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Verordnungsblatt der KreiShau-t»aunschaft Bautzen zugleich als Konfistorialbehörde der Oberlaufitz. Amtsblatt der Amtshauptmannschaften Bautzen und Löbau, des Landgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bautzen, Schirgiswalde, Herrnhut, Bernstadt rind Ostritz, des Hauptsteueramtes Bautzen, ingleichen der Stadträte zu Bautzen und Bernstadt sowie der Stadtgemeinderäte zu Ostritz, Schirgiswalde und Weißenberg. Orga« der Handel«, «nd Gewerbekamnie» zu Zittau. Die Bautzener Nachrichten erscheinen, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, täglich abends. Preis deS vtertelsährltchen Abonnements 3 Mark. JnserttonSgebühr für den Nam« einer Petit-Spaltzeile 12 Pfennige, in geeigneten Fällen unter Gewährung von Rabatt. NachwetSgebühr für jede Anzeige und Insertion 20 Pfennige, für briefliche AuSkunfiSertcilung 10 Pfennig« lund Porto). Biö früh 9Uhr eingehende Inserate finden in dem abends erscheinenden Blatte Aufnahme. Inserate nehmen die Expedition und die AnnoncenbureuuS an, desgl. die Herren Wald« in Löbau, Clauß in Weitzenberg, LtpPitsch in Schirgiswalde, Buhr in Königshain bei Ostritz, Reußner in Ober-Cunnerödorf und v. Lindenau in PulSnih. Nr. 254. Mittwoch, den 30. Oktober, abends. 1889. Bekanntmachung. Post- und Eisenbahnkarte des Deutschen Reichs. Von der im Kursbureau des Reichs-Postamts bearbeiteten neuen Post- und Eisenbahnkarte des Deutschen Reichs sind jetzt die Blätter XV, XVII und XVIII erschienen. Blatt XV enthält die an die Prownz Schlesien im Osten angrenzenden Tbeile von Rußland und Oesterreich Ungarn. Die Blätter XVIl und XVIII umiassen den südlichen Theil von Bayern und Württemberg, sowie die angrenzenden Tbeile von Oesterreich Ungarn und der Schweiz. Die Blätter können im Wege des Buchhandels zum Preise von 2 Mk. für das unausgemalte Blatt und 2 Mk. 25Pfg für jedes Blatt mit farbiger Angabe der Grenzen von dem Verleger der Karten, dem Berliner Lithographischen Institut von Julius Moser (Berlin VV, Potsdamerstratze 110), bezogen werden Berlin IV., 26. Oktober 1889. Der Staatssccrctair des Reichs-Postamts. In Vertretung: Lachse. Bekanntmachung. Da die Maul- und Klauenseuche unter den Nindviehbeständen des hiesigen Bezirks noch nicht nachgelassen hat, so hat die unterzeichnete Amtshauptmannschaft aus Grund der Bestimmung in 8 28 deS Rcichsgcsetzes vom 23. Juni 1880 beschlossen, den für den 6. November e. anstehenden Biehmarkt zn Neschwitz ausfallen zu lassen. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung der unterzeichneten Amtshauptmannschast vom 2l. September 1889 — Bautzener Nachrichten No. 222/223 1889 — wird daher jeder hierauf bezügliche Verkehr, insbesondere der Auftrieb von Vieh zu diesem Markte mit dem Bemerken, daß Zuwider handlungen, insoweit nicht nach 8 328 des Reichsstrasgesetzbuchs höhere Strafe einzutreten hat, unter Androhung von Geldstrafe bis zu 150 Mk., bez. entsprechender Hasistrase, hiermit ausdrücklich untersagt. König!. Amtshauptmannschaft Bautzen, am 28. October 1889. v. Boxbcrg. Schulze. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über daS Vermögen des Prodnctenhändlcrs Karl August Rinnelt in Bautzen ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters und zur Erhebung von Einwend ungen gegen das Schlußvcrzeichmß der bei der Vertheilung zu berücksichtigenden Forderungen der Schlußtermin auf den 26. November 1889, Vormittags 11 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst bestimmt. Bautzen, den 29. October 1889. Teupel, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Bekanntmachung. Die Ergänzungswahl eines ländlichen Abgeordneten zur Bezirksversammluna in dem aus den Gemeinden Niederstrahwalde und Friedensthai, Herrnhut, Oberruppersdorf