Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.07.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188307128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830712
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830712
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-07
- Tag 1883-07-12
-
Monat
1883-07
-
Jahr
1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.07.1883
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«rsch stütz«, täglich Uhr. Lr-action ..nd Lrpkdilion Johannesgasse 33. Aprechstuu-rn der Rkdaction: Vormittags 10—12 Uhr. Nachiillttags 5—6 Uhr. AUr ti« Nttä^ade km-,riaat>er M-nuicrrote mncht sich t>c iitrracnon »ich! vcrvuidiig. TaUblaii Annahme der für die nächstf»l»ende Knuiiner bestimmten Inserate an Wochentage» bis S Uhr Nachiuittag», a» Sonn- nnd Festtagen früh bis '/»i> Uhr. In den /ilialk» siir Ins.-Ännahmk: Otto klemm, Universitätsstraße 21, VouiS Lösche, Katharineiistraße 18, p. - ! l/i lÄ'r.bi- 'Uhr j 1/1 1/7 ! Sa. . So. . .> — Anzeiger. Auflage 18,IVO. Donnkmriitsvrris vierielj. 4'/, ZV. incl. Bringerlohn 5 Mk„ durch die Post bezogen 0 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Ps. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilage» ohnr Postbriördcrung 30 PÜ. «tl Postdejürderung 48 Mk. Inserate ögespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut unserem Preis» verzeichniß. Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Lrgan für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr 1»:i. Donnerstag den 12. Juli 1883. Geschiiftsvcrkchr. Kerlamtn nntrr dem Krdaclionsftrich die Spaltzeile 30 Ps. Inserate sind stets an die Expedition zu sende». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung priienumeranäa oder durch Post nachnahme. — — 77. Jahrgang. Amtlicher Theil. Vekannliniichimg. Wegen Pflasterung und Umlegung der Pferdebahn wird der Griminaische Steintvkfl ans der Streike zwischen dem Hauplpostgcbäude und dem Fluisch'schcn Hause einerseits und der Kreuzung mit der Querstraße und Nürnberger Straße andererseits in der nächsten Heit während mehrerer Wochen für den durchgehende» Fährverkehr sowohl, als aus den jeweilig in der Ausführung begriffenen Strecken für allen unbefugten Fährverkehr gesperrt. Der Beginn der Arbeiten ist für dvkvntag, den 83. dieses Monats, in Aussicht genommen, doch ist cs nicht ausgeschlossen, daß dieselben erst etwa) später augc- fangen werden können. Die jeweilig noch nicht in Angriff genommenen beziehentlich fertiggestclltcn Strecken werde» sür den Fährverkehr »ach und von den anlicgendcn Grilndstückcn, soweit lhiiiilich, frei- gegeben werden. Während der Arbeiten an den Eingänge» der Querstraße und Nürnberger Straße müsse» auch diese Slraßcncingängc aus kurze Zeit abgesperrt werden. Die abgxspcrrleu Strecken werden in der üblichen Weise durch Placattaseln bez. Laternen bezeichnet werden, und wir werden alle Diejenigen uunachsichtlich nach tz 360" des Strafgesetzbuches u,n <yeld biö zu ItO Mark oder mit Haft bis zu >4 Tagen bestrafen, welche sich erlauben, die für alle» nnbesngten Fabrverkehr gesperrten Strecken unbefugt zu befahre». am 9. Juli >883. Der Rath der Ltadt Leipzig. vr. Georgi. Harrivitz. Franken nach. Am 8. Juli ist der Kammer ein Gesetzentwurf, wachsen lassen, daß d 2 -- „ech eine Weile ihren unterbreitet worden, welcher die Emission einer dreiprvcentize» I „Post" und „Kreuzzellm g " Beiden und wer cö Anleihe entweder Ente dieses oder Anfang nächsten Jahre«! Kampf sortsetze», wer Niederlage erlitte» und verlangt. Zn welchem Zweck soll diese Summe dienen?! verschuldet, daß die -begl g ej^' g^^H^,tcr Offenbar, »m da- Deficit zu decken, was herbeigesichrt ist durch ! auch darüber, ob p.s, s,o dadurch iveiiigstcns die Expeditionen nach Tvnkin, nach MadagaScar. nach dem I freuen sich auch vielleicht » - Eongo und nach dem Senegal. 