geleistet haben, steht mit ehernen Lettern in 'der Weltgeschichte. Wie Herr von Bethmann Hollweg einmal mit größtem Recht feststellte, hm» keine Macht der Welt Deutschland, so lange es einig ist, niederringen, und es gibt keine Frage, j« der es einiger wäre, als in der Erhaltung der Unversehrtheit des deutschen Reiches und damit in der Abwehr jeglichen Versuches, Elsaß-Lothringen dem deutschen Volke wieder zu rauben. Lur Weamrüsge pf Berlin, 13. Oktober. Zur. Antwort Asquiths an Kühlmann sagt die „Volkszeitung": Die Rede ist ein echter Asquith, im Nachsatz wird immer totgeschlagen, was im Vordersatz pathetsich verkündet wird. Mit der Ausrede vom Flickwerkfrieden maskiert Asquith nur sein zügelloses Er oberungsprogramm und den Willen zur Kriegsverlängerung. Bulgarien bleibt fest pf Sofia, 13. Oktober. Bei dem zu Ehren des deut schen Kaisers gegebenen Galadiner ließen die bulgarischen Poli tiker erkennen, daß die Bulgaren zäh an. ihren Kriegszielen sesthalten. Die bulgarische Armee wird ihre Waffen nicht niederlcgen, bis diese Z ele nicht erreicht sind, mag der Frieden auch in allen anderen Staaten Zustandekommen, Bulgarien wird den Krieg fortsehen, bis es die Befreiung feiner sämt lichen Landeskinder durchgesetzt hat. Friedensarbeit des Vatikans pf Ltlgaiw, 13. Oktober. „Agenzia Volta" versichert wiederholt, der Papst habe den Versuch gemacht, den König von Spanien zu einer internationalen pazifistischen Aktion zu veranlasse». Der Versuch sei nur wegen der inneren Zwistig keiten in Spanien resultatlos geblieben, doch sei der neue spanische Botschafter im Vatikan nach wie vor diesbezüglich in engster Fühlung mit den Diplomaten der Kurie. , Lloyd George zur Kühlmann-Rede pf Der englische Premierminister Lloyd George sagte beim Empfang einer Deputation von Versicherungsgesellschaf ten: Ich kann mir keine Erklärung denken, die mehr darauf berechnet ist, diesen schrecklichen Krieg zu verlängern, als die von Kühlmann, daß Deutschland unter keiner Bedingung Konzessionen machen würde in Sachen Elsaß-Lothringens, und es kann nirgends ein Zweifel bestehen darüber, was diese Er klärung bedeutet. Wie lange der Krieg auch dauert, England ist gesonnen, seinem Bundesgenossen Frankreich beizustehen, bis seine unterdrückten Kinder vom fremden Joch befreit sind. - Das ist selbstverständlich nur ein Pflaster aus die tausend Wunden, die Frankreich im Dienste Englands erlitten hat, in dem es auch jetzt wieder seine Söhne in Flandern opfert, nm dem unersättlichen Jahn Bull zu seinem Kriegszel zu verhelfen. Ay sich ist den Engländern das Schicksal Elsaß- Lothringens ganz gleichgültig und ei» geschwächtes Frankreich lieber als ein vergrößertes. Ei« italienisches Echo zur Kühlmann-Rede pf Der sozialistische „Avanti" schreibt, die italienischen Sozialisten werden sofort nach Zusammentritt der Kammer