und Nicderruppers- dorf gebildeten IV. Wahlbezirk der Königlichen Amtshauvtmnnwchaft Löbau wird Freitag, den 15. November dss. Jahres, von 2 bis 4 Uhr Nachmittags, in dem Gasthof zu Herrnhut stattfinden, wozu die Stimmberechtigten hierdurch eingeladen werden. Herrnhut, nm 29. October 1889 Der Wahlco mmissar. Matthiesen. Deutsches Reich betreff einer Subvention für die Postdam Pf er-Verbind- kommt sogar auf eine Rede Freytags zu sprechen, die dieser Konstantinopel, 29. Oktober. Seit heute mittag wütet in Skutari eine große Feuersbrunst; tausend Häuser sollen cingeäscherl sein. Der Brand dauert noch fort. den König Johann (f 1873) abgchalten wurde. — Seine Majestät der König und Se. Königl. Hoheit Prinz Georg begeben sich morgen mit mehreren Kavalieren znr Jagd auf die Baumwiese. Die Tafel findet in Strehlen statt. — Am Reformationstage wird Se. Majestät der König zum Be suche der vom Leipziger Kuustvcrcin veranstalteten Gemälde ausstellung früh 8 Uhr 37 Minuten mit dem fahrplan mäßigen Zuge vom Leipziger Bahnhof nach Leipzig reisen, und nachmittags desselben Tages nach Strehlen znrückkehren. — Heute hat Se. Königl. Hoheit Prinz Georg mit Familie das prinzliche Palais auf der Laugcstraße bezogen. * Dresden, 29. Oktober. Die gestern erschienene Nr. 10 des Gesetz- und Verordnungsblattes enthält eine Vcr- verrichtct, findet in der hiesigen Jsaakskirchc ein feierliches Tedeum statt, auf welches eine Kirchcnparade folgt, der die Mitglieder des diplomatischen Corps und die hohen Würden träger beiwohnen. Im Börscnsaale wird statt der gewöhn lichen Versammlung Gottesdienst abgehalten; alle Kirchen sind von Andächtigen gefüllt, und eine nicht minder all gemeine Beteiligung an der Feier wird aus der Provinz gemeldet. — Der neue türkische Botschafter Husni Pascha ist gestern vom Kaiser behufs Entgegennahme seiner Accre- ditive in feierlicher Audienz empfangen worden. Belgrad, 29. Oktober. Nach dem amtlichen Blatt findet die Ergänzungswahl für Belgrad und Zaicar am 29. Oktober (9. November n. St.) statt. Ferner veröffentlicht das amtliche Blatt die Pensionierung des Popen Alexa Ilitsch, des ehemaligen Präsidenten des Belgrader Kon sistoriums und hervorragenden Mitgliedes der Fortschritts partei. — Die Königin Natalie hat gestern dem Metro politen Michael einen Besuch abgestattet. Einer Meldung der „Narodny Dnewnik" zufolge sei be reits ein Teil der auswandcrnden Montenegriner, unge fähr 1380 Personen, nach Serbien abgegangen und dürfte der Oberhof- und Haus-Marschall v. Liebenau, der Hof marschall der Kaiserin Friedrich, Freiherr von Seckendorfs, schaftlich mit sämtlichen am Leben gebliebenen Zeugen der Katastrophe — nur der Großsürst-Thronfolgcr ist abwesend — zum Gegenstände hat, innerhalb 8tägiger Frist zu fertigen. Sind die Arbeiten genügend, so findet die mündliche Prüf ung statt. Die Zulassung eines zurückgewiesenen Referen dars zu anderweiter Prüfung soll nicht vor Ablauf eines Telegraphische Korrespondenz. Brüssel, 29. Oktober. Der Präsident der britischen ost- afrikanischen Gesellschaft, Mackinon, und der Direktor der selben Gesellschaft, Mackenzie, sind hierselbst eingetroffen. Paris, 29. Oktober. Das Befinden des auf der Durch reise nach Cannes hier weilenden Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin ist h-nte ein wesentlich besseres, doch muß derselbe noch das Zimmer hüten. Die Weiterreise nach Cannes wird voraussichtlich morgen erfolgen. London, 29. Oktober. Der Parlaments-Deputierte Bradlaugh befindet sich nunmehr außer Gefahr. Petersburg, 29. Oktober. Der heutige Jahrestag der glücklichen Errettung der Kaiserlichen Familie bei dem Eisenbahnunglück in der Nähe von Borki wird im ganzen Lande mit festlichen Dankgottesdiensten begangen. Während am 