300 Millionen für cine An-I etwaSStoffgewinnen in de ^ ^ der Herbst und die leihe finden leichter die Zustimmung, als 5 Millionen für eine ! freuen sich mit ihnen. ^ ikultnsetats — und - - - - - »...... sz-ktian. die neue Berathung ors r-u" „ ^ Expedilion, natürlich, ivcil die Anleihe die Sleucrzahler »»-1 neue Session, die neue berührt läßt, der Ercdit aber an- den lausenden Staats« cinnabmeii gedeckt wird. Dieses AuSkunstSmillcl, Geld bcrbci- zuschaffen im Wege der Anleihe, bat durchaus nichts Bedenk liches, wenn die SlaatSmascbine regelmäßig sunclionirt, wenn da« Geld flüssig in und daS Capital Bcrkraucn zur ueue <se «on, me Neuem vor de», wenn das Geld flüssig in und das Capital Bcrtrauci, zur I Wege, dann bringen die naan ,,^^wem sie sich von der Negierung hat. Da« ist aber beim Ministerium Fe^ry! Majorität; kehrt Regierung um. nachdem ^ p„.„ durchaus nicht der Fall, und wenn auck die 300 Millionen I Unrichtigkeit ihrer iicuestcn p'.,( yjx Eonscr- untcrgcbracht ivcrden, so ist damit doch nur ein kleiner Theil f ist die Partei von Negierungsg verschwunden der wirkliche,, Bedürfnisse gedeckt. ES gab eine Zeit, in valiven gar bald wiccer liberale Mehrheit in welcher eine Anleihe von einer Milliarde in Paris zehn- und I und wir habe» ebenfalls berechtigt u»S also zwanzigsacb überzeichnet wurde, damals, alS die Kriegskosten an I den Parlamenten. Die ganze Deutschland bezahlt werden mußte», aber welcher Unterschied f zu den besten Hoffnungen. „ ^«riebiliia in zwi'che» damals i»,d Keule! Mit Mühe und N»th sind! * Ueber die viel besprochene Frage der die'Mittel alifzutreibcii, um wenigstens die lausciideii AuS-fpxr Beamten und Osficrere zu den gaben bestreiten zu können, die großen Eisenbabiigesellschastc» I steuern veröffentlicht in dem neuesten Heft coo > Vekanntmachnng. Der Abputz des ehemaligen HospitalthorhauseS soll erneuert werten. Bewerber um diese Aibeit werden a»s- gesorderl, ihre Qfserlen versiegelt nnd mit der Aufschrift „Abputz des Hvspilalthvrbauses" biö zum 27. lausenden Monats bei unserem Banamte, bei welchem die Bedingungen Und Blcmqueks zu entnehmen sind, cinzurcichen. Leipzig, am 9. Juli 1833. Der Skath der Ltadt Leipzig. vr. Georgi. Harrwitz. Nichtamtlicher Theil. Die französische Finainpolitik. DaS Ministerium Ferrv befolgt eine cigenlhüinlichc Taktik, um die Bewilligung der Mittel für seine Abenteuer bei der Kammer kurchzusetzen. Wenn irgend ein Unlcrncbmen sich aus dem Puncle befindet, entweder durch große Summen aufrecht erhalten werden zu könne» oder ohne solche gänzlich sehlzuschlagen, dann wird irgend ein Tbcilbetrag jener Summe, in der Ncgcl zwischen 4 und 5 Millionen Francs als Ercdit verlangt und wenn dieser bewilligt ist, dann wird frisch darauf loSgewirtbschastct, koste eS, was es wolle, denn durch Bewilligung des Tbeils hat ja die Kammer ihr Ein- verständniß mit dem Unternehmen bekundet. Sv ist es bei der Tonkin-Expcdition gemacht worden und in gleicher Weise sind neulich 4 bis 3 Millionen Francs für den Weiterbau der Senegal-Eisenbahn von der Kammer geuchmigt worden. Der Verlaus dieser