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Sächsische Elbzeitung Sächsische Schweiz Unterkllltungsbeilage«. Igg LebeN lM Bild und Wissen", // Bsü Sckanüau, Mittwock, den b. Kpril 192? 71. ^akrgang Nr. 81 Tageszcilung für die Landgemeinden Allendorf, Klciiigiesihübel, Klcinlpmncrs- dors, Krippen, Lichtcnhain, Millclndorf, Ostrau, Porschdorf, Postelwih, Prossen, Rathmannsdorf, Neinhardtsdors, Schmilka, Schöna, Wallersdorf, Wcndisthfährr, sowie für das Eefamtgebiet der Sächsischen Schweiz Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke, Inh. Walter Hieke Verantwortlich: K. Rohrlappcr ügenprcis (in NM.): Die 7gcspaltene 35 mm breite Pctitzcile 15 Pfg., sür aus- tigc Auftraggeber 20 Pfg., «5 mm breite Ncklamczcilc 80 Pfg. Tabellarischer nach besonderem Tarif. — Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt. Anzeigenannahme für alle in- und ausländischen Zeitungen "^us^üer^Mett der Frau", Illustrierte Sonntagsbeilage Nichterscheinen einzelner wimmern infolge höherer Gewalt. 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Ruhland prägte daher das Schlag, wart vom Bund des Proletariats des Westens mit den unter drückten Boldern des Ostens". Das Wort sand auch Widerhall. Doch welches Mah von Einstich übt tatsächlich Sowjet-Ruhland auf die chinesische Entwicklung ans? - Der Sowjet-Agitator nntcrstiihte die Bildung von Gewerkschaften, und die Orgam- ieruna der aröhten politischen Partei, der Kuomin-tang, prägte Zck aaworte für die M Hols Slrcil.s leiten und Bürger, wieg sichren. Richt genug: In Moskau finden Kreits eine Univerlität aus deren Front in Ntescnlctlern geschrieben steh. Universität der chinesismen Arbeiter, Sun-Dat-Scn.' Wenn wir aber hören, wie die Chinesen kopfschüttelnd den Wissuhrunyen Radeks der aegenwärtig die Leitung dieses Instituts in Haw >en hat', folgen, und wenn wir uns vorstellen, ivie l°it langem >cr Asiate die Einrichtungen und Gedanken Europas studierte, ckweiaend imd ewig freundlich lächelnd, so werden wir bcgrel- ien dah mit der Absolvierung dieser Universität noch lange keine Aolscheivistcn von, reinsten Wasser gemacht worden sind Die jungen Chinesen-Arbeiter sind übrigens recht wenig, Haupt. I)l!ch Ist die intellektuelle Schicht vertreten - nehmen von die- ser Universität mit, was sie irgendwie gebrauchen bouiien mehr nicht, - kein Evangelium, wie von gewisser Seite behauptet vird' Und dann: Die Leitung des erwachenden China »cgt ganz in den Händen der Gebildeten, der Intellektuellen, daher spielt acr Student, der Akademiker und nicht der einseitig geschulte Parteibonze oder Agitator die stihrcndc Rolle. Der Kamp der Kuomin-tcmg geht ja an sich gar nicht gegen den b? aar keinen Klassencharakter; soder Chinese kann ihr boitrc.cn, -hre Richllinicn nntcrschciden sich beträchtlich von denen der vestlichcn Sozialisten lind Kommunisten. Der grohc Sun-Yat- -en wollte die Befreiung Chinas und ftarb darüber: erfolg reicher war einer seiner Verwandten, ein Schanghaier Bankier, mit einer Schar persönlicher Anhänger des Meisters „ Kanlo», unterstützt von dem Zufall einer Gelegenheit, die licht vcrpaht wurde. , , „ . Wie kam überhaupt der Einsluh der Sowjets zustande? hina war längst im Begriff, aus seinem tausendjährigen Schlaf u erwachen. Zu stark nur fühlte cs damals noch die Faust des Europäers im 'Racken, als das; es seine Auferstehung gewagt Katte; traurig brach ein schwacher Versuch mit der Nicdcrivcr- ung des Boxerausstandes zusammen. Erst im Brande des Welt krieges schwand die Achtung vor dem Europäer, schivoll die Hoffnung aus Freiheit ivie allen andern farbigen Völkern Asiens und Afrikas. — Der Bann Ivar gebrachen: China begann sich ',u regen. Es fand zwar noch nicht die Kraft, sich ganz aufzu richten; der Leib des Niesen ivar von Wunden bedeckt, und die Glieder, der freien Bewegung entwöhnt, wollten noch nicht den vollen Dienst leisten. Eine Reinigung an eigenen Lande war nötig; der Ncinigungsprozch begann. China ist vorwiegend Anrarstaat; 80 Prozent aller Vcwohncr stnd Bauern, Pächter, Landarbeiter, der Nest ist im Handel, der noch jungen Industrie tätig oder im Heer der Beamten und Sol daten. Der chinesische Bauer war, durch Steuern nusgcsaugt, stets arm, so arm, dah ost im Sommer das Bettzeug und aller lei Hausgerät, im Wimcr das Ackergerät ins Pfandhaus wan derte»; dazu kam, dah in den letzten Jahren die Rcguirierungs- plagc der Heere, die mit der Räuberplage Hand in Hand ging, die ländliche Bevölkerung hcimsuchte, ihr Vieh und Getreide nahm, ohne Ihr dasiir Entschädigung zu bieten. Ihr fehlte jeder Schutz. Dann: Grundbesitz galt von altersher in China als die einzig zuverlässige Kapitalanlage; er sammelte sich daher nalur- gemäh in den Händen von Gcldlcuten, die ihn in kleinen Par zellen zu wuchcrhastcn Zinssätzen verpachteten. Die Zahl der fachmännischen Grohgrundbesifzer ist verschwindend gering ge genüber dem Nicsenheer der kleinen Bauern, von deren -13,9 Millionen nach einer amtlichen Statistik 28,3 Eigenbesiher, 11,3 Pächter, 9,2 Halbpächter sind. Wenn auch der chinesische Bauer von einer unglaublichen Bedürfnislosigkeit ist und kein gröhcres Glück kennt als das Bebaue» und Beer»te» seiner Felder, wenn er sich auch, ohne zu murre», den erbarmungslosen Schläge» des Schicksals, das ost mit Dürre» u»d Ueberschwennnnngen Millio»e» von Bauer» tras, unterwirft, so bäumt sich doch in ihn, der Widerstand gegen eine ungerechte Hand; geheime Sek ten fachte» ih» a» u»d lenkte» ih» i» sci»e» Endziele» gegen die Fremde». Jedoch die Kräfte des Einzelnen reichte» bisher nicht aus, sie drängten zum Zusnnunenschluh. — F» diese Kerbe traf geschickt die Propaganda der Sowjet-Agitatoren. Sie wie sen den Weg zur Organisation, die die Gründung des Bauern bundes (1925) in Kanton zur Folge hatte. Dieser Bund schloh sich der arisschlaggebenden Partei Knomin au, einer nationalisti schen Bewegung. die sich zwar sowjeiislischer Orgnnisationsmetho- oen bedient, aber durchaus selbständige Ziele verfolgt So besteht zwar kein Zweifel, dah die Sowjets bei der Or- gamsatwn der Bauern und Arbeiter in Chinn als Lehrmeister -- man denke ruhig an die ehemaligem militärischen Iustruk- Newirkt haben: sie gaben ihnen organlsntionstcch- nische Erfahrungen: sie erzeugten aber keine lebendige Idee. Die starke Bewegung, die von Süden »ach Norde» geht wird ttauz getrageuvou^der die chinesische Seele durchglühenden Idee 'wn fremder Herrschaft und von den d ese wohl oder uuel nuterstulzeudcn eigeuiüchligen Mächte» im die ihre Auswirkungen finden in de» riesen- ^r wuaierhafte» Ausbeutung der Kräfte und ?üer bandön^ ^m Widerstande militärischer Autokraten., n'mnns" weder um Weltrevosittiou noch um Klnssen- kampf, semdcrm um ei» Ringe» um die nationale Enlfnltnna >u Maä,i, einer Macht, die bereits gegenwärtig das nnbesicg- karc Eimimid zur Pastwnnt oi)»c einen Schulz Pulver zu zwln- ei dle Krosi belah. - Man ha, vielleicht nicht mit Unrech. den Dangt,c den Schickjalsslnst der Wcll gcnannd Wer kennt von dc» Europäern das grohc Gchcimnis dcr asiaUkckcn Scelc. das unheimlich unerreichbar ist, unergründlich ?ür uns wie die Augen der Sahins Roch stehen die Sowjets beratend In den Reihe» der chinesische» Freiheitskämpfer; sic Mc»cn dem chlncsischc» Zweck. Noch die». Ruhland China, in- dem cs das Reich dcr Mitte, wie es sich noch immer stolz nennt, gegen dic Fremdem besonders gegen England imterstüht. Sicher wird das künftige chinesische Reich auf ganz moderner Grundlage beruhen aber cs wird nicht restlos mit de» tief verankeren Ueberlicferungen dcr Vergangenheit brechen (selbst dcr Ahnen kult findet seinen Niederschlag in den Richtlinien dcr Kuomin tang); es wird kein bolschewistisches Reich sein. Schändung dcr BiSmnrck-SäuIc. Hannover. In dcr Nackt vom 3. zum -1. d. M. ist die Bildnislafcltc dcr Bismarck-Säule mit Tinte und Farbe bc- sckmieri und beschädig, worden. Dic Täler sind noch nicht er mittelt. Gndkampf um den ^eiGSkausvutt Konkordat, Albanien und China. Ministerreden im Reichstag. (306. Sitzung.) 06. Berlin, ü. April. Anträge dcr Sozialdemokraten zur Erhöhung der Erwerbs- loscnuntcrstützungcn waren, vom Ausschusz als durch dic mittler weile ergangenen Verordnungen für erledigt erklärt worden und wurden in der gestrigen Sitzung abends spät abgclchnt. Dann wurde ein Antrag des Ausschusses, dcr Bewilligung von 25 Millionen stir die Klcinrcntticrfürsorge empfiehlt, angenom men, ehe Vertagung cintrat. Heute staiid aus dcr Tagesordnung die dritte Lesung des Reichsbaushalts für 2927. Abg. Dr. Hilferding (Soz.) meinte, durch zweifelhafte E,- kläruugcu hätten dic Dcutschna.ionalcn nach ihrem Eintritt in dic Negierung Unehrlichkeit in dtc Politik getragen. Dic erste Frucht dcr neuen Arbeitsgemeinschaft sei eine Subvention von -.5 Millionen an Aahcrn zur Aufrechterhaltung seines auf geblähten Verwallungsappara.es. Seine Fraktion lehne den Ela. ab als Protest gegen den Partikularismus. Während die sozialen Ausgaben stark herabgesetzt worden seien, erhöhe man dic Lasten dcr miiidcrbcmlttel.cn Bevölkerung durch Steigerung dcr Agrarzöllc. Abg. Müller-Franken (Soz.) beschwerte sich, dah nicht alle Minister zur Stelle sind, und beantragte Vertagung der Sitzung um eine Stunde, bis alle Minister erschienen seien. Dieser Au.rag wurde gegen dic Sttmmcn dcr Linken abgclchm. Abg. Torglcr (Komm.) crklär.e, dic Opposition dcr Sozial- dcmokra.cn sei nur eine Schcinopposition und würde cs anch in Zukunft bleiben. Mindestens 70 7L aller Stenern seien Steuern für die breiten Massen. Dic Kommunisten lehnten diesen Eta. ab. Abg. Dietrich-Baden (Dem.) verlangte Klarheit lind Durch sichtigkeit des Etats. Er forderte u. a. eine Verkürzung des Prvvisoriums des Finanzausgleichs auf ein Jahr, damit recht bald in einem endgültigen Finanzausgleich Länder» und Ge meinen das Slcuerzuschlagsrccht und damit dic Selbstver waltung gegeben werde. Dcr Ncdncr besprach dann dic Auste- rungcn Dr. Stresemanns zur Konkordatsfragc und gab der Hoffmmg Naum, das; beim Rcichsschulgesctz sich wieder ein gemeinsamer Boden für die liberalen Parteien finden werde. Abg. Dr. Bredt (WIrtsch. Vgg.) führte ans, das; dcr Etat seine Partei mit groster Sorge erfülle, mit besonderer Sorge aber die Erklärung der Regierung, das; die meisten Ausgaben zwangsläufig seien. Dic Steuern seien alle zu hoch in den Ela. eingestellt. Die Wirlschastspartci lehne diesen Etat ab. Abg. Gras zu Ncvcntlvw (Nal.-Soz.) wies daraus hin, das; man jetzt bereits die Reserven angreiscn müsse, um nur den Haushali ins Gleichgewicht zu bringen. Damit schlos; die allgemeine Aussprache. Es folgte die Einzelberatung der Haushaltspläne. Die Haushalts pläne des Reichspräsidenten und des Reichstages wurden ohne Aussprache genehmigt und ebenso der Haushalt des 'Reichs- Ministeriums und des Reichskanzlers nach unwesentlicher Debatte. Der Abg. Stöcker (Komm.) bean.raglc Streichung der Aus gaben für den Völkerbund. Aus Antrag des Abg. Müller- Franken (Soz.) wird dic Sitzung untcrbrvchen, bis der Reichs- anstcnminister erschienen ist. Dr. Stresemann erscheint nach kurzer Zeit im Saal. Abg. Dr. Breitscheid (Soz.) stellte fest, das; die Regierungs parteien In der Anszenpolitik formal einig seien, wie auch die Sozialdemokratie diese Aukcupolilik billige. Sogar dcr dcittsch- uationale Iustizminister Hergt habe anerkannt, das; die Anstcnpolitik zwangsläufig sei. Der Redner fragte den Austen- Minister nach Äusterungcn über das Konkordat, ferner nach dem Stande der albanischen Angelegenheit. Reichsaußenminisier Or. Stresemann führte u. a. ans: In der Konkordatsfragc bestände keine Abweichung zwischen dem Austcnminister und den Partei führern. Er habe gegenüber der Forderung einer grundsätz lichen Ablehnung eines Konkordates erklärt, das? es sich hier um eine ganz andere Situation handle, nachdem einzelne Lander Konkordate bereits abgeschlossen hätten oder vorbereiteten. Er hatte gebeten, die Sache leidenschaftslos zu behandeln und die weitere Entwicklung iu Preu stell nbzuwarten. Seine Er- klnrungcn deckten sich mit dcr scincrzeitigcu Erklärung der Ncichüregicrung. Dr Stresemann erklärte weiter, das; er im gegenwärtigen Anaenvttik über dic albanische Frage öffentlich nicht sprechen könne, trs lande» gegenwärtig Veryanoiungen narr über eine Regelung, dic die Sicherheit geben solle, das; dcr Friede» zwischen den beiden beteiligten Mächten nicht gestört werde und das; dic albanische Unabhängigkeit selbst gesichert werde. Dic Neichsrcgterung sei über diese Besprechungen unter richtet. Er sei bereit, Im Auswärtigen Ausschuss Auskunft zu leben, soweit dies möglich sei. Dasselbe gelte von dcr chiue« Ischen Frage. Wasfenlicscrungcn nach China im Einvcr- tändniS mit dcr Ncichsrcgicrung hätten nicht stattgefunden. Abg. Dietrich-Baden (Dem.) vcrmisttc eine klare Stellung nahme Dr. Stresemanns in dcr Konkordatsfragc. Rcichöaustcnministcr Dr. Stresemann erwiderte, dic ganzen Verhandlungen in dieser Frage befänden sich noch im Ansangs- stadillin der Rcsiorlbchandluug. Er sei daher nicht in der Lage, eine bindende Erklärung dazu abzngcbcu. Aus seiner persönlichen Auffassung mache er kein Hehl. Nachdem mit Bnhcru ein Konkordat abgeschlossen sei und vielleicht auch mit Prcustcu ein solches zuslnude käme, sei er dcr Mciuuug, dnst auch ein Rcichölvukvrdnt abgeschlossen werden solle. (Lebhaftes „Hörl! hört!" links.) Es sei jeden falls wünschenswert, dnst über gewisse Rnhmcubcstimmungcn auch daS Reich dic Enlschcidnug träsc. Die Itcllungnahmc im einzelnen werde davon abhängcn. Welchen Inhalt diese Abmachungen haben würden. Der Haiiskalt des Auswärtigen Amtes wurde erledigt. Es folgte dcr Haushalt des Reichsministermms des Znnern. Abg. Sollmann (So;.) betonte, das; die Sozialdemokraten für den demokratischen Antrag gegen ein Konkordat stimmen sollen. Dcr Ncdncr bemängelte die Kürzung dcr Mittel, für kulturelle Zwecke. Rcichsfinanzministcr Dr. Köhler wies daraus hin, vast ein iu den Einnahmen übersättigter Nclchsetat kulturelle Fonds ganz anders bedenken könnte und müsste. Die Länder müssten sich mehr dcr Kultursragc annehmcn. Der Minister teilte mit, vast für das Hvgtencmuscum in Dresden im Rahmen dieses Etats eine Beihilfe gewährt werden solle. Abg. Rosenbaum (Komm.) beschwerte sich über die Behand lung dcr Kommunisten dnrch die bayerische Negierung. Abg. Dr. Külz (Dem.) bat, sür das Hygiencmuseum in Dresden wenigstens 500 000 Mark anzusctzen, nachdem man die zuerst eingesetzte eine Million gestrichen habe. Abg. Schmidt-Köpenick (Soz.) beantragt Streichung dcr Mittel sür die Technische Not- Hilse. Abg. Nönnebcrg (Dem.) verwies ans die Not dcr Jung lehrer, sür die man, wie im Vorjahre, wiederum 6 Millionen cinsetzen solle. Abg. Spnrrcr (Dem.) forderte Bereitstellung von zwei Millionen Mark sür die Zcppclin-Eckener-Spcnde. Beim Haushalt des Arbeiismimsieriums warf Abg. Bertz (Komm.) dem Arbcitsminisler arbeiterfeind liches Verhalten vor. Abg. Lipinski (Soz.) fragte den Minister »ach dein Ver bleib des Wohnungsbauprogramms. Neichsnrbcitsminister Dr. BrnunS erklärte, das Programm sei im 'November schon fertig gewesen, aber das gckchäslssührcndc Kabinett hätte dic 20 A Miet erhöhung nicht beschliessen können, die dic Voraussetzung ge wesen sei. Das neue Kabinett habe jedoch die Mieterhöhung in zwei Etappen beschlossen. DaS Programm sei also über holt gewesen. Eine neue Denkschrift werde dem Wohnnngs- ansschnst in kürzester Frist zugehen. Die Einzelheiten könne man bei der dritten Etatslesuug natürlich nicht Vorträgen. Die Abstimmungen zu deu Etats des Arbeits- und des Justizministeriums wurden zurückgestellt. Beim Etat des N c i ch s c r n ä h r n n g s m i n > st e r i - u m s trat die Abg. Fran Bohm-Schuck) (Soz.) sür Erhöhung der von den Regierungsparteien sür die Kinderspeisnng bc- a-mraglcn vior auf fünf Millionen ein. Die Abstimmungen über diesen Etat wurden ebenfalls zurückgestellt und der Etat des Justizministeriums debattelos geuehmigl. Beim Wehr etal schiebt Abg. Creutzburg (Komm.) dic Verantwortung sür das Rcichswchrshstem den Sozialdemokraten zn. Abg. Frick (Nattonalsoz.) tritt für Besserstellung gewisser Beamter ein. Abg. Miller-Franken (Soz.) erklärt, der Spartakusbund sei an der Entwlcttnng der Reichswehr schuld. Daraus wurden dic znrückgcstclllcn Abstimmungen nack- geholt. Ans Antrag dcr Negicrnngspartcien wurde im Etat des Innern eine Million zur Förderung des Turn- und Sportwcsens wieder eingesetzt, sür die Studentcnhilfe 300 000 Mark, für dic Bekämpfung dcr Manl nnd Klanen- scnche 500 000 Mark, für dic Junglehrer enthält dcr Etat 2,5 Millionen. Erhöhungsanträge dcr Sozialdemokraten nnd Kommunisten wurden abgelehnt. Dic Reglernngspartcicn be antragtcu Streichung des ganzen Titels.