1. November dort eintreffcn. Cetttnje, 29. Oktober. Nach Meldung der „Polit. Korrcsp." hat der Fürst von Montenegro dem österreichi schen Ministerrcsidenten Oberst von Millinkovic den innigsten Dank ausgesprochen für die Bereitwilligkeit, mit welcher die bosnische Landesregierung Unterstützungen in Aussicht ge stellt habe für die über das bosnisch-herzegowinische Gebiet nach Serbien auswandernden Montenegriner. Athen, 29. Oktober. Außer dem Kaiser wohnten dem heutigen Dejeuner in der deutschen Gesandtschaft noch bei: der Prinz Heinrich, der Staatsminister Graf Herbert Bis marck, der Chef des Militärkabinetts Generallieutcnant von Hahnke, der Chef des Civilkabinetts Ur. von Lucanus, der Oberhofprediger Ur. Koegcl, der Generaladjutant v. Wittich, Mut haben, sic cinzureichen. — Die „Köln. Ztg." hebt hervor: „Trotz des konser vativen Gepräges, welches die neue Zweite Kammer wie ihre Vorgängerin aufweist, enthält sie unter ihren 80 Mit gliedern nur vier im staatlichen Dienste stehende Beamte." — Aus dem Landtagswahlkreise Löbau-Laud, wo der konservative Rittergutsbesitzer Hähncl-Kuppritz über den lang jährigen deutschfreisinnigen Abgeordneten Heinze-Dvlgowitz gesiegt hat, wird, wie man Herrn Sonnemann in Frankfurt schreibt, ein Wahlprotest bei dem Landtage cingcrcicht werden. — (O. Vz.) Die amtliche Feststellung des Landtags- Wahl-Ncsultatcs im 4. ländlichen Wahlkreise ergab ebenfalls so wie die vorläufige Zusammenstellung für Hrn. Ritterguts besitzer Hähncl-Kuppritz ein Mehr von nur 3 Stimmen. ES ist gegen diese Wahl von feiten der freisinnigen Partei Protest erhoben worden, in welchem behauptet wird, daß Wahlunrcgclmäßigkeiten vorgekommeu sind. Es wird sich also der sächsische Landtag mit einem Wahlprotcst zu be schäftigen haben. Berlin, 29. Oktober. Auch während des Anfcnthaltcs in Athen erledigt der Kaiser in gewohnter Weise regelmäßig Negierungs-Angelegenheiten und nimmt Vorträge entgegen. Das Befinden der Kaiserlichen Majestäten ist, wie aus Athen gemeldet wird, ganz vortrefflich. — Die heute zur Ausgabe gelangte Nummer 25 des Reichs-Gesetzblattes enthält die Bekanntmachung, be treffend den Aufruf und die Einziehung der Einhnndcrtmark- notcn der Bremer Bank in Bremen, vom 25. Oktober 1889; und die Bekanntmachung, betreffend den Anteil der Rcichs- bank an dem Gesamtbeträge des steuerfreien ungedeckten Notenumlaufs, vom 25. Oktober 1889. — Die dem Bundesräte jetzt zugcgangene Vorlage in „Freisinnige Zeitung" die Verdächtigung aus, die Betracht ungen Freytags seien „von jenem Cirkcl außerhalb Preußens beeinflußt, der die privaten Geldintcrcssen seines Patrons durch die Kaiserin Friedrich verletzt glaubt." Die „Bres lauer Zeitung" schreibt: „Freytags politisches Urteil ist ein befangenes gegenüber Kaiser Friedrich zunächst in Beziehung auf dessen militärische Leistungen." DaS Richtersche Blatt ordnung des Ministeriums der Justiz, die zweite ju ristische Staatsprüfung bctr., vom 17. Oktober d. I. Darnach wird diese Prüfung gegen früher nicht unwesentlich . vereinfacht. Nach der Verordnung vom 4. Juni 1874 be-!ung mit Ost-Afrika ermächtigt den Reichskanzler, diese stand dieselbe bisher aus einer großen wissenschaftlichen Arbeit Dampfervcrbindnng deutschen Unternehmern für die Zeit bis ohne Fristsetzung, einer 14tägigcn, einer 8tägigen und einer zu zehn Jahren unter Beihilfe von höchstens 900000 Mk. 9stündigen Fristarbeit und einer mündlichen Prüfung. Die jährlich zu übertragen. Die Fahrten sollen mindestens alle neue Ordnung enthält die Bestimmung, daß den Referenz vier Wochen stattfindcn. Die anzuloufcnden Häfen bestimmt baren Akten über 2 bürgerliche Rechtssachen und über 2 der Reichskanzler. Spätestens 12 Monate nach der Vcröffent- Strafsachen vorgclegt werden sollen und die Arbeit