Sitzung war besonders lehrreich für die französische Finanzpolitik, denn eS kam dabei einmal zur Sprache, wie solche Ereditforderungcn eigentlich gcmemt sind. Ein radicalcr Abgeordneter sagte der Regierung rund heraus, daß der Bau der 16 Kilometer langen Senegal-Eisenbahn bereits 20 Millionen Francs verschlungen bat, und was wurde durch diese unverblümte Erklärung offenkundig? Ter Referent erklärte, daß der Bau der Eisenbahn 9 Millionen, dagegen der Bau der Forts, welche Oberst DcsbordeS errichtet hat, 11 Millionen gekostet hat. Ferrh bcnntzle die Ge legenheit, um an den französischen Patriotismus zu appclliren. „Die Fort«, welche der tapfere Oberst Des- bordes errichtet bat, können nicht mit Lebensmitteln versorgt werden, wenn nickt eine Eisenbahn die Verbindung mit ihnen herstellt, daS bisher ausgeivendcte Geld ist weggcworsc», daS rollende Material der Babn der Vernichtung preis- gegeben, wenn Sie die Paar Millionen nicht bewilligen!" So sprach Fcrry und erzielte damit die gewünschte Wirkung. Mochte Clümenccau immerhin erklären, daß man sich mit Ehren aus der Schlinge ziehen könne, baß die Ehre der französischen Waffen nicht cngagirt sei, ja, daß mau durch Bewilligung der 4b» Millionen die Vcrcnilworlnng sür die Verausgabung von weiteren 23 Millionen übernehme. Alles war vergeblich, der Credit wurde bewilligt, und Oberst DeS- bordes, der vielleicht in diesem Augenblick sammt seiner ganzen Mannschaft dem mörderischen Klima am Senegal zum Opfer gefallen ist, hat »och im Tode die Genügtbuung, daß die von ibm errichteten ForlS durch eine Eisenbahn mit Proviant versorgt werden können. Als die Nachricht vom Tode deS CapitänS RiviSre, de» er mit seinen Tapfer» bei Hanoi erlitten, in Paris eintras, wurde auch ein Ercdit von 3 Millionen für die Tonkin- Erpcdition von der Kammer einstimmig bewilligt. Jedermann schüttelte den Kopf über die Geringfügigkeit der Summe und man war sich bewußt, daß der Krieg in Hintcrindien daS Zebnfache, ja im schlimmste» Falle daS Hnudcrlsacbc kosten würde, aber die sranzöstschc Finanzpolitik ist nun einmal sc geartet, daß sie immer »nr einen kleinen Tbcil der nothwcn- digcn Summen der Kammer zur Genebniignng vorlegt, weil die Erfahrung lehrt, daß die kleinen Snmmen bewilligt, die großen aber abgelcbnt werten, und so wird allmäligeincFinaiiz- ealamität vorbereitet, über deren Höbe die Regierung selbst im Unklaren ist. Tie Verwirrung, welche gegenwärtig in den srcm- zösiichcn Finanzen herrscht, wird durch uicklS besser beleuchtet, als durch die Bemerkung Elemcnceau'S: „Wir sollen 5 Millionen sür die Sencgaleisenbah» bewilligen und haben nickt einmal so viel Geld, um unsere Schulcassen in der Heimatb dotiren zu können". Trotzdem fanden sich nur 107 Abgeordnete, welche mit Elcmenccau den Credit für die Ccnegalbahu ab- tehnten. Jetzt kommt der hinkende Bote der leichtsinnigen ligungcn in Gestalt einer Anleihe von 300 Millionen zaudern, der Negierung ihre Fmauzkrasl zur Verfügung zu l ichcn Jahrbuchs für Gesetzgebung, Verwaltung un Er stelle!,. weil sie bejiirckten mü„en, daß die Vertzinbllchkcilcn! nsirthsck'ast der Oberbürgermeister Brün> nickt erfüllt werden können. Ungeheure Summen sind I x,nen Aussatz, der einen aus alle pralle Ica erfortcrlich, um daS Eisenbahnnetz »ach dem vorliegenden I „x„en Vorschlag zur Ver^u«niiu"g eium - Plan ausziibaue», kaum weniger wird verlangt, um Chausseen f Verfasser gebt von dem Grundsatz auö, daß -L tcuerpr g und Canäle ' ... -c. . ------ - > - - das Geld Vertretung fast m ,cder Sitzung eine tzlnzayl Millionen sür I stcuerung - diesen oder jene» Zweck. I Einkommen voll der Besteuerung zu Grunde 5!"^« - DaS neueste Projcct ist die Enteignung großer Ackercom-1 dürfe und verneint diese Frage, indem er geltend malpi. b plcxe in Algerien, um das Land französische,i Eoloinstei» zur f j» der Besoldung den Beamten gleichzeitig eine Eiilfcvaoigu g Bebauung 'zu geben. Dazu sind 50 Millionen in AuSficht I sstr die ihnen wegen ihrer Stellung obliegenden vefonoer genommen, man fragt sich aber vergeblich. waS der Grund I Ausgaben und Aufwendungen gewährt ist. Auch jedem iIc- dieser überraschende» Maßregel ist. Vielleicht will man über-1 werbelreibcuden würden die sogen. GcschäsiSn»lone>i, aucy Haupt die arabischen Grundbesitzer aus Algerien hinaus-! diejenigen, welche einen mehr rcpräsintlrende» Eliaratier treiben, um desto sicherer die Herrschaft im Lande auSzuübcn.! h§vc», unbedenklich bei der Stenereinschätzung abgcsetzl. DaS ist aber eine Täuschung, denn die französischen Acker-1 Die Gerechtigkeit erfordere, diese Regel auch für die bauer wollen gar »ichl »ach Algerien gehe»; nach den bis-1 Staalssteuer der Ossicicre und Beamten anzmvenden. bcrigen Erfahrungen benutzen sie die ihnen übcrwicse»en Land-! Der Verfasser schlägt demnach vor, daS BesoldungS- sirecke» in Algerien nur als HandclSvbjcct oder sie verpachten I Einkommen der Ossicicre nur »ilt zwei Drittel, das der daS Land an die bisherigen Üigeiilhünier. Was thuu aber I Bauten nur mit drei Viertel anzusetzcn, alle Gcmeinbe- die au« ihrem Eigeuthum kinauSgetriebcnc» Araber, die! st7ä),r>rivileu,en aber abznschaffen. so daß die Belheiligtcn in nwist als Pächter aus ihrem Grund und Boden bleiben? Sie I Zuluft erheblich loeniger Staatssteucr, dagegen den vollen vermehre» die Schaarcn der räuberischen Beduinen in der I Betrag der Comiuunalsteucr zu zahlen Hallen. ES wirb Wüste und dienen alS die gefährlichsten Agitatoren gegen die I pc,,,,, an verschiedenen Beispielen unter Zugrundelegung eines französische Herrschaft. Und dock werden sich Volksvertreter I DurchschnittsatzeS von 150 Procent Cvmmnualstc»ler nach- gcnug sintcn, welche die geforderten 50 Millionen bewilligen, I gewiesen, daß nur in den oberen Stellen die Oisieicre und den» in Algerien winkt die Aussicht aus Gewinn, und diese! Beamten eine geringe Summt mehr an Gcsainmtsteuer ist ansschlaggcbeiid siir die meiste» Bewilliguiige». TaS I-,ahfe„ würden, in den unteren Stellen dagegen ebenso viel Schuldbuch, welches die siiianzicllc» Fehler de» Ministeriums!,»je jetzt oder weniger. ES würde sich also fragen, vb der Fcrry cnlhält, ist voll und spricht eine so vernehmliche Sprache.! preußische Staat bereit ist, einerseits zu Gunsten eines großen daß sic bald die öfs-utlickc Ausinerksamkeit ausschließlich bc-1 DwilcS der Ossicicre und Beamten, andererseits zu Gunsten schäsligen wird, und wenn die Frucht reif ist, sv wird sie l per Gemeinden einen kleinen Tbeil seiner von jene» Be absallcn. mag auch die republikanische Negierung »och so lau!! solduiigcii jetzt erhobenen Classcn- und Liiikommenficuer auf- mit ihren Erfolge» prahle». s zugcbc». Ter Verfasser meint, es könnte sich dabei sür den preußischen Staat nur um ei» Opfer von höchstens zwei Millionen Mark Handel». * DaS ..Reichsgesetzblatt" veröffentlicht heute da« Gesetz, betreffend die Feststellung deSReichShausbaltö Etats sür das Jahr 1884/85 und daS dazu gehörige An