Volltext Seite (XML)
76. Jahrgang Donnerstag, den iv. Februar 1910 Nr. 18 >, das Drucksachen für Gemeindebehörden fertigt Buchdruckerei Carl Jehne der deutsche Kolonial-Kongreß aufs neue zur Förderung der kolonialen Interessen Deutschlands beitragen. denen Lune- rauner )O bis netto: te pro Zur Fortsetzung der Verhandlung über Gründung eines privaten Pferdeversicherungs vereins für Lauenstein und Umgegend wird hiermit Termin auf Montag, den 14. Februar 1910, nachmittags >/22 Uhr im Hotel Stadt Teplitz zu Lauenstein anberaumt. 165 Q. König!. Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 5. Februar 1910 Der deutsche Kolonialkongretz 1910. Das wachsende Interesse an den deutschen Kolonien und die dringende Notwendigkeit, das mit so großen Opfern begonnene deutsche Kulturwerk in den Kolonien nun auch energisch weiterzufördern, werden voraussichtlich dazu führen, daß in diesem Jahre in den Tagen vom 6. bis 8. Oktober in Berlin ein großer deutscher Kolonial- kongreß stattfinden wird. Dieser Kongreß ist natürlich in der Hauptsache eine Veranstaltung des deutschen Kolonial vereines, aber er wird auch von der Regierung und der Großkaufmannschast Deutschlands eine wichtige Unter stützung erhalten. Da bereits in den Jahren 1902 und 1905 deutsche Kolonialkongresse stattgefunden haben, so wird es also nun der dritte Kongreß sein, der sich im großen Stile mit den kolonialen Fragen befassen wird. Das Präsidium auf dem Kolonialkongresse wird wiederum der Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg übernehmen und der kaiserliche Botschafter a. D. Wirklicher Geheimrat vr. v. Holleben wird ihm als Vizepräsident zur Seite stehen. Es sind eine ganze Reihe der wichtigsten Fragen, welche der Kolonialkongreß zu behandeln gedenkt. Vor allen Dingen gilt es in unseren Kolonien noch die Länderkunde, die Naturkunde und die Verhältnisse der eingeboren Bevölkerung wissenschaftlich weiterzufördern. Die Gesundheitrpslege in den Kolonien nach den Erfah- rungen der Tropenhygiene zu fördern, ist auch eine Auf gabe des Kolonialkongresses. Ferner sollen auf dem Kongresse auch die rechtlichen und politischen Verhältnisse in den Kolonien einer Kritik unterzogen werden, ebenso auch die religiösen und kulturellen Zustände bei den Ein geborenen. Die Frage der Hebung der wirtschaftlichen Verhältnisse in den Kolonien und dann auch vor allen Dingen die Frage der Besiedelung der Kolonien mit deutschen Kolonisten wird ebenfalls auf dem Kongresse beraten werden. Endlich sollen auch die weltwirtschaftlichen Beziehungen Deutschlands und seiner Kolonien durch einen volkswirtschaftlichen Vortrag auf dem Kongresse näher be- leuchtet werden. Für die betreffenden Berichte und Vor träge sind hervorragende Fachmänner gefunden worden, doch können auch noch neue Vorträge über Kolonial fragen von der Leitung des Kongresses entgegengenommen werden. Da die deutsche Kolonialoerwaltung bekanntlich jedes Jahr Denkschriften über die Entwickelung der Kolonien herausgibt, so könnte man fast meinen, daß die Behandlung so vieler Fragen auf dem Kolonial-Kongreß nicht notwendig sei, aber man muß dabei doch bedenken, daß der Kolonial-Kongreß die gesamten Erfahrungen aus dem Gebiete der deutschen Kolonien in einem größeren Plane zusammenstellen und daraus Nutzanwendungen ziehen will, es ist ferner auch nötig, daß an den Zu ständen und Erfahrungen in den Kolonien auch