über eine lichung des Vertragsabschlusses sollen die Fahrten beginnen, bürgerliche Rechtssache binnen 14 Tagen, die über eine Straf- j — Die „Kons. Korresp." äußert: Für das kürzlich er- sache binnen 8 Tage« einzureichen ist. Nach Ablieferung der schiencne Werkchen Gustav Freytags über Kaiser letzten dieser Arbeiten ist von den Referendaren ein schrift-! Friedrich haben die freisinnigen Blätter bekanntlich lange kicher Aufsatz über ein ihnen auf Anordnung des Justiz-chor Erscheinen starke Reklame gemacht. Sie verkündeten Ministeriums zugcstclltes Thema, welches die Auslegung dasselbe als „Fortsetzung des Tagebuches" und waren der einer oder mehrerer Gcsetzesstellen oder ein Gutachten über Meinung, sie würden diese Schrift ebenso wie die Gcffckcn- cinen oder mehrere Rechtsfälle oder eine ähnliche Aufgabe sche für ihre Parteizwccke auübeutcn können. Da sich nun Dresden, 29. Oktober. Heute vormittags 11 Uhr . „ . „ „ , wohnten Se. Maj. der König und Ihre Königl. Hoheiten die Kaiserliche Familie in Gatschina die Andacht gemein- Prinz Georg, Prinzessin Mathilde und Prinz Albert in der katholischen Hofkirche dem feierlichen Reg ui cm bei, welches zum Jahresgcdächtnis für weiland Se. Majestät Leipziger Börse, 30. Okt. (Tel.) Königl. lächs. 3 8 Rente 94,90 G do. 3 x Anlewe n. IW 98,20 G öo.4 8 Anl.große V.1M 103,30 6) do.4 8 Anl.kleinev. 18zü 103,3061 do. 3j 8 Landrentenbr. 99,50 61 do. 4 8 Landesknlturrcnt. 103,25 G 3j 8 Lausißer Mandbr. 102,30 G sche für ihre Parteizwccke ausbeutcn können. Da sich nun aber das Gegenteil herausgcstcllt hat und durch das Frcytag- sche Buch wieder so manche freisinnige Legende zerstört wird, hat eine große Erbitterung in den Reihen der Deutsch- freisinnigen Platz gegriffen, und der Verfasser der Er innerungen mnß nun Schmähungen in allen Formen, ent sprechend der Eigenart der freisinnigen Presse, ihrem Zorn Luft zu machen, über sich ergehen lassen. So spricht die Dresdners Stadt-Ani. fehlt Nllg.dtsch.Kreditanstalt 200,50 61 Sächsische Bank 111,30 G Oderlausitzer Bank 113 B Oesterr. Banknoten 171,25 G Aus.Tcpl.4j 8 Pr. 1868 102,75 61 61aItz.K.-L.-B.4j 8 Pr.I. 85,20 61 London 3 Monat 20,21 G Jahres von der Zurückweisung an gerechnet erfolgen. Die Zulassung zu einer drittmaligcn Prüfung findet nicht statt. ...... ,, Der 31. März 1890 ist als Termin bezeichnet, bis zu und andere. Heute abend soll Hofball im königl. Schlosse welchem die Referendare, welche die große Prüfungsarbeit stattfinden. j nach der alten Ordnung bekommen haben, dieselbe einreichen * Athen, 30. Oktober. (Tel. der Bautzener Nachr.) können und alsdann noch nach der früheren Weise weiter geprüft Der gestrige Hvfball war äußerst zahlreich besucht, sodaß werden. Jedoch können dieselben auch sofort um Zulassung den allerhöchsten Herrschaften sogar der Nundgang erschwert zu der neugeordneten Prüfung nachfuchen. Hiernach sind war. Der Kaiser, in der Galauniform der Garde du Corps, an Stelle der früheren 4 Arbeiten zwar 5 Fristarbeiten ge führte die Königin von Griechenland, der König von Däne- treten, allein es ist die große Prüfungsarbeit und die 9stün- mark die regierende Kaiserin. Heute begaben sich die Majc- dige Fristarbeit weggefallen, namentlich das erstere wird als rinc orcvc zn ^cccycn, v>r vnyci. stätcn nach dem Landgute des Königs, Tatoc. Nachmittags große Erleichterung angesehen, da viele in der Praxis brauch- vor zweiundzwanzig Jahren im Norddeutschen Reichstage findet die Generalprobe zur Aufführung der „Perser" statt, bare und tüchtige Referendare an dieser großen Wissenschaft- gehalten hat und welche nach jenem Blatte keine Meister- Die Abreise der Majestäten nach Konstantinopel ist auf lichcn Arbeit entweder überhaupt scheitern oder nicht den morgen nachmittag festgesetzt.