leihegesetz. Fast neun Monate vor Beginn deS neuen EtatS jahreS wird damit daS Elalsgesetz veröffentlicht. Da« lange und auf verschiedenen Wegen erstrebte Ziel der Herstellung zweier Budgets in einer einzigen Session ist erreicht. In der kommende» Winterscssioil wird die praktische Probe aus dieses ungewöhnliche und hoffentlich nie wicderkehrende Ex pertinent gemacht werden; zahlreiche NachlragSsorderimgen werde» erscheinen und die sonst an die EtatSberathiuig ge knüpften Erörterungen und Beschwerden werden bei den ver schiedensten anderen Gelegenheiten vorgcbracht werden. An , --- . >. - »Zeit aber wird so gut wie nicktS gewonnen sein, und eS wudcr» gegen die -liegicrung sclbo, da eS wohl erscheint uns überhaupt sehr fraglich, ob die Regierung die diese ans der „^oidicullchci, Aligc»ie»ien Zntung spreche. I ^jalpolitischc Gesetzgebung bis dahin so wcit zil fördern ver- Furwabr unser Miiüflerium »l schneller vv» der Wahrheit > . - - . der Ausführungen unserer politischen Freunde überzeugt worden, alS wir eS je sür möglich hielte», denn die Jaevkinische Note und der Artikel der „Germania" bestätigen nur zu sehr die Vvrhcrsagungeii der Herren Gneist und v. Enner». Jetzt eben, wo die Regierung »ach Ansicht nicht nur der Liberalen, sondern auch des größeren Thetis der freiconscrvaliven Parle! in ihrem Entgegenkommen gegenüber der Curie vier zu weit gegangen ist, tritt uns das Eeillrlunsblatt mit einer An Leipzig, 12. Juli 1883. * Zur Lage wird uns auS Berlin vom Sonntag ge> schrieben: „Die „Germania" ist die Antwort aus Len Artikel der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" nicht schuldig geblieben, und wir müssen sagen, wenn schon die Jacobinlsche 'Note den Eindruck bcrvorbrachte, alS ob die Verhöhnung der Negierung das höchste Maß erreicht habe, der Moniteur der llltramoiitaneii bat dieses Actennück noch bei Weitei» iiberlrofscn. Die „Post" hält daS Wort „Im pertinenz" für die mildeste Bezeichnung teö Auslretciis der „Germania", und in der That ist cs schwer, diesem Tvne gegenüber einen wcnigcr scharfen Ausdruck zu sindcu. Dabei bebt daS Organ des Ecnlrums ausdrücklich hervor, daß cs nicht gegen das osficiöse Blatt als solches seine Pfeile richtet. mag, daß eine an alidcrwciten Arbeiten ganz besonders freie Session hierfür erforderlich ist. * Aus Ezernvwitz wird gemeldet: „Im Landtag intcrpellirten die Abgeordneten TomaSzcznk, TurzanSki, Wojnarowicz und Kupctz die Negierung wegen de« Grcnz- confliclS in Jtzkani, wo die rumänischen Behörden schon seit Wochen ibr Zollamt geschlossen habe», wodurch der Maarcnvcrkcbr auö Ocsierrcick völlig eingestellt ist. In Folge mäßung gegenüber, wie sie selbst in den socialdcniokralischcn i .Vorgehens der rumänischen Regierung befinden sich Auswüchsen der schlimmsten Sorte sich »icmalü vorgcsuiiden! Bukowina eine Menge nach Rumänien bat. BewundernSwerth bleibt dabei noch imiiier die I s'^!«u>imlcr ^aarenscnLungcn, ivelchc nicht weiter befördert ..Kreuzzeitung". Daß wir im wahren Sinn deS Worte« ! , waS dem österreichifchcn HandclsstanLe keine coniervative Partei babe», daß die „Kreuzzeitung" jedes I Berluitc verursacht. Der RcgierungSvcrtretcr Halls und selbstständigen Tenkcns bar ist, hat sie zwar schon ! sie Biilcrpcllalion demnächst beantworten zu können, vst genug bewiesen, aber nvch niemals in so drastischer Weise! * Die dem österreichisch-ungarischen Gesandten in als in den letzten acht Tage». Während daS Organ der! Bukarest eingehändigte