einmal «ine große Gesamtkritik von Seiten der Freunde und Interessenten des Kolonialwesens geübt wird, denn der Reichstag hat nicht genug Zeit übrig, um alle Fragen des Kolonialwesens eingehend zu behandeln. Mag daher tztsich serva- nd13 »oben, mnen. rment g der ch die selben ) 135 ß der n die Bar- i und unden immte ldung mgreß erden, rf 10 m der unter- öster- t hat, laaten d den orden er und netto: rdmai» netto: bischer 20 bi» Mit achtseittgem „Illustrierten llnterhaltungsblatt". Mit land» und hauswirtschaftlicher Monats-Beilage. Für di- Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernonnnen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jelrnr. - Druck und Verlag von Carl Irlrne in Dippoldiswalde. 100 i« esdner e Sack «sdner 38,00 00 bis 20,00 00 >-« Glichen 24,00 ermep Sa« 11,70. larlea) Artikel unter Aaty 00 Mark. Flegel- Herr Gutsbesitzer Mar Bäumler in Schlottwitz beabsichtigt in dem unter Nr. 11 des Brandversicherungs-Katasters Nr. la des Flurbuchs für Schlottwitz gelegenen Grundstück eine Schlächtereianlage zu, errichten. In Gemäßheit 8 17 der Reichsgewerbeordnung wird dies mit der Aufforderung hierdurch bekannt gemacht, etwaige Einwendungen hiergegen, soweit sie nicht auf be sonderen Privatrechts-Titeln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, hier anzubringen. Dippoldiswalde, am 4. Februar 1910. 62btt. Königliche Amtshauptmannschaft. Dresden. König Friedrich August empsing am Montag die belgische Sondergesandtschaft, welche die Thron besteigung König Alberts von Belgien anzeigte. — Der sächsische Landtag soll noch vor Pfingsten, also vor dem 15. Mai, geschlossen werden. — Zum Feld- und Forststrafgesetz. Die Gesetz gebungsdeputation beschäftigte sich mit dem von liberaler Seite gestellten Anträge, die Strafbestimmungen in 8 19 zu streichen und das Beerensammelverbot aufzuheben. Die konservative Minderheit brachte einen dahingehenden An trag ein, zunächst zu erörtern, welche und wieviel Wald besitzer ein Waldoerbot erlassen haben, auf welche Wald fläche das Verbot sich erstreckt und in welchem Verhältnis diese Fläche zur Gesamtheit der Waldsläche in Sachsen steht, endlich, aus welchen Gründen das Waldverbot er lassen worden ist. Von Regierungsseite wurde der liberale Antrag auf Aenderung der neuen gesetzlichen Bestimmungen glatt abgelehnt. Wohl aber sei die Regierung bereit, Vor schläge auf eine Besserung entgegenzunehmen und einen eventuellen Antrag zu erwägen, ob das Waldoerbot nicht in die Hände der Verwaltungsbehörden (Amtshauptmann- schasten) zu legen sei. — Die sächsische Staatsforstverwaltung zählte Anfang 1910 9 Forstbezirke mit 109 Forstrevieren und einer Gesamtfläche von 180626 im. Es sind 687 Be amte im Dienst. Der Haupt-Derbholzetat umfaßt 886300 Festmeter. Der größte Forstbezirk ist Auerbach mit 24 782 ka, dann folgt Dresden mit 23191 ba. Land forstmeister ist zurzeit der Vortragende technische Nat inr König!. Finanzministerium Winter. Dresden. Bei einer hochstehenden Persönlichkeit in Dresden ist ein Telegramm eingegangen, nach dem die Hülle des Ballons „Luna" geborgen sein soll. Die Bergung soll im nördlichen Finnland erfolgt sein, doch ist der Korb nicht aufgefunden worden, lleber das Schicksal des Führers, des Leutnants Richter vom sächsischen In fanterieregiment Nr. 177, ist nichts bekannt. — Ueber das neue Restaurant an der Elbe, das an Stelle des gegenwärtig im Abbruch befindlichen „Italienischen Dörfchens" errichtet werden soll, veröffent licht das städtische Grundstücksamt folgendes: Der Neubau kommt zwischen Theaterplatz und der Elbe und neben der Augustusbrücke, sowie in unmittelbarer Nähe des König!. Schlosses, der Museen, des Opernhauses, des Hotel Bellevue und der Brühischen Terrasse zu skhen. Das Restaurant soll im vornehmen Stile gehalten sein und einen Festsaal mit Cafe, ein Weinrestaurant, ein Bierrestaurant, drei Ge sellschaftszimmer, eine Restaurationsterrasse und ein Forum in einer Gesamtgröße von 1685 qm enthalten und für 1350 Personen Platz bieten. Außerdem soll noch getrennt hiervon, aber in unmittelbarer Nähe ein aus Unter- und Obergeschoß bestehendes Restaurationsgebäude als Ersatz für das mit abzubrechende Basteischlößchen von etwa 124 qm Grundfläche mit einem etwa 138 qm großen Restaurationsgarten neu hergestellt werden. Die Aus stattung der Restaurants soll mit Ausnahme des Silbers einbe- lusge- aums place- einer nister- teilen- l auf schisf- ähmte iteige- Aus irenze Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Nach der Viehzählung in Sachsen vom 1. Dezember 1909 gab es: 171 623 Pferde, 698672 Rinder, 656113 Schweine, 58913 Schafe und 131025 Ziegen. — In einem Dresdner Hotel hat sich am vergangenen Montag der Gastwirt H. von hier, anscheinend durch Zyankali, vergiftet. Lauenstein, 7. Februar. Für die hiesige, in den nächsten Tagen zur Besetzung kommende Bürgermeister stelle haben sich gegen 90 Bewerber gefunden. Herr Bürgermeister Angermann verläßt nächsten Donnerstag seinen hiesigen Wirkungskreis, um das Amt des Gemeinde vorstandes in Klotzsche bei Dresden zu übernehmen. Börnersdorf. Der am letzten Freitag abends 8 Uhr statigefundene Familienabend erfreute sich trotz des Schnee falles eines sehr zahlreichen Besuches. Nach einem gemein samen Liede und begrüßenden Worten des Ortsgeistlichen lauschte man dem ca. 2 stündigen in zwei Hälften ge botenem Vortrage des Herrn Pfarrer Richter-Liebenau, der nach 17 Jahren erstmalig wieder zu seiner Ersllings- gemeinde sprach. Daß seine Worte nicht vergeblich waren, zeigten die nach den Dankesworten des Ortsgeistlichen und und nach gemeinsamen Schlußlied veranstaltete Missions sammlung und der lebhafte Mislionsschriftenoerkauf in der Pause. Beides ergab einen Ertrag von zusammen 19,22 Mark. Möge der Missionsgeist, der sich wieder so schön nach außen gezeigt hat, sich immer mehr verinnerlichen und ausbilden zu ein-m heiligen „ich muß". Der nächste kirchliche Familienabend soll voraussichtlich am Palm sonntag im oberen Gasthof gehalten werden. — Die Kircheninspektion hat den Plan des Kirchen- Vorstandes, Bildung eines Vibelfonds, genehmigt. Durch alljährliche Kollekten am Sonntag Judica und am zweiten Landcsbußtage soll mit der Zeit ein Kapital von 600 Mark angesammelt werden, aus dessen Zinsen alsdann jedem Brautpaare eine Bibel oder bei Wiederverheiratung ein christliches Erbauungsbuch geschenkt wird. — Der hiesige Schützenverein hält sein diesjähriges Vergnügen kommenden Mittwoch über 8 Tage im oberen Gasthofe ab. Schützenkönig für das laufende Jahr ist Herr Gutsbesitzer Emst Gcahl-Bücnersdorf. — Die hiesige Genossenschaft hält ihre Generalver sammlung kommenden Freitag im oberen Gasthose. Das Geschäftsergebnis 1909 ist ein sehr befriedigendes, besonders hat sich das Heimsparkassenwesen gut entwickelt. Potfchappel. Infolge Scheuens vor einer Lokomotive gingen am Freitag die Pferde eines dem Konsumverein Potschappel gehörigen Wagens nahe der Finkenmühle in Birkigt durch, wobei der Kutscher Pöschle zwischen den Wagen und einen Brückenpfeiler geriet und zwei Rippen brüche und einen Armbruch davontrug. wirkte Aus- ver rufen, wjekte einer kamen umme gende hatten zelnen n mit 0000 lischen Ü nur ihiges illant- terlen- Tiara ' .«eikeritz-ZeUnn^ «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird anden vorhergehen- denAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. 85 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., «inmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern tv Pfg. - Alle Postan- galten, Postboten, sowie UNsereAusträgerneymen Bestellungen an. Das Königliche Ministerium des Innern hat die Pläne zur Enteignung a. des Landes, das für die anläßlich des Baues der Talsperre bei Matter er- forderliche Verlegung der Eisenbahn Hainsberg - Kipsdorf in den Fluren Spechtritz, Seisersdorf, Großölsa, Matter, Paulsdorf, Dippoldiswalde und im Staatsforstrevier Wendischkarsdorf gebraucht wird, b. der in den Fluren Matter, Paulsdorf, Dippoldiswalde zwischen der alten und neuen Eisenbahnlinie gelegenen Grundstücke mit Ausnahme eines kleinen Gebiets am künftigen Auslauf des Stauspiegels in Dippoldiswalde und c. des zur Anlegung einer Zufahrtsstraße nach der Sperrstrlle erforderlichen Streifen Landes von 4 m Breite rechts von Station 108-s-60 bis Station 112-^-40 der Linie Hainsberg - Kipsdorf nunmehr entgiltig festgestellt. Es wird dies gemäß 8 45 Absatz 3 des Enteignungsgesetzes vom 24. Juni 1902 mit dem Hinzufügen bekannt gemacht, daß diese Pläne vom Erscheinen dieser Bekannt machung an vivrrvdv Ings lang zur Einsicht der Beteiligten in der Zeit von vor mittags 8 Uhr bis nachmittags 3 Uhr bei unterzeichneter Amtshauptmannschaft (Kanzlei- gäßchen 1 I!) ausliegen. Widersprüche gegen die entgiltige Feststellung der Pläne sind nur bis zum Ablauf dieser Auslegungsfrist und nur insoweit zulässig, als sie aus Tatsachen gestützt werden, die erst nach dem Feftstellungslermine eingetreten oder den Beteiligten ohne ihr Ver schulden erst nach diesem Termine bekannt geworden sind. Dresden, am 5. Februar 1910. Königliche Amtshauptmannschaft Dresden - Altstadt. Einstellung von Drei- und Vierjährig-Freiwilligen für die Matrosenartillerle- Abteilung Kiautschou (Küstenartillerie) in Tsingtau (China). Einstellung: Oktober 1010, Ausreise nach Tsingtau: Januar 1011 bezw. 1012, Heimreise: Früh jahr 1013 bezw. 1014. Bedingungen: Mindesten» 1,64 m groß, kräftig, vor dem 1. Oktober 1801 geboren (jüngere Leute nur bei besonders guter körperlicher Entwicklung). In Tsingtau wird außer Löhnung und Verpflegung täglich 0,50 Mark Teuerungszulage gewahrt. Meldungen mit genauer Adresse sind unter Beifügung eines vom Zivilvorsitzenden der Ersatz- kommhsion ausgestellten Meldescheins zum freiwilligen Dlensteintritt auf drei bezw. vier Jahre zu richten an: Lomwsllcko üor Ltswmadtalluvg cksr Halrosovurllllor!« Dsutsedou, Lnxküvov. Inserate werden mit 1» Pfg., striche au» unser« Amtshauptmannschaft mit12Pfg.d!e Spalqeil« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile SS bez. 30 Pfg. - Tabellarische und komplizierte Inserate mit entsprechendem Auf schlag. - Eingesandt, im redaktionellen Teile» di« Spaltenzeile SV Pfg.