Entschuldigungönote der HochloricS zuerst die Jacobinische Nole in Schutz nahm, gestern I rumänischen Regierung bat sür den Augenblick die Trübung nach Publikation deS Artikels der „Norddeutschen" sie ebenso I zwischen Wien und Bukarest beseitigt. Tb der vom rumäni- cncrgisch verwarf, behauptet daS Blatt heute. Laß cS durch I l^>en Eabinct gcthane Schritt zur Herstellung dauernd guter auS keine Schwenkung gemacht, sondern seinen Principicii I Beziehungen deS jungen Königreiches zu seinem mächtige» durchaus treu geblieben sei. DaS wellen wir gern zugeben,! Nachbar führen wird, muß die Zukunft lehren. Mil der soscr» eben das Princip der „Kreuzzeitung" darin besieht, I bloS diplomatischen Beilegung solcher Differenzen, wie sie keine eigenen Grnnvsätze zu haben, sondern den Winken der I Zwischen Oesterreich-Ungarn und Rumänien, durch deS letzteren Negierung absolut z» folgen. Wen» aber da« Blatt ja I Verschulden, eine Zeitlang aus der Tagesordnung waren, ist einmal versucht, „selbstständig" einen Gedanken vorzubringe», I sehr wenig gclban; auch dürste man in Wie», trotz aller kann ist cS eben gezwungen, am nächsten Tage fick selbst zu! formellen Höflichkeit, den wahren Werth von Versicherungen, berichtigen. — Wir nehmen indessen von der energischen Nole I b>e nur unter dem Einflüsse starken moralischen Druckes unserer Regierung zwareinstweilcn mit BcsriedigungAct; große I crtheilt wurden, nach Gebühr zu schätzen wissen. DaS Ver- Hossnungen können wir, wie wir bereits gestern anSzeführt,! trauen der leitenden Wiener Kreise in die Loyalität der für den Augenblick nickt daran knüpfen. Denn, wie cS unS! rumänischen Staatsmänner bleibt nach wie vor ein sehr bc- f'ckcint, befinden wir unS dermalen in einer Sackgasse, auS welcher I dingteS, und cm diesem Zustande wird nichts geändert w-rden lckwcr herauszukommen isi. Der besten nnd schärfsten Waffen ! «o lange die osficicllen Persönlichkeiten in Bukarest dem bat ssck die Negierung selbst begeben: zurück kann sie nickt mehr, I Treiben hcr dacornmäniscken Propaganda durch die Finaer die Unterstützung würde nicht anSrcichrn. vorwärts zu geben I sehen. Die aufmerksamste Eontrcle dieses Treibens wird auch aber aus dem eben eingcschlagene» Wege dürste ihr nunmehr ! >» Zukunft zu den vornehmsten Pflichten der ruma»>Ich.-n wohl auck nicht rälhlich erscheinen. Inzwischen steht aller-1 Regierung gehören müssen. ring- di« Publikation der kirckenpolitiscken Novelle noch au«, I * Zur Bewachung deS Kaiser» von Ruklnnv sie muß iekoch m den nächsten Tagen erfolgen. Die Curie > gegenwärtig in, Schlosse Alexandria :u Bet--rü«k hat vor Allein mehr erreicht, als sie vor drei Monaten zu I tbcilt die „Nowoje Wrcmja" Folacndeä mit- c- Hessin wagte, sie wird ruhig die Früchte einheimjen, und der kaiserlichen Residenz wird von zweiaresieu unser« Mtramontanen werden sich keine grauen Haare darüber > einem Dampfer und Kutter, bewacht ^ dch Tag und^ Nach' läng« deS UfcrS kreuzen und jede Annäherung eines fremden Fahrzeuges zu verhindern haben. Sollte rin solche« in lande» versuchen, so bat der Eommaiidenr der Wachlscbifje den Befehl, es ohne Weiteres in den Grund zu bohren." * Schon vor einiger Zeit berichteten St. Petersburger Blätter, daß demnächst ein Gesetz erscheinen werde, welches cm die deutschen Colvnisten in den südlichen Pro vinzen Rußlands die Anforderung stelle, entweder in den russischen Untcrlhanenverband cinzutrclen oder innerhalb dreier Jabrc auSzuwandern. Bis jetzt ist ein solches Gesetz noch nicht erlassen worden, Wohl weniger, ivcil gegen dessen Ver öffentlichung nachträgliche Bedenken nnsgestiegen wären, alS vielmehr, weil an maßgebender Stelle die Frage erwogen wird, ob sich nicht eine grundsätzlich generelle Maßregel empsehle. Im letzteren Falle würde nicht eine speciclle Maßregel gegen die Deutsche», sondern ein allgemeines Gesetz in Bezug aus alle in Rußland ansässigen Ausländer erlassen werden, rn der ciliSgesprochcncn Absicht, Ausländern in Rußland den Erwerb „„beweglichen EigenthumS entweder unmöglich zu machen oder doch mindestens stark zu erschweren. * Aus einer vergleichenden Uebersicht der deutschen mit der russischen Kriegsflotte ergiebt sich, daß letztere der crstcreii entschieden nachsteht. Zwar zählt die russische ein Panzerschiff mehr, als die unsrige (17 gegen 16). dafür besitzt unsere Marine aber fünf Scksisse von der Größe und den Stärkevcrhältnisscn des „Pclcr der Große". Arwirt sind die russischen Panzerschiffe mit 131 Geschütze», die deutsche mit 129, aber das Kaliber der letzteren ist tbcilwcisc bedeutend stärker. Auch an Schnelligkeit muß der deutschen Flotte die Palme zuerkannt werden; wir besitzen 11 Panzer, die 14 Knoten Fahrgeschwindigkeit habe», gegen drei der russischen Flotte; letztere zählt niedrere Panzer, die nur acht Knoten machen, wogegen daS Minimum der diesseitigen Fahrgeschwin digkeit tt Knoten beträgt. An Kreuzern besitzt die deutsche Flotte gegenwärtig 2l, die russische 28. aber wiederum sind die unsrigen den Russen an Fahrgeschwindigkeit überlegen. Nur in einem einzigen Puncle belfauptet die russische Marine eine gewisse SupcriorilLt, sic zählt nämlich 100 Torpedoboote, wir dagegen nur 18, doch dürfte auch hier der Vortheil der modernsten und praktischsten Eonstructio» aus deutscher Seile zu finden sein. * AuS dem Gouvernement Orenburg wird ge meldet, daß unter den Kirgise» stämmen eine große Auf regung herrsche, weil sie sich von den russischen Steucr- bcamlen iibcrvortheilt glauben. Mehrere derselben wurden gewaltsam vertrieben, nachdem man ihnen die Steuergeldcr abgcnommen hatte. Auch in UralSk babe» Zusammen rottungen statlgesunden, gegen welche Militair einschreiteu mußte. * Nach dem „Journal de Rome" besteht das zwischen Rußland und dem Vatican erzielte Elnvernehmcil aus sechs Puncten; etwa sünszig Punctc unterliegen noch der Prüfung. DaS Einvernehmen hat noch nicht die Form eines Vertrages angenommen. * Ueber die Lag'e in Bulgarien liegt beute ein über aus interessanter Bericht vor. Derselbe stammt auS diplo matischer Quelle und ist an die Wiener „Politische Corrc- ponkenz" gerichtet. Der Berichterstatter schreibt: Die StrSmiing gegen die lvencrale Sobolew und KaulbarS wächst immer an und eS inebren sich täglich die Anzeichen, welche daS Nndauern ihres Regime- in Bulgarien al- unmöglich erscheinen lassen. Welche Ausdehnnng die allgemeine Entrüstung über das Wallen der Minister-Generale angenommen hat, läßt sich aus der markanten Thatsache ersehe», daß der Erzbischos Simeon, der Präsident der Sobranje, sich veranlaßt fand, die Generale in der chärsstc» Weise zu verwarnen. Die Generale haben, wie bekannt sein dürfte, in Sofia ein Journal, den „Balkan", gegründet und sür dasselbe den sattsam bekannte» russischen Zeitung-corrcspondentcn Serr» Moltschanow als Mitarbeiter gewonnen. Der letztere sendete der „Nowoje Wremja" Zuschriften, welche da- Regime Sobolew KaulbarS als die beste aller Regierungen priesen. Es war jedoch sür Niemanden in Sofia rin Geheimniß, daß die Artikel, denen Herr Moltschanow den Glanz seines Namens lieh, Erzeugnisse der Generale selbst warcr. Selbstverständlich ließen eS die beiden Minister an reich licher Anerkennung sür den Freundschasisdienst de- russischen Jour- „allsten nicht fehle». Eine der letzten publicistischen Leistungen, welche die Generale unter der Flagge des Herrn Moltschanow in der „Nowoje Wremja" veröffentlichten, war ein Artikel, der von unbegründeten Angriffen gegen die Mitglieder des an Kaiser Alexander II. aus Anlaß feiner Krönung entsendeten Deputation der Sobranje strotzte. I» den, Artikel wurde behauptet, daß dcrPräsi- dent der Sobranje und der Deputation, Erzbischof Simeon, während de» letzten Krieges Proclamationen veröffentlicht und in Zchntausenden von Exemplaren >>» Lande verbreitet habe, welche zur Feindseligkeit gegen die Russen ausgestachelt Hütte». Mgr. Simeon sordertc i» einem in der ,.Union" veröffentlichten Schreiben Herrn Moltschanow und dessen „Bcschützer" aus, die angeblichen Proclainakioncn zn pubüciren. „So lange dies nicht geschieht, erklärt der Erzbückoi, fühle ich mich berechiigt, Molischanow sowohl wie seine Beschütz-r als nicderträchiige ösfeniliche Lügner a»S dem Grunde meiner Seele z» verachten". Daß unter der Bezeichnung „Beichützer" nur die beiden Ministergenerale verstanden sein können, ergiebt sich selbst siir den in die Dinge Nichtcingeweibien aus einem weiteren Satze in dem erzbischöflichen Schreiben. „Wenn man solche Anklagen erhebt, sagt Msgr. Simeon, sollte man sie doch durch Dokumente beweisen. Moltschanow und seine Beschützer sollen diese Proclamativn ver öffentlichen. Sind seine Beschützer etwa noch nicht allmächtig in Bulgarien sum sich nämlich Exemplare der angeblichen Ausruse zu verschaffen)?" Aus wen sollte in diesem stiiiammendangc daS Wort: allmächtig Hinweisen, wenn nicht aus die Generale? Die Anhänger der Generale Sobelew und KaulbarS ver breite» das Gerücht, daß nicht General Ernroth, sondern ein ge- wandler Diplomat, der sich auch aus administrativem Gebiete bewährt habe, vom Czar zum künftigen Rathe des Fürsten Alexander auSerscycii worden sei. Dieser gewandte Diplomat wäre niemand Anders, alS der gewesene Eoisul in Lettinjc, Herr Ionin. DaS wäre dann nur eine neue Auslage de- Sobvlew'KaulbarS'jchcn Regimes, denn Herr Ionin ist einer der eisrigsten Protect»«» der beiden Generale. Er hat in der letzte» Zeit zwei Reiten nach Moskau unternommen, um die Herren Aksakow und Katkow sür die Sache der Generale zu gewinne». ES ist ferner in Bulgarien be kannt, daß Herr Ionin vor dem letzten Kriege mit den bulgarischen Radikalen in Soda Beziehungen unterdallen Hai und mit de» Agitatoren Stambulow und Dragan Zankow befreundet ist. Das Amtsblatt veröffentlicht einen Erlaß, durch welchen ln Tirnowo und Razgrad Militairgerichtc eingesetzt werden. Bor dicielbe» sollen nicht nur die mit Waffen in der Hand betretenen Ränder, sondern auch die „Verdächtigen" gestellt werden. Angesichts dicser Maßregel kann nian jedoch nur eine Zunahme de« Räubcr- iimvesen« im Fürsicntdume erwarten. Die Generale Sobolew »nd KaulbarS greifen überhaupt feit ihrem Regierungsantritt in der Be> kämpiung der Bngaiiiaqgio zu verkehrlrii Mitteln. Statt, wie dies seincr Zeit General Ernroth gethan, unter die mohamedauische Bevölkerung Waffen auSzulheilen nnd ihr ans diese